Medien, Gesellschaft und Kirche

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Nobody2 »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 08:59 Ist ein Contra immer "aufgeklärt", weil es Contra ist? Ist eine Macht-Instanz nie "aufgeklärt", weil sie die Macht ist?
Macht zieht das Böse an, das von Gier nach Macht getrieben ist. Liegt eine Schwäche vor, wird diese zumeist mit Erfolg angegriffen. Je größer die Macht, desto attraktiver, desto stärker und raffinierter der Angreifer. In unserer heutigen Zeit gibt es kaum noch Menschen, die gegen solche Angriffe immun sind. Und die, die es vielleicht sind, landen für gewöhnlich nicht in solchen Positionen. Sie haben kein Bedürfnis nach Macht - normalerweise.

Contra ist irgendwas, was auch immer. Es kann einen guten oder weniger guten Hintergrund haben.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Nobody2 »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 08:59 Wer macht eigentlich den "gesellschaftlichen Konsens"? - Sehe ich was falsch, wenn ich glaube, dass dieser Konsens medial NICHT kritisch durchleuchtet wird? (Wenn man mal nur die mächtigen Mainstream-Medien nimmt)
Ein "gesellschaftlicher Konsens" existiert in modernen, aufgeklärten Gesellschaften nicht mehr. Er wird nur herbeigeredet, man tut so, als ob es ihn gäbe, weil das eine manipulative Wirkung hat.

In Wirklichkeit sind nicht wenige Gesellschaften, ich denke vor allem an Europa und USA, tief gespalten.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Benutzeravatar
Lena
Beiträge: 5651
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Lena »

Hiob hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 22:18 Empfindet Ihr, dass Kirchen/Denominationen unterm Strich medial fair behandelt werden?
Nein. Aber nicht mehr und nicht weniger als sonstiges. Hinter allen Medien stehen Menschen und Menschen sind nun mal voreingenommen. Fair wäre ja gerecht. Und wer kann schon gerecht etwas beurteilen. Oft wird einfach übertrieben. Es hört sich dann krasser an und krasse Botschaften verkaufen
sich besser.
Benutzeravatar
Sunbeam
Beiträge: 2638
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 09:03
Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 08:45 Beispiel Missbrauch: viele und sehr viele Menschen sind ja maßlos empört darüber
Ja - aber das wäre ein gutes Beispiel dafür, wie die Masse medial aufgegeilt werden kann.
Aufgegeilt? Wenn ein Protzbischof wie Tebartz van Elst buchstäblich im Luxus versinkt und das Geld zum Fenster rauswirft, und sich die Menschen dann darüber empören, dann sind die in deinen Augen medial aufgegeilt?

Man kann es mit der Parteinahme für eine Skandal-Queen wie die katholische Kirche aber auch maßlos übertreiben. Deine Aburteilung ist nicht nur ungerechtfertigt, besonders für die Menschen, sie sich selbst im sozialen Abstieg befinden, sondern deine blinde Parteilichkeit für die RKK nimmt langsam peinliche Formen an.
Benutzeravatar
Sunbeam
Beiträge: 2638
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 09:03
Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 08:45 Beispiel Missbrauch: viele und sehr viele Menschen sind ja maßlos empört darüber
Die Missbrauchsgeschichte ist Wulff 2.0, was ich nach Wulff 1.0 nicht mehr für möglich gehalten hätte.

Die weltweite "Missbrauchsgeschichte" ist doch wohl bedeutend mehr als Wulff 2.0, und der Kollateralschaden der dadurch entstanden ist, den hat die RKK eindeutig selbst zu verantworten. Damit hat sich die RKK selbst verbrannt, und an diesen Sauereien kann man wohl den vielen, den zu vielen Opfer des Missbrauchs keine Schuld geben, wenn das manche Katholiken auch gerne so sehen würden.
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Nobody2 »

Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 09:35 Man kann es mit der Parteinahme für eine Skandal-Queen wie die katholische Kirche aber auch maßlos übertreiben. Deine Aburteilung ist nicht nur ungerechtfertigt, besonders für die Menschen, sie sich selbst im sozialen Abstieg befinden, sondern deine blinde Parteilichkeit für die RKK nimmt langsam peinliche Formen an.
Die RKK ist eine Organisation. Viele Menschen fühlen sich ihr zugehörig - auf ihre ganz eigene Art und Weise. Innerhalb dieser Organisation gibt es eine große Bandbreite unterschiedlicher Sichtweisen. Es gibt überall eine offizielle und eine inoffizielle Seite. Es gibt schlimmen Missbrauch aber auch ganz hervorragende Beispiele. Missbrauchsfälle sind gut für Schlagzeilen. Sie emotionalisieren, empören und das sorgt für Umsatz. Aber von sie auf eine Organisation als Ganzes zu schließen - ist das vernünftig oder sinnvoll?

