Wer ist Jesus für dich?

Rund um Bibel und Glaube
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Nobody2
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von Nobody2 »

Oleander hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 17:24 Angenommen, du würdest mich fragen, ob ich heute schon xxxx habe und ich würde sagen: "Eigentlich möchte ich darüber nicht sprechen", habe ich dir eine Antwort gegeben, wenn auch nicht die, die du dir vielleicht erhofft hast.
Ich verstehe es so:
Du hast mir dann die Frage nicht beantwortet sondern mir mitgeteilt, dass Du die Frage nicht beantworten willst.

Was Du meinst, nenne ich eine Reaktion.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
SilverBullet
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von SilverBullet »

Nobody2 hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 16:40Also das kannst Du nicht gemeint haben.
Doch, genau auf diese Gruppe ziele ich ab.
Hast du bei "6 n.Chr. gegründet" nicht kurz innegehalten und gedacht "au weia, da sind wir aber sehr nah an 'der Geburt von Jesus' dran"?
Naja, im Text fehlen ein paar Details.

6 n.Chr. fand die "erste" römische Volkszählung des Kaiser Augustus statt - das sollte dir nun aber bekannt vorkommen.

Interessanterweise gab es im Nahen Osten noch einen weiteren Grund für den Start von Widerständen (schon vor der Volkszählung): der Herodes-Clan bestand, aus nach ROM ausgerichteten Griechen-Juden, die bei den damaligen Juden verhasst waren.
In den Jahren vor der Volkszählung gab es wohl immer wieder kleinere Aufstände, die jedoch niedergeschlagen werden konnten - es fehlte das einigende Thema, sodass kein grösserer Aufstand stattfand.
Herodes ("der alte") hat wohl tatsächlich gegen männliche Juden eine Aktion vorbereitet, allerdings gegen Erwachsene.

Mit der Volkszählung 6 n.Chr. und der darin erhobenen Steuer, sowie der Auflage den Kaiser anzubeten, regte sich im Judentum des nahen Ostens anscheinend ein neues Widerstandthema "wir sind das auserwählte Volk und dienen nur Gott" (kann man leicht nachvollziehen).
Das, was als "paramilitärische Gruppe" bezeichnet wird, ist nur die Auswirkung. Tatsächlich handelte es sich bei diesen Leuten um stark gläubige Juden, nach deren Überzeugung Gott seinem Volk beim Kampf gegen Rom beistehen würde.
Dieser "Beistand Gottes" folgte den Ideen des "Alten Testamentes", bei denen Gott seinem Volk zu einem eigenen Reich verhelfen und sich ein Messias hervortun wird.
Diese Idee, des Kämpfens für Gott und die Belohnung/Unterstützung durch den Messias war damals eine Flamme, die sich zum Flächenbrand entwickelte.
In der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts schaukelte sich dieses Kämpfen so hoch, dass sich der erste Jüdische Krieg (letztlich mit der Zerstörung des Tempels) ergab.

Hier liegt somit die Problematik mit Herodes, die Volkszählung, die Ausrichtung auf das Gottes-Reich (Messias) und Niederlage, samt Zerstörung des Tempels vor.

Das ist exakt die Zeit und der Ort der Bibel-Jesus-Geschichte und was genau erfährst du durch die Bibel darüber?
-> Nichts, oder sagen wir "durch ein nebliges Licht scheinen die Daten doch irgendwie vorzuliegen, aber ohne Gewalt".

In der Bibel herrscht so eine "Sandalen-Idylle" bei der eine kleine Gruppe von 12 Männern (Zahlensymbolik!) mit ihrem Lehrer durch ein friedliches Land stöbern und unterwiesen werden, wobei zahlreiche Wunder geschehen.
Darüber, dass in exakt diesem Gebiet eine enorme Gewalt-Motivation hin "zum Reich Gottes für sein auserwähltes Volk" im Gange war, erfährt man nichts.
=> Kein Kommentar zur neuen gewalttätigen Messias-Ausrichtung der damaligen Juden.
=> Die Jesus-Figur der Bibel begegnet der gewalttätigen Messias-Thematik nirgendwo. Er gilt als "der einzige Messias".

