Ist Gott nicht allwissend?

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Magdalena61
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Magdalena61 »

Zippo hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 12:51
Magdalena61 hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 17:54
Eph. 1, 4-6 (LUT): durch Christus. 4 Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe; er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.
Wie kann Er mich denn "erwählen", bevor überhaupt ein Mensch auf Erden lebte, wenn Er nicht bereits zu diesem Zeitpunkt wußte, wie mein Leben verläuft, von der ersten bis zur letzten Minute ?
Das Gott in Christus Menschen erwählen wollte, das war schon vor Grundlegung der Welt klar. Wieso soll er denn deshalb das Leben jedes Menschen schon von der ersten bis zur letzten Minute kennen ? Das ist doch viel zu weit gedacht.
Weil Er den Verlauf der Weltgeschichte kennt; kannte, und das lange vor 1. Mose 1,1.
Die Offenbarung des Johannes ist etwa 2000 Jahre alt. Prophetische Ansagen dieser Qualität kann nur jemand machen, der über ein spezielles Wissen verfügt. Alleine die Sendschreiben, die auch für die verschiedenen Epochen der Gemeinde Jesu im Zeitalter der Gemeinde stehen und Zukünftiges beinhalten, das zum Zeitpunkt der Dokumentation auf Patmos für Johannes noch nicht absehbar war, lassen auf eine umfassende Kenntnis Gottes über das Leben und die Entscheidungen der in der Offenbarung erwähnten Menschen schließen, die Ende des ersten Jahrhunderts noch gar nicht geboren waren.
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Helmuth
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Helmuth »

Travis hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 16:44 Da geht es nicht um die Art von Reue oder Bereuen, wie es Menschen an den Tag legen wenn sie einen Fehler eingestehen müssen.
Wenn Gottes Reue nicht dem entspricht wie Menschen bereuen, warum wird dann derselbe Begriff verwendet? Will uns Gott verwirren mit dem was er empfindet oder will er sich uns offenbaren? Wenn er uns etwas offenabren will, dann muss er sich aber so ausdrückem, dass wir es auch verstehen können, sonst kommt es zu keiner Offenbarung.

Und warum sollte Gottes Reue nicht ebenso wie unsere sein, wenn wir doch in Gottes Ebenbildlichkeit erschaffen worden sind? Wo offenbart er uns hier dazu Unterschiede?

Falls du auf Sünde ansprichst, denn nur das könnten den Unterschied ausmachen, dann ist Reue nicht zwingend mit Sünde verbunden. Wieder gilt: Kann sein, was wohl oft für Menschen gilt, muss nicht sein, was für beide gilt.

Auch Menschen können etwas bereuen infolge eines Fehlers, was kein Fall von Sünde sein muss. Man hat einfach eine falsche Annahme getroffen und bereut es nachträglich. Es kann das betrüben und tief ins Herz schmerzen.

Man denke an eine vergebene Brautwerbung. Man hat auf einen Menschen gesetzt und war überzeugt, dass es etwas wird und die Braut macht dir eine Zusage und verlobt sich dir. Doch dann wird man vor die Tatsache gestellt, dass man einen Korb erhält die Frau entscheidet sich für einen anderen, den sie auch heitratet.

Der Mann muss dabei keine einzige Sünde begangen haben, er hat bloß auf die falsche Karte gesetzt und das schmerzt nun tief ins Herz hinein. Gott zeigt uns an mehreren Stelle, dass er das Wesen, das Denken und das Empfinden als eines Ehemannes hat und wir sind seine Braut.
Hos 2,21-22 hat geschrieben: Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Gericht und in Güte und in Barmherzigkeit, und ich will dich mir verloben in Treue; und du wirst den HERRN erkennen.
Nun die Gretchenfrage. Wenn Gott schon längst zuvor gewusst hat, dass seine erwählte Braut (hier Israel) den Bund brechen wird (und das hat er in der Tat vorher schon gewusst), warum hat er dann festgelegt sich in Ewigkeit zu verloben?

