"Unschärfen" in Bibeltexten?

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Helmuth
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Helmuth »

Corona hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 10:39 Dein Problem ist, dass du die mündliche Torah nicht akzeptieren willst.
An der Diskrepanz der Talion aus der Thora der 5 Bücher Mose ändert das nichts. Und um das geht es hier. Die mündliche Thoira steht hier nicht unter Diskussion. Sie hat auch keine Relevanz für Christen. Deine Ausflüchte zeigen nur, dass sie offenbar auch keine Erklärung dafür hat, ja wie auch?

Nun eine weitere Sache, die ich mir nicht wirklich erklären kann, bloß zur Kenntnis nehmen muss:
5. Mo 25,11-12 hat geschrieben: Wenn Männer miteinander zanken, ein Mann und sein Bruder, und die Frau des einen eilt herbei, um ihren Mann aus der Hand seines Schlägers zu retten, und streckt ihre Hand aus und ergreift ihn bei seiner Scham, so sollst du ihr die Hand abhauen; dein Auge soll nicht verschonen.
Das Gesetz widerspricht nicht direkt einer anderen Bestimmung, es ist also keine Unschärfe, sondern eine scharfe Bestimmung, ist aber m.E. eine Art Überreaktion. Wurde das wirklich Mose im Auftrag des Herrn so erteilt? Jesus hat sich zu dem leider nicht geäußert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Corona
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Corona »

Michael hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 11:15 Deine Ausflüchte zeigen nur, dass sie offenbar auch keine Erklärung dafür hat, ja wie auch?
Die Anwendung der Anweisung ist die Erklärung. Aber wie du sagst, es interessiert dich nicht, weil nicht relevant für dich.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Corona
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Corona »

Michael hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 11:15 Das Gesetz widerspricht nicht direkt einer anderen Bestimmung, es ist also keine Unschärfe, sondern eine scharfe Bestimmung, ist aber m.E. eine Art Überreaktion. Wurde das wirklich Mose im Auftrag des Herrn so erteilt? Jesus hat sich zu dem leider nicht geäußert.
Die Anwendung ist eine finanzielle Strafe. Eben ich sag ja, ohne die mündliche Torah keine Chance, und ich bin froh dass Du nicht Richter bist, um das Gesetz anzuwenden.
Jer 23
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Helmuth
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Helmuth »

Corona hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 11:31 Die Anwendung ist eine finanzielle Strafe. Eben ich sag ja, ohne die mündliche Torah keine Chance, und ich bin froh dass Du nicht Richter bist, um das Gesetz anzuwenden.
Na, mehr verdrehen kann man ein Wort nicht. Aus Hand abhauen wird finanzielle Strafe. :lol:

Bei der Auslegung eines jeden Gesetzestextes benötigt man einen juristischen Sachverstand und den HG zur Beurteilung. Anders wird das nix. Man kann dir daher nur die Texte vortragen, eine entsprechende Bewertung überlasse ich doch besser anderen, nix für ungut.

Hier eine weitere Sache:

Warum erlaubte Mose die Ehescheidung, wo doch auf Ehebruch die Todesstrafe steht? Konkret bedeutet das, Mose hielt sich an das eigene Gesetz nicht. Jesus hatte dazu eine Erklärung.
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Corona
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Corona »

Michael hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 12:02 Bei der Auslegung eines jeden Gesetzestextes
Ich lege nicht aus. Das wurde schon lange festgelegt.

5 Moses 17 sagt:
Wenn es dir zu schwer wird, ein Urteil zu fällen in Sachen eines Mordes oder eines Streites oder einer Körperverletzung, bei irgendeiner Streitsache, die innerhalb deiner Tore vorkommt, dann mache dich auf und geh hinauf an den Ort, den der Herr, dein Gott, erwählen wird. 9 Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, und zu dem Richter kommen, der zu jener Zeit [im Amt] sein wird, und fragen; sie sollen dir das Urteil sprechen.
10 Und du sollst nach dem Urteilsspruch handeln, den sie dir von jenem Ort aus verkünden, den der Herr erwählen wird, und sollst darauf achten, daß du tust nach allem, was sie dich lehren werden. 11 Nach dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach dem Urteil, das sie dir fällen, sollst du handeln; du sollst von dem Urteilsspruch, den sie dir verkünden, weder zur Rechten noch zur Linken abweichen.
Gott hätte es selbst festlegen können, oder er hätte sagen können: Fragt Michael

Nein, in die Händer der Priester und der Richter (Sanhedrin) hat er es gelegt zu entscheiden. Und so wurde entschieden und in der mündlichen Torah überliefert und angewendet.
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Corona »

Michael hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 12:02 Warum erlaubte Mose die Ehescheidung, wo doch auf Ehebruch die Todesstrafe steht?
Wann kommt es zum Ehebruch? Nicht allein durch die Scheidung!
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Corona hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 07:17
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 17. Jan 2022, 23:47
Larson hat geschrieben: Mo 17. Jan 2022, 19:48 Aber Gott hat dem Volke Israel nichts verheimlicht:
Dem Volk Israel nicht, aber den Nationen war es bis dahin vorenthalten. Dass der Segen Abrahams aber zu allen Nationen gehen sollte, wurde im AT schon angekündigt.
Den Nationen wurde nichts vorenthalten, sie wollen nicht sehen, dass ist das Problem.

