Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Rund um Bibel und Glaube
Thunfisch

Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von Thunfisch »

Reinhold hat geschrieben: Do 18. Feb 2021, 22:39
Thunfisch hat geschrieben: Do 18. Feb 2021, 08:10
und wird Mutter eines Sohnes, den sie Immanuel nennen wird.

Die Mutter, also Maria, wird Ihn (Jesus) Immanuel nennen. Sie nannte Ihn aber Jesus und nicht Immanuel.
Hallo Thunfisch,
magst du uns die Bibelübersetzung nennen aus der o. hervorgeht-sprich, dass Maria Jesus Immanuel nennen
sollte? Habe alle mir bekannten Übersetzungen herunter geladen u. geprüft-dort wird deine o. Behauptung aber nirgends bestätigt. Würde mich darüber sehr freuen wenn du uns die Übersetzung aufzeigst wo deine o. Aussage bestätigt wird. Danke im Voraus für deine Mühe.
Es steht in Jesaja. Angenommen das NT ist verfälscht, wieso sollte das NT dann ein Argument sein? Das macht doch gar keinen Sinn.
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Helmuth
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Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von Helmuth »

Thunfisch hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 20:32 Angenommen das NT ist verfälscht, wieso sollte das NT dann ein Argument sein? Das macht doch gar keinen Sinn.
Das NT ist nicht verfälscht, darum geht es gar nicht, oder das unterstellt man mir nur, dass ich das denke. Es ist Mt.1 schlicht Menschenwort und Jesaja 7:14 ist Gottes Wort. So lautet mein Argument.

Es steht immer Gottes Wort höher als Menschenwort. Damit ist Jesaja der Vorzug bei der Auslegung zu geben und was er sagt ist damit bindend. Würde die Stelle nun mit Mt. 1:23 harmonieren, gäbe es kein Problem, dann hätte der Schreiber korrekt ausgelegt.

Ich denke immer noch, dass Mt.1 (und auch 2) als spätere Ergänzung in den Kanon aufgenommen wurden. Man findet z.B. keine Fragmente, die Mt.1 zusammen mit anderen Kapiteln in den Funden beinhalten. Bei Lk. gibt es weit größere zusammenhängende Textkapitel in dem Funden. Und bei ihm ist die Autorenschaft auch klar.

Mein Verdacht ist, dass sich die frühe RKK selbst eine Theologie zurecht gelegt hat und sie in Mt. eingefügt hatte und alle darauf indoktriniert hatte, sodass es selbst die reformierte Kriche übernommen hatte. Man suchte nach einem Jungfrau-Beweis. Es fand sich nur diese eine Möglichkeit, aber die deutet blöderweise auf keinen Messias. Pech. Zwei Dinge im NT sind elementar wichtig zu beachten:

- Der dir gegebene HG
- Das Mehrzeugen-Prinzip

Es besteht ein Grundunterschied zum AT, das bis ins 2. Jh. v. Chr immer wieder von Gläubigen überarbeitet wurde. Darum enthält es auch weit weniger Fehler. Das NT entwickelte sich anders.

In dir ist die Frage aufgekommen, warum das nicht zusammenpasst. War das böse? Nein. Es ist normal, wenn man etwas nicht versteht, dass man fragt. Das ehrt Gott auch, dass man ihn genau verstehen will und sich nicht mit der erste billigen Antwort abspeisen lässt, die vielleicht nett klingt aber das Probelm nicht auflöst. Solche liebt er besonders. Also forscht man seine Texte tiefer nach. So taten es auch die Beröer.

Dabei muss man aber prüfen auf welche Geister man hört. Die Art und Weise wie man den Mt-Text verteidigt zeigt mir durch den HG an, dass damit etwas nicht stimmt. Was, dem bin ich auf der Spur und ich denke nach 20 Jahren ein paar Schritte vorwärts gekommen zu sein.

Paulus lehrt, dass man nur das Gute behält. Ist es für dich nun gut, ok, dann sei es gut. Ich drehe niemand daraus einen Strick, dass es anders sieht. Für mich ist das aber bis heute nicht klar.

Zur Info: Ich glaube an Jesus total "mit alles", aber so wie er es lehrt. Ich schätze auch das AT mehr als etliche andere, die zu fixiert sind auf das NT. Auch das AT bereitete mir anfangs Kopfzerbrechen, aber es hat nicht den Glauben erschüttert, sondern im Gegenteil, je mehr ich nachgeforscht habe, immer mehr vertieft.
Zuletzt geändert von Michael am Sa 20. Feb 2021, 21:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Isai
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Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von Isai »

Canon hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 20:27
Aber Jesaja 26:10 hat mir jetzt schon geholfen, man bittet mich gerade für einen, der nicht mein Bruder ist, dieses Wort zu brechen.