Das müsste man so auslegen, dass er das Angebot dem Teufel verfallenen Menschen ebenso angeboten hatte und muss diese nun auch heiraten, weil er das auch allen zusagt. Das Angebot erging in der Tat zuvor an alle Israeliten und nicht nur an eine Auswahl, die den Bund nicht brechen werden.

Ich sehe dazu nur diese Lösung: Es kann nicht damit zusammenhängen, dass schon von vornherein feststeht, welche konrete Person den Bund brechen wird, aber Gott weiß, dass nicht alle den Bund bewahren werden. Das genau weiß er und lenkt die Weltgeschichte dahin, das diejeingen, die ihn nicht brechen ins Reich Gottes eingehen werden und diejenigen, die ihn brechen oder das Angebot ablehnen kein Erbteil erhalten werden.

Es ist eine Lenkung infolge seiner Allmacht, von einem Vorauswissen konkreter Israeliten ist nie die Rede.
Travis hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 16:44 Es geht eher um einen Wendepunkt im Handeln Gottes um Gerechtigkeit wiederherzustellen, durch welches der Ewige Trost findet.
Naja, das ist wieder so das typische theologisch menschliche Gedankengut wie man sich was hinbeigt. Wie es bei Hiob philosophischer Art ist, so eben bei dir theologischer Natur. Prinzipiell ist aber ein und dasslebe. Wo genau sagt Gott das nun wieder?
Zuletzt geändert von Michael am Do 3. Feb 2022, 17:38, insgesamt 2-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Magdalena61
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Magdalena61 »

Zippo hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 12:51 Das Sehen eines Menschen im Mutterleib hat nichts mit Vorherwissen zu tun. Aber Gott kann die Menschen von klein auf in ihrer Genealogie erkennen und überlegen, ob sie für eine bestimmte Aufgabe in dieser Welt geeignet sind.
Bei Simson und dem Täufer Johannes war klar, wer sie sein und welche Aufgaben sie erfüllen würden, bevor ihre Mütter mit ihnen schwanger wurden.
Da gab es noch gar nichts "im Mutterleib" zu erkennen, weil die Frauen zum Zeitpunkt der prophetischen Ansage noch nicht empfangen hatten.
Richter 13,5: "ein Nasiräer Gottes soll der Junge sein vom Mutterleib an".
Luka1, 15-16: "Denn er wird groß sein vor dem Herrn; weder Wein noch starkes Getränk wird er trinken und schon von Mutterleibe an mit Heiligem Geist erfüllt werden. 16 Und viele der Söhne Israel wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren."
Zippo hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 12:51Rö 8,28 spricht von Menschen, die nach dem Vorsatz Gottes berufen sind. Die Frage ist, wann hatte Gott den Vorsatz, diese Menschen zu berufen ? Wann hat er sie ersehen ? Rö 8,29. Das muß ja nicht vor Grundlegung der Welt gewesen sein.
Na ja, ich bleibe mal bei Eph. 1, 4-5 in Kombination mit Röm. 8,30 (ELB).

Zwischen "vorherbestimmt" (nach "zuvor erkannt" V. 29) und "berufen" kann man zwar eine zeitliche Differenz sehen und annehmen, man muss es aber nicht zwingend.
Zippo hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 12:51Gott hat den Film nicht schon vorher gesehen ! Da erlebt er auch Überraschungen oder er fühlt sich in einer unguten Prognose bestätigt, wenn er sagt: "Mich reut, daß ich die Menschen gemacht habe." 1 Mo 6,7
Wenn du das so interpretierst, dann bezeugst du damit einen Gott, der Fehler macht, die Er bereuen und korrigieren muss.

