Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

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PeB
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 19:27 Ach, immer deine seichten Schlüsse.
Ich habe auf deinen "seichten Schuss" reagiert: wer Sachverstand besitze, müsse dir zustimmen.
Michael hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 19:27 Magdalena stellt die Frage, ob die "Magoi" Juden waren. Dazu sollte erst das Verständnis des Begriffs der Magoi geklärt werden und zwar ob Gott dazu positiv oder negativ steht. Für mich ist diese Frage relevant aber auch geklärt. Die Herkunft wiederum sehe ich irrelevant.
Du magst den Sachverhalt in deinem Sinne als geklärt betrachten - andere sehen das anders. Und da du nicht das alleinige Maß der Dinge bist, wirst du dich damit abfinden müssen, dass in dieser Diskussion für beteiligte Personen noch Klärungsbedarf besteht.
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PeB
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 19:27 Die LXX gibt uns nun den Aufschluss, da dieser Begriff auch im Buch Daniel gebraucht wurde. Die ÜS erfolgte im 2. Jh vor Chr., das Geschehen, das damit am Hofe Nebukadnezars einhergeht, liegt aber noch viel weiter zurück.

Zur Zeit Daniels standen Magoi auf einer Stufe mit Götzendienern.
Das ist eben nicht uneingeschränkt richtig, was du da behauptest. Daniel wurde zum obersten der "magoi" ernannt - und er war kein Götzendiener. Vielleicht solltest du dir mal darüber Gedanken machen, ob mit der Ernennung des Daniel zum obersten der "magoi" eine neue Tradition Einzug hält, die das positiv gezeichnete Bild im Matthäus-Evangelium rechtfertigt.
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PeB
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Reinhold hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 21:29 Leider steht mir hier der griechische Grundtext nicht zu Verfügung.
Im Grundtext steht "magoi". :lol:

Es geht eben darum, den Begriff im damaligen Deutungskontext zu verstehen. Auch der Prophet Daniel war ein "magus", sogar der Oberste der "magoi".
"Magoi" ist zunächst einmal die Bezeichnung für die persische (medische) Priesterkaste. Solange diese Priesterkaste Zauberei und Astrologie angewandt hat, wie es im AT stellenweise beschrieben wird, hast du recht: dann handelt es sich um Zauberer und Sternendeuter.
Wenn aber die "magoi" gottesfürchtige Menschen sind und keinerlei Zauberei und Astrologie anwenden - eben wie der Chef-Magus Daniel - dann sind es auch keine Zauberer und Sternendeuter.
Betrachte den Begriff doch einmal analog zum Begriff "Heiden": solange diese gegen Gott gehandelt haben, waren sie Gottes Gegner; heute - wenn sie Christus folgen, so wie wir - sind sie als gottesfürchtig zu betrachten.

Mit Daniel entsteht eine neue Tradition; auch Nebukadnezar bekennt sich doch schließlich zu Gott. Die Perser sorgen dafür, dass die Juden nach Jerusalem zurückkehren können. In Babylon und im Zweistromland entstehen große jüdische Gemeinden...
Darum ist - im Sinne des Evangelisten Matthäus - damit zu rechnen, dass eben jene "magoi", die dem Stern gefolgt sind, auf göttliches Geheiß kamen - so wie sie schließlich auch auf göttliches Gehiß nicht mehr zu Herodes zurückkehrten, um ihm den Aufenthaltsort den Kindes zu verraten.
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Helmuth
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Helmuth »

Reinhold hat geschrieben: Mi 13. Jan 2021, 11:02 Der hier erwähnte "Glanzstern" ist kein anderer als Satan der Teufel. Er höchstpersönlich
war es der die Astrologen damals zu Jesus führte.
Auch das glaube ich nicht. Nichts für ungut, aber du suchst mir auf der Kontraseite zu billge Argumente, um die Magoi biblisch einzuordenen. Das mache ich so nicht. Wahrheit basiert auf Fakten, wie Gott sie setzt.