Ich werde wirklich nachgehen, dieser Sache hier.
OT:

Jesaja 26:10 (Kontext): Gericht Gottes, nicht unser.

OT-Ende
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
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Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von Otto »

Thunfisch hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 22:06 In Jesaja steht dass der Gesalbte Immanuel heißen soll.
Jesaja 7:14 hat geschrieben: Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen und wird Mutter eines Sohnes, den sie Immanuel nennen wird.
Nein, steht es nicht. Lies doch dein zitiertes…
Thunfisch hat geschrieben:Warum heißt Jesus nicht Immanuel?
Aus demselben Grund wieso Jesus nicht ..
Jes.9,6 hat geschrieben:Denn uns ist ein Kind geboren worden,
ein Sohn ist uns gegeben worden.
Er wird das Herrscherrecht haben.
Sein Name wird sein: Wunderbarer Ratgeber, Mächtiger Gott, Ewigvater, Friedensfürst.
…heißt.
LGrüße von Otto
Thunfisch

Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von Thunfisch »

Hallo Otto, das ist ein interessanter Gedanke. Danke mal dafür.
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PeB
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Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von PeB »

Reinhold hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 19:22 Du trickst ja ganz schön-um zu beweisen, dass der allmächtige Gott JHWH u. sein
Sohn Jesus "EINS"-sprich eine Person sind-zensiert? ;)
Nein, ich gebe meine Überzeugung zur Kenntnis.
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PeB
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Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 20:57 Das NT ist nicht verfälscht, darum geht es gar nicht, oder das unterstellt man mir nur, dass ich das denke. Es ist Mt.1 schlicht Menschenwort und Jesaja 7:14 ist Gottes Wort. So lautet mein Argument.

Es steht immer Gottes Wort höher als Menschenwort.
Und was bietet dir nun die Sicherheit, zwischen Menschen- und Gottes Wort in der Bibel zu unterscheiden?
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Abischai
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Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von Abischai »

Die Bibel besteht aus wörtlichen Aussagen Gottes (nach Befehl geschrieben, z.B. Offb.) und aus menschlichen Aufzeichnungen gemäß dem Wissensstand der Menschen.
Und sie besteht aus "theologischen Aussagen" (d.s. Aussagen über Gott)

Gottes Wort ist es nicht nur, weil wir wörtliche Rede Gottes vorfinden (ähnlich der "red letter version" der New International, was ich sehr gut finde, also die wörtliche Rede Jesus rot formatiert).
Es ist auch darum "Gottes Wort" (sein Eigentum), weil er wollte, daß dieses und jenes, egal von wem und warum verfaßt, genau dort in dieser Bibliothek "verewigt" ist.

Die Worte Nebukadnezars und Sanheribs, die des bösen Lamech und auch die Kains und wie sie alle hießen, waren ja nun mitunter ziemlich lästerlich, aber Gott wollte, daß es in der Bibel genau so steht, darum ist das gesamte Werk "Gottes Wort". Ich bin überzeugt, daß Gott das genau so haben wollte. Die Angriffe und Verfälschungen der Bibel finden an ganz anderen Frontabschnitten statt.

Also selbst wenn Matthäus irgendwas "aus dem Hut" (d.i. aus der Erinnerung) vielleicht etwas abweichend wiedergegeben hat, so ist das gesamte Buch eine Labsal, weil zumindest ich bei des Lektüre des "kata Mattayon" die Stimme meines Herrn höre.

Und das ist mir eine sehr wichtige Referenz.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Mo 22. Feb 2021, 18:33 Die Bibel besteht aus wörtlichen Aussagen Gottes (nach Befehl geschrieben, z.B. Offb.) und aus menschlichen Aufzeichnungen gemäß dem Wissensstand der Menschen. Und sie besteht aus "theologischen Aussagen" (d.s. Aussagen über Gott)
Korrekt und genau danach differenziere ich. Die wortwörtlichen Aussagen, seien sie direkt aus seinem Munde oder von den Propheten an uns weitergeben haben die höchste Relevanz. Werden sie weitergegeben erhält der Prophet die entsprechende Beglaubigung, eben zum Beispiel mit einem Zeichen, das auch eintritt. In unserem Fall der Knabe Immanuel, für mich der -Junge, der erst lernen musste seine Sünde zu überwinden.

Was immer wer schreibt, wenn er nicht Gottes Wort selbst gehört hatte, wie Mose, Samuel, Jesaja oder im NT direkt aus dem Munde Jesu, über den Gott selbst das hörbare Zeugnis abgelegt hatte, der kann es nur von anderen zitieren oder auslegen. Keine Auslegung darf in einem Widerspruch zu dem Wort Gottes oder Jesu stehen. Petrus macht uns das in seinen Briefen rechtklar. Er hatte auch Gottes Stimme auf dem heiligen Berg als Augen- und Ohrenzeuge gehört.

