Die Apostelgeschichte

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Helmuth
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Reinhold hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 20:48 In Apostelgeschichte 17:26-31 ...
Was hast du dazu nur für eine unmögliche Schrift ausgesucht? Aber wie auch immer. Lukas ist nicht Lehrer, er gibt aller Voraussicht das wieder, was ihm der Apostel Paulus slebst mitgeteilt und gepredigt hatte.

Zu dem Zeitpunkt waren sich die beiden schon bekannt, so dass wir dankeswerterweise nahezu den Original-Wortlaut mehrer Predigten, zumindest in ihrer Zusammenfassung, erhalten haben. Wir müssen hier dem Lukas im Nachruf danken, denn was uns später die Kirchenväter über den weiteren Verlauf der Ausbreitung des Evangeliums berichten hat nicht ansatzweise die historische Qualität wie diese Zeugnisse.

Wir erfahren im Kapitel 15 auch über einen uns nicht erhaltenen Brief samt Wortlaut an die Gemeinden, der damit vielleicht sogar der allererste Apostelbrief war, der in Umlauf war. Der Autor war Jakobus, die Überbringer mehrere Apostel, die namentlich genannt wurden.

Hätten wir Lukas nicht, wüssten wir heute nichts mehr davon, vor allem was den Inhalt betrifft, denn es ging um eine für Christen sehr wesentliche Glaubenssache.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 08:49 Hallo Thomas,

mein Partner und Wegbegleiter im Forum. Ich freue mich wieder über deine Beteiligung. Ich kann zu deinen Themen derzeit nicht viel mehr sagen (Abraham Thema), weil ich dazu die Expertisen eines Paläontologen brauche, der auch an Gottes Wort glaubt. Aber vielleicht geht es uns hier besser.
Hallo Michael,

ich hatte eine Weile auf Antwort gewartet, aber dann bin ich bei anderen Themen hängengeblieben. Bei dem Thema über die Herkunft Abrams hatte ich nicht wirklich mit Antworten gerechnet. Es gibt eben keine Knochen oder sonstige Hinterlassenschaften, die uns da helfen könnten. Der Name Ur spricht für das Gebiet der Sumerer im südöstlichen Teil des Zweistromlandes. Dabei heißt es doch, daß Abram aus Ur in Chaldäa stammt.
Dieses Chaldäa liegt aber ursprünglich im nordwestlichen Zweistromland, dann wurde es den Aramäern zugerechnet und dort befindet sich heute noch ein Ort, der von Juden und Moslems gleichermaßen als Geburtsort Abrams verehrt wird.
Die Apostelgeschichte liegt nicht so weit zurück und man wird vielleicht mehr Erfolg haben, wenn man hier auf Spurensuche geht. Einen Paläontologen müßen wir hoffentlich nicht zu Rate ziehen. Sonst müßten wir ja mal die Gebeine des Petrus aus dem Petersdom holen, um zu prüfen ob er wirklich in Rom begraben liegt.
Und selbst dann wäre der Anspruch der römischen Gemeinde unbegründet, gewisse Aussagen des Apostels für sich in Anspruch zu nehmen. "Du bist Petrus und auf diesem Fels willich meine Gemeinde gründen und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwinden. Mt 16,18 Es ist etwas seltsam formuliert, aber daß die Pforten des Totenreiches die Gemeinde nicht überwinden können, ist wohl ein Hinweis , daß es hier um ein Lehrgebäude geht, das dem sündhaften Menschen bei ernsthafter Nachfolge ewiges Leben verspricht !

Die Knochen des Petrus waren wohl unerheblich, aber er hat die ersten Predigten gehalten und auf diese Weise das Fundament der Gemeinde geschaffen. Das wird auch von den anderen Aposteln in Eph 2,20 gesagt. Es geht um die Grundlage für ein Haus, das die Apostel und Propheten geschaffen haben, dessen Eckstein bzw. Ausrichtung Jesus Christus ist.
Mit diesem Thema scheinen alle Apostel beschäftigt gewesen sein, auch wenn nicht alle gereist sind, wie Petrus und Paulus, Philippus, Barnabas und Silas usw. Es gab ja eine Jerusalemer Gemeinde, gibt es die eigentlich heute noch und da waren ja 1000 sende zum Glauben gekommen und mußten mit geistiger Nahrung versorgt werden. Sie hatten ja am Anfang in eine Lebensgemeinschaft zusammengetan, ihr Hab und Gut für die Sache der Gemeinde in einen Topf geschmissen. Die mußten natürlich auch versorgt sein und so hat man die ersten Diakone berufen.
Und man fand sich im Tempel und in Hausgemeinschaften zum gemeinsamen Brotbrechen, so hat die Apostelgeschichte angefangen.Apg 2,42-46
Michael

Deine erste Stellungnahme:
Zippo hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 12:57 Die Apostelgeschichte ist die Geschichte der 12 Apostel:
Das stimmt, aber man erkennt deutliche Schwerpunkte. Zu Beginn formierte sich die Truppe der 12 erst, aber es kristallisierte sich von Anbeginn heraus, dass Petrus die erste führende Kraft war. Dazu hatte Jesus ihn auch ermutigt.
Petrus war durch seine natürliche Anlage geeignet, Führungskraft zu sein. Wenn man seine Intelligenz und Kraft dem Herrn Jesus Christus unterordnet, dann ist es bestimmt sinnvoll, natürliche und geistige Begabungen miteinander zu kombinieren.
Michael
Zippo hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 12:57 Von Simon Petrus lesen wir zuerst, nachdem man den Judas durch den Mathias ersetzt hatte. Er hatte die Aufgabe, Fels der Gemeinde zu sein.
Seine erste Amsthandlung war die Nachwahl des 12 Apostels, da Judas verlorenging. Persönlich sehe ich das als voreilige Maßnahme, da der HG noch nicht ausgegossen war. Sie sollten erst auf diese Verheißung warten. Aber das ist der Petrus wie wir ihn kennengelernt haben. Mutig und impulsiv aber auch voreilig.

Er hat schnell seine erste Schlappe des Verrats überwunden. An ihm sieht man wunderbar, dass Gott unsere Schwächen kennt, aber kein Problem darstellen, solange das Herz am rechten Fleck ist. Das war von Anfang an bei ihm der Fall.
Ich hatte auch schon einige Schlappen hinter mir. Eine kurzeitige Verfinsterung der Seele durch das Einwirken Satans. Da merkt man, daß man Gnade braucht.
Michael
Zippo hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 12:57 Aber wo sind nun eigentlich die anderen Apostel geblieben ?
Das ist eine berechtige Frage. Nur stellst du sie aus unserer heutigen Perspektive. Wir erfahren sehr viel über Petrus, eine ganze Menge über Philippus und einge wenige Dinge über Johannes. Die Taten der restlichen 9 sind so gut wie nicht in der Apg erwähnt.

Nur heißt das nicht, dass sie nichts taten. Ihre Aufgabe war, dass sie Zeugnis für die Auferstehung sind. Dazu reicht, dass man als Augenzeuge namhaft bekannt ist. Der öffentliche Auftritt wirkt dadurch umso effizienter. Petrus sorgte bei der Nachwahl des 12. dafür, dass derjenige auch von Anfang an dabei war.

Dennoch kam es durch sie nicht zum Durchbruch über Israel hinaus. Darum kam m.E. später Paulus ins Spiel. Er wurde im Gegensatz zu Matthias von Jesus persönlich in sein Amt berufen.
Ich denke, daß die Apostel in der Jerusalemer Gemeinde tätig waren. Wahrscheinlich haben sie die Hausgemeinschaften geleitet und dort die Ereignisse in Erinnerung behalten, die sie mit dem Herrn Jesus erlebt haben.
Dazu gab es Worte der Propheten, so, wie es der Heilige Geist in ihren Sinn gab. Es gab Offenbarungen, die Gewicht hatten, weil ja auch noch kein NT zur Verfügung stand. Apostel sind Gemeindegründer und sie hatten allesamt zu tun, um das Gemeindeleben aufrecht zu erhalten, die Lehre zu gestalten und zugleich gewisse Aufträge zu übernehmen, wie z. Bsp. die Bekehrung des Kämmerers durch Philippus Apg 8, die Bekehrung Samariens Apg 8 und der Heiden Apg 10 Zu der Zeit war Lukas, der Berichterstatter des LukasEv und der Apostelgeschichte noch nicht dabei.
Aber Matthäus hat irgendwann sein Evangelium geschrieben. Johannes ebenfalls. Auf welchem Wege ist der eigentlich nach Ephesus und auf die Insel Pathmos gekommen ?

Die Zahl 12 bei der Wahl der 12 Apostel scheint jedenfalls mehr symbolischer Natur zu sein, eben die Zahl der Erwählung. Es hat bei weitem mehr Apostel gegeben. Nicht alle waren im Reisedienst aber alle haben das Fundament der ersten Gemeinde in Jerusalem gelegt. Und von dort wurden auch die ersten Missionare berufen, damit das Evangelium seinen Triumphzug um die ganze Erde antreten konnte. 2 Kor 2,14

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Do 11. Mär 2021, 22:44, insgesamt 5-mal geändert.
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 14:21 Eine kurzeitige Verfinsterung der Seele durch das einwirken Satans.
Auf welche Art hat dieses Wesen(Satan)deine Seele verfinstert?
Von der Hiobserzählung wissen wir ja, dass Gott dies sogar zulies.
Vielleicht diente es einem bestimmten Zweck?
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 12:12
Reinhold hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 20:48 In Apostelgeschichte 17:26-31 ...
Was hast du dazu nur für eine unmögliche Schrift ausgesucht? Aber wie auch immer. Lukas ist nicht Lehrer, er gibt aller Voraussicht das wieder, was ihm der Apostel Paulus slebst mitgeteilt und gepredigt hatte.

Zu dem Zeitpunkt waren sich die beiden schon bekannt, so dass wir dankeswerterweise nahezu den Original-Wortlaut mehrer Predigten, zumindest in ihrer Zusammenfassung, erhalten haben. Wir müssen hier dem Lukas im Nachruf danken, denn was uns später die Kirchenväter über den weiteren Verlauf der Ausbreitung des Evangeliums berichten hat nicht ansatzweise die historische Qualität wie diese Zeugnisse.

Wir erfahren im Kapitel 15 auch über einen uns nicht erhaltenen Brief samt Wortlaut an die Gemeinden, der damit vielleicht sogar der allererste Apostelbrief war, der in Umlauf war. Der Autor war Jakobus, die Überbringer mehrere Apostel, die namentlich genannt wurden.
Wo steht das mit dem Brief ?
Jakobus war auch ein Apostel. Gab es nicht zwei Jakobusse ? Einer war der Bruder des Johannes mit dem Beinamen " des Zebedäus Sohn" Mt 4,21 Der Andere war Jakobus des Alphäus Sohn. Mt 10,3 Siehe auch Apg 1,13
Jakobus Sohn Zebedöus wurde von Herodes erschlagen Apg 12,2 Da blieb nur noch der Jakobus, Sohn des Alphäus übrig.
Der hat sich offensichtlich viel für seine Landsleute eingesetzt. Z. Bsp. seinen Lehrbrief geschrieben an die 12 Stämme, die in der Zerstreung leben. ElbÜ
Das wird wohl so ein Wanderbruef gewesen sein.
Nachdem sich bei der Ausgießung des Heiligen Geistes aus aller Welt zusammengekommen waren. Apg 2,5-11 Es war ja das sogenannte Wochenfest und zu der Zeit waren viele gottesfürchtige Juden in Jerusalem. Es war ja das Fest der Erstlinge und es wurden Erstlinge der Früchte, z. Bsp. der Weizenernte dargebracht.4 Mo 28,26
Und später haben sich die meisten Juden wieder in ihre Länder zerstreut, wo sie geboren waren.
Erst recht, nachdem eine Verfolgung der Christenheit mit der Tötung des Stephanus begann. Apg 8,1 Aber die Apostel haben sich nicht mit zerstreut, steht dort. Da gab es ja noch Menschen in einer werdenden Gemeinde, die man nicht einfach so im Stich lassen konnte.
Michael
Hätten wir Lukas nicht, wüssten wir heute nichts mehr davon, vor allem was den Inhalt betrifft, denn es ging um eine für Christen sehr wesentliche Glaubenssache.
In Apg 15 geht es um das Konzil , bei dem die Frage geklärt wurde, welche jüdischen Gepflogenheiten man den sogenannten Heiden auferlegen sollte. Natürlich sollten diese Beschlüsse in der gesamten Christenheit publik werden. Nun haben wir die Apostelgeschichte und wissen, was damals geschehen ist.

Gruß Thomas
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 15:15
Zippo hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 14:21 Eine kurzeitige Verfinsterung der Seele durch das einwirken Satans.
Auf welche Art hat dieses Wesen(Satan)deine Seele verfinstert?
Von der Hiobserzählung wissen wir ja, dass Gott dies sogar zulies.
Vielleicht diente es einem bestimmten Zweck?
Das paßt zwar hier nicht ins Thema, aber es kam, nachdem ich einen Bruder begleitet hatte, der selbst auch solche Stimmungswandlungen erlebt hat. Das wat ihm gar nicht bewußt, von einem zum nächsten Moment konnte der sehr häßlich sein. Danach hat er sich immer entschuldigt, aber so nach und nach wurde mir klar, woher dieser einschüchternde Geist herkam, der ihn manchmal heimgesucht hat.
Später habe ich es dann bekommen und seit 18 Jahren leide ich darunter. Aber ich habe meine Probleme nicht so sehr mit Menschen, da habe ich eher eine Wut auf Gott, der mich in diese Krise hereingeführt hat.
Ich hatte mich auch immer gerne mit biblischer Lehre beschäftigt und das hat auch dazu beigetragen, es wurde sogar immer schlimmer.
Dann habe ich eine Kirchengeschichte gelesen und mit Entsetzen muß man da lesen, was die Christen schon in den ersten Jahren erlebt haben. Jakobus haben sie erschlagen, Stephanus gesteinigt, Paulus hat viel Leid erlebt 2 Kor 11-12, die Christenheit wurde verfolgt.
Die römischen Kaiser haben Christen den wilden Tieren vorgeworfen oder verbrannt. Man hat sie ja auch für den Brand von Rom abgestraft, den sie gar nicht verursacht hatten.
Dann hat Kaiser Konstantin den christlichen Glauben zur Staatsreligion gemacht und es kam die Zeit mit der katholischen Kirche.
Die Lehre dieser Kirche wurde immer schlimmer, die biblische Unterweisung immer schlechter und irgendwann haben verblendete Christen die Städte der Sarazener anzugreifen und die Bewohner zu ermorden.
Sogenannte Häreitiker und vermeintliche,Hexen wurden verbrannt. Johannes Hus wurde ungerechterweise auf den Scheiterhaufen gebracht, die Wiedertäufer wurden ertränkt.

Was Viele nicht wissen, die sogenannten evangelischen "Reformer" haben auch gemordet. Calvin z. Bsp. oder ein Mann namens Bullinger. Thomas Müntzer hat die Bauern ins Verderben geführt usw.
War das Gottes Wille, verfolgte das einen bestimmten Zweck ? Ich glaube nicht,ich glaube, daß Satan sich hier ausgetobt hat. Er hat Gott immer Widerstanden und alle seine Absichten durchkreuzen wollen. Woimmer er ein Gegeneinander gewittert hat, hat er den Konflikt zur Reife gebracht. Menschen waren allerdings auch so dumm, da mitzumachen. Vielfach konnten selbst gläubige Menschen dem Konflikt nicht mehr entgehen. Die Städte der Katharrer wurden niedergemacht, der 30 jährige Krieg hat viele Opfer gebracht, denn wer kampfbereit in den evangelischen Städten gelebt hat, dem ist es schlecht ergangen. Da war nur noch die Flucht möglich.

Um zu meiner Person zurückzukommen:
Anfangs habe ich nicht soviel bemerkt, aber vielleicht habe ich mich zu sehr engagiert gezeigt. Das soll jetzt kein Dämpfer sein, man kriegt es ja im Himmel entlohnt, aber es ist auch ganz schön bitter. Denn irgendwann steht man auf der schwarzen Liste.

Man sieht ja anhand der Kirchengeschichte, wie wenig nötig war, um die armen Christen anzugreifen und zu ermorden. Da war nur ein Bestreben nach Wahrheit und die Wahrheit zu leben, wie man sie verstanden hat.
Wer konnte etwas dagegen haben ? Diese Menschen haben doch niemanden gestört !
Da kommt nur Satan in Frage.

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Fr 12. Mär 2021, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Oleander
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 15:11 Das paßt zwar hier nicht ins Thema, aber
Danke Zippo, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten :Herz2:
Keine weiteren Fragen und gerne wieder zum Thema :)
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Helmuth
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:42 Wo steht das mit dem Brief ?
Na eh in Apg. 15. Lies nach dort. Darin steht, dass Jokobus einen Brief abfassen ließ.
Zippo hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:42 Jakobus war auch ein Apostel. Gab es nicht zwei Jakobusse ?
Es gab sicher noch weitere. Von Lukas erfahren wir das Schicksal des Apostels Jakobus, einer der 12, der enthauptet wurde. Ich identifiziere den Jakobus, der in der ersten Apsotelversammlung das letzt Wort gesprochen hat, daher als den leiblichen Bruder des Herrn Jesus, von dem wir später auch den Jak.-Brief erhalten haben.

Was mir auffällt ist, dass Petrus später nicht mehr das Oberhaupt der Gemeinde war. Ich denke das wollte er auch nie. Er war ein Apostel des Herrn und dafür lebte er. Er war aber bemüht, dass das Wort Gottes erarbeitet wurde. Auch das erfahren wir von Lukas. Diesen Dienst kann man als einen theologischen Dienst sehen, damit das Evangelium auf der Gundlage dieses Wortes auch steht.

Ich habe dazu eine These. Die Christen hatten keinen Zugang mehr zu den jüdischen Synagogen. Schon zu irdischen Zeiten Jesu schloss man diejenigen aus, welche sich zu ihm öffentlich bekannten. So musste man das AT anderweitig studieren. Dazu musste man sich die Rollen von den Hellenisten besorgen. Das erklärt warum die LXX einen erheblichen Einfluss auf die Texte des NT hatte.

Theologen meinen, dass damit das WG neu interpretiert werde im Sinne der NT-Theologie. Das sind m.E. typische theologische Denkmodelle späterer Generationen. Ich sehe es weit pragmatischer. Man hatte die in hebräisch abgefassten Absschriften nicht zu Verfügung.

Erst mit dem Untergang des Judentums (ca. 135 n. Chr. mit der Niederschlagung des letzten Aufstandes) durch die Römer, erst dann bekamen die Christen wieder die authentischen Rollen zu Gesicht. Vorher versteckte man sie wahrscheinlich z.B. in den Qumram Höhlen, welche letztes Jh. zum Sensationsfund wurde. So kann man sich erklären, warum das AT in seiner Endfassung erst im 2. Jh. fertig wurde.

Das war ein kleiner Abstecher von Lukas weg, aber in dem Zusammenhang wollte ich das erwähnen, weil es ebenso historische Relevanz hat, die man theologisch nicht umdeuten sollte. Das Studium der Geschichte ist ebenso wichtig, um zu begreifen wie Texte entstehen.
Zippo hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:42 Nun haben wir die Apostelgeschichte und wissen, was damals geschehen ist.
Genau, so sieht man wie wichtig es ist, dass man authentische historische Zeitzeugnisse haben muss. Ansonsten wäre das Evangelium zur Legende entartet. Aber Gott sorgte schon dafür, dass es uns auch authentisch erhalten überliefert wurde. Ich persönlich sehe dafür Lukas dabei tragend für diese Aufgabe.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 15:16
Zippo hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:42 Wo steht das mit dem Brief ?
Na eh in Apg. 15. Lies nach dort. Darin steht, dass Jokobus einen Brief abfassen ließ.
Versangabe wär auch nicht falsch. Aber so habe ich das Kapitel noch mal ganz gelesen und mir den Zusammenhang vor Augen gebracht. In Judäa war ein Streit um die Beschneidung ausgebrochen, dem alten Bundeszeichen Israels.
In Antiochia in Syrien hat man darüber beraten und eine Komission nach Jerusalem geschickt, wo die Apostel zusammen waren. Apg 15,4 Dann hat Jakobus das Wort ergriffen und seine Rede wurde schriflich festgehalten und den Brüdern in Antiochia geschickt.Apg 15,30.
Interessant ist, was Jakobus sagt. Simon Petrus hatte ihm berichtet, wie Gott die Heiden zum Glauben geführt hatte. Dazu wurde er ja zu dem Hauptmann Kornelius geschickt. Es war wichtig, daß der Apostel Petrus dieses Ereignis als Augenzeuge erlebt hat, um es den anderen Aposteln zu berichten.
Dann wurden Worte der Propheten in Erinnerung gerufen. Apg 15,16-17. Da ist von der zerfallenen Hütte Davids die Rede, die der HERR wieder aufrichten will und von den Heiden,die nach dem Herrn fragen. Er meinte wohl das Wort in Amos 9,11-12. Der Wortlaut in der Apostelgeschichte ist zwar so gewählt, als hätte Jakobus ein Wort des Herrn Jesus zitiert. Denn es wird von der Wiederkehr Jesu gesprochen, ich nehme an es geht hier um die Wiederkehr Jesu nach der Himmelfahrt ?
Und die zerfallene Hütte Davids wäre die Gemeinde bzw. der Tempel, den der Herr Jesus in drei Tagen wieder aufrichten wollte.Joh 2,19 Und auch über die Heiden würde der Name Gottes genannt werden. Zugegeben, es gibt sicher bessere Bibelstellen, um biblisch zu begründen, daß die Heiden im neuen Bund gleichermaßen wie das Volk Israel berücksichtigt werden sollen. Z. Bsp. Jes 42,6
Aber dieses direkte Zeugnis des Herrn war dem Jakobus wichtiger und letztlich hat man den heidnischen Gläubigen die Beschneidung erlassen und nur aus Rücksichtnahme beschlossen, daß die Heiden sich der Verunreinigung durch Götzen, Hurerei, Ersticktem und Blut enthalten sollte, weil Mose kn den Synagogen viel gelesen würde. Apg 15,20-21.
Michael
Zippo hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:42 Jakobus war auch ein Apostel. Gab es nicht zwei Jakobusse ?
Es gab sicher noch weitere. Von Lukas erfahren wir das Schicksal des Apostels Jakobus, einer der 12, der enthauptet wurde. Ich identifiziere den Jakobus, der in der ersten Apsotelversammlung das letzt Wort gesprochen hat, daher als den leiblichen Bruder des Herrn Jesus, von dem wir später auch den Jak.-Brief erhalten haben.
Jakobus der Bruder des Johannes wurde erschlagen. Jakobus Alphäus Mt 10,3 käme noch in Frage, der war ja ein Jünger. Jakob , der Bruder des Herrn Mt 13,55 wurde eigentlich nicht als Jünger genannt, steht irgendwo geschrieben, daß er sich zu dem Evangelium bekannt hat ? Ich habe nur gelesen, daß seine Verfasserschaft am Jakobusbrief umstritten ist.
Der Sprecher bei dem Apostelkonzil hat offensichtlich eine hohe Autorität und hat Worte des Herrn in Erinnerung.
In Mk 15,40 ist noch von einem Jakobus dem Kleinen die Rede und in Mk 16,1 erfahren wir, daß Maria Magdalena die Mutter Jakobus ist.
In Apg 12,17 spricht Simon Petrus, der gerade auf wundersame Weise aus dem Gefängnis entlassen worden war, daß man Jakobus und die Brüder darüber informieren sollte, weil er selbst eine Weile an einen anderen Ort gehen wollte. Das heißt, daß ein Jakobus in dieser Zeit die führende Rolle in der Jerusalemer Gemeinde hatte. Er wird auch in Apg 21,18 genannt.

Nach seiner Auferstehung hätte Jakobus ihn zuerstgesehen,sagt Paulus 1 Kor 15,7

In Gal 1,19 ist tatsächlich von dem Jakobus die Rede , der des Herrn Bruder war und wird Apostel bezeichnet.
Gal 2,11-12 berichtet Paulus von einem Streit den er in Antiochien mit Petrus hatte, weil er mit den Heiden an einem Tisch sitzen wollte, aber als einige Gesandte von Jakobus kamen, wollte er nicht mehr.

Ein Jakobus war unbestreitbar die führende Figur in der Urgemeinde zu Jerusalem.
Es könnte auch der Bruder des Herrn Jesus gewesen sein, vielleicht aber auch Jakobus Alphäus, oder auch der Sohn der Magdalena ?
Michael

Was mir auffällt ist, dass Petrus später nicht mehr das Oberhaupt der Gemeinde war. Ich denke das wollte er auch nie. Er war ein Apostel des Herrn und dafür lebte er. Er war aber bemüht, dass das Wort Gottes erarbeitet wurde. Auch das erfahren wir von Lukas. Diesen Dienst kann man als einen theologischen Dienst sehen, damit das Evangelium auf der Gundlage dieses Wortes auch steht.
Ein Jakobus war Gemeindeleiter, Petrus mußte ja auch viel unterwegs sein, um die Bekehrung der Samariter und der Heiden als Augenzeuge zu begleiten.
Nach seinem Gefängnisaufenthalt wollte er er auch erst mal Abstand nehmen und sich zurückziehen. Er war als Führer der Sekte der Christen nicht gerade beliebt und mußte aus dem Rampenlicht.
Michael

Ich habe dazu eine These. Die Christen hatten keinen Zugang mehr zu den jüdischen Synagogen. Schon zu irdischen Zeiten Jesu schloss man diejenigen aus, welche sich zu ihm öffentlich bekannten. So musste man das AT anderweitig studieren. Dazu musste man sich die Rollen von den Hellenisten besorgen. Das erklärt warum die LXX einen erheblichen Einfluss auf die Texte des NT hatte.
Wo gab es denn die Helenisten ? Die LXX war zu der Zeit schon großenteils übersetzt, soviel ich weiß. Da konnte man das AT studieren.
Michael

Theologen meinen, dass damit das WG neu interpretiert werde im Sinne der NT-Theologie. Das sind m.E. typische theologische Denkmodelle späterer Generationen. Ich sehe es weit pragmatischer. Man hatte die in hebräisch abgefassten Absschriften nicht zu Verfügung.
Da kann man nur noch mal Zitate des AT aus einer Übersetzung schöpfen, die aus direkter Quelle kommen.
Michael

Erst mit dem Untergang des Judentums (ca. 135 n. Chr. mit der Niederschlagung des letzten Aufstandes) durch die Römer, erst dann bekamen die Christen wieder die authentischen Rollen zu Gesicht. Vorher versteckte man sie wahrscheinlich z.B. in den Qumram Höhlen, welche letztes Jh. zum Sensationsfund wurde. So kann man sich erklären, warum das AT in seiner Endfassung erst im 2. Jh. fertig wurde.
Hat sich da gravierend etwas verändert ? Man hat doch auch große Übereinstimung z. Bsp. bei der Jesajarolle gefunden. Kleine Unterschiede zwischen den Propheten und ihren Zitaten im AT lassen sich allerdings immer mal wieder feststellen. Auch in dem Amoszitat.

Gruß Thomas
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Ich wollte folgenden link zur Diskussion stellen, weil bis ins 20 Jahrhundert offenbar Jakobus der Jüngere also Jakobus der Sohn des Alphäus als Gemeindeleiter der Jerusalemer Urgemeinde angesehen wurde.
Aber dann hat man den Herrenbruder Jakobus als Gemeindeleiter angesehen. Grund sind möglicherweise solche Hinweise des Geschichtsschreiber Josephus:

https://www.google.com/url?sa=t&source= ... 8fawDvlQ7N

Gruss Thomas
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Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 13. Mär 2021, 17:24 Aber dann hat man den Herrenbruder Jakobus als Gemeindeleiter angesehen. Grund sind möglicherweise solche Hinweise des Geschichtsschreiber Josephus:
https://www.uni-siegen.de/phil/kaththeo ... html?lang=
Das bestätigt aber recht gut, dass Jakobus, der leibliche Bruder Jesu der Gemeindeleiter zu Jerusalem war, weil das Lukas auch nicht weiter widerspricht. Dazu zwei Hinweise aus deinem verlinkten Dokument, warum Jakobus der Apostel damit ausscheidet:

1) Flavius Jospehus berichtet aus der Zeit als Festus Statthalter war, unter dem Paulus in Gefangenschaft war. Lukas berichtet ebenfalls über Festus und damit haben wir einen verlässlichen Hinweis auf die Person des Jakobus aufgrund der zeitlichen Einordnung mit ca. 59-62 n. Chr.

2) Der Apostel Jakobus, einer der Donnersöhne, starb nicht durch Steinigung wie möglicherweise der andere Jakobus sondern durch das Schwert, und das zuvor unter Herodes Regentschaft. Das berichtet Lukas in Apg.12. Zu dieser Zeit war Petrus noch der führende Apostel, zeitlich ca. 41-44 n. Chr.

Dazwischen liegen gute 20 Jahre. Die Leitung übernahm Jakobus, der Buder des Herrn Jesus, schon ab ca. 48 n. Chr., was wiederum aus Apg. 15 hervorgeht. Zu dieser Zeit lebte damit der Apostel Jakobus nicht mehr.

Hier sieht man wie wertvoll eine authentische Quelle ist, wenn ein aufrechter Christ am Werk ist, der allem genau nachgegangen ist. Man muss Lukas Berichte klar als Referenz nehmen. Flavius Josephus steht nicht auf dieser Stufe, kann aber als historische Quelle ergänzend zum Lukas-Bericht dienen.

So halte ich es auch mit anderen außerbiblischen Quellen. Sie dürfen Lukas nicht klar widersprechen, es sei denn man weist nach, dass sich Lukas geirrt hätte. Nur kann das wohl keiner, da die externe Quellenlage zu dünn ist.
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