Hiob hat geschrieben: ↑Sa 30. Jan 2021, 16:48
Spice hat geschrieben: ↑Sa 30. Jan 2021, 14:10
Der Buddhist verschwindet nicht in einem Nirvana-Nebel, sondern sein Ego ist aufgelöst und seine Seele lebt in der ewigen Glückseligkeit(WEIL das Ego aufgelöst ist).
Genau das ist der Unterschied zum Christentum. - Dort bleibt die Individualität erhalten.
Spice hat geschrieben: ↑Sa 30. Jan 2021, 14:10
Der Buddhist glaubt damit endgültig am Ziel angekommen zu sein.
Das heißt: Das Bewusstlose ist das Ziel. - Beim Christentum ist das Bewusste das Ziel.
Nein eben das genau nicht!
Ich verdeutliche das einmal am Beispiel des Netz der Indra, Übrigens, diese Metapher von Indra’s Juwelen-Netz wird einem alten Buddhisten namens Tu-Shun (557-640 v. Chr.) zugeschrieben:
Das Netz von Indra ist eine tiefgründige und subtile Metapher für die Struktur der Realität. Stelle dir ein riesiges Netz vor. An jedem Kreuzungspunkt befindet sich ein Juwel. Jedes Juwel ist vollkommen klar und reflektiert alle anderen Juwelen im Netz. Auf die gleiche Art und Weise, wie zwei gegenüberliegende Spiegel ein Bild ad infinitum (!) reflektieren.
Das Juwel in dieser Metapher steht für ein individuelles Wesen, ein individuelles Bewusstsein oder eine Zelle bzw. ein Atom. Jedes Juwel ist eng mit allen anderen Juwelen im Universum verbunden, und eine Veränderung in einem Juwel bedeutet eine Änderung in jedem anderen Juwel, wenn auch nur eine geringfügige.”
Der berühmte Alfred North Whitehead kommentierte das so:
Die [Menschen] sind die primären Einheiten der tatsächlichen Gemeinschaft – und die Gemeinschaft setzt sich aus den Einheiten zusammen. Jede Einheit hat jedoch einen Bezug zu jedem anderen Mitglied der Gemeinschaft, so dass jede Einheit ein Mikrokosmos ist, der in sich das gesamte allumfassende Universum darstellt.“
Oder noch einmal auf einer anderen Ebene verdeutlicht:
Im chinesischen Hua-yen-Buddhismus wird die Erleuchtungsvision des Buddha als ein holografisches Universum beschrieben, in dem die einzelnen Gegenstände und Wesen alle anderen in sich enthalten und auf diese Weise mit allen anderen identisch sind. Eine Metapher, die dies bildlich veranschaulichen soll, ist das kosmische Netz des Gottes Indra.
Nur noch einmal in das Bild gesetzt, denn im Buddhismus gibt und gab es niemals das, was du - Genau das ist der Unterschied zum Christentum. - Dort bleibt die Individualität erhalten, nennst.
Im Buddhismus ist das alles noch subtiler und auch prosaischer angelegt, eine durchaus und immer wieder interessante Angelegenheit, auch im Hinblick auf ein vernetztes Universum, und vieles mehr, was heute so manchen Wissenschaftler plagt und beutelt.
Also noch einmal zusammen gefasst: Jedes Ding ist mit allen anderen verbunden und tauscht sich ohne Hindernisse mit allen anderen Dingen aus. jedes Ding wird durch alle anderen bestimmt, während es wiederum alle anderen Dinge bestimmt. Alle Objekte sind letztlich leer (von Bedeutung) und daher miteinander identisch,
haben aber dennoch ihre je eigene unverwechselbare Identität.