Über die Geburt Jesu wurde das Zeugnis durch den Engel Gabriel der Maria erteilt. Sie wusste aber von keinem Mann. Nachdem sie unmittelbar danach als Jungfrau wirklich schwanger wurde, wurde ihr klar, dass dies damit auch die Bestätigung war, dass der Heilige Geist in ihr die Zeugung vorgenommen hatte, da sie weiterhin von ketnem Mann wusste.

Dieses Zeugnis wurde dem Lukas in der Form zugetragen, vermutlich von der Familie Jesu selbst, die zu seiner Zeit ja lebte. Z.B. war Jakobus ein leiblicher Bruder Jesu, der sich bekehrt hatte und später die Leitung der erste Jerusalem Gemeinde übernommen hatte. Dass sie zusammentrafen ist so gut wie sicher, wenn Lukas wirklich der Autor ist. Das war spätestens bei der Gefangennahme Paulus in Jerusalem und die Wir-Form (1P Mz) in der Berichterstattung aus Apg. 21 bestätgt seine Reisebegleitung.

Bei Matthäus wissen wir nicht wer wem was zugetragen hatte. Das Evangelium ist erst prüfbar ab dem Kapitel 3, also ab dem Einsetzen des Johannes des Täufers, das alle bezeugen und damit aufgrund der Mehrfachbezeugung bestätigt ist.

Weißt du im Grunde ist dieser Streit ein religöses Theater und nicht mehr. Das wahre Zeugnis legt dir Gott durch den HG ins Herz und das ist dann genauso eine Sicherheit wie es Maria empfangen hatte. Wer sich in seiner Sache sicher ist, dem nehme ich auch nichts krumm. Man ist ja immer am Weg und noch nicht am Ziel. Insofern ist Korrektur das Tagesgeschäft des HG. Diesen Weg sollten wir alle gehen.

Die Dinge, die für alle wesentlich sind, darüber sind sich alle einig und bilden keinen Streitpunkt. Das gilt selbst für Aussagen des Apostel Paulus. Man darf theolgisch nicht so verbogen werden jedes einzlene Wort als Gottes Wort aufzunehmen. So nimmst du es falsch ins Herz auf. Ein wertvolles Erkennungsmerkmal ist die Frucht, die es bringt.

Der HG bringt keine Früchte, mit denen er über seinen Glauben zankt, streitet, selektiert und andere Brüder in üble Nachrede stellt. Diese Art zu unterscheiden hat es für mich leichter gemacht, mit wem ich über Dinge die Bibel betreffend diskutiere und wem ich es einstelle, Wenn man noch 1.000 Mal sich dazu bekennt dass alles in Mt. Gottes Wort ist, so steht auch geschrieben:
Matthäus 7:16 hat geschrieben: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln?
Auch dieses Wort stammt aus dem Mt-Ev, ist aber durch die Mehrfach-Zeugen-Prinzip gut bestätigt. Das ist die Art wie ich also differenziere.
Zuletzt geändert von Michael am Mo 22. Feb 2021, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Travis
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Re: Warum heißt Jesus nicht Immanuel?

Beitrag von Travis »

Abischai hat geschrieben: Mo 22. Feb 2021, 18:33 Gottes Wort ist es nicht nur, weil wir wörtliche Rede Gottes vorfinden (ähnlich der "red letter version" der New International, was ich sehr gut finde, also die wörtliche Rede Jesus rot formatiert).
Es ist auch darum "Gottes Wort" (sein Eigentum), weil er wollte, daß dieses und jenes, egal von wem und warum verfaßt, genau dort in dieser Bibliothek "verewigt" ist.
Gute Worte.
Abischai hat geschrieben: Mo 22. Feb 2021, 18:33 Also selbst wenn Matthäus irgendwas "aus dem Hut" (d.i. aus der Erinnerung) vielleicht etwas abweichend wiedergegeben hat, so ist das gesamte Buch eine Labsal, weil zumindest ich bei des Lektüre des "kata Mattayon" die Stimme meines Herrn höre.
In der Bibel steht nichts zufällig und das erstreckt sich auf alle Bereiche. Wird also etwas auf eine Weise zitiert, die zunächst rätselhaft ist oder nachdenklich macht, ist eine Herausforderung herauszufinden, weshalb es auf diese Weise zitiert wird. Auf der Basis eine Grundvertrauens in Gottes niedergeschriebenes Wort lernt man ihn immer besser kennen.
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