Für alles (!) danken?

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Johncom
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Re: Sündenregister aus Persönlichem

Beitrag von Johncom »

Anthros hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 11:50
Deshalb die Frage: Zu was Dankbarkeit, wie sie der "Christ" versteht? - Sie stagniert auf den eigenen Vorstellungen, die aus den persönlichen Sympathien und Antipathien entstehen. Diese erhalten den Maßstab des Göttlichen und darum geht "Christentum" nicht über das Persönliche hinaus.
Das Kirchentum hat wahrscheinlich nicht den Auftrag, die Menschen zur Freiheit zu führen.
Der befreite Mensch ist schwer einzuordnen. Vielleicht befreit er noch andere?
Vielleicht kommen andere auf die Idee, Steuern zahlen und in den Krieg ziehen ist doch in unserem Interesse?

Die weltliche Macht will den Menschen in persönlichen Konflikten festhalten, so bleibt er kontrollierbar.
Der, der die Menschen befreit, wird am Ende gekreuzigt.
Der Gesellschaft Halt geben, das war immer OK, so erträgt sie das Leid und hofft auf eine Erlösung nach dem Tod.
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Johncom
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Re: Sündenregister, das

Beitrag von Johncom »

Magdalena61 hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 00:19
Einer meiner Lieblingspastoren hielt darüber vor mehr als 30 Jahren eine Predigt. Er meinte, wir sollen für alles danken und berief sich, wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere, auf Röm. 8,28. Ehrlich gesagt: Das habe ich bis heute nicht "gefressen". Jedenfalls nicht gefühlsmäßig.
Gestern beim Wandern empfiehl mir jemand mal Psalm 91 zu lesen:
:arrow: https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm91

Gefühlsmäßig kann der heutige Mensch (im Westen) den reinen Samen oft nicht finden weil er mit zu viel Information, Werbung, Meinung, Propaganda und Tages-Bla Bla überfressen ist.
Noch vor hundert Jahren gab es kaum Medien. Nicht unbedingt eine bessere Zeit als heute, aber einfacher.
Man ging noch in die Kirche und hörte genauer hin.

Etwas anderes, was heute die meisten vergessen: das Fasten.
Bestimmt war es auch mal umfassender gemeint:
alle weltlichen Reize für eine kurze Zeit mal außen vor lassen.
8-)

Magdalena61 hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 22:16Ich werfe also die Münze "Dank" oben in den Automaten, und unten kommt "Heil" raus?
Das gefällt mir nicht, weil ich die gezielte Vorgehensweise mittels einer "Methode", die ich nicht mit dem Herzen bejahen kann, als berechnend empfinde.
Dankbarkeit ist keine Methode, Friedensliebe ist keine Methode.
Aber du sagst ja richtig, es muss über das Herz gehen.
Es ist nicht das Ritual-Opfer und pünktlich zur astrologischen Stunde, sondern ein Erlebnis aus dem Herzen heraus.
Aber weil Epheser 5,20 nun einmal befiehlt:
und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
-- wird man das ja wohl machen müssen.
Auch das Müssen muss niemand wenn es nicht echt ist!
Aber WENN ich daran denke, dann danke ich halt, mit zusammengebissenen Zähnen sozusagen--und mit dem Zusatz: "Weil du es so willst, Gott".
Da ist wieder dein Humor.
Wenn man folgt, einfach aus Treue, auch wenn man keinen Bock hat .... dann ist das auch richtig.
"Dein Wille, nicht meiner ...."
Goldrichtig.
:thumbup:
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Travis
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 00:19 Einer meiner Lieblingspastoren hielt darüber vor mehr als 30 Jahren eine Predigt. Er meinte, wir sollen für alles danken und berief sich, wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere, auf Röm. 8,28. Ehrlich gesagt: Das habe ich bis heute nicht "gefressen". Jedenfalls nicht gefühlsmäßig.
LG
Vermutlich meinte er, wir sollen in allem dankbar sein (1Thess 5,18)?
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"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Dankbarkeit - zu was?

Beitrag von Anthros »

Aha, wieder ein von "mir" eröffneter Thread? Dann bitte auch einen richtigen Titel dazu finden, ob er sich noch ändern lässt zu:
Dankbarkeit - zu was?