Ein Gott, dem in seinem Management Fehler unterlaufen, wäre aber nicht vollkommen.
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Hiob
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Hiob »

SunRiseTea hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 09:34 Erkennst du aber ganz klar, dies ist nicht die Lehre Gottes, dann mahne, aber nur dann.
Ich mahne, weil der Heilige Geist von Vertretern unterschiedlichsten Bibel-Interpretationen beansprucht wird. Es wird also mit Verweis auf den Heiligen Geist ein eigenes subjektives Verständnis objektiviert. Damit macht sich letztlich der Mensch zum Maßstab, was ja gerade NICHT sein soll. - Oder wie löst Du folgendes Problem: Ein Wiedergeborener und ein ZJ und ein Katholik und ein Orthodoxer verkünden vier unterschiedliche Glauben und beanspruchen jeweils, dies im Namen des Heiligen Geistes zu tun. - Und jetzt?
Reinhold
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 17:35
Zippo hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 12:51 Das Sehen eines Menschen im Mutterleib hat nichts mit Vorherwissen zu tun. Aber Gott kann die Menschen von klein auf in ihrer Genealogie erkennen und überlegen, ob sie für eine bestimmte Aufgabe in dieser Welt geeignet sind.
Bei Simson und dem Täufer Johannes war klar, wer sie sein und welche Aufgaben sie erfüllen würden,

Bei den von mir in Offb. 14,1 u.3 erwähnten 144 000 war für Gott ebenfalls schon vorher klar welche Aufgaben sie mit Jesus einmal erfüllen.

Er hat nämlich vorherbestimmt, dass diese Gesamtzahl mit Jesus gem. Offb. 20,4-6 u. 5,9,10 als Könige u. Priester über die Erdenbewohner einmal regieren sollten:
4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und [ich sah] die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen hatten; und sie wurden lebendig und regierten die 1 000 Jahre mit Christus. 5 Die Übrigen der Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die 1 000 Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. 6 Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1 000 Jahre.

und
9 Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut ⟨Menschen⟩ für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation 10 und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!

Nach getaner Arbeit-sprich nachdem die Menschheit unter der liebevollen Aufsicht Jesu mit seinen 144 000 Mitpriestern und Mitkönigen die Erde und den darauf lebenden Menschen in den erwünschten Zustand seines pers. Gottes JHWH gebracht (s. dazu Joh. 20,17)-sprich dessen Vorsatz verwirklicht hat, wird er als gehorsamer Sohn gem. 1.Korinther 15,24-28 seinem Vater das zur Vollkommenheit gebrachte irdische Königreich übergeben, und sich selbst dann anschließend demütig diesem wunderbaren allein wahren allmächtigen Gott JHWH unterwerfen:
24 Dann kommt die Vollendung, wenn Christus die Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt, sobald er jede andere Herrschaft, jede Gewalt und Macht beseitigt hat. 25 Denn Christus muss herrschen, bis er alle Feinde unter seinen Füßen hat.[/color] 26 Als letzten Feind vernichtet er den Tod, 27 denn: "Alles hat Gott ihm unterworfen, alles unter seine Füße gestellt." Wenn es nun heißt, dass ihm alles unterworfen ist, dann ist selbstverständlich der ausgenommen, der ihm alles unterworfen hat. 28 Und wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott* alles in allem sei.
*JHWH
Dann hat sich Gottes von Paulus in Epheser 1,9,10 offenbarte Geheimnis sowohl im Himmel als auch auf der Erde endlich zum Wohle aller dann lebenden Geschöpfe erfüllt. Zur Erinnerung welches Geheimnis uns Paulus dort lüftet:
9 Sein Plan für diese Welt war bis dahin verborgen, doch nun hat er ihn uns gezeigt. Durch Christus verwirklicht er ihn genau so, wie er es sich vorgenommen hat. 10 So soll, wenn die Zeit dafür gekommen ist, alles im Himmel und auf der Erde unter der Herrschaft von Christus vereint werden.
Ich freue mich riesig auf diese herrliche Zeit. Du doch wohl auch liebe Magdalena61? :)
"Alles hat er so eingerichtet, dass es schön ist zu seiner Zeit. Auch die Ewigkeit hat er den Menschen ins Herz gelegt. Aber das Werk Gottes vom Anfang bis zum Ende kann kein Mensch begreifen."
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Helmuth
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Helmuth »

Reinhold hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 20:02 Bei den von mir in Offb. 14,1 u.3 erwähnten 144 000 war für Gott ebenfalls schon vorher klar welche Aufgaben sie mit Jesus einmal erfüllen.
Aufgaben sind Aufgaben und Namen sind Namen. Das sind zwei Dinge, die man voneinander auseinander halten muss. Kann uns wer von den Befürworten der Allwissenheit die entsprechende Namensliste angeben, die Gott für die 144.000 festgelegt hatte?

