Hiob hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 17:43
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
Das Gewissen scheint für eine Zeit nicht vorhanden, wird sich aber beizeiten wieder melden, wenn Gott den Menschen erforscht und anspricht
Das denke ich ja auch. Aber was ist in der Zwischenzeit? - In dieser Zeit, meine ich, kann sich ein Mensch nicht für Gott "entscheiden" oder ihn "wollen", weil in ihm ja andere "Götter" Platz nehmen - was nicht mal Absicht ist im Normalfall, sondern Prägung.
Ja, so wird es sein. Gott paßt auf alle Menschen ein wenig auf. Es ist ja auch meist ein Glaube an Gott vorhanden. In unserer Familie hatten wir auch eine fromme Tradition. Im zarten Kindesalter betete unsere Mutter mit uns: " Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein" Aber weder sie, noch ich glaubten an Jesus Christus. Am Tisch wurde: " Komm Herr Jesus, sei du unser Gast und segne was du uns bescheret hast" gebetet, aber niemand in unserer Familie glaubte an Jesus.
Zu Weihnachten wurden dann die Tchibo Heftchen hervorgeholt und traditionelle Weihnachtslieder gesungen.
Wir konnten tatsächlich weder über Jesus nachdenken, noch an ihn glauben. Das war die Prägung in meiner Familie. Das hat Satan fleißig verhindert, aber Satan durfte nicht alles machen, da waren auch gute Engel, die auf uns aufgepaßt haben.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
Als Mittelalter die Kreuzzüge begannen. hatten die Ritter doch auch ein Gewissen, aber trotzdem haben sie die Bewohner ganzer Städte umgebracht. Irgendwann wird sich doch sicherlich noch mal ein Gewissen gemeldet haben, aber es war zu spät, um diese schreckliche Tat wieder gutzumachen.
Aber möglicherweise ist dieses "irgendwann" erst in der Stunde des Todes oder danach - also dann, wenn (wie ich es nenne) der Mensch in das Licht der Erkenntnis gestellt wird. - Bis dahin darfst Du davon ausgehen, dass die Ritter diese Gräueltaten mehrheitlich als heilige Tat verstanden haben - wie es auch Samuel bei den Amalekitern verstanden hat.
Wir können heute keinen Kreuzritter mehr fragen, was sie dabei empfunden haben. Gott hatte sicher eine Abscheu bei diesem widerlichen Treiben. Da wurde doch das Gebot, "du sollst nicht töten" mit Füßen getreten. Und was für ein Interesse sollte Gott gehabt haben, diesen Massenmord anzuordnen ?
Bei den Amalekitern im AT hat er es getan und es wird sogar der Grund genannt. Bei den Kreuzzügen hat ein weltlich denkender Papst den Befehl erteilt. "Gott will es" Kein bibelkundiger und aufgeklärter Christ hätte diesen Wahnsinn gutgeheißen.
Aber Satan hatte die Macht, dieses Unrecht durchzusetzen.
Die Kreuzritter waren leider nicht bibelkundig, aber trotz alledem auch schuldig. Das Leben von Richard Löwenherz bekam nach der Rückkehr aus Jerusalem einen Knick nach unten.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
Da bin ich anderer Meinung. Ich begreife es mehr als Kampf geistiger Mächte. Wenn Satan den Hass auf Juden in Menschen erwecken kann, weil sie das ganze Kapital an sich gerissen haben, dann passieren solche Dinge.
Gott kann Menschen durch den Tod in sein Reich herüber retten, aber mehr war da wohl nicht möglich.
Hätte Gott entschieden, hier einzugreifen, wäre sehr wohl mehr möglich gewesen.
Wie begründest du diese Aussage ? Ich meine, daß Gott seine exekutive Gewalt über seine Engel entfaltet und da standen nach der Kreuzigung 1/3 Drittel der Engel Satans gegen 2/3 der Engel Gottes.Off 12,4
Wenn man bedenkt, daß den Engeln Gottes die Umsetzung des Evangeliums anvetraut war und da mußte auf alle Menschen in Welt acht gegeben werden, konnte sich Satan mit seinen Engeln auf Deutschland und die Nationalsozialisten konzentrieren.
Der Herr Jesus hat sicherlich allen Juden empfohlen, Deutschland zu verlassen, aber viele haben es nicht glauben wollen, daß sich in Deutschland ein solcher Judenhass etablieren könnte. Die Juden waren ja Deutsche und waren auch bereit für Deutschland in den Krieg zu ziehen.
Hiob
Er hat wohl Gründe gehabt, es nicht zu tun. ---- Bei dieser Gelegenheit sollte man auch folgendes sehen: Der Tod des Menschen ist eine persönliche Sache zwischen Individuum und Gott. Mit anderen Worten: Ob ein Mensch leidend stirbt, ist völlig unabhängig davon, ob gleichzeitig 6 Mio ebenfalls in Leid sterben oder nur Einer.
6 Millionen Menschen sind unfreiwillig in ein KZ gekommen und haben dort gelitten und sind gestorben. Das ist mehr als Einer.
