Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

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Helmuth
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von Helmuth »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 24. Dez 2021, 17:41 Bei allen von dir genannten Optionen steht die Voraussetzung, dass die Regierung von Gott eingesetzt ist.
So steht es ja in Römer 13:1 geschrieben. Weshalb man das 17 Seiten lang abhandeln muss, dürfte gewisser Trägheiten des Herzens zuzuschreiben sein, die sich bei jedem etwas anders äußert. Die diversen Geister zu unterscheiden ist aber hier aber nicht Fokus. Ich versuche konsequent in der Themenfrage voranzukommen. Dazu wurde Meine Frage, in welche der Kategorien 1) bis 4) die Dinge einzuzuordnen seien, nicht berücksichtigt. Doch nur so kämen wir m.E. in der Themenfrage weiter.

Vielleicht versuche ich es wieder selbst. Für mich kommen 2) und 4) zur Anwendung, je nachdem welche Maßnahme wir uns ansehen. Eine Einhaltung einer 2G Regel oder das Tragen von FFP2 Masken sind Beispiele für 2). Es gäbe darin für mich keine ausreichenden Argumente dagegen. Daran hät sich das Volk auch weitgehend, weshalb man es nicht weiter untersuchen muss.

Komplexer ist Frage eine Impfung gesetzlich vorzuschreiben. Hier unterscheiden sich die Auffassungen bislang beträchtlich und zwar unabhängig davon, ob unter Christen oder Nichtchristen. Ich versuche eine möglichst objektive und wertfreie Erörertung der Frage unter Gegenüberstellung etwaiger Pro- oder Kontrapositionen.

Bevor wir dazu in medias res gehen, möchte ich noch einen geistlichen Aspekt vorausschicken. Dazu muss ich dem Argument Travis Rechnung tragen, er in dem Zusammenhang vorgebracht wurde, und zwar die Vertrauenesfrage. Für Christen muss der Grundsatz gelten, dass wir niemand unbegründet misstrauen.

Das stelle ich aber bei etlichen fest. Sie können ihr Misstrauen dabei nicht wirklich begründen, sondern es handelt sich um eine generelle Haltung. Gäbe es solche klaren Gründe, wäre das in der Themenstellung "Argumente gegen DIE Impfung aus christlicher Sicht" schon aufgearbeitet worden. Dazu kam dort aber nichts.

Der Grund ist m.E. der: Diese Haltung trägt erkennbare Züge der Auflehnung gegen die gesetzten Ordnungen in sich und werden von mir nicht weiter berücksichtigt, da ich bei solchen die notwendige wertfreie und objektive Herangehensweise vermisse, die zu einer positiven Klärung unumgänglich ist. So richte ich die Frage an jene im Forum, die sich davon befreien können.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Isai
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von Isai »

Michael hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 09:26 Für Christen muss der Grundsatz gelten, dass wir niemand unbegründet misstrauen.
Dem Drachen, dem Tier und dem Bild des Tieres ist natürlich zu misstrauen.
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
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Abischai
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von Abischai »

Der Grundsatz, nicht das Prinzip, ist schon richtig. Vom Grundsatz wird mitunter abgewichen, vom Prinzip nie.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
1Johannes4
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von 1Johannes4 »

Hallo Magdalena61,
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Dez 2021, 04:27 Ich finde nirgends in der Bibel eine Toleranz /Akzeptanz gegenüber Ungerechtigkeit. Dafür aber viele Warnungen vor Verführung. Wenn nun Regierungen entarten und nicht mehr Gottes Dienerin sind, sondern dem Satan zu Willen, kann und will ich diabolische Ideologien nicht unterstützen.
Wie wäre es mit der folgenden Stelle, die auch früher zur Rechtfertigung der Sklaverei missbraucht wurde:
Ihr Knechte, gehorchet euren Herren nach dem Fleische mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als dem Christus; nicht mit Augendienerei, als Menschengefällige, sondern als Knechte Christi, indem ihr den Willen Gottes von Herzen tut, und mit Gutwilligkeit dienet, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, daß, was irgend ein jeder Gutes tun wird, er dies vom Herrn empfangen wird, er sei Sklave oder Freier. Und ihr Herren, tut dasselbe gegen sie und lasset das Drohen, da ihr wisset, daß sowohl ihr als euer Herr in den Himmeln ist, und daß bei ihm kein Ansehen der Person ist.
‭‭Epheser‬ ‭6:5-9‬ ‭ELB71‬‬
Ich bezweifle schon arg, dass sich die damaligen Herren ihren Dienern gegenüber immer gerecht verhielten, aber die Aufforderung des Paulus findet ohne eine ausdrückliche Erwähnung dessen statt, dass man nur den gerechten Aufforderungen der Herrn gehorchen solle.

Überwinden im christlichen Sinn bedeutet keine Auflehnung gegenüber irgendwelchen Herrschenden, sondern unter Anderem ein Loslassen der eigenen Wunschvorstellungen und Erwartungshaltungen. Das Grundproblem ist eigentlich immer das Gleiche: man möchte die eigene Vorstellung von Gerechtigkeit umsetzen statt auf Gott zu vertrauen, nämlich dass es nichts gibt, das zumindest von Gott billigend geschehen lassen wird, aber Gott auch den Ausgang von allem bereits kennt. Also warum sollte man sich anmaßen etwas nach den eigenen Vorstellungen korrigieren zu wollen, statt Gott machen zu lassen. Jedem ist nur geboten das Gute zu tun, was in dieser Welt auch gerne von Anderen missbraucht wird, weswegen man aber auch nicht darin gerechtfertigt ist das Gute sein zu lassen.