Ich kenne zB Katholiken, die wirklich ziemlich "katholisch" sind in ihrem Denken und Handeln. Die aber sagen: Die Kirche braucht man nicht unbedingt. Ich kenne andere Katholiken, die für den einen Papst nicht warm werden aber den anderen verehren.

Über die Guten sollte man vielleicht mehr berichten. Über die, die bescheiden leben, die den Menschen dienen und sich bemühen, gute Christen zu sein. Ihre Stimmen sind leise, sie erregen keinen Anstoß und sind daher uninteressant für Medien. Denn was gut ist und richtig, das ist ja normal und daher nicht von besonderem Interesse. Aber was sie leisten im Sinne der Nächstenliebe ist vielleicht ganz großartig. Aber niemand greift es auf, niemand macht eine "Story" daraus. Erst mit dem Tod wird dann der Größe und des Wertes eines Menschen gedacht. Aber auch das geht unter. Es ist ja nur ein Nachruf. Ein Nachruf ist immer positiv. (Schlimmstenfalls neutral.)

Wenn ich mir anschaue, was die RKK im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht hat, abseits von Kriegen, Inquisition und anderen Verbrechen, kann ich nur ehrfürchtig staunen. Ich wandle durch Kirchen und wundere mich immer wieder über die Schönheit und Tiefe dessen, was dort bewundert werden kann. Nicht nur für Kunst und Kultur war die RKK eine großartige Inspiration. Es wurde durch sie wirklich viel Gutes vermittelt. Auch heute noch ist es so. Die Bedeutung, die sie einmal hatte, ist für uns heute wirklich schwer nachvollziehbar.

Man kann seine Aufmerksamkeit auf das richten, was negativ ist, aber auch auf das, was positiv ist, kann man schauen. Das eine löscht das andere nicht aus oder mindert dessen Wert.

Die RKK hat sehr viel von ihrem Glanz verloren. Aber das hängt vor allem mit dem Zeitgeist zusammen. Damit, wie die Menschheit sich entwickelt hat. Nicht nur die RKK ist durchsetzt mit negativen Dingen, egal wo man hinschaut, ob Politik, Wirtschaft, Medien, Wissenschaft, man findet heute doch nichts mehr ohne schlimme Mängel und Makel. Skandale aller Art sind heute normal - überall. Missbrauch aller Art zieht sich durch alle Bereiche des Lebens. Das ist ein Phänomen, was nichts auslässt.

Insofern....
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Hiob »

Nobody2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 09:22 Ein "gesellschaftlicher Konsens" existiert in modernen, aufgeklärten Gesellschaften nicht mehr.
Sehe ich eigentlich anders - zumindestens offiziell. Ich denke da an den Druck in Sachen Gendersprache, Political-Correctness, etc, die sich sehr tief in die Gesellschaft hineinfressen. - Das Problem: Es wird von der Mehrheit abgelehnt.
Lena hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 09:25 Fair wäre ja gerecht. Und wer kann schon gerecht etwas beurteilen.
Deshalb ist ja die Idee, "Bericht" und "Kommentar" zu trennen, so gut - würde man sich nur dran halten. - Denn wenn man kommentarlos berichtet, muss man nichts beurteilen. - Ein Bericht wäre "Lena saß gestern um 16:00 Uhr im Café Kranzler in Berlin und aß zwei Stück Schwarzwälder Kirchtorte", Kommentar wäre "Ich finde nicht gut, dass Lena gestern um 16:00 Uhr im Café Kranzler in Berlin saß und zwei Stück Schwarzwälder Kirchtorte aß". Kann man machen, ist halt meine Meinung. - Aber üblich ist etwas ganz Perfides, nämlich eine Mischung aus Beidem: " "Lena scheint es sich leisten zu können, am helllichten Tag im Café Kranzler in Berlin zu sitzen und zwei Stück Schwarzwälder Kirchtorte zu essen, wo sie doch wissen kann, dass Sie damit ein schlechtes Beispiel für die Bettler auf der Straße abgibt und solche Torten unter klimaschädlichen Bedingungen gefertigt zu werden."
Benutzeravatar
Sunbeam
Beiträge: 2638
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Sunbeam »

Nobody2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 10:10

Wenn ich mir anschaue, was die RKK im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht hat, abseits von Kriegen, Inquisition und anderen Verbrechen, kann ich nur ehrfürchtig staunen.