Überhaupt ist von den Zeloten in der Bibel keine grosse Rede.
In der Bibel kommt "Zelot" schon vor, aber eher so, wie wenn der Schreiber nicht genau wusste, worum es geht - eher wie ein Namenszusatz.
Nobody2 hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 16:40Ansonsten würde ich Deine Antwort auf den Titel dieses Themas so auf den Punkt bringen:
"Jesus ist für mich ein Mythos. Es hat ihn (so) nie gegeben."
Ja, für mich hat es den biblischen Jesus nie gegeben und auch nicht den von der HKM behaupteten "rekonstruierbar historischen Jesus".
"Jesus" sehe ich sozusagen, als die nachträglich hineingebrachte Gewaltlosigkeit rund um die (wegen der Gewalt) gescheiterten Messias-Thematik.

Die Zeloten hat es gegeben und sie besetzten das Messias-Thema.
Dass die Bibel-Texte hierüber nichts aussagen, aber dennoch dieselben Randdaten beanspruchen, schreit nach einer sinnvollen Erklärung.
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Nobody2
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von Nobody2 »

SilverBullet hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 18:00 Ja, für mich hat es den biblischen Jesus nie gegeben und auch nicht den von der HKM behaupteten "rekonstruierbar historischen Jesus".
"Jesus" sehe ich sozusagen, als die nachträglich hineingebrachte Gewaltlosigkeit rund um die (wegen der Gewalt) gescheiterten Messias-Thematik.
Aha. Verstehe. So kann man es auch sehen. Nur eine Frage stellt sich mir dabei: Gibt es Beweise dafür, dass das so ist? Oder wie genau kommst Du dazu, das auszuschließen?
Zuletzt geändert von Nobody2 am Sa 28. Aug 2021, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von lovetrail »

Jesus ist der Herr!

Er ist das Lamm Gottes welches unsere Sünden wegnimmt.

Er ist der gute Hirte der Schafe.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von Isai »

Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, ist der Beste König, Lehrer, Herr, (Ehe-)Mann.
Dazu 24/7 TREU und absolut VERTRAUENSWÜRDIG.
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von SilverBullet »

Nobody2 hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 18:57So kann man es aussehen. Nur eine Frage stellt sich mir dabei: Gibt es Beweise dafür, dass das so ist?
Es ist nett, dass du nach Beweisen fragst, denn das bedeutet wohl, dass es für dich im Bereich des Möglichen liegt (zumindest, was du bisher darüber gehört hast).
Mir persönlich geht es bei meinem Ansatz natürlich darum, dass ich den Wundertext Bibel (Neues Testament) als Wundertext behandle und nicht als Basis, gegen die sich Vernünftiges durchsetzen muss.
Meine "Entschuldigung" hierfür ist, dass ich das mit anderen "Erstaunlichen Texten" genauso mache.
Für dich erscheint es angebracht, dass ich gegen das kulturell Etablierte, Beweise anführen muss.

Egal, ich zeige dir ein paar Zusammenhänge, über die du nachdenken könntest:

Der erste Anhaltspunkt bist im Grunde du selbst, denn das Lesen des Neuen Testamentes hat dir keinerlei Informationen zu den Zeloten eingebracht.
Die Bibel stellt somit eine Geschichte dar, in der etwas fehlt, was aber weder von den Daten, noch vom Thema her fehlen dürfte.
Will man etwas über die Zeloten erfahren, nützen einem die Wundertexte des Neuen Testamentes nichts bzw. nur als Bestätigung. Man muss auf Nicht-Wundertexte ausweichen, um etwas über Zeloten zu erfahren.

Die Nicht-Wundertexte liegen in viel ausführlicher und nüchterner Weise vor.
Die Evangelien des Neuen Testamentes erscheinen zu diesen Texten eher wie einzelne Abenteuerromane.
Ist dir schon aufgefallen, dass die 12 Apostel hauptsächlich "Platzhalter" sind?

Da die Bibel, an wenigen Stellen, die Zeloten bestätigt, gibt es somit einen Informations-Bedarf, der über die Nicht-Wundertexte gedeckt wird.
Umgekehrt, also von den Nicht-Wundertexten zum Neuen Testament, gibt es keinen Bedarf - man benötigt aus der Bibel keine Informationen.
Über die Apostelgeschichte liegt sogar ein Widerspruch in der Bibel vor (wenige Sätze, die eine zeitliche Abfolge regelrecht verdrehen und Eigenartiges behaupten - alles im Rahmen von wunderlichen Geschehnissen rund um die Apostel).

