Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Magdalena61 »

Wir haben keinen Hahn.
Und wir kaufen, seitdem unsere Hennen legen, keine Eier mehr. Das sind gute vier Jahre.

Im Frühherbst fange ich damit an, Eier zu sammeln, damit wir im Winter welche haben. Gekühlt halten sie ohne Weiteres drei Monate und länger. Während der Legepause, die 2-3 Monate dauert, muß man damit sehr sparsam umgehen. Wie zu Großmutters Zeiten sozusagen.

Wer selbst keine Möglichkeit hat, Hühner zu halten, könnte eventuell über ebay- Kleinanzeigen, über Facebook- dort gibt es Hühnergruppen- oder über Foren für Hühnerhalter suchen, ob es in seiner Nähe Halter gibt, die Eier verkaufen.
Von denen haben allerdings die meisten auch einen Hahn.

Aber vielleicht sperrt ja jemand mit einem großen Grundstück einen Teil ab für Legehennen ohne Hahn, wenn er genügend zuverlässige Abnehmer für nicht- befruchtete Eier hätte.

Ich muss mal dazu sagen: Ein befruchtetes Ei bleibt in dem Zustand, in welchem es gelegt wurde, wenn es kühl gelagert wird. Da entwickelt sich nichts, dazu braucht es schon konstante Wärme und eine gewisse Luftfeuchtigkeit, und es muss auch gewendet werden.

Befruchtete Eier mag ich aber auch nicht verarbeiten. Da ist nur ein kleiner Punkt am Dotter. Aber ich find's eklig.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Timmi

Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Timmi »

Außer Ostereiern (die werden ja vom Hasen gelegt und sind aus Schokolade) habe ich eine natürliche Abneigung gegen Eier.
Ist mir irgendwie zu nahe am Embryo (egal ob befruchtet oder unbefruchtet). Ist natürlich irrational, dennoch ein vorhandenes Gefühl.
Hängt vielleicht auch mit dem ganzen Geglibber zusammen. :)

Insgesamt ist die ganze Geflügel- und Eier-Industrie nicht nur eine unappetitliche sondern auch eine unmoralische Angelegenheit. Wenn ich da nur an das Kükentöten denke, die ja nicht nur vergast, sondern auch lebend geschreddert werden, kann einem die Galle hochkommen. Es laufen zwar Gesetzesinitiativen dagegen, dennoch dauert die Umsetzung und die eingeräumten Fristen werden noch viel Leiden bei den Tieren zulassen. Alle Tiere die leiden mußten sollte man nicht essen.
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lovetrail
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von lovetrail »

Nobody2 hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 10:29
M.E. macht es wenig Sinn, diese Dinge irgendwie zusammen zu fassen. Sie sind doch sehr unterschiedlich. Vor allem wäre es gut, sie erstmal zu kennen, bevor man sowas sagt. Oder nicht?
Ok, vielleicht müsste man ein wenig differenzieren. Anonsten habe ich schon jahrelange Erfahrung mit diesem Denkumfeld. (auch im weiteren Familienumfeld). Bin ja auch schon über 50 Jahre auf dieser Erde :-)
Nicht unbedingt. Gerade im Bereich „New Age“ ist es verbreitet, zu glauben, dass einem alles in den Schoss fällt...
Hm, du meinst zB law of attraction?


Anders als Du bin ich der Ansicht, dass Glaube und Gnade allein nicht ausreichend sind, um sich Gott anzunähern oder sogar die Vollkommenheit zu erreichen. Ich sehe es so: Gott will uns beschenken, segnen und befreien, doch der Gegenspieler steht dazwischen. Er muss überwunden werden. Das ist sehr schwierig und es erfordert grösste Entschlossenheit, harte Arbeit, Gebete, Leiden, Disziplin, Selbstbeherrschung, Verzicht, Opferbereitschaft, Enthaltsamkeit und vieles mehr.
Also das sehe ich eigentlich ähnlich. Ich bin kein Freund der sogenannten Hyper-Grace-Richtung.

Die Basis und die Kraft ist Jesus Christus. Mit ihm sollen wir überwinden und sollen wir auch erkennen.
Also kein blindes, tatenloses Christentum.
Aber auch keine selbst-fixierte Evolution.