Das ist der Dreh- und Angelpunkt in der Erörertung der Frage hier. Es gibt also bis dato die Aufgabe, die geoffenbart wurde, aber nicht die Namensliste. Diese muss erst geoffenbart werden, und ich ergänze: Für jeden zu seiner Zeit, sie steht immer noch nicht in der Vollzahl fest.

Der Plan sich 144.000 auszuwählen trifft Gott in seiner souveränen Entscheidung und erfüllt er auch exakt. Diese Art prophetischer Voraussge ist typisch für Gott und dem widerspreche ich nicht. Aber die namentliche Auswahl trifft er aufgrund der Lebensweisen und nicht zuvor. Darin widerspreche ich nun, weil das die Prädestinationslehre ist.

Gottes Pläne enthalten festgelegte Grundsätze, das bedeutet für mich der Ausdruck "vor Grundlegung der Welt", wobei "vor" auch stellenweise mit "von" geschrieben steht, was es noch besser trifft, dass es keine rein temporale Aussage ist.

Wer solche Stellen rein temporal auslegt, dass damit gemeint ist, Gott habe schon vor Erschaffung der Welt die Namen für das Buch des Lebens festgelegt, da er das schon weiß, der soll das Wort Gottes dazu angeben. Dies macht das Leben für etliche mit einem Schlag sinnlos, die das Leben ohnehin nicht erreichen werden.

Auch die Erwählten könnten sich sofort die Kugel geben, um nicht weiter Leid hier erleben zu müssen, damit man schneller ins Reich Gottes kommt. Da sie auf der Liste stehen, können sie tun und lassen was sie wollen. Ihre weiteren Taten wären nicht weiter relevant.

Das ist letzten Ende alles nicht konsequent zu Ende gedacht. Setze ich dazu Gottes Allmacht ein, wie er alles gemäß seiner Pläne lenkt und Namen wie geschrieben steht auch wieder tilgt, ergibt sich ein sehr schlüssiges Bild.

Welche Konsequenzen ein unschlüssiges Gottesbild nach sich ziehen kann, ist den Befürwortern offensichtlich gar nicht bewusst. Es kann auch sein, dass Gott eine damit einhergehende Beschränkung des Denkens verhängt, wenn man nicht demütig bei dem bleibt, was er uns geoffenbart hat.

Paulus lehrt dazu entsprechend in der Lehre Christi zu bleiben und nicht darüber hinauszugehen, was geschrieben steht. Nun steht Allmacht geschrieben, hingegen Allwissen nicht.
1. Kor 4,6 hat geschrieben: Dies aber, Brüder, habe ich auf mich selbst und Apollos gedeutet um euretwillen, damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist, damit ihr euch nicht aufbläht für den einen, gegen den anderen.
Das Denken, welches über das hinausgeht, was geschrieben steht, wird als sich Aufblähen zugunsten einer Auffassung, was der eine lehrt und damit gegen andere, die es nicht so sehen, von Paulus ausgelegt. Dieses Verhalten ist bei manchen Usern erkennbar. Hiob redet über das Mahnen des HG. Das wäre nun m.E. so eine Mahnung.
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SunRiseTea
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von SunRiseTea »

Michael,

Das Buch des Lebens, was ist das eigentlich? Es ist ein Buch, dass bei Gott vorliegt. Wer steht darin? Alle, die Gott geheiligt hat. Jesus spricht von den Vätern, einmal ist es Gott, einmal ist es der Lügner und Mörder von Anfang an. Gott sollte es möglich sein zu wissen, wer welchen Vater hat.