Hier hörte ich dann auf zu lesen.

Das erinnert mich dann zu sehr an die tieftraurige Mär vom Risiko der Maus, die im Käse wohnt.
Timmi

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 08:59
Nobody2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 00:28 Fairness setzt natürlich auch eine gewisse Kompetenz voraus, die nicht jeder haben kann.
Glaubst Du, dass Medien kompetent genug sind, religiöse Gemeinschaften/Kirchen zu kommentieren?
Ich antworte mal ungefragt: Wenn sie in meinen Sinne schreiben und meine Meinung widerspiegeln, ja, wenn sie mich ärgern, dann nein.
Mit anderen Worten, dies objektiv zu beantworten ist schwierig. Die überwiegende Tendenz geht dahin, dass die Medien, das von innen begonnene Zerstörungswerk der
Kirchen nur fortsetzen und natürlich ihren eigenen Beitrag zur Dekonstruktion der Kirchen leisten. Möglicherweise gottgewollt?
Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 06:47 Niemand der sich nicht einer gewissen Zeitströmung anpasst und sich vereinahmen läßt wird von den Medien fair behandelt
Eigentlich hat es diese Aussage in sich. - Denn Medien stellen sich doch andererseits gerne als Hüter der freien Meinungsäußerung dar.
Nur wird der Rahmen indem etwas frei geäußert werden darf, festgesteckt und bewacht. Doppelzüngigkeit ist wohl das auffallendste Merkmal der Hüter jeglicher Meinungsäußerung.
Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 06:47 Wer sich dem 'gesellschaftlichen Konsens' verweigert, wird an den Pranger gestellt
Wer macht eigentlich den "gesellschaftlichen Konsens"? - Sehe ich was falsch, wenn ich glaube, dass dieser Konsens medial NICHT kritisch durchleuchtet wird? (Wenn man mal nur die mächtigen Mainstream-Medien nimmt)
Selbstkritik, dieser Begriff findet nur Anwendung in einer Aufforderung an andere, diese zu praktizieren. Eine Selbstbeurteilung endet meist in den Bekundungen Opfer unrechtmäßiger Angriffe zu sein und begleitet von vielen Krokodilstränen, in den Beteuerungen doch die Guten zu sein, die tapfer gegen Fakenews und unangebrachtem Gedankengut ankämpfen.

Gesellschaftlicher Konsens wird vorgegeben, erst häppchenweise um Akeptanz zu finden, dann mit Moral verknüpft, um im Endstadium als alternativlos dazustehen.
Wer sind die 'Täter'. Nun, da brauchen wir nicht lange suchen, wenn wir fragen, wer Macht, Einfluss, Geld und Handlungsoptionen besitzt.
Timmi

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 10:12 Lena scheint es sich leisten zu können, am helllichten Tag im Café Kranzler in Berlin zu sitzen und zwei Stück Schwarzwälder Kirchtorte zu essen, wo sie doch wissen kann, dass Sie damit ein schlechtes Beispiel für die Bettler auf der Straße abgibt und solche Torten unter klimaschädlichen Bedingungen gefertigt zu werden."
Wir können die Schraube noch anziehen und versteckte Aufforderungen einbauen dieses Kuchenessen zu unterbinden, da eine Zivilgesellschaft dies nicht gutheißen kann:
Lena scheint es sich nicht nur leisten zu können am hellichten Tag im Cafe Kranzler in Berlin zu sitzen und zwei Stück Schwarzwälder Kirschtorte zu essen, sie scheint auch der Meinung zu sein, dies unbehelligt und schamlos demonstrativ vor denen praktizieren zu müssen, denen eine Teilhabe an Kuchenessen versagt bleibt und denen, die im Kampf gegen gesellschaftliche Ungerechtigkeit hilflos ein solches Verhalten dulden und erdulden müssen. Daher fragen wir Lena nun ganz offen, muß das sein? Läßt sich dies in irgendeiner Form rechtfertigen? Wäre es nicht angebracht Lena solche Fragen zu stellen und sie auf sozialschädliches Verhalten hinzuweisen? Müssen wir nicht die Courage aufbringen Dekadenz und Leichtfertigkeit zu ahnden, zum Wohle aller?
So oder ähnlich geht dann die Post ab.
Antworten