Jesus hat es uns doch vorgelebt und seinen Jüngern auch abverlangt. Oder hat er ihnen gesagt: Macht einfach weiter, esst, trinkt, lebt, glaubt nur an mich, mehr ist es nicht, und die Erlösung ist Euch gewiss? Nein! Er sagte: Tut Buße! Übt Euch in Entsagung! Betet! Befolgt die Gebote!
Ja, Zustimmung!
Moment, hast Du nicht selbst einen Guru? Guru ist ein Wort einer anderen Sprache, und es bedeutet „Lehrer“. Dein Guru ist Jesus, der für sich den höchstmöglichen Grad der Entwicklung beansprucht, nämlich die Vollkommenheit und das Einssein mit Gott.
Da schlägt halt mein theologischer Seismograph aus. Sprengt vermutlich das Thema, aber bist du der Meinung dass Jesus mehrere Inkarnationen hinter sich hatte, bevor er vollkommen wurde? Diese Klärung wäre schon wichtig. Wichtiger als die Speisevorschriften, finde ich.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Isai »

lovetrail hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 18:08 Die Basis und die Kraft ist Jesus Christus. Mit ihm sollen wir überwinden und sollen wir auch erkennen.
Also kein blindes, tatenloses Christentum.
Aber auch keine selbst-fixierte Evolution.
Danke für die hilfreiche Zusammenfassung :thumbup:
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

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Magdalena61
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Magdalena61 »

Otto2 hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 16:57Ist mir irgendwie zu nahe am Embryo (egal ob befruchtet oder unbefruchtet). Ist natürlich irrational, dennoch ein vorhandenes Gefühl.
Hängt vielleicht auch mit dem ganzen Geglibber zusammen. :)
:lol:
Das muss man echt ausblenden. :lol: :lol:
Honig finde ich schlimmer. Ausgekotzt.
Und Würste im Naturdarm.... muss das wirklich sein?

Gefüllter Saumagen, Blutwurst oder so-- nee, das geht GAR nicht. Gekochtes Blut. Dazu hatte ich schon als Kind ein kritisches Verhältnis. Diese "Schwarzwurst" ist stark gewürzt und geraucht, deshalb mögen die Leute sie. Meine Verwandten haben so etwas gegessen, auch überwiegend Schweinefleisch.
Gesund ist keiner von denen gestorben.
Außer Ostereiern (die werden ja vom Hasen gelegt und sind aus Schokolade) habe ich eine natürliche Abneigung gegen Eier.
:D
Du kennst halt unsere nicht. *lol*

Die schmecken to-tal anders als die aus den Supermärkten und definitiv auch besser als sogenannte "Bio- Freiland- Eier". Vielleicht liegt es am Futter, das weiß ich nicht.
Aber alle, die sie mal probierten, sind scharf drauf. Meine Hennen sind keine Hochleistungshybriden, sondern Rassehühner, Italiener.

In den ersten beiden Jahren hatten wir viel zu viele Eier, sodass ich die Überzähligen an Verwandte und Nachbarn verschenkte. Die Rückmeldungen bestätigten unsere eigenen Feststellungen. Jetzt gerade kann ich keine Eier abgeben. Die faulen Hennen relaxen mehr als dass sie legen.

Man muss eine vollwertige Ernährung haben. Eier kann man als Ersatz für Fleisch verwenden.
LG
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Isai
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Isai »

Ist es sehr schwer Hühner zu halten? Was ist da die größte Herausforderung?
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Nobody2
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Nobody2 »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 14:22 Welche Nüsse?
Haselnüsse, Erdnüsse, Cashews... ?
Die wachsen hier nicht, bis auf Haselnüsse. Laut haselnussmarkt.de kommen 70% der Haselnüsse aus der Schwarzmeerregion der Türkei, des Weiteren importiert Deutschland Nüsse aus Italien, Spanien, Frankreich und Griechenland.

In der Regel sind alle Nutzpflanzen, die in Monokulturen und in Massen angebaut werden, anfällig für Krankheitserreger und Schädlinge. Deshalb werden in großem Umfang Pestizide eingesetzt.

