Offensichtlich nicht, da "Schuld" heute aus meiner Sicht ganz anders verstanden wird, als es gemeint ist.
Es geht hier um sprachliche Definitionen. - Ich definiere Dich bspw (und sehr unvollständig) als männlich, Mittelalter, aus Wien, christlich orientiert, heterosexuell, etc. - Das ist doch etwas anderes, als wenn ich Dich definieren würde als Kartoffelsalat, Anhängerkupplung, Meerschweinchen und Dosenmilch. - Mit anderen Worten: Sprache ist eine Vereinbarung zu einem semantischen Konsens. - Dieser ist oft nicht gegeben.
Es geht darum, was Gott damit meint. Und da spricht einiges dafür, dass heutiges Verständnis dem nicht immer entspricht.
Sie sind es dann, wenn man "erkennen" nicht hebräisch, sondern im platten Volksverständnis versteht.
Doch - es MUSS gemeint sein, was da steht. Aber das ist sehr schwierig, wenn man es aus heutigem Wortverständnis ableitet. Man müsste es aus göttlichem Verständnis ableiten. Aber das ist natürlich gewissermaßen ein Ding der Unmöglichkeit: Denn wer darf sich dies für sich beanspruchen? - Also kommt der eine und versucht es im hebräöischen, der andere im katholischen, der wieder andere im volkssprachlichen Sinne - etc.
Er weiß auch aus den "Vortagen", wann er eingreift. - Das sagt doch
Gott fügt alles und lässt es dann kommen. Denn er weiß seit den "Vor-Tagen", wie Zippo zeit seines Lebens entscheiden wird, und weiß deshalb auch, wann er, Gott, eingreift. --- Stelle Dir als Vorstellungsbild ein riesiges Brett vor, auf dem sämtliche Geschehnisse der Welt bezogen auf jeden, der aus unserer heutigen Zeitsicht, jemals gelebt aht oder leben wird, sozusagen "gleichzeitig aus Gottes Sicht" geschehen. - Da gibt es keine Überraschungen, weil da allles Sein ist.2.Kön. 19,25
Schon vor langer Zeit habe ich es so gefügt, / seit den Tagen der Vorzeit habe ich es so geplant; / jetzt ließ ich es kommen. / So konntest du befestigte Städte zerstören / und in Trümmer verwandeln.
1. Mose 4
1 Der Mensch erkannte Chawwa sein Weib,sie wurde schwanger
Klar - aber hier ist nicht gemeint: "Adam machte eine Kennenlernphase mit Eva durch, weshalb sie Sex hatten und Eltern wurden". - "Erkennen" wird hier als konkreter Vorgang verstanden. - Denkbar aus meiner Sicht wäre, wenn ich mit in Deine Denke versetze: "Adam hatte Sex mit Eva, wobei man sich ja sehr intim erkennt. Dabei wurde Eva schwanger".
Formalistisch ist das ja richtig - aber was soll das wert sein? - Wenn ich mich entscheide AFD zu wählen, kann dies sein,
* weil ich Hitler gut finde,
* weil mehr Nation und weniger Europa will,
* weil ich weniger Ausländer will,
* weil ich für die Pflege traditioneller deutscher Kultur bin,
* weil ich gegen die Juden bin,
* weil ich für die Juden bin,
* etc.
Alle diese "Entscheider" machen ihr Kreuzchen im selben Kästchen. - Was sagt das aus?
Kennst Du aus der Praxis EINEN Fall, bei dem dies so ist?
Klar - aber was bringt das? - Der eine sagt, an den Staatsschulden ist die Union schuld, andere sehen hier die SPD, FDP, Grüne, Linke als "Schuldige". - Man ordnet halt zu - und jeder meint, er habe recht.
Richtig - aber das geht nur intim zwischen Gott und Mensch. Und es ist mit ERKENNTNIS verbunden. - Immer wieder: Eine echte Entscheidung ist sich dessen zumindestens der Spur nach bewusst, was sie entscheidet. Diese Bewusstseins-Erkenntnis muss DA sein. --- Gegenbeispiel: Die Frauen und Kinder der Amalekiter hatten sich NICHT für oder gegen etwas entschieden (die Männer mutmaßlich auch nicht - aber lassen wir die erstmal weg), als an ihnen ein Genozid im Auftrag von Samuel begangen wurde.
Wahrscheinlich definierst Du "Phänomen" wieder mal ganz anders als ich. Für mich sind Phänomene etwas Reales, also auch geistlich Reales - das, was sich geistlich offenbart.
Das Ersetzen von "Erkennen" durch "Entscheiden" macht mir Sorgen.