Noah, Jafed, Cham , Shem haben alle das gleiche mitbekommen. Alle stehen unter dem selben Gottesbund bei Noah. (ja ja ich weiss Kanaan's Spezialstellung als Diener).
Die Israeliten gehörten aber auch nicht zu denen, die sehen wollten, als dass sie deswegen in den Bund Abrahams gekommen wären. Es war nur um Abrahams Willen. Der Bund mit Noah ist davon sowieso unbenommen.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Michael hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 09:23
Corona hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 08:52 Ist doch einfach. Das Volk wollte Kundschafter aussenden und sprach mit Moses. Dieser wiederum fragte Gott und dieser sagte ok, 'sende dir' Kundschafter aus.
Geht's noch billiger? Und wo steht das alles, was sich dein Köpfchen so ausdenkt? Also Gott muss warten, bis das Volk eine Idee hat, um es dann als sein Wort auszugeben? Wie stümperhaft. Nach 5 Mose wurde Gott nicht gefragt:
5. Mo 1,23 hat geschrieben:Und die Sache war gut in meinen Augen; und ich nahm von euch zwölf Männer, je einen Mann für den Stamm.
Dazwischen gab es (gem. 5 Mose) keine weitere Befragung.
Ich finde die Erklärung von Corona gut und diese hätte ich auch gegeben. Anstatt zu sagen "das steht da aber nicht", sollte man die Erläuterung aus dem 5. Buch Mose einfach nur als ergänzende Feststellung sehen und nicht als Widerspruch zu dem vorher Gesagten. Wieso kam ich ebenfalls auf diese Erklärung ? Weil ich da spontan an die Einsetzung des Königtums Sauls denken musste. Gott wollte keinen König für Israel, aber das Volk begehrte einen König. Darauf hin ließ Gott dann doch einen König zu. Dass die Auskundschaftung auf Anlass des ängstlichen Volkes geschah, und urtümlich gar nicht von Gott für notwendig gehalten wurde, ist doch im Verlauf der Geschichte nach dem Exodus einfach nur nachvollziehbar. Wenn es nach Gott gegangen wäre, wären die Israeliten einfach schnurstracks und ohne Zögern und Zweifel durchs Land marschiert.
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Corona
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Corona »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 16:46 Die Israeliten gehörten aber auch nicht zu denen, die sehen wollten, als dass sie deswegen in den Bund Abrahams gekommen wären.
Leider ein auf und ab, richtig.
Aber es ging mir mehr um das verheimlichen.
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Helmuth »

Corona hat geschrieben: Di 18. Jan 2022, 12:09 Wann kommt es zum Ehebruch? Nicht allein durch die Scheidung!
Wieder vermisse ich juristische Kompetenz. Es ist ja schon die Scheidung zumeist ein Gesetzesbruch. Oder hebelt die mündliche Thora das auch aus? Das warf Jesus übrigens diesen Überlieferungen vor. Sie setzen das Wort Gottes außer Kraft mit ihren 1000 Regeln und Sonderregeln.

Wenn ein Mann seiner Frau einen Scheidebrief austellt, so ist das noch kein Ehebruch, das stimmt. Wenn die Frau aber einen anderen heiratet sehr wohl. Das hat Mose mit 5 Mose 24 legitmiert und schriflich niedergelegt. Er machte hier das, was die Rabbis mit ihren Auslgungen und Überlieferungen zum Alltag machten. Das ist nicht im Sinne Gottes. Bei Mose war es eine Ausnahme.

Er hätte zumindest ein Wiederverheitratungsverbot verhängen müssen, klarerweise für beide, für den Mann wie für die Frau. Paulus hatte das im NT klargestellt.

Also schon die Erlaubnis zur Scheidung ist in der Regel ein Gesetzesbruch. So aber machte er noch, dass man die Ehe nicht nur vorsätzlich, sondern auch straffrei brechen kann.

Aber Jesus drehte Mose keinen Strick daraus wie das die Gegner Jesu mit ihm machen. Daran erkennt man, dass sie anderen Geistes sind als er und auch anderen Geistes als Mose. Darum zählen diese jüdischen Auslegungen für ihn auch nichts, zumal sie theologisch und juristisch nicht einmal die Faktengrundlage korrekt liefern.
Zuletzt geändert von Michael am Di 18. Jan 2022, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.
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