Hiob
Mit anderen Worten: Katastrophen wie der Holocaust machen den Tod an sich nicht schlimmer, der den Einzelnen betrifft. Noch einfacher: Ein Mensch, der verunfallt und eingeklemmt im Feuer verbrennt, erleidet nicht mehr oder weniger wie ein Holocaust-Opfer. - Insofern potenziert sich das Leid des Einzelnen nicht durch die Anzahl der Mitleidenden - was ja ein gewisser Trost ist.
Die 6 Millionen haben sich nicht freuwillig ins Auto gesetzt, die wurden zwangsweise in Güterwaggons gefercht, oftmals wurden Familien auseinandergerissen. Kannst du dir das Elend vorstellen ? Ich glaube nicht, daß Gott so etwas wollte.
Er will auch nicht, daß z. Bsp. die Eltern einer christlichen Familie durch einen Autounfall sterben, aber da ist eben dieser LKW, der aus irgendwelchen Gründen ausschert und den vorbeifahrenden PKW übersieht. Satan freut sich, Gottes Engel sind bestürzt, aber konnten es nicht verhindern.
Die Seele wird gerettet, aber die Kinder stehen fassungslos da, als sie hören, daß ihre beiden Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind.
Hiob
Dies heißt zu Ende gedacht: Wollte Gott Einzel-Leid wie in Auschwitz verhindern, müsste er auch schwere Unfälle mit Todesfolge verhindern. Denn für den Betroffenen ist das eine so schlimm wie das andere. --- Das heißt aber AUCH: KAtastrophen wie Genozide sind heilsgeschichtliche Zeichen, die gesehen werden sollen und insofern von Gott geplant. - Wobei (immer wieder) "Gottes Plan" und "menschlicher Wille" sich nicht in die Quere kommen.
Der Völkermord in Ausschwitz war erzwungen, die Autofahrt war freiwillig. Beides ist nicht von Gott gewollt. Was soll denn daran Gottes Plan sein ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
Von Satan. 1 Mo 3,15.
Satan kann doch nicht Gott bestrafen!!
Jesus war ja auch ein Mensch und Gott war in ihm. Doch, so gesehen, hat Gott sich von Satan auspeitschen und ans Kreuz nageln , also bestrafen lassen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
Du hast es ja auch schon so formuliert. Das Konzept des Sündenbocks war eine Übertragung von Schuld auf einen unschuldigen Ziegenbock durch Handauflegung und dieser Sündenbock wurde dann in die Wüste geschickt. 3 Mo 16.
Schon - aber dadurch wird der Bock doch nicht schuldig. Er trägt die Schuld, aber er hat sie doch nicht in sich. --- Angenommen Du würdest zu 100.000 Euro Strafe verurteilt und ich würde zum Richter sagen "Ich übernehme das", würde der Richter dich nicht zum mir sagen: "Also bist Du schuldig".
Er trägt die Schuld, er ist schuldig, das ist doch ziemlich das Gleiche. Jesus war das Lamm Gottes, daß die Sünde der Welt trägt Joh 1,29 LuÜ, bzw. wegnimmt ElbÜ
Der Herr Jesus hat für kurze Zeit, den Schuldschein übertragen bekommen, um ihn dann am Kreuz zu tilgen. Kol 2,14
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
Wo kollidiert da was ?
Unter "Strafe" versteht man im allgemeinen Verständnis, dass jemand die Quittung dafür bekommt, dass er bewusst gegen etwas verstoßen hat. - Im Strafrecht jedoch gibt es einen Satz, der Richtung biblisches Verständnis geht: "Unwissenheit schützt nicht vor Strafe".
Unwissenheit ändert nichts an der Strafe. Es wird nicht viel helfen, wenn du einen Bußgeldbescheid mit den Worten zurückschickst: "Ich wußte doch gar nicht, daß da ein Starenkasten war"
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
Frag doch mal,in deiner Familie, was die unter "Strafe" verstehen. Ich denke, du wirst da immer eine ähnliche Antwort bekommen.
Klar - weil man in erster Linie weltlich denkt. - Man muss dann schon konkret fragen: "Was verstehst Du GEISTLICH unter Schuld, Sünde, Strafe?"
Auch Folge von Übertretung. Rö 2,23, Rö 4,25 ElbÜ, Rö 5,15...
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
In diesem Fall würde ich sagen, zum Abbrennen des Bösen, weil ich meine, daß die Strafe begrenzt sein muß und irgendwann ist die Schuld eben abgetragen.
Dann wärst Du Allversöhner - ich sehe es ähnlich.
Das habe ich auch gedacht, aber es geht ja noch weiter. Ich glaube schon an die Auferstehung braver und gläubiger Menschen, aber nicht an die Allversöhnung.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 16:35
Aber in Hebr 10,27 wird gesagt, daß der Widersacher verzehrt wird. Das heißt also, daß der Widersacher nach dem Erleiden der höllischen Strafe nicht mehr herauskommen wird, sondern vernichtet wird.
Es geht eigentlich in diesem Zusammenhang nicht um den Widersacher Satan, sondern um einen mutwilligen Sünder, der nicht gerettet werden kann, obwohl er die Erkenntnis der Wahrheit hatte. Hebr 10,26
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.