Satan agiert anders. Er verwirrt durch Verführung. Er lässt dich glauben, dass Sterne etwas Besonderes sind. Nichts anders als heute Christen, wiewohl sie an Jesus glauben es für sie ebenso wichtig ist, welches Sternzeichen sie sind. Sie können das nicht begründen, aber das sitzt im Geist einfach fest.

Man kann davon ausgehen, dass die Magoi Bibelkenntnisse hatten, warum nicht? Aber das ganze wird mit dem Sternenkult zu einer Mischkulanz mit ihren okkulten Praktiken, daher mein Vergleich mit dem Sternzeichenkult wie er heute weltweit gang und gäbe ist, und was das Wesen ist, man glaubt daran.

Möglicherweise waren die Verfasser von Mt. 1 und 2 auch derart zwigespaltene Leute. So kann ich mir erklären, warum sie Jesaja auch dazu hernahmen, um die Jungfrauengeburt zu belegen. Wieder haben wir die Mischung aus Wahrheit und Irrtum. Die Jungfrauengeburt ist eine historische Tatsache, aber der Beleg mit Jesaja dazu ist falsch.
Zuletzt geändert von Michael am Mi 13. Jan 2021, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Mi 13. Jan 2021, 10:42 Erkläre mir bitte wie genau das funktionert:
Matthäus 2:9 hat geschrieben: Und als sie den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er ankam und über dem Ort stillstand, wo das Kind war.
Es kann nur funktionieren, wenn es Gottes Werk ist.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Reinhold hat geschrieben: Mi 13. Jan 2021, 11:02 Der hier erwähnte "Glanzstern" ist kein anderer als Satan der Teufel. Er höchstpersönlich
war es der die Astrologen damals zu Jesus führte.
Du meinst also, der Teufel könne Sterne am Himmel bewegen? Dann bist du aber schief gewickelt.
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Abischai
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Abischai »

Hier rächt sich nun, daß in der Vergangenheit wenig Wert darauf gelegt wurde, auch mal die von Gott entlarvte Bosheit (z.B. das Wesen des Teufels) ernst zu nehmen. Wer ist das, was will er, was tut er, was darf er und was kann er überhaupt.

Der Teufel ist der Durcheinanderbringer, eine Funktion des Bösewichtes, manchmal zieht dieses Wesen sich eine Robe über und macht dann einen auf Satan, und manchmal schleicht es sich von hinten an, im Kriechgang, und dann verführt dieses Wesen, als Schlange verkleidet.

Alles korrekt, aber man muß das genau so differenzieren, wie die Bibel das auch tut.
Der Teufel bringt alles gründlich durcheinander und bringt in Versuchung mit offensichtlichem Angriff, die Schlange verführt heimlich, manipulativ, hintenrum und der Satan klagt dann an und fordert von Gott Gerechtigkeit ein.
Alles Funktionen des gleichen bösen Wesens, aber die treten nie gleichzeitig auf.
Vergleichsproben zu diesem Bestand sind das Auftreten der Schlange im Garten, die Verleumdung Hiobs vor Gott durch den Satan und der Verführungsversuch des Teufels gegen den Herrn Jesus.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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PeB
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Die Magoi von Ekbatana