Kurzum: Es ist (meistens) Ausdruck fleischlicher Gesinnung, die zum Widerstand gegen die Herrschenden reizt.

Grüße,
Daniel.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,
‭‭1 PETRUS‬ ‭1:3‬ ‭ELB‬‬
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Helmuth
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von Helmuth »

1Johannes4 hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 14:13 Ich bezweifle schon arg, dass sich die damaligen Herren ihren Dienern gegenüber immer gerecht verhielten, aber die Aufforderung des Paulus findet ohne eine ausdrückliche Erwähnung dessen statt, dass man nur den gerechten Aufforderungen der Herrn gehorchen solle.
Die Grundsätze wurden genug besprochen, auch dass sie unabhängiog von der politischen Sichtweise sind. Wer sie nicht anerkennt, der tritt in der Frage am Stand und wird eben nicht weiter folgen können (oder wollen, weil ihn die poltische Gesinnung dabei hemmt).

Und zu dem, was du sagst, dazu nimmt auch Petrus Stellung und ich habe seine Aussagen zitiert. Besteht nun Interesse an der sachlichen Erörertung? Also Grundsatz ist es den Obrigkeiten untertan zu sein. So weit, so gut. Wie man dabei dem Willen Gottes entspricht, dazu habe ich 4 Kategorien vorgelegt.

Wie verhält man sich nun zu den Impfaufforderungen? Und wenn ein Impfgesetz kommen wird, das sich z.B. in Österreich abzeichent, wie stellt man sich zu dem, wenn wir dazu den Willen Gottes befragen? In welche Kategorie fällt das?
Zuletzt geändert von Michael am Sa 25. Dez 2021, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Abischai
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von Abischai »

1Johannes4 hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 14:13 Kurzum: Es ist (meistens) Ausdruck fleischlicher Gesinnung, die zum Widerstand gegen die Herrschenden reizt.
Das ist zwar richtig, wie auch ich meine, aber Deine zuvorige Argumentation ist daneben.

Paulus hat gesagt, daß wir teuer erkauft seien und nicht der Menschen Knechte sein sollen, und bezüglich der Sklaven sagt er, daß wer die Möglichkeit hat freizukommen, dies um so lieber tun soll.

Wir sind keine Sklaven, aber wir sollen versklavt werden, der genau gegenteilige Weg.
Wenn man die Worte Pauli danebenlegt und mit dem Bestand derzeit vergleicht, ergibt sich förmlich die Pflicht, eine Versklavung mit allen (rechtmäßigen) Mitteln zu verhindern.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Oleander
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von Oleander »

1Johannes4 hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 14:13 Das Grundproblem ist eigentlich immer das Gleiche: man möchte die eigene Vorstellung von Gerechtigkeit umsetzen statt auf Gott zu vertrauen
:clap:
Und manche bringen und brachten das im "Gebet" dann so vor Gott: Schaffe uns Gerechtigkeit, nimm Rache und dein Zorn möge über die Ungerechten/Gott-losen kommen.
Ich halte das für falsch und bete auch nicht so.
Denn Gott sieht ja ohnehin was abgeht!
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Isai
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von Isai »

Michael hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 14:21 Wie verhält man sich nun zu den Impfaufforderungen? Und wenn ein Impfgesetz kommen wird, wie dann? In welche Kategorie fällt das?

Es wurde ja schon mehrmals von einigen darauf hingewiesen, dass jeder seinem Gottgegebenen Gewissen folgen muss.
Jeder sei in der eigenen Entscheidung völlig überzeugt. Geht man gegen sein Gewissen, ist es Sünde.
Auf das Gewissen des anderen und dessen darauf basierende Entscheidung ist Rücksicht zu nehmen, da es von Gott gegeben ist.
Geht man übergriffig vor und missachtet dessen Gewissen, ist das Vergewaltigung und gegen den Herrn.
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von 1Johannes4 »

Hallo Michael,
Michael hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 14:21 Wie man dabei dem Willen Gottes entspricht, dazu habe ich 4 Kategorien vorgelegt.
Kann schon sein, dass Deine 4 Kategorien wesentliche Möglichkeiten wiederspiegeln.
Michael hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 14:21Wie verhält man sich nun zu den Impfaufforderungen? Und wenn ein Impfgesetz kommen wird, das sich z.B. in Österreich abzeichent, wie stellt man sich zu dem, wenn wir dazu den Willen Gottes befragen? In welche Kategorie fällt das?
Meiner Ansicht nach Kategorie 4, wenn es nicht von einem Gericht vor Inkrafttreten für nicht verfassungsgemäß erklärt werden sollte.

Grüße,
Daniel.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,
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Abischai
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Re: Die Unterordnung unter die Obrigkeit zu Zeiten Coronas

Beitrag von Abischai »

1Johannes4 hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 14:43...wenn es nicht von einem Gericht vor Inkrafttreten für nicht verfassungsgemäß erklärt werden sollte.
Das wird es niemals! Man wird das wie gewöhnlich bluffen, man wird einfach sagen daß dies so sei, und ALLE werden das glauben (ich nicht).
Alles entscheidend ist also nur die Gewalt; was machst du, wenn 30 schwerbewaffnete Soldaten dir deinen Weg versperren und du in einige Gewehrläufe schauen darfst?
Gesetzliche Grundlage dafür werden die in Deutschland niemals haben können, aber eben Gewalt, das durchaus.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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