Es gibt z.B. auch den Sachverhalt, dass "Jesus in die Wüste gegangen ist". Die Betrachtung dieser Szene ändert sich vollkommen, wenn man weiss, dass die Zeloten aus der Wüste heraus operierten - dort sassen die Zeloten.
In der damaligen Zeit wird der Gang in die Wüste für die Leute geradezu identisch gewesen sein, mit Kontakt zu den Zeloten - bei "Jesus": 40 Tage lang nichts.

Das Neue Testament enthält somit ein nachvollziehbares Defizit bei gleichzeitigen Überschneidungen, das man mit einem Fragezeichen versehen muss.
Dass die Geburtsdaten im Neuen Testament verwendet werden, ohne auf die Zeloten, die exakt hier und auch deshalb gestartet sind, zu verweisen, ist ein tatsächlich zu erklärendes Problem.
Die flächendeckende Gewaltausrichtung bei gleichzeitiger Übereinstimmung im religiösen Messias-Thema, hätte in der Bibel behandelt werden müssen - das Fehlen dieser Aufarbeitung ist ein tatsächlich zu erklärendes Problem.
Das Auftreten von zentral wichtigen historischen Begebenheiten ("Einzug in Jerusalem"), zu denen weder die Bibel noch die Nicht-Wundertexte die Ähnlichkeit der jeweils andere Seite ansprechen, sind ein tatsächlich zu erklärendes Problem.

Das Ganze setzt sich dann auch noch in spätere christliche Behauptungen fort, denn die von "Kaiser Nero" bekämpften religiösen Gegner waren die Zeloten.
(Am Ende setzte Rom drei Legionen ein, um im nahen Osten für Ruhe zu sorgen -> Zerstörung des Tempels).
Diese wurden bestialisch gefoltert und gekreuzigt. Die Zeloten blieben dabei derart standhaft, dass sie für ihr Märtyrertum ("Blutzeugen") bewundert wurden.
Für die Zeloten war die Standhaftigkeit "Teil des Kämpfens" ("Signal an Gott, würdig zu sein"), ein Aspekt, den du sicherlich im Text der "Offenbarung" zuordnen kannst.
Die Verfolgungen, als auch die Hinrichtungen und das Märtyrertum wird von den späteren Jesus-Christen beansprucht, ohne dabei zu wissen, dass es die Zeloten gab.

Ich habe mal in den "Apologien" gestöbert. Das sind Verteidigungstexte der "frühen Kirchenväter" an "den römischen Kaiser".
Die Adressierung an den römischen Kaiser ist wohl ein Fake, so wurden die Texte anscheinend nie eingesetzt und im Inhalt dieser "Verteidigungsschriften" gibt es keine Distanzierung von den Zeloten, nach dem Motto "ihr dürft uns nicht mit denen verwechseln".
Es liegt in der Luft, dass die "Jesus"-Christen die Zeloten gar nicht kannten oder nicht mehr kannten.

In den frühen ausserbiblischen Quellen, in die mit Mühe und Not ein "Jesus" hinein interpretiert wird, findet man nichts über eine friedlich, liebende Jesus-Anhängerschaft - eher das Gegenteil.

Die Jesus-Christen beanspruchen die Bezeichnung "Christen" für sich, dabei bedeutet es lediglich Messias-Anhänger, eine Bezeichnung von der man die Zeloten und ihre Anhänger schwerlich ausschliessen kann.

Die Niederlage der zelotisch motivierten Bewegung hat letztlich zu einer Vertreibung der Juden (eine besonders bevölkerungsstarke Gruppe) aus dem nahen Osten geführt.
Eine Vertreibung von neuen Gottesreich-Anhängern (mit Messias-Erwartung) in den Mittelmeerraum.
Plötzlich gibt es im Mittelraum "christliche" Gemeinden - "Nachtigall ick hör dir trapsen".

Mir ist nun deine Sicht auf "Jesus" nicht geläufig (du willst sie ja später noch schreiben).
Mich würde es aber interessieren, wie du mit dem, was ich hier sage, umgehst - sagst du, die "negative Kraft" versucht eine "Ablenkung" und es ist alles irrelevant für dich oder gibt es Klärungsbedarf?
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Abischai
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von Abischai »

Lena hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 17:13 Die Personifizierte Liebe.