https://www.jesus.ch/information/feiert ... atana.html

Sorry für das lange Zitat, aber der Text bietet viele Hinweise.
In die richtige Richtung weist Werner Papke. Er schreibt mit einem Seitenblick auf die Anhänger der "Sterndeuter von Babylon": "Hinzu kommt, dass die Magier, die im Evangelium des Matthäus erwähnt werden, ganz sicher nicht babylonische Sterndeuter waren: Seit der Mitte des ersten Jahrtausends v. Chr. werden die babylonischen Sternkundigen Chaldäer genannt, auch in der Bibel. Dagegen war 'Magier' der stehende Begriff für Angehörige einer ursprünglich medo-persischen Priesterkaste.
[…]
Deutlicher könnte das Zeugnis nicht sein: Der Begriff Magoi in Matth. 2 hat nichts, aber auch gar nichts mit dem gemein, was wir heute unter der Bezeichnung "Magier" verstehen. Dies bestätigt auch Lurker in beachtenswerter Weise: "Nach Matth. 2,1 'kamen die Weisen vom Morgenlande', - griechisch magoi, lateinisch magi -, um Jesus anzubeten. Magier, altpersisch magu, sind ein Stamm oder eine Kaste der Meder mit Priesterfunktion, sodass Magier im lateinischen Sprachgebrauch schlechthin Priester bedeutet (Apuleius).
[…]
Wir richten unser Augenmerk auf die Gruppe der Weisen. Was sagt der Evangelist über sie? Schon am Eingang der Geschichte werden wir über ein 'Siehe', das besondere Aufmerksamkeit heischt, mit ihnen bekannt gemacht. Nach dem griechischen Text waren es Magier, ein Begriff, der Verwirrung stiften könnte, bedenkt man nicht seine damalige Bedeutung. Mit Zauberei haben nämlich diese Männer absolut nichts zu tun. Sie gehörten vielmehr der höchsten Bildungsschicht des iranisch-persischen Landes an. Sie waren Priester, Mediziner, Philosophen in einem und überhaupt Gelehrte im Dienst des Volkes. Es waren die Besten ihres Landes, die danach eiferten, ein heiliges Leben zu führen (so Strabo XV 3,1:727).
[…]
Diese Frage lässt sich schlüssig beantworten: Zum Beispiel beim Propheten Daniel findet sich eine Reihe von Zeugnissen, wonach die Gelehrten vornehmlich am Königshof in der Hauptstadt des Landes tätig waren (vgl. Dan. 1,4.5; 2,2; 4,3; 5,7) - so auch die Magoi die vom Apostel Matthäus in der Bibel beschrieben werden. Ihr Wirkungsfeld war die unter der Herrschaft der Parther stehende Hauptstadt der Meder mit dem wohlklingenden Namen Ekbatana.
[…]
Von Juden aus Medien zur Zeit Alexanders des Grossen (356-323 v. Chr.) berichtet Josephus in "Antiquitates" XI,8,5. Seit ca. 200 v. Chr, wurden Juden in Medien von den Parthern beherrscht (RGG "Iran" S. 882). Die bekannte Stelle Apg. 2,9 berichtet u.a. von "Juden aus Parthien, Medien und Elam, die im Jahr 33 n. Chr. das Pfingstwunder miterlebten.
Ekbatana gehörte um die Zeitenwende zu den Städten mit einer jüdischen Gemeinde! Bei Keller (S. 309) ist zu lesen, dass die jüdische Gemeinde in Ekbatana erhebliche Achtung und grossen Einfluss genossen hat. Gemäss dem Talmud gelangte im 1. Jahrhundert n. Chr. Rabban Gamaliel schriftlich an die Juden von Babylon und Medien betreffs des Einschubs eines Schaltmonats im Frühling.
[…]
In den Jahren 1949/50 übersiedelten ca. 25000 Juden von Persien nach Israel. Noch heute wird in Hamadan (= Ekbatana) das Grabmal von Esther und Mordechai verehrt (vgl. Keller S. 304; sowie die Abb. bei Hennig S. 609).
