Ich verstehe es so:
Du hast mir dann die Frage nicht beantwortet sondern mir mitgeteilt, dass Du die Frage nicht beantworten willst.
Was Du meinst, nenne ich eine Reaktion.
Ich verstehe es so:
Doch, genau auf diese Gruppe ziele ich ab.
Ja, für mich hat es den biblischen Jesus nie gegeben und auch nicht den von der HKM behaupteten "rekonstruierbar historischen Jesus".
Aha. Verstehe. So kann man es auch sehen. Nur eine Frage stellt sich mir dabei: Gibt es Beweise dafür, dass das so ist? Oder wie genau kommst Du dazu, das auszuschließen?SilverBullet hat geschrieben: ↑Sa 28. Aug 2021, 18:00 Ja, für mich hat es den biblischen Jesus nie gegeben und auch nicht den von der HKM behaupteten "rekonstruierbar historischen Jesus".
"Jesus" sehe ich sozusagen, als die nachträglich hineingebrachte Gewaltlosigkeit rund um die (wegen der Gewalt) gescheiterten Messias-Thematik.
Es ist nett, dass du nach Beweisen fragst, denn das bedeutet wohl, dass es für dich im Bereich des Möglichen liegt (zumindest, was du bisher darüber gehört hast).
Das würde mich aber nun mal interessieren, liebe Lena.:
Jesus?
Jesus ist derjenige, welcher- unter anderen Bezeichungen- auch in den Überlieferungen anderer Religionen zu finden ist; irgendwie erwähnt wird.4. Flavius Josephus
Flavius Josephus (37/38 - 100 n. Chr.) war ein römisch-jüdischer Geschichtsschreiber. Im Jahr 93 n. Chr. erschienen seine Antiquitates Judaicae („Jüdische Altertümer“), wo er im Buch 18, Paragraphen 63–64 schrieb:
„Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mann, [wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf]. Er vollbrachte nämlich ganz unglaubliche Taten und war der Lehrer aller Menschen, die mit Lust die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. [Dieser war der Christus]. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. [Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorhergesagt hatten.] Und bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort.“
5. Flavius Josephus erwähnte ebenso die Hinrichtung des Jakobus (62 n. Chr.) unter dem sadduzäischen Hohenpriester Hannas II. in den Antiquitates Judaicae 20,200 schreibt er:
„Er versammelte daher den Hohen Rat zum Gericht und stellte vor diesen den Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesübertretung anklagte und zur Steinigung führen ließ.“
Quelle
Das ist korrekt. Ich glaube absolut, dass Jesus real ist und dass viele - wohl kaum alle - oder vielleicht ja doch - aber zumindest einige der Inhalte wahr sind oder einen wahren Hintergrund haben. Ich glaube sogar sehr fest daran. Aber ein Christ bin ich nicht. Das liegt daran dass ich niemals eine Verbindung zu ihm aufbauen konnte, aus der ich ein Gefühl von Gewissheit hätte entwickeln können. Es ist nicht so, dass ich ihn besonders gesucht habe. Ich war immer auf Gott selbst fixiert. Und für alles offen, was "nach oben" führt. Jesus ist mir dabei seltsamerweise nie begegnet. Aber das ist eine lange Geschichte.SilverBullet hat geschrieben: ↑Sa 28. Aug 2021, 21:41 Es ist nett, dass du nach Beweisen fragst, denn das bedeutet wohl, dass es für dich im Bereich des Möglichen liegt (zumindest, was du bisher darüber gehört hast).
Aber nein, natürlich nicht. Ich meine: Du bist davon überzeugt, Du hast Deine Gründe - alles bestens. Aber Deine Variante steht jetzt erstmal nicht besser da als meine Variante, solange sich Deine Infos nicht eindeutig nicht irgendwie mit dem biblischen Jesus vereinbaren lassen. Also solange sich Deine Variante mit der biblischen irgendwie vereinbaren lässt, sehe ich keinen Anlass, meinen Glauben da anzupassen. Ich glaube gern an Jesus, ich habe ein starkes Gefühl für ihn und auch (viele) andere (gewichtige) Gründe dafür. Das gebe ich nicht einfach so auf, weil irgendjemand was anderes behauptet. Übrigens, das erste religiöse Buch, was ich überhaupt gelesen habe, lange her, hieß "Der Jesus Mythos". Damals fand ich es gut, aber es ist auch nichts davon hängen geblieben als der Titel.....Für dich erscheint es angebracht, dass ich gegen das kulturell Etablierte, Beweise anführen muss.