Auch HERR, Gott, Schöpfer, Vater, Heiland, Leben, Wahrheit und vieles mehr, genannt.
Das würde mich aber nun mal interessieren, liebe Lena.:
Für Dich ist Jesus die personifizierte Liebe, OK, das kann man so sehen.

Aber ist Jesus für Dich einer, der von anderen auch ... genant wird, oder ist Jesus Dein Herr? Aus Deinen zahlosen Beiträgen hier im Forum konnte ich das bisher nicht zweifelsfrei erkennen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Magdalena61
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von Magdalena61 »

Michael hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 14:50 Die Frage wird auch ganz allgemein an alle anderen gestellt.
Jesus?

Das ist der hier:
4. Flavius Josephus
Flavius Josephus (37/38 - 100 n. Chr.) war ein römisch-jüdischer Geschichtsschreiber. Im Jahr 93 n. Chr. erschienen seine Antiquitates Judaicae („Jüdische Altertümer“), wo er im Buch 18, Paragraphen 63–64 schrieb:

„Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mann, [wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf]. Er vollbrachte nämlich ganz unglaubliche Taten und war der Lehrer aller Menschen, die mit Lust die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. [Dieser war der Christus]. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. [Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorhergesagt hatten.] Und bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort.“


5. Flavius Josephus erwähnte ebenso die Hinrichtung des Jakobus (62 n. Chr.) unter dem sadduzäischen Hohenpriester Hannas II. in den Antiquitates Judaicae 20,200 schreibt er:

„Er versammelte daher den Hohen Rat zum Gericht und stellte vor diesen den Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesübertretung anklagte und zur Steinigung führen ließ.“
Quelle
Jesus ist derjenige, welcher- unter anderen Bezeichungen- auch in den Überlieferungen anderer Religionen zu finden ist; irgendwie erwähnt wird.

Juden und Christen stützen ihre theologische Lehre auf die Bibel. Darin sind einige Informationen enthalten, im Stenogrammstil. Doch den Schöpfer und Herrn des Universums kann man nicht zwischen zwei Buchdeckel packen. Er ist größer. Unbegrenzt... unendlich, allmächtig und letztlich: Unbegreiflich.

Und darin liegt das Problem der Zeitgenossen mit vorzüglichen Kenntnissen in digitaler Technik und weniger vorzüglichen Kenntnissen in Spiritualität, die außerdem in Stenographie verfasste Texte nicht mehr verstehen können (oder wollen) und leider auch nicht dazu bereit sind, sich auf diese "altmodische", "rückständige" Sprache einzulassen.

:) Es gibt einen "Übersetzer". Man darf nachfragen und um Erkenntnis bitten.

Wer Jesus für mich ist?
Gott. Wer sonst.
Autorität. Ursprung und Ziel.

Alles steht und fällt mit der Frage: Ist die Bibel vertrauenswürdig? Sind die biblischen Berichte wahr?
WENN diese Frage nach langen Recherchen positiv beantwortet wird, ist damit auch die Frage nach der Person des Christus geklärt. Aber diesen Weg muss jeder selbst gehen.
LG
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Nobody2
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von Nobody2 »

SilverBullet hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 21:41 Es ist nett, dass du nach Beweisen fragst, denn das bedeutet wohl, dass es für dich im Bereich des Möglichen liegt (zumindest, was du bisher darüber gehört hast).
Das ist korrekt. Ich glaube absolut, dass Jesus real ist und dass viele - wohl kaum alle - oder vielleicht ja doch - aber zumindest einige der Inhalte wahr sind oder einen wahren Hintergrund haben. Ich glaube sogar sehr fest daran. Aber ein Christ bin ich nicht. Das liegt daran dass ich niemals eine Verbindung zu ihm aufbauen konnte, aus der ich ein Gefühl von Gewissheit hätte entwickeln können. Es ist nicht so, dass ich ihn besonders gesucht habe. Ich war immer auf Gott selbst fixiert. Und für alles offen, was "nach oben" führt. Jesus ist mir dabei seltsamerweise nie begegnet. Aber das ist eine lange Geschichte.