[…]
Es kann auf einen weiteren wundersamen Bezug der Juden zur medischen Hauptstadt Ekbatana, welche der Herkunftsort der Magoi Matth. 2 war, hingewiesen werden: Das apokryphe Buch "Tobit" (Abfassungszeit ca. 200 v. Chr.) spielt an diesem einzigartigen Ort. In Kürze seien einige erstaunliche Aspekte daraus notiert:
- Hochzeit von Tobias und Sara in Ekbatana (10,7)
- Aus dem Lobpreis von Tobit: Die Völker werden dem himmlischen König Geschenke bringen (13,13)!
- Tobias verlegt seinen Wohnsitz zu seinen Schwiegereltern nach Ekbatana (14,12)
- Jerusalem wird aus 7 (!) verschiedenen Edelsteinen aufgebaut werden (13,17) - eine Anspielung auf die sieben farbigen Mauerringe von Ekbatana?
Bemerkenswert ist auch, wie im ebenfalls apokryphen Buch Judith, die Mauern, Türme und Tore von Ekbatana gepriesen werden (1,1-4). Die bisher zusammengetragenen Indizien würden eigentlich schon nahezu zur Beantwortung der zweifachen Frage "Woher kamen die Magoi und woher hatten sie ihre Informationen?" ausreichen.
[…]
Damals wirkte eine herausragende jüdische Persönlichkeit am medo-persischen Königshof in Susa und Ekbatana: der Prophet Daniel! Dies berichtet uns nebst der Bibel auch der jüdische Historiker Flavius Josephus:
"Darius, der in Gemeinschaft mit seinem Verwandten Cyrus das babylonische Reich vernichtete, war zweiundsechzig Jahre alt, als Babylon fiel. Er war der Sohn des Astyages und wird von den Griechen mit einem anderen Namen genannt. Dieser nahm den Seher Daniel mit sich nach Medien in seine Residenz und ehrte ihn dadurch, dass er ihn seiner nächsten Umgebung beigesellte. Auch verlieh er ihm den Rang eines der drei Obersatrapen, welche er über die dreihundertsechzig Satrapien seines Reiches gesetzt hatte. Als nun Daniel bei Darius in so hohen Ehren und in solchem Ansehen stand und wegen seiner prophetischen Gabe das grösste Vertrauen des Königs genoss, blieb er auch vom Neide nicht verschont" (Antiquitates X,II,4.5).
[…]
Das ferne Bergheiligtum bei den Persern, auf dem schon immer das Kommen des Erlösers zusammen mit dem Aufscheinen eines Sternes erwartet wurde, ist zweifellos in Ekbatana zu suchen. Und was könnte es anderes sein, als das von Daniel erbaute Mausoleum, von dem uns Josephus berichtet? Der vom jüdischen Geschichtsschreiber gepriesene Turm diente mit Sicherheit nicht nur der Bestattung der medischen, persischen und parthischen Könige!
[…]
Warum fragten die Magier in Jerusalem so gewiss nach dem "König der Juden".(Was wussten die Sterndeuter von Daniel, was hat er ihnen gesagt? Zur Hauptsache sind es zwei herausragende Fakten, die zum Zug der Magoi von Ekbatana nach Jerusalem und schliesslich nach Bethlehem führten:
- Das Vermächtnis Daniels beinhaltet astronomisches Wissen, aufgrund dessen die Sternerscheinung längst vorausberechnet war.
- Daniel sagte nicht nur zukünftige Ereignisse voraus, sondern bestimmte auch die Zeit, wann sie eintreffen sollten. Seine Vorhersagen und Schriften bildeten das Bindeglied zwischen den Magoi des 6. Jahrhunderts v. Chr. als Zeitgenossen Daniels und ihren Nachfolgern, die um die Zeitenwende wirkten.
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Zippo
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