Dann kam Jesus in das Seine und man hat ihn nicht erkannt. Das spricht dafür, dass die meisten unter den damals dort lebenden den Lügner zum Vater hatten. Was war nun der Auftrag dessen, der am Kreuz endete?
Sein Auftrag war es Menschen zurück zu Gott zu holen. Jesus weinte über Jerusalem aus besagtem Grund. Es reute ihn.

Hasste er das Volk? Eher ist das auszuschließen, als zu sagen ja, er war oben auf dem Hügel, schaute auf Jerusalem und sagte, nun, diese da sind für die Hölle reserviert.

Dennoch kann Gott sich seine Entourage auserwählen, wann immer er dies tat, er hat sich die Jünger ausgesucht und so auch andere Menschen erwählt. Nicht alle werden bzw wurden erwählt, viele aber berufen. Sehr viele gerettet, auch dann, wenn sie zuvor den Lügner und Mörder zum Vater hatten.

Schließlich bewegte sich Paulus hin zu Menschen in Rom und auch griechische Gemeinden werden genannt. Wo immer Jesus und später seine Jünger aufkreuzten, es wurde durch sie der Vater des Bösen entlarvt, das Volk konnte erkennen, unser bisheriger Vater war ein böser Vater, nun haben wir einen Vater, der uns erlöst und zwar von dem Übeltäter. Im Laufe der Zeit gewann die Gemeinde Jesu an Umfang, wenn auch das Evangelium verwässert seine ganze Würze verloren hatte. So gab es immer und zu jeder Zeit Menschen, die Gott auserwählte enger an ihm, als an der Welt zu streiten.

Kurzum, Jesus ist es, der den Vater des Bösen abschaltete. Er wirkt zwar weiterhin, teils wütend, teils hämisch, doch ist er besiegt. Ein für alle mal besiegt. Das bedeutet, es wird ihn zu gegebener Zeit nicht mehr möglich sein sich selbst als Vater darzustellen. Denn es wird alles offenbar werden. Er wird gebunden sein und die Menschen werden in Eintracht mit ihrem Schöpfer, dem wahren Vater von Ewigkeit zu Ewigkeit wohnen.

Dein Irrtum liegt mE darin, dass du annimmst, es käme Gott auf gute Taten, Lebenswandel und Glauben an den Herrn Jesus Christus alleine an. Gott tritt aber als Erlöser auf. Worauf ich hinaus will und ich denke du wirst sogleich erkennen: das neue Testament ist das Erlöserwerk Gottes, gespeist aus seiner unermesslichen Liebe und Gnade.

Gerade Paulus gibt uns Zeugnis davon. Wo war Paulus vor Jesu Erscheinen? Er war Saulus. Ein Pharisäer mit aller Härte derselben ausgestattet. Wie nun das Gnadenwerk den Saulus zum Paulus machte, so macht das selbe Werk das gleiche mit uns.

Das wusste Gott allmächtig wohl im Voraus. Schauen wir in die Ankündigungen unseres Herrn Jesus Christus. Manche meinen, Jesus wäre gar bei Moses schon vor angekündigt worden.

Gleich welche Denomination arbeitet daran, so viele Menschen für Gott zu gewinnen, als sie nur können. Allein dieser Umstand rechtfertigt sie. So ist es ein stetes Sammeln von Schafen und Gott selbst ist der Erste und Tätigste unter allen, denn ich kenne wahrhaftig keinen Widergeborenen Christen, der nicht ein direktes persönliches Erlebnis mit Gott und durch ihn hatte. Er ist es, der den Wandel bewirkt und vollzieht. Denn es reute ihn. Einmal nach der Sintflut, der physischen Vernichtung und das andere Mal zur Zeit Jesu, darum er ihn sandte.

