PeB hat geschrieben: ↑Mi 22. Sep 2021, 15:26
Eigentlich nicht egal, da Satan im NT gesondert als Verkörperung des Bösen thematisiert wird, welches vernichtet werden muss, während "das Böse" im Menschen auch zurückgedrängt werden kann.
Was ist zurückdrängen anders als vernichten? Auch im AT wir der Satan (in welcher Gestalt er auch immer dargestellt wird) als Verkörperung des Bösen dargestellt - nur dass er dort eher als Versucher in Diensten Gottes erscheint (siehe Hiob). - Das muss kein Gegensatz sein.
PeB hat geschrieben: ↑Mi 22. Sep 2021, 15:26
Dann wäre es kein "böser Geist" - denn er wäre ja von Gott ersonnen.
Wie könnte es etwas geben, das gegen die Allmacht Gottes existiert? - Augustinus versteht das Böse als "Mangel an Gutem" - so wie ein Vakuum ein Mangel an Luft ist. Gott lässt also zu, dass das Gute ("die Luft") abgesogen wird und dadurch der Zustand des Bösen ("das Vakuum") entsteht. - Die Schlange/der Satan/ etc. ist also "ent-gutete" Schöpfung.
PeB hat geschrieben: ↑Mi 22. Sep 2021, 15:26
es heißt "Sündenfall" und merkwürdigerweise wird damit NICHT die Schlange gemeint, obwohl sie doch - wäre sie das Böse - als erstes gesündigt hätte.
Hat sie ja auch. - Die Schlange steht für das erste Wesen, das sich "ent-gutet" hat/"ent-gutet" wurde. - Sie infiziert damit Adam und Eva.
Was ist eigentlich das Satanische? - Dazu gibt es (mindestens) zwei Überlieferungen:
„Luzifer“ bedeutet wörtlich übersetzt „Lichtbringer“ (zu lat. lux = Licht und ferre = bringen) und wird verstanden als Synonym für „Diabolus"/"Satan". Nach dieser Version sendete Gott einen seiner obersten Engel, Luzifer, zur Erde hinab mit der Aufgabe, den Menschen in ständige Versuchungen zu bringen, um sie für die göttliche Wahrheit zu schärfen. Jedoch lässt Luzifer den göttlichen Funken zugunsten seines eigenen Lichtes in sich erlöschen, weil er erkennt, dass nur in der Dunkelheit das eigene Licht sichtbar ist. Als Herrscher durch das eigene Licht wird Luzifer zum "Fürsten der Welt", also der Welt, die aufgrund des Sündenfalls im Schatten ist. Seitdem versucht Luzifer den Menschen durch das luziferische Licht vom Weg zum wahren Licht abzubringen. – Nach der anderen Version in Anlehnung an den Text des Alten Testaments (Ez. 28, 12ff) war Luzifer (hier alias König von Kyros) ebenfalls einer der obersten Engel, der im Garten Eden „mit Edelsteinen aller Art bedeckt“ „inmitten feuriger Steine ging“, bis – wie Jahwe zitiert wird – „das Unrecht in Dir erfunden ward“ bzw. in anderen Übersetzungen „bis Du in Sünde fielst“. Und weiter: „Du richtetest Deine Weisheit zugrunde um Deiner Schönheit willen“.
Die unterschiedliche Übersetzung „bis das Unrecht in Dir erfunden ward“ und „bis Du in Sünde fielst“ lässt, macht dabei NICHT deutlich, WARUM das Böse entsteht. – Ist die Übersetzung richtig „bis das Unrecht in Dir erfunden WARD“, ist es eine äußere Kraft, die auf ihn genauso einwirkt, wie er es bei Adam und Eva tut - Ist die Übersetzung richtig „bis Du in Sünde fielst“, ist es ein innerer Prozess, der IN ihm wirkt. (Übrigens: Nirgends steht: "bis Du Dich gegen Gott ENTSCHIEDST"

)
PeB hat geschrieben: ↑Mi 22. Sep 2021, 15:26
Gewagte These: was wäre nun, wenn Eva lediglich vorgeschützt hätte: ich war es nicht, es war die Schlange da drüben auf dem Baum.
Erstens hätte sie recht damit, zweitens würde es keine Rolle spielen. - Sie ist in den Tornado-Strudel geraten und Punkt.
PeB hat geschrieben: ↑Mi 22. Sep 2021, 15:26
ist denn 1. Mose 3 eine Offenbarung Gottes oder eine Erzählung aus Sichtweise der beteiligten menschlichen Personen?
Ich halte es schon für eine Offenbarung Gottes - aber ich meine auch, dass sie anders zu verstehen ist, als sie mehrheitlich verstanden wird.