PeB hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 12:29 Hallo Thomas,
Zippo hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 12:12 Es ist etwas rätselhaft, was der aufgehende Stern in Jakob und sein Zepter mit dem Messias zu tun haben ?
Dennoch gebrauchen die "magoi" genau die Formulierung "wir haben seinen Stern aufgehen sehen".
Sie haben also höchstwahrscheinlich von einer Prophezeiung gewußt. Vielleicht wußten sie auch davon, daß Israel auf einen Messias wartete, einen gesalbten König aus dem Hause Davids, der Israel befreien sollte. Jer 23,5-8. Die Worte klingen immer sehr weltlich, aber in der geistlichen Übertragung hat der Herr Jesus die Prophezeiungen erfüllt.
Der Stern hatte nun die Neugier der Weisen geweckt und sie an die Prophezeiung erinnert. Seltsam ist, daß dieser Stern sie zunächst nach Jerusalem geführt hat und nicht direkt nach Bethlehem. Dann hat dieser Stern sie von Jerusalem bis nach Bethlehem geführt und schien über der Stätte wo der Herr Jesus lag. So etwas kann ein normaler Stern eigentlich nicht leisten. Das hat wohl Gott selbst gemacht. Er selbst war das Licht, daß die Weisen geführt hat. Mt 2,9
Zur gleichen Zeit muß ein gewaltiges Spektakel für die Beteiligten gewesen sein. Die Engel wurden sichtbar und lobten Gott, die Hirten bekamen den Hinweis, daß der Heiland geboren ist.
Ich weiss jetzt nicht, ob die Weisen aus dem Morgenland dieses Spektakel miterlebt haben, aber es war schon ein gewaltiges Zeugnis, daß sie mit nach Hause nahmen.
Und in der Heimat haben sie allen erzählt, was sie gesehen haben.
Ich könnte mir schon vorstellen, daß es Juden , vielleicht auch Halbjuden waren, die in der Diaspora gelebt haben. Die Juden in der Zerstreuung sollten auch erfahren, daß der Gesalbte Israels das Licht der Welt erblickt hat.
PeB
Zippo hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 12:12 Ein gesalbter König aus dem Spross Davids war der Herr Jesus schon, aber was hat er mit dem Scheitel der Moabiter zu tun ?
Die Moabiter hatten zu Bileams Zeiten, der ja auch diese Prophezeiung getätigt hat, dem Volk Israel widerstehen wollen, als sie in das gelobte Land einziehen wollten.
Die Moabiter waren außerdem die, die das Volk kompromittierten; indem sie es im doppelten Sinne verunreinigten: sowohl durch genetische Vermischung als auch durch Vermischung religiöser Inhalte.
4. Mose 25, 1-3 hat geschrieben:Da fing das Volk an zu huren mit den Töchtern der Moabiter; die luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter. Und das Volk aß und betete ihre Götter an. Und Israel hängte sich an den Baal-Peor.
Dabei waren es sogar entfernte Verwandte, Moab und Ammon waren die Söhne Lots.
Zu Jesu Zeiten gab es auch den ärgsten Widerstand aus den eigenen Reihen.
Sie wollten diesen Messias nicht und sind daran zerbrochen. Das Volk Israel wurde zerstört.
Und vor allem, diejenigen, die ihre Landsleute wider besseren Wissens daran gehindert haben, in das Reich Gottes einzugehen, werden ihre Strafe haben. Lk 19,27 Das wäre dann der Scheitel der Moabiter.
PeB
Insofern gab und gibt es immer geistliche Nachfolger der Moabiter. Ich denke hier an die Pharisäer und Schriftgelehrten:
Johannes 8,44 hat geschrieben:Ihr habt den Teufel zum Vater: Ihr tut mit Vorliebe die bösen Dinge, die er tut. Er war von Anbeginn an ein Mörder und hat die Wahrheit immer gehasst. In ihm ist keine Wahrheit. Wenn er lügt, entspricht das seinem Wesen, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.
Zippo hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 12:12 Das könnte man geistlich übertragen, um alle die Kräfte zu beschreiben, die einen Menschen daran hindern könnten, an den Messias Jesus zu glauben...
...bzw. von Gottes Wort abzubringen versuchen...