Damit hätte ich, wenn ich solche Produkte in größeren Mengen in unseren Speiseplan einbauen würde, ein Problem. Einmal, weil ich Nahrungsmittel, die mit großer Wahrscheinlichkeit mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet sind, grundsätzlich meide. Und zum anderen, weil man lange Transportwege nicht unbedingt unterstützen muss.
Den Anspruch, den Schwerpunkt auf Nahrungsmittel aus der Region, in der man lebt, zu legen, habe ich nicht. Natürlich hast Du vollkommen recht, mit dem, was Du darüber schreibst. Ich habe keinen Garten und ernährungstechnisch gibt es bei mir viele Einschränkungen. Zum Beispiel der weitgehende Verzicht auf Kohlenhydrate. Also keine Getreideprodukte, kein Zucker, auch kein Fruchtzucker, also auch kein Obst, weder frisch noch getrocknet noch Säfte.

Jeder setzt seine Prioritäten anders. So wie jeder seinen individuellen Hintergrund hat. Ich habe aber das Ideal, mich irgendwann einmal vollständig aus der Natur zu ernähren, was auch möglich ist.

Zur Frage, was gibt es hier in Deutschland an Nüssen.

Haselnüsse ja, Du hast aber Walnüsse vergessen, die wachsen hier wirklich zuhauf. Weniger bekannt sind Esskastanien, aber es gibt sie hier und da. Wachsen tun sie hier eigentlich ganz gut.
Aber es gibt noch mehr interessante Nüsse.... Eicheln, Bucheckern und normale Kastanien kann man ebenfalls essen, wenn man weiss, wie man sie zuzubereiten hat. Dann sind sie auch lecker und bekömmlich. Es gibt sogar vereinzelt „Ess-Eicheln“ ohne Bitterstoffe.
Geringe Mengen von Aprikosen werden in D angebaut und die Kerne kann man knacken und essen, sie schmecken ein wenig wie Mandeln, sehr fruchtig, werden zur Herstellung von „Persipan“ verwendet, einem Marzipan Ersatz.
Hanfsamen sind botanisch gesehen tatsächlich Nüsse. Sie sind sehr nahrhaft, geröstet sehr lecker, haben so gut wie keine Kohlenhydrate aber eine Menge besonders wertvoller Fettsäuren. Hanf wird neuerdings wieder im grösseren Stil in D angebaut, unter strengen Auflagen.
Erdmandeln lieben eigentlich sehr warmes Klima, aber man kann sie auch hier anbauen, der Ertrag ist dann halt eher bescheiden im Vergleich zu dem, was es sein könnte, aber immer noch interessant für den Eigenbedarf. Erdmandeln sind keine Nüsse sondern Wurzelknollen, haben sehr viele Ballaststoffe, sind süss und haben ein interessantes Aroma.
Und nicht zu vergessen: Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne...

Ich selbst esse alles, was man kaufen kann in den Läden... Erdnüsse und Kokosraspeln sind sehr günstig und nahrhaft. Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne sind auch recht billig zu bekommen. Aprikosenkerne bekommt man aus der Türkei für ca. 6€/kg.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Nobody2 »

PeB hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 13:59 Insofern halte ich alles, was Gott geschaffen hat zunächst für rein. Es ist aber der Mensch, der "verunreinigt". Am Beispiel des Zuckers (du hast ihn genannt) kann man das erklären: auch Zucker ist Bestandteil der Schöpfung. Er ist nicht unrein; er wird unrein durch Missbrauch. Missbrauch im Sinne von "Überkonsum".


Das Problem ist, wir sind nicht allein, wir sind nicht wir selbst. Darum gilt das, was natürlich, gut und richtig ist, nicht mehr. Das Böse vergiftet alles, auch das Gute wird missbraucht und zu etwas, das gegen uns gerichtet ist.

Wir müssen nicht unsere eigene Gier überwinden sondern die Gier des Bösen, das an uns hängt und in uns wohnt.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Nobody2 »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 15:08 1. Mose 9,3 sagt etwas anderes. Wobei man beachten sollte, dass bereits Noah reine und unreine Tiere unterschied. 1. Mose 8,20

Jesus und seine Jünger verzehrten gebratenen Fisch und das Passahlamm.
Das ursprüngliche Ernährungsgebot findet sich in 1. Mose 1, 29:
Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.
Erst beim Bund mit Noah wurde das erweitert. Aber nicht, weil das genauso gut wäre.

Ich habe hier mal ein Zitat aus einem Interview mit einem „Moraltheologen“ und Buchautor:
Wo finden wir im Christentum Hinweise darauf, was eine gute Ernährung ist?

