PeB hat geschrieben: ↑Do 18. Feb 2021, 09:59
Namen in heutiger Zeit sind lediglich "Benennungen"; Namen in jüdisch-geistlicher Sicht sind aber Bestimmungen.
Das stimmt oder sagen wir zum überwiegenden Teil.
PeB hat geschrieben: ↑Do 18. Feb 2021, 09:59
Wenn es heißt: er soll den Namen Imanuel tragen, meint es eben: Gott ist mit uns. Und das ist eben vollkommen wörtlich zu verstehen, da Gott in Person Jesu mit uns ist.
Hier machst du den Spagat, von dem ich rede, indem du nicht differenzierst und überdehnst die Auslegung. Denn wiewohl viele hebräische Namen Bezüge zu ihrem Verhältnis zu Gott herstellen, wobei die Initative von Gott ausgehen muss, damit sie Bedeutung erhält, so werden Namen auch zur rein persönlichen Unterscheidung benutzt.
Dass wir Europäter das nicht tun, heißt also nicht, dass die Hebräer das nicht differenzierten. Sie taten beides. So wurden mehrere Gottesmänner auch umbenannt. Aus Abram wurde Abraham, aus Hosea Josua, aus Jakob Israel oder aus Simon Petrus. Diese Namen behielten sie aber auch und sie wurden damit angesprochen.
Wo und wann wurde Jesus mit Immanuel angesprochen? Man zitiere bitte.
Wenn es heißt er soll Immaunel heißen, dann wäre er auch Immanuel aus Nazareth benannt worden und wäre so ins Geschlechtsregister eingetragen worden. Dann würden alle sagen: "Das ist Immanuel Ben Josef." Es geht dabei nicht um seine Eigenschaft sondern um seine Personalisierung. Das ist aber nicht der Fall gewesen.
Liest man die Prophezeiung aus Jesaja 7 ein wenig aufmerksamer durch, erkennt auch der Nicht-Theologe, dass der Bezug zum Messias gar nicht gegeben ist. Das Kind wird auch noch näher beschrieben, was ihn damit ausschließt. Nun haben wir schon zwei Fakten:
- Das Mattäus Zitat stimmt mit der tatsächlichen Namensgebung nicht überein.
- Die Jesaja Prophezeiung enthält gar keine Weissagung auf den Messias.
Meine Auslegung nun: Die kurzsichtige theologische Herangehensweise "alle Schrift ist inspiriert", erlaubt nicht das näher zu untersuchen und ein anderes Ergebnis darzustellen. Man meint, das wäre ein unheiliger Akt. Wer aber die Wahrhheit liebt, wird es dennoch tun. Er macht das m.E. auch im Willen Gottes.
Ich wiederhole, was ich zu Thunfisch gesagt habe: Man muss sich entscheiden. Gottes Wort oder Menschenwort. Was zählt für dich? Ich habe mich für Lukas entschieden, der beides korrekt wiedergibt. Nach der Darstellung gemäß Lk-Ev erhält Maria diesen Auftrag zur Namensnennung:
Lukas 1:31 hat geschrieben:
Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Dem wurde auch entsprochen:
Lk 2:21 hat geschrieben:
Und als acht Tage vollendet waren, als man das Kind beschneiden musste, da wurde ihm der Name Jesus gegeben, den der Engel genannt hatte, ehe er im Mutterleib empfangen worden war.
Man muss sich nun enscheiden:
Ist das Wort eines von Gott beauftragten Engels Menschenwort oder Gottes Wort?
Ist das Wort eines Berichterstatters immer Gottes Wort oder Menschenwort?