Jedenfalls: Ich habe keine Gewissheit, nur den Glauben. Gott ist für mich Gewissheit. Wobei es sehr sehr wenige (aber teils auch sehr gravierende) "Hinweise" (auf Jesus) gegeben hat. Manchmal kommt es mir so vor, als würde er sich vor mir verstecken. Als ob er sehr nah bei mir ist aber ich darf es nicht wissen. Komisch, nicht wahr?

Jedenfalls, ich bin da offen, es gibt ja auch "alternative" Geschichten über einen historischen Jesus, der nicht so ganz dem biblischen Jesus entspricht. Auch da sehe ich div. Elemente, die ich interessant finde, zB dass er garnicht gestorben und auferstanden ist sondern dass er die Kreuzigung überlebt hat und dann ... ??? Manche sagen, er war in Indien? Oder bei den Essenern? Die Muslime haben auch ihre eigene Erzählung von Isa, dem Propheten.
Für dich erscheint es angebracht, dass ich gegen das kulturell Etablierte, Beweise anführen muss.
Aber nein, natürlich nicht. Ich meine: Du bist davon überzeugt, Du hast Deine Gründe - alles bestens. Aber Deine Variante steht jetzt erstmal nicht besser da als meine Variante, solange sich Deine Infos nicht eindeutig nicht irgendwie mit dem biblischen Jesus vereinbaren lassen. Also solange sich Deine Variante mit der biblischen irgendwie vereinbaren lässt, sehe ich keinen Anlass, meinen Glauben da anzupassen. Ich glaube gern an Jesus, ich habe ein starkes Gefühl für ihn und auch (viele) andere (gewichtige) Gründe dafür. Das gebe ich nicht einfach so auf, weil irgendjemand was anderes behauptet. Übrigens, das erste religiöse Buch, was ich überhaupt gelesen habe, lange her, hieß "Der Jesus Mythos". Damals fand ich es gut, aber es ist auch nichts davon hängen geblieben als der Titel.....
Die Bibel stellt somit eine Geschichte dar, in der etwas fehlt, was aber weder von den Daten, noch vom Thema her fehlen dürfte.
Inwiefern sind diese Informationen (zu den Zeloten) denn relevant bez. der Geschichte von Jesus und seinen Jüngern? Ich bin absolut sicher, dass eine ganze ganze Menge an Informationen, die sehr wichtig wären, sehr bedeutungsvoll, fehlen. Was sind schon diese Schriften? Ein Klacks, würde ich sagen. Ok, immerhin, genug, um sie ein Menschenleben lang zu studieren.... Aber ich nehme schon an, dass die Evangelien sehr selektiv und lückenhaft sind.

Gerade die Schöpfungsgeschichte ist äußerst dünn und lässt so viele Fragen offen.
Ist dir schon aufgefallen, dass die 12 Apostel hauptsächlich "Platzhalter" sind?
Wie meinst Du das?
Über die Apostelgeschichte liegt sogar ein Widerspruch in der Bibel vor
Ach ja, wenn das alles wäre.
Es gibt z.B. auch den Sachverhalt, dass "Jesus in die Wüste gegangen ist". Die Betrachtung dieser Szene ändert sich vollkommen, wenn man weiss, dass die Zeloten aus der Wüste heraus operierten - dort sassen die Zeloten.
In der damaligen Zeit wird der Gang in die Wüste für die Leute geradezu identisch gewesen sein, mit Kontakt zu den Zeloten - bei "Jesus": 40 Tage lang nichts.
Es steht eigentlich so gut wie nichts darüber in der Bibel. Wo genau in der Wüste soll er denn gewesen sein? Zu welcher Jahreszeit? Wo oder wie hat er dort geschlafen? Welche Kleider hatte er an? Es ist ja nichtmal klar, was er in der Zeit zu sich nahm. Manche sagen, überhaupt nichts. Weder Nahrung noch Flüssigkeit. Andere sagen nur Flüssigkeit. Andere sagen, Rohkost. Solche Sachen. Man muss das, was in der Bibel steht, nicht unbedingt immer wortwörtlich nehmen. Man kann da auch Spielräume mit einbeziehen. Mündliche Überlieferungen - zig Kopien - Übersetzungen - Kanonisierung - klar, dass das nicht mehr so ganz das sein kann, was es ursprünglich war. Ich mache mir da nichts vor.