Nun hat der Mensch nicht die Kraft von alleine zu Gott zu finden, es muss ihn der Herr selber ziehen. Er erkennt und kennt seine verführten Schafe und führt sie Heim, sammelt sie zu seiner Herde. Du gehörst dazu. Gott allmächtig wird das sicher nicht nach einem Zufallsprinzip geschehen lassen. Er weiß im Voraus, wer es sein wird, den er zu seiner Zeit zieht. Er zieht längst nicht alle, wie du selber sehr gut weißt. Manche sterben böse, andere erfahren ihn noch in letzter Sekunde vor oder beim Verscheiden.

Niemand hat sich Gott verdient, darin liegt dein Irrtum, wenn du weißt, was ich meine. Belaste dich doch nicht damit, du weißt doch, wie gnädig unser Herr ist.

Vermutlich gibt es Seelen, die wirklich das Böse lieben, dabei aber extrem zu Schaden kommen oder sogar sterben, denn der Sünde Lohn ist der Tod.

Darum meine ich, dass des Herrn Allwissenheit mit deiner Vision, die du oben dargelegt hast, nicht im geringsten verknüpft ist. Ich rate dir dringend, diese Richtung gar nie wieder anzudenken und glaube auch nicht, dass es irgend einen wahrhaftigen Christen gibt, der so denkt, auch nur im Ansatz, wie du es oben beschrieben hast. Ich hoffe sehr, dich aus dieser "Paranoya" heraus geholte haben zu dürfen. Segensreiche Grüße, wenn die Sonne aufgeht, trink einen Tee und sieh, sein Werk ist gut, lass den Frieden des Herrn in dich kommen und sorge dich nicht, der Herr ist dein lebendiger Gott, dein Hirte.

Das hast du doch auch so gesagt und du und andere sagen, es lohne gar nicht sich darüber überhaupt Gedanken zu machen. Mach dir Gedanken, aber die richtigen. Weißt du warum ich hier so ausführlich bin? Weil du deine Brüder, die meinen Gott sei allwissend nicht mit dem von dir beschriebenen Inhalt identifizieren sollst, das würde dir Leid schaffen und den Brüdern auch. So sage ich dir hier offen und klar, das ist nicht das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus und kein Christ würde je so mit der Vorstellung von der Allwissenheit Gottes umgehen,wie du es beschriebst.

Ich hoffe nun selbstverständlich auch, das Gottes Allwissenheit dir nun nicht böse sein muss, wie es dir der böse Vater suggeriert(e). Lass das Licht in dein Herz und verfinstere weder dich noch andere mit solchen Horrorvisionen, die du geschlussfolgert hast und nicht vom Heiligen Geist induziert sind. :wave:
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Helmuth
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Helmuth »

SunRiseTea hat geschrieben: Fr 4. Feb 2022, 12:09 Das Buch des Lebens, was ist das eigentlich? Es ist ein Buch, dass bei Gott vorliegt. Wer steht darin?
Das Buch des Lebens ist eine bildhafte Beschreibung dafür, was man als Chronik oder in unserer Zeit als Standesregister bezeichnen würde. Es enthält eine Namensliste über alle Lebenden. Es wird so geführt, dass es Eintragungen bzw. Austragungen gibt.

Hier eine Begebenheit wie Jesus eine Eintragung beschreibt:
Lk 10,20 hat geschrieben: Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.
Er kann aber auch eine Tilgung vornehmen:
Off 3,5 hat geschrieben: Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
Nun zu der Aussage:
Off 17,8 hat geschrieben: Das Tier, das du sahst, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen; und die, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht in dem Buch des Lebens geschrieben sind von Grundlegung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, dass es war und nicht ist und da sein wird.
Du musst nun belegen, dass diese Namen bereits vor Erschaffung der Welt bekannt waren, sodass sie nicht im Buch des Lebens stehen. Ich habe aber gezeigt, dass sie getilgt werden. Also gab es zuvor auch eine Eintragung.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von SunRiseTea »

Das muss ich gar nicht belegen. Ich gehe davon aus, dass alle Menschen im Buch des Lebens stehen, die Gott dort hinein gibt. Ich glaube auch, dass er sie tilgen kann.

Um einen Menschen zu verurteilen, aus dem Buch des Lebens zu tilgen, muss dieser Mensch gelebt, gