Hier also zwei Gegebenheiten, welche das Ende der Aufklärung in unserer Zeit bedeuten: Zum einen verlor die (Natur-)Wissenschaft ihre "Unschuld", weil sie Sachverhalte beurteilen will, für die ihre Methodik gar nicht geeignet ist (das war zu Beginn der Aufklärung grundlegend anders).
Zum anderen das Misstrauen gegen Wissenschaft durch ausgeprägten Individualismus und Egoismus. Gerade in der Covid-Pandemie und den USA-Wahlen wird deutlich: Die Wissenschaft und damit auch die Vernunft verliert im Subjekt immer mehr ihre Glaubwürdigkeit, jedem "YouTube-Professor" wird mehr vertraut, als einem Forscher, der sich 40 Jahre mit einem Sachverhalt befasst. Sogar die Demokratie, eine der größten Errungenschaften der Vernunft im sozialen Bereich, wird verneint, weil sie nicht auf Basis der Misstrauens und dem Egoismus funktionieren kann.
Das Ergebnis ist Zeichen der Folgeepoche der Aufklärung: Alles wird relativ (Relativismus), der lauteste und stärkste hat wieder die Vorherrschaft, das Menschsein, seine Würde, seine Vernunft, seine Schuldfähigkeit, alles wird genommen, aber keine tragende Alternative angeboten. Wenn etwas nicht verboten, ist es richtig (Legalismus und Positivismus). Als Egoist und Individualist muss sich jeder nehmen, was ihn stärker und lauter macht, ohne Rücksicht auf Wahrheit und den schwächeren Nächsten.
Für die HKM bedeutet dies: Die einen werden weiter mit ihr das beweisen wollen, was die Methodik von ihrer Grundvoraussetzung gar nicht kann, die anderen werden alles abweisen, was die HKM ihnen objektiv mitteilt, lieber werden individuelle Sonderbehauptungen angenommen, Hauptsache sie zerstören nicht deren Welt- und Gottesbild.
In diesem Sinn ist die HKM zum Erhalt von Glaubenswissen und in der Religionswissenschaft wertlos geworden.