Rosenberger: Wenn man auf die Frage des Tierschutzes schaut: Im Alten Testament gibt es durchaus das Idealbild einer Welt, in der kein Lebewesen ein anderes verzehrt. Das findet man beispielsweise in der ersten Schöpfungserzählung, wo den Tieren wie den Menschen ausdrücklich nur die grünen Pflanzen zur Nahrung gegeben werden. Der Fleischverzehr war dann erst nach der Sintflut-Erzählung erlaubt, nachdem also schon einiges schiefgelaufen ist und man merkt, dass Mensch und Tier so friedlich nicht miteinander leben können und es doch viele Konflikte gibt. Allerdings werden gleich ein paar Einschränkungen gemacht, so dass man nicht über die Stränge schlägt und zu viel Fleisch ist.

Ein bemerkenswerter Wandel.

Rosenberger: Es ist interessant, dass das von den ersten Kapiteln an grundgelegt ist und sich dann durch die Bibel zieht. Einerseits gibt es kein prinzipielles Verbot. Andererseits heißt es: Sei behutsam mit dem Fleischverzehr. Und sorge auf jeden Fall dafür, dass das Tier ein gutes Leben hat und dass es bei der Schlachtung möglichst schmerz- und angstfrei getötet wird. Darauf wird Wert gelegt.

Welche Idee steckt dahinter? Die Liebe zum Lebewesen, zum Nächsten, also auch zum Tier?

Rosenberger: Ja, und religiös betrachtet: dass es die Liebe Gottes zu diesem Lebewesen gibt. Gott hat das Tier geschaffen, und er liebt dieses Tier. Da müssen wir als Menschen entsprechend damit umgehen, das ist die Logik.

Das Ideal der Bibel wäre also: kein Töten von Tieren. Aber weil die Welt nicht ideal ist, darf Fleisch auf den Tisch?

Rosenberger: Es bringt nichts, ein Ideal mit aller Gewalt durchzusetzen. Vielmehr muss man versuchen, Schritte in die richtige Richtung zu gehen. Das heißt: Wir dürfen unter bestimmten Umständen Fleisch essen, aber sollten das Ideal in Erinnerung behalten. Im Christentum gab es nie eine Verpflichtung, vegetarisch zu leben. Die Kirche schätzt es, wenn Menschen das tun, es ist jedoch keine Pflicht. Durch die für alle verpflichtenden Abstinenzzeiten, wie Karfreitag oder die Fastenzeit, signalisiert sie aber, dass jeder seinen Fleischkonsum begrenzen sollte.
https://www.mainpost.de/regional/kitzin ... rt-9455729

Ich glaube, dass Vegetarismus oder sogar der vollständige Verzicht auf tierische Produkte aller Art vor Gott das Ideal darstellt. Aber weil der Mensch schwach ist und auch so versessen darauf ist, wird es ihm erlaubt. Es ist ein Zugeständnis, ein Entgegenkommen.

Und noch ein anderes Zitat:
Schon unter den großen Propheten der hebräischen Bibel findet sich einer, der auf den sorgfältig-respektvollen Umgang mit allen Lebewesen setzt.

„Wer einen Stier schlachtet, gleicht dem, der einen Mann erschlägt.“

Heißt es bei Jesaja, Kapitel 66.

Klaus Fitschen: „Wenn man den Zusammenhang liest, stößt man auf ein typisches Stück prophetischer Rede, nämlich die Kultkritik. Es geht darum, dass keine Opfer dargebracht werden sollen, also Tieropfer. Sondern dass das wahre Opfer der rechte Glaube ist, die rechte Verehrung des wahren Gottes.“

Jesaja lebte im achten Jahrhundert vor Christus, seine Auffassung war außergewöhnlich für diese Zeit. Für ihn ist das traditionelle Schlachten von Tieren zum Zweck des Gottes-Opfers eine sinnlose Greultat, Jahwe hat keinen Gefallen daran.

„Und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht! Denn Eure Hände sind voll Blut!“

Lässt Jahwe seinem Volk durch Jesaja übermitteln.– Aber wendet sich der Prophet etwa auch gegen das Fleischessen ? Eine interessante Frage, die sich anhand des Textes aber nicht eindeutig entscheiden lässt.