Kann doch sehr gut sein, dass er dort die Zeloten gesehen hat. Vielleicht kannte er sie, vielleicht hat er von ihnen sein Wasser oder seine Rohkost bekommen? Das ist alles möglich, das kann man nicht klar ausschließen.
Das Neue Testament enthält somit ein nachvollziehbares Defizit bei gleichzeitigen Überschneidungen, das man mit einem Fragezeichen versehen muss.
Das halte ich für ziemlich untertrieben.
Dass die Geburtsdaten im Neuen Testament verwendet werden, ohne auf die Zeloten, die exakt hier und auch deshalb gestartet sind, zu verweisen, ist ein tatsächlich zu erklärendes Problem.
Was wissen wir schon, was aus der Bibel entfernt, verfälscht oder zugedichtet wurde? Bereits an den Urschriften, die ja nicht mehr existieren, könnten div. Änderungen vorgenommen worden sein.
Das Auftreten von zentral wichtigen historischen Begebenheiten ("Einzug in Jerusalem"), zu denen weder die Bibel noch die Nicht-Wundertexte die Ähnlichkeit der jeweils andere Seite ansprechen, sind ein tatsächlich zu erklärendes Problem.
Es gibt da sicher viele Probleme. Aber sie beweisen nicht unbedingt, dass es keinen historischen Jesus gab oder dass die Geschichten in der Bibel Erfindungen sind etc...
In den frühen ausserbiblischen Quellen, in die mit Mühe und Not ein "Jesus" hinein interpretiert wird, findet man nichts über eine friedlich, liebende Jesus-Anhängerschaft - eher das Gegenteil.
Ich denke, dass das nicht so einfach ist. Es gab zB auch ein gnostisches Christentum oder Gruppen wie die Essener. Es gibt davon abgesehen auch eine umfangreiche Jesus Forschung, über die ich kaum etwas weiß, aber ich hatte immer den Eindruck, dass man sich darin einig ist, dass es einen historischen Jesus gab. Da müsste ich mich aber mal intensiv mit befassen. Verschiedene Elemente der biblischen Erzählungen gelten doch als nachgewiesen, wie zB Pontius Pilatus, Herodes etc... das Verfahren der Begnadigung eines Verurteilten ... etliche andere Elemente der Zeit.

Und ob oder wie friedlich seine Anhänger waren, das ist wieder eine andere Geschichte.
Zuletzt geändert von Nobody2 am Sa 28. Aug 2021, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Wer ist Jesus für dich?

Beitrag von Nobody2 »

Mich würde es aber interessieren, wie du mit dem, was ich hier sage, umgehst - sagst du, die "negative Kraft" versucht eine "Ablenkung" und es ist alles irrelevant für dich oder gibt es Klärungsbedarf?
Das ist alles so kompliziert. Für mich ist erstmal, zuallererst vor allem anderen, der Glaube an Gott, einen Gott der Liebe, der allgegenwärtig ist, zu dem wir eine persönliche Beziehung aufbauen können, das zentrale Element. Es ist der absolute Kern, um den es geht. In Jesus sehe ich eine ganz spezielle Erscheinung, die von größter Bedeutung ist.

Aber: Ich glaube nicht, dass jeder, der sich als Christ sieht, gerettet ist und ebensowenig denke ich, dass einer, der nicht Christ ist, den ewigen Tod erleidet, in die Hölle fährt, gerichtet wird etc. etc... Diesen Glauben mancher Christen teile ich nicht, auf keinen Fall. Ich denke, ich glaube, dass sein Opfer notwendig war, damit die Menschen sich aus der Herrschaft der negativen Kraft befreien können. Das aber können meinem Glauben nach alle - auch die, die nicht Christen sind. Dafür werden mich manche hier im Forum nicht gern haben, aber was soll ich sagen? Ich glaube nun mal nicht an einen grausamen, unbarmherzigen Gott, der Menschen am Tag des jüngsten Gerichts in die ewige Verdammnis schickt, weil sie nicht an Jesus glaubten. Was kann denn ein Hindu, Jude, Sikh etc. dafür, dass er nicht an Jesus glaubt? Aber trotzdem glaube ich, dass Jesus für die Menschheit sein Leben ließ. Dass das an ihm verübte Verbrechen wie ein Lösegeld war, das Gott im Gegenzug das Recht verschafft, uns eine Menge Hilfe zukommen zu lassen, so, dass wir das Unmögliche schaffen können.

