Hiob hat geschrieben: ↑So 9. Jan 2022, 01:51
Kann es sein, dass Paulus mit seiner Aussage den idealen Gottesstaat beschreibt, in dem göttliches und irdisches Recht harmonieren?
Das wäre an sich das Reich Gottes oder die Idealform einer Gemeinde. Im Grunde genommen spricht Paulus das aber nicht an, d.h. nicht in Römer 13:1. Er redet von der Obrigkeit, die über uns auf dieser Erde gesetzt ist und meint damit keine spezifische. Er schließt die jeweils gegenwärtige ebenso als von Gott eingesetzt mit ein.
Das drückt Römer 13:1 aus. Es ist ein Prinzip, dass unabhängig von Zeit und System ist. Über- und Unterordnung war auch das gesetzte Prinzip als Israel sein Gottesstaat wurde, in dem das Gesetz von Gott selbst ausging. Dieses Ordnungsprinzip ist also auch darin erkennbar.
Immer wenn Israel nicht in seinen Ordnungen wandelte, dann ließ Gott es von den Heiden bedrängen und setzte sie auch über sie ein, wenn der Bundesbruch ein bestimmtes Maß überschritten hatte. Dann wurden Heiden Obrigkeit über Israel bzw. vertrieb er sie komplett von seinem Staatsgebiet.
Und all das veranlasste Gott vom Himmel her mit seinen Segens- und Fluchbestimmungen, die er durch Mose verkünden ließ und auch zur Anwendung bringt. Diese werden für diesen Äon nicht außer Kraft gesetzt und kommen auch im Neuen Bund weiter zur Anwendung.
Hiob hat geschrieben: ↑So 9. Jan 2022, 01:51
Luther hat übrigens irdische und geistliche Welt kategorial streng getrennt - zumindest in einer Schrift, die ich mal von ihm gelesen habe.
Was Luther denkt ist irrelevant. Deine künstliche Teilung in irdisch und geistlich greift hier wieder nicht, die du vermutlich wieder setzen möchtest. Wir haben auch den irdischen Gesetzen nach Maßgabe zu folgen. Auch die Anweisung Gott mehr als Menschen zu gehorchen widerspricht dem Prinzip nicht. Irdisch und geistlich kann hingegen unsere Gesinnung sein, sei es als Herrscher oder als Untertan.
Warum erfassen so wenige die Ordnungsprinzipien Gottes? Liegt es daran, dass man in seiner Gesinnung in politischen Belangen immer noch nach irdischen Maßstäben, also gleichförmig dieser Welt denkt?
Röm 12,2 hat geschrieben:
Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
Ich habe den Vorschlag gemacht, zu beschreiben, was der wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes in Bezug auf die Ordnung ist. Und das ohne Ansehen der Person. Das hast du gemacht, wenn du irdisches und göttliches Recht harmoniert sehen möchtest und entspricht auch dem verwirklichten Willen Gottes. Dafür sollen wir auch ohne Unterlass beten:
Mt 6,10 hat geschrieben:
Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.
Paulus spricht aber vom jeweils gegenwärtigen Zustand und meint damit unsere Situation unter Heiden. Damit können wir aber einen Schritt weitergehen, wenn klar ist, dass es ohne eine Ordnung auf Erden nicht geht. Gott ist ein Gott der Ordnung und des Friedens und das in aller Welt.