Fitschen: „Es werden ganz natürlich im Alten Testament und in der Zeit des Alten Testaments Tiere getötet, um sie zu essen.“

Bemerkt Klaus Fitschen. Joachim Berger allerdings gibt zu bedenken, Jesaja war eine Ausnahmeerscheinung unter den jüdischen Propheten:

„Jesaja ist jemand, der eine große Friedensvision beschrieben hat. Diesen Satz „Schwerter zu Pflugscharen!“, der ist ja ziemlich bekannt geworden. Aber seine Friedensvision geht ja noch viel weiter. Er sieht auch, dass es zum Frieden zwischen Mensch und Tier kommen möge.“

Solch großer Frieden, meint Joachim Berger, ist nur möglich, wenn die Menschen auf fleischliche Nahrung verzichten. Es liegt nahe, dass Jesaja das Fleischessen suspekt gewesen ist, explizit allerdings wendet er sich nur gegen den Genuss von Schweinefleisch.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ic ... _id=192284
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Re: Die Speisegebote realisieren oder nicht?

Beitrag von Nobody2 »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 15:08 Wie?
Das halte ich so: Wenn sie nicht befruchtet sind, kann man sie verwenden.

Ich habe Hühner. Nein, nicht zum Schlachten... das kann ich nicht und das will ich nicht. Meine Sichtweise ist diese: Die Hühner werden von mir betreut und beschützt, das nimmt einige Zeit am Tag in Anspruch, auch im Winter. Und sie bekommen sehr gutes Futter, da auch in der kalten Jahreszeit von dem, was ich im Garten ernte, noch einiges für sie abfällt.
Als Gegenleistung erhalte ich die Eier. Einen Hahn haben wir nicht. Die Hühner sind jetzt fast fünf Jahre alt, sie sind sehr zahm, und sie legen natürlich nicht mehr so viel wie in den ersten beiden Jahren.
Eier sind nicht zum Verzehr da, befruchtet oder unbefruchtet. Sie sollen das Ungeborene Huhn mit allem versorgen, was es braucht, um zu einem Küken heran zu wachsen. Davon abgesehen wirken sie sex. anregend, was mit Sicherheit eine negative Sache ist.

Ausserdem kommt das Ei aus dem Popo heraus. Ist das nicht ekelhaft?

Ich habe selbst erlebt, wie Hühner ausflippen, wenn man ihnen die Eier wegnimmt. Für sie sind das ihre Kinder.... Ihre Kinder!!!

Aber es geht noch weiter. Eine Henne legt nämlich recht wenig Eier. Ein Ei pro Tag ist schon recht viel. Und damit es so viele Hennen gibt, muss befruchtet und gebrütet werden und da die männlichen Küken nicht gebraucht werden, sind sie Abfall und werden gleich geschreddert oder vergast. Ich bin nicht der einzige, der das grausam findet, und mittlerweile hat sich etwas bewegt in der Richtung. Die Situation verbessert sich für die Tiere. Aber das ganze Ding ist immer noch krass.

Bestimmt ist es das Beste, wenn man eigene Hühner hat, wenn man weiss, dass die Eier unbefruchtet sind und sich darauf beschränkt. Aber Eier, die in Verbindung mit dem Kükentöten stehen, sind ethisch ... sicherlich fragwürdig.
In Deutschland werden jährlich 45 Millionen Eintagsküken geschreddert oder vergast; das sind über 126.000 Tiere täglich.[10][11] In der Schweiz werden jedes Jahr rund 3 Millionen männliche Küken getötet.[12] In der Europäischen Union waren es 2014 330 Millionen getötete Eintagsküken.[13] Weltweit sind es jährlich etwa 2,5 Milliarden Küken.[14] Das sind fast 7 Millionen Eintagsküken täglich.
(Wikipedia)

2,5 Milliarden Küken im Jahr... Das sprengt doch jede Vorstellungskraft. Ich begreife nicht, wie man sowas machen kann. Damit wir Menschen unsere leckeren Eier haben. Man sollte ein Küken töten... wer bringt das übers Herz? Ok, es gibt bestimmt einige, die das tun würden. Es gibt auch einige Menschen, die Tiere schlachten würden. Aber wo ist da dann das Herz? Ich meine: MUSS das sein? Ist es das wirklich wert? Ich MUSS keine Eier essen, genausowenig wie ich Fleisch oder Fisch essen MUSS. Also wenn es besser ist, darauf zu verzichten, und man sehr gut verzichten kann, warum sollte man es trotzdem tun? Es gibt so viele Alternativen, so viele. Der Tisch ist auch ohne diese Nahrungsmittel mehr als reich gedeckt.
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