Inwiefern sind diese Informationen (zu den Zeloten) denn relevant bez. der Geschichte von Jesus und seinen Jüngern? Ich bin absolut sicher, dass eine ganze ganze Menge an Informationen, die sehr wichtig wären, sehr bedeutungsvoll, fehlen. Was sind schon diese Schriften? Ein Klacks, würde ich sagen. Ok, immerhin, genug, um sie ein Menschenleben lang zu studieren.... Aber ich nehme schon an, dass die Evangelien sehr selektiv und lückenhaft sind.Die Bibel stellt somit eine Geschichte dar, in der etwas fehlt, was aber weder von den Daten, noch vom Thema her fehlen dürfte.
Wie meinst Du das?Ist dir schon aufgefallen, dass die 12 Apostel hauptsächlich "Platzhalter" sind?
Ach ja, wenn das alles wäre.Über die Apostelgeschichte liegt sogar ein Widerspruch in der Bibel vor
Es steht eigentlich so gut wie nichts darüber in der Bibel. Wo genau in der Wüste soll er denn gewesen sein? Zu welcher Jahreszeit? Wo oder wie hat er dort geschlafen? Welche Kleider hatte er an? Es ist ja nichtmal klar, was er in der Zeit zu sich nahm. Manche sagen, überhaupt nichts. Weder Nahrung noch Flüssigkeit. Andere sagen nur Flüssigkeit. Andere sagen, Rohkost. Solche Sachen. Man muss das, was in der Bibel steht, nicht unbedingt immer wortwörtlich nehmen. Man kann da auch Spielräume mit einbeziehen. Mündliche Überlieferungen - zig Kopien - Übersetzungen - Kanonisierung - klar, dass das nicht mehr so ganz das sein kann, was es ursprünglich war. Ich mache mir da nichts vor.Es gibt z.B. auch den Sachverhalt, dass "Jesus in die Wüste gegangen ist". Die Betrachtung dieser Szene ändert sich vollkommen, wenn man weiss, dass die Zeloten aus der Wüste heraus operierten - dort sassen die Zeloten.
In der damaligen Zeit wird der Gang in die Wüste für die Leute geradezu identisch gewesen sein, mit Kontakt zu den Zeloten - bei "Jesus": 40 Tage lang nichts.
Das halte ich für ziemlich untertrieben.Das Neue Testament enthält somit ein nachvollziehbares Defizit bei gleichzeitigen Überschneidungen, das man mit einem Fragezeichen versehen muss.
Was wissen wir schon, was aus der Bibel entfernt, verfälscht oder zugedichtet wurde? Bereits an den Urschriften, die ja nicht mehr existieren, könnten div. Änderungen vorgenommen worden sein.Dass die Geburtsdaten im Neuen Testament verwendet werden, ohne auf die Zeloten, die exakt hier und auch deshalb gestartet sind, zu verweisen, ist ein tatsächlich zu erklärendes Problem.
Es gibt da sicher viele Probleme. Aber sie beweisen nicht unbedingt, dass es keinen historischen Jesus gab oder dass die Geschichten in der Bibel Erfindungen sind etc...Das Auftreten von zentral wichtigen historischen Begebenheiten ("Einzug in Jerusalem"), zu denen weder die Bibel noch die Nicht-Wundertexte die Ähnlichkeit der jeweils andere Seite ansprechen, sind ein tatsächlich zu erklärendes Problem.
Ich denke, dass das nicht so einfach ist. Es gab zB auch ein gnostisches Christentum oder Gruppen wie die Essener. Es gibt davon abgesehen auch eine umfangreiche Jesus Forschung, über die ich kaum etwas weiß, aber ich hatte immer den Eindruck, dass man sich darin einig ist, dass es einen historischen Jesus gab. Da müsste ich mich aber mal intensiv mit befassen. Verschiedene Elemente der biblischen Erzählungen gelten doch als nachgewiesen, wie zB Pontius Pilatus, Herodes etc... das Verfahren der Begnadigung eines Verurteilten ... etliche andere Elemente der Zeit.In den frühen ausserbiblischen Quellen, in die mit Mühe und Not ein "Jesus" hinein interpretiert wird, findet man nichts über eine friedlich, liebende Jesus-Anhängerschaft - eher das Gegenteil.
Das ist alles so kompliziert. Für mich ist erstmal, zuallererst vor allem anderen, der Glaube an Gott, einen Gott der Liebe, der allgegenwärtig ist, zu dem wir eine persönliche Beziehung aufbauen können, das zentrale Element. Es ist der absolute Kern, um den es geht. In Jesus sehe ich eine ganz spezielle Erscheinung, die von größter Bedeutung ist.Mich würde es aber interessieren, wie du mit dem, was ich hier sage, umgehst - sagst du, die "negative Kraft" versucht eine "Ablenkung" und es ist alles irrelevant für dich oder gibt es Klärungsbedarf?