Dankbarkeit lässt sich wie vieles andere nicht vorschreiben. Und sollte es in einem gewissen, hier noch völlig unbekannten Sinne irgendwie eine Angemessenheit haben, so nicht auf Basis einer Vorschreibung, wie Vorschreibung für den "Christen" typisch ist.
Zuletzt geändert von Anthros am Mo 18. Okt 2021, 10:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Opa Klaus
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Opa Klaus »

Einige Gedanken zum Sündenfall in Eden.
Kann man jemanden Dankbar sein, der einem Strafe, Schaden androht, die er selbst vollstreckt?
Kann man jemand dankbar sein, der einem vor Strafen, Schaden warnt, die das Leben vollstreckt?
Sollte man dazwischen nicht deutlich unterscheiden? >> dass der Warnende nicht der strafende Vollstrecker ist?
Wir haben alle begriffen, dass das Leben viele Gefahren und Schäden/Strafen mitbringt, die man vermeiden sollte.

Die Worte Gottes in Eden zum Baum der Erkenntnis waren keine Androhung von Strafe Gottes für „Ungehorsam“!
Sondern die Worte Gottes waren eine liebevolle Warnung vor „Strafen“ die das Leben verhängt, wenn man gegen Naturgesetze verstößt.
Der Mensch hatte allen Grund, für diese liebevollen Warnungen Gottes dankbar zu sein und sie zu verinnerlichen.

Die beiden ersten Menschen haben sich nie Gedanken über den wahren Zweck des Baumes Gedanken gemacht und bis heute tut das immer noch keiner, trotz meiner vielen Appelle und Aufklärungen. Lieber stellt man Gott für lieblos hin. Pfui!
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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besser anstrengen

Beitrag von Anthros »

Johncom hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 04:00 Das Kirchentum hat wahrscheinlich nicht den Auftrag, die Menschen zur Freiheit zu führen.
Ist nicht bekannt, wofür es Auftrag hat? Wer muss sich dann besser zur Aufklärung anstrengen - es oder andere?
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Opa Klaus
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Opa Klaus »

Das "Kirchentum" hat eher Furcht anstatt Dankbarkeit gegenüber Gott gesät.
Damit ist es zu Brutstätte des Atheismus und der Evolutionstheorie geworden.
Alle "Reformierten" haben nie kompromisslos nur Gott zu gefallen gesucht sondern zu sehr auch wieder Menschen.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Re: besser anstrengen

Beitrag von Johncom »

Anthros hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 11:50
Deshalb die Frage: Zu was Dankbarkeit, wie sie der "Christ" versteht?
Ich vermute, es ist nicht nur im christlichen Glauben so.
Menschen erfahren Erleichterung, wenn sie die dauernde Sorge, die Angst um ihre Person abgeben können.
Anthros hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 14:12
Johncom hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 04:00 Das Kirchentum hat wahrscheinlich nicht den Auftrag, die Menschen zur Freiheit zu führen.
Ist nicht bekannt, wofür es Auftrag hat? Wer muss sich dann besser zur Aufklärung anstrengen - es oder andere?
In meinem Verständnis ist das Bedürfnis, Gott zu erkennen, ein menschliches.
Ab einer bestimmten Reife.
Gott kommt dem Suchenden dann entgegen, sozusagen.

Die Kirche hat eine gesellschaftliche Ordnungsfunktion, es ist ja eng mit dem Staat verflochten.
Es scheint in der heutigen Zeit sehr wenige kompetente Kirchenlehrer, geistige Führer, "Apostel" ... zu geben, die sich Weitersuchende anleiten könnten.
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Johncom »

Opa Klaus hat geschrieben: Mo 18. Okt 2021, 15:54 Das "Kirchentum" hat eher Furcht anstatt Dankbarkeit gegenüber Gott gesät.
Damit ist es zu Brutstätte des Atheismus und der Evolutionstheorie geworden.
Alle "Reformierten" haben nie kompromisslos nur Gott zu gefallen gesucht sondern zu sehr auch wieder Menschen.
Vielleicht sehr wenigen aber einflussreichen Menschen?
Man müsste mal die Kirchengeschichte durchgehen.
Gab es zB ein Korrektur der Kirchenlehre durch die Freimaurerei?

Zum Stichwort Dankbarkeit fällt mir ein, sie ist ein "echtes" Empfinden.
Man kann sie weder predigen noch befehlen.
Anthros
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Re: besser anstrengen

Beitrag von Anthros »

Johncom hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 03:16 Menschen erfahren Erleichterung, wenn sie die dauernde Sorge, die Angst um ihre Person abgeben können.
"Abgeben" Ist eine verbreitete Vorstellung, die bequem ist.
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