Das, was ich für wirklich problematisch halte, ist der strenge Atheismus, der Gott energisch leugnet und ausschließt. Denn Gott "darf" nur dem helfen, der sich an ihn wendet. Weil das die negative Kraft so fordert. Sie sagt, Du kannst jedem helfen, der zu Dir will. Aber wer nicht zu Dir will, von dem musst Du die Finger lassen.

Das Christentum ist ein Sammelbecken für reifere Seelen, die einen gewissen Drang danach haben, sich Gott zuzuwenden. So wie alle Religionen aber auch andere Richtungen, Sekten, Esoterik etc.... Und genau darum werden die Religionen auch besonders angegriffen. Das sind dann so Leute wie die "Kirchenväter", Menschen, die charakterlich oftmals wenig Christliches an sich hatten.

Es geht eher darum, eine Religion zu beschmutzen, aufzuweichen in ihrem guten Kern, so dass die Gläubigen gestört sind und sich immer weiter vom Kern entfernen. ZB indem man Menschen dazu bringt, Dinge zu tun, die böse sind, aber die das nicht merken oder im Idealfall für etwas Gutes halten.

Ich sehe ja viel Gutes am Christentum, weil daraus viel Hingabe und Inspiration entstanden ist. Viele Menschen haben sich wegen dem Christentum aufrichtig darum bemüht, gute Menschen zu sein und auch im Gebet eine Verbindung zu Gott, sei es in Form von Jesus oder Maria, aufgebaut haben. Ich denke zB auch, dass Gott vieles nicht so eng sieht, was manche Christen sehr eng sehen. Mal angenommen, rein theoretisch, es gab niemals einen Jesus. Vor Gott würde das aber keine Rolle spielen. Denn er sieht in das Herz jedes Menschen. Er weiß, dass der Christ an Jesus glaubt und Gott in ihm sieht. Und somit wird Gott alle Liebe, die ein Mensch dem fiktiven Jesus entgegenbrachte, auf sich beziehen. Er wird sich angesprochen fühlen, geliebt fühlen und dann auch antworten.

Du siehst, dass ich mich in manchen Punkten sehr stark von vielen Christen unterscheide.

Gott ist weise, Gott ist liebevoll, Gott weiß alles und versteht alles, er ist barmherzig und voller Gnade. Jeder, der sich ihm aufrichtig zuwendet, dem wird Gott auch helfen, und wem Gott hilft, der ist gerettet. Er wird vielleicht nicht gleich in den höchsten Himmel hinauf fahren aber zumindest wird er nach oben gehen, langsam aber sicher, er wird nicht hier unten verhärten und versteinern und wer weiß wie lange noch leiden müssen.

Also nochmal zu Deiner Frage:
Gott ist die Liebe. Gott ist gut. Und alles, was sich Gott entgegen stellt in irgendeiner Form, das ist negativ. Wenn etwas dazu führt, dass ein Mensch in seinem Streben nach Gott, in seiner Liebe, seinem Glauben zu Gott geschwächt wird, gestört wird, ist das negativ. Also kannst Du Dich selbst fragen, ob das, was Du tust, sich auf so eine Weise auswirkt oder nicht.

Es ist aber völlig normal, dass alle Menschen heute unter dem Einfluss der negativen Kraft stehen. Und das ist wieder ein komplexes Thema. Was bedeutet das eigentlich? Und so weiter. Egal.

(Ich finde es aber nicht wirklich negativ, was Du schreibst. Du bleibst bei allem doch zumindest neutral. Ich kann jetzt nicht sehen, dass Du das Christentum in den Schmutz ziehst, dass Du es verspottest oder verunglimpfst, indem Du zB "den Deschner rauslässt". Man kann über alles reden.)

PS: Magdalena zitiert Flavius Josephus... sind Teile seiner Schriften nicht im Original seiner Zeit erhalten geblieben? Er bestätigt ja manches. Und er ist nicht der Einzige. Jesus Geschichte hat Spuren hinterlassen, die sich teils noch ein wenig verfolgen lassen. Ich glaube nicht, dass es viele Menschen gibt, die Jesus so einen "Legendenstatus" zuschreiben.
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