LG
Peter
Die Pharisäer und Schriftgelehrten waren von Satan erfüllt, deswegen haben sie widerstanden. Sie waren der Kopf bzw. Scheitel der Moabiter, kann man das sagen ?

Was hälst du von dem Kindermord, PeB ? Warum führt Gott die Weisen nach Jerusalem zu Herodes ? Das hatte böse Folgen.
In diesem Zusammenhang wird eine Prophezeiung aus Jer 31,15 zitiert. Diese spricht davon, daß Rahel um ihre Kinder weint.
Das wurde ja damals schon erfüllt, als Juda und das direkt benachbarte Benjamin von Nebukadnezar erobert wurden. Benjamin ist ja ein Sohn Rahels und die Benjaminiter haben aus der Höhe, in sicherer Entfernung bestimmt geweint.

Jetzt wird dieser Vers im Zusammenhang mit dem brutalen Kindermord des Herodes noch einmal gebracht. Mt 2,17-18
Was soll das bezwecken ? In Bethel, wo das Grab der Rahel stand und auch in Bethlehem haben wahrscheinlich viele Benjaminiter , also Söhne Rahels gewohnt, obwohl es offiziel zu Juda gehört. Es steht da also nichts Falsches. Aber was soll diese Erinnerung an den Fall Israels, als es erobert wurde ?

Der Vers in Jer 31,15 steht auch im Zusammenhang mit der Wegführung nach Babylon. Jer 31,16. Es wird ihnen nämlich dort schon verheißen, daß sie aus Babylon wiederkehren werden.
Was bedeutet dies in der geistlichen Übertragung ? Deutet das den geistlichen Fall Israels an ? Rö 11,11
Israel ist ja auch zerstört worden und der Bund des Gesetzes war seinem Ende nahe. Wer diesem Bund die Treue gehalten hat ist Teil der babylonischen Verirrung geworden, so wie auch andere Religionen. Satan hat sich jetzt bemüht, daß die Juden an ihrer alten Religion festhalten.
Israel sollte aus dem Bund des Gesetzes austreten und in den Bund der Gnade eintreten. Geistlich übertragen also aus der babylonischen Gefangenschaft wiederkehren.

Das ist schon ein übles Ereignis, das sich in Bethlehem im Zusammenhang mit den drei Weisen abgespielt hat. Die mußten sich ja fast schuldig fühlen, denn wenn sie den Herodes nicht informiert hätten, wäre nichts passiert.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Hallo Thomas,
Zippo hat geschrieben: Mi 13. Jan 2021, 13:53 Was hälst du von dem Kindermord, PeB ? Warum führt Gott die Weisen nach Jerusalem zu Herodes ? Das hatte böse Folgen.
Man könnte sagen, dass damit der erste Antichrist offenbar wurde.
Warum hingegen Gott dieses oder jenes zulässt (Theodizeefrage) kann ich auch nicht aus dem Stehgreif beantworten. Die Verantwortung für den Kindermord liegt aber ausschließlich bei Herodes.
Zippo hat geschrieben: Mi 13. Jan 2021, 13:53 In diesem Zusammenhang wird eine Prophezeiung aus Jer 31,15 zitiert.
[...]
Jetzt wird dieser Vers im Zusammenhang mit dem brutalen Kindermord des Herodes noch einmal gebracht. Mt 2,17-18
Was soll das bezwecken ? In Bethel, wo das Grab der Rahel stand und auch in Bethlehem haben wahrscheinlich viele Benjaminiter , also Söhne Rahels gewohnt, obwohl es offiziel zu Juda gehört. Es steht da also nichts Falsches. Aber was soll diese Erinnerung an den Fall Israels, als es erobert wurde ?
Macht Sinn für mich. Denn: ist die Abkehr vom Messias nicht ebenfalls ein Fall Israels?
Jedenfalls ist Gottes Volk heute nicht mehr nur exklusiv Israel.
Zippo hat geschrieben: Mi 13. Jan 2021, 13:53 Der Vers in Jer 31,15 steht auch im Zusammenhang mit der Wegführung nach Babylon. Jer 31,16. Es wird ihnen nämlich dort schon verheißen, daß sie aus Babylon wiederkehren werden.
Was bedeutet dies in der geistlichen Übertragung ? Deutet das den geistlichen Fall Israels an ? Rö 11,11
Würde ich genauso sehen.
Zippo hat geschrieben: Mi 13. Jan 2021, 13:53 Das ist schon ein übles Ereignis, das sich in Bethlehem im Zusammenhang mit den drei Weisen abgespielt hat. Die mußten sich ja fast schuldig fühlen, denn wenn sie den Herodes nicht informiert hätten, wäre nichts passiert.
Das müssten sie vielleicht, wenn sie zu ihm zurückgekehrt wären, um ihm den Aufenthaltsort zu verraten. Das haben sie aber auf Anweisung Gottes nicht getan.

LG
Peter
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