Karmatheorien

[Spice]

Hier mal ein ganz krasses, drastisches Beispiel: Ein sikhistisher Meister, ein in aller Welt vorbehaltlos anerkannter Heiliger des 20. Jahrhunderts, äußerte sich zur Frage, wie sich eine Abtreibung karmisch auswirken würde. Seine Erklärung dazu, wenn ich mich nicht irre, lautete: Wer einmal abtreibt, wird sieben Mal abgetrieben.

Bei solchen Behauptungen bin ich skeptisch. Woher will er das wissen? Karma funktioniert ganz gewiss nicht mechanisch nach dem Prinzip Auge um Auge, Zahn und Zahn und deren Vervielfachung, sondern es geht um die ganzheitliche Entwicklung. Steiner sagte, irgendwelche Prinzipien könne man da nicht aufstellen, sondern man kann nur konkrete Fälle der Vergangenheit verfolgen.

[Spice]

Ich sehe das nicht als Anfeindung, sondern als Korrektur.

Menschen, die sich gegenseitig korrigieren, verhalten sich zueinander respektlos.

Nicht unbedingt. Elli meinte mich einschätzen zu können, was sie aber nicht kann. Der Größere kann aber den Niederen einschätzen.

[Nobody2]

Bei solchen Behauptungen bin ich skeptisch. Woher will er das wissen? Karma funktioniert ganz gewiss nicht mechanisch nach dem Prinzip Auge um Auge, Zahn und Zahn und deren Vervielfachung, sondern es geht um die ganzheitliche Entwicklung. Steiner sagte, irgendwelche Prinzipien könne man da nicht aufstellen, sondern man kann nur konkrete Fälle der Vergangenheit verfolgen.

Das ist das, was Steiner gesagt hat. Das ist aber nur eine mögliche Variante der Karmatheorie. Ich selbst glaube, dass die karmischen Gesetze wie weltliche Gesetzestexte sind, die in den geistigen Welten vorliegen, die verfasst wurden von der negativen Kraft, und deren Durchsetzung mit aller Gewalt und Strenge vollzogen wird.

Davon unabhängig gibt es auch ein "natürliches" Karma, wenn man Karma als "Ursache und Wirkung" auffasst. Das entspricht dann den Naturgesetzen. Das wäre eine Rückwirkung, die sich aus der Natur der Dinge ergibt. Wie zum Beispiel: Wenn man einem Menschen etwas Gutes tut, wird er sich freuen und es ist zu erwarten, dass sich sein Verhalten eine selbst gegenüber dadurch zum Positiven ändern. Oder: Wenn man zu viel Pestizide einsetzt, wird die Belastung des Grundwassers zu einer Vergiftung der Nahrung führen, was sich wieder in der Gesundheit der Menschen auswirkt. Solche Ursache-Wirkungsketten gibt es auch, aber das ist etwas anderes.

[Nobody2]

Nicht unbedingt. Elli meinte mich einschätzen zu können, was sie aber nicht kann. Der Größere kann aber den Niederen einschätzen.

Du hältst Dich also für den Größeren. Das ist aber keine demütige Haltung, lieber Spice. Und ohne Demut keine Liebe und Gott kann auch nicht erreicht werden.

[Anthros]

Ich finde es in Ordnung, so ins Gespräch zu kommen. Man muss das alles nicht so streng sehen.

Das geht in die Richtung Kaffeeklatsch. Ich nehme Karma außerordentlich ernst, aber dazu muss ich mir auch ein entsprechend fundiertes Grundwissen aneignen. Mit zusammenhanglosen Theorien - einmal abgetrieben und selbst dann siebenmal - kann ich Erkenntnis nicht gewinnen.

Das ist das, was Steiner gesagt hat. Das ist aber nur eine mögliche Variante der Karmatheorie.

Was hat er denn wo gesagt und wie sind die Zusammenhänge?

[Paul]

Das Karmagesetz

Dies ist der Inhalt des Karma-Gesetzes, das besagt: alles, was ich in meinem gegenwärtigen Leben kann und tue, steht nicht abgesondert für sich als Wunder, sondern hängt als Wirkung mit den früheren Daseinsformen meiner Seele zusammen und als Ursache für die späteren.

aus: Rudolf Steiner, Wiederverkörperung und Karma und ihre Bedeutung für die Kultur der Gegenwart. S. 29

Soweit "der erste karmische Glaubenssatz" .
Wenn man dran glaubt.

[Spice]

Die meisten Karmatheorien sind traditionell überlieferte Theorien der entsprechenden Religionsgruppen, d.h. sie sind nicht mehr unmittelbare Wahrnehmung und deshalb tatsächlich nur Glaubenssache.
Steiner bezeugt aber Karma aus der unmittelbaren Anschauung also als gegenwärtige Wahrnehmung. Das macht sie so wertvoll. Er gab auch einzelnen Anthroposophen dezidiert Hinweise auf frühere Leben und auf das, was demzufolge vielleicht anstand. Der Theosoph Leadbeater scheint auch einige Einblicke gehabt zu haben.

[Spice]

Nicht unbedingt. Elli meinte mich einschätzen zu können, was sie aber nicht kann. Der Größere kann aber den Niederen einschätzen.

Du hältst Dich also für den Größeren. Das ist aber keine demütige Haltung, lieber Spice. Und ohne Demut keine Liebe und Gott kann auch nicht erreicht werden.

Ja, selbstverständlich. Ich kann mich doch nicht kleiner machen als ich bin. Da würde ich ja lügen. Es ist doch wie bei einem Lehrer. Der weiß in der Regel auch mehr als die Schüler und kann sie einschätzen, während die Schüler den Lehrer nur nach Sympathie beurteilen.

[Paul]

Die meisten Karmatheorien sind traditionell überlieferte Theorien der entsprechenden Religionsgruppen, d.h. sie sind nicht mehr unmittelbare Wahrnehmung und deshalb tatsächlich nur Glaubenssache.
Bei Steiner bezeugt aber Karma aus der unmittelbaren Anschauung also als gegenwärtige Wahrnehmung. Das macht sie so wertvoll. Er gab auch einzelnen Anthroposophen dezidiert Hinweise auf frühere Leben und auf das, was demzufolge vielleicht anstand. Der Theosoph Leadbeater scheint auch einige Einblicke gehabt zu haben.

natürlich, im vegleich zu krishnamurti ist steiner ein zwerg

[Spice]

Bei solchen Behauptungen bin ich skeptisch. Woher will er das wissen? Karma funktioniert ganz gewiss nicht mechanisch nach dem Prinzip Auge um Auge, Zahn und Zahn und deren Vervielfachung, sondern es geht um die ganzheitliche Entwicklung. Steiner sagte, irgendwelche Prinzipien könne man da nicht aufstellen, sondern man kann nur konkrete Fälle der Vergangenheit verfolgen.

Ich selbst glaube, dass die karmischen Gesetze wie weltliche Gesetzestexte sind, die in den geistigen Welten vorliegen, die verfasst wurden von der negativen Kraft, und deren Durchsetzung mit aller Gewalt und Strenge vollzogen wird.

Das halte ich für völlig ausgeschlossen! - Das ist menschlich gedacht. Alles lebendige agiert und reagiert unmittelbar. Unser zukünftiges Karma wird bereits jetzt geschrieben, da wir uns und andere durch unsere Gedanken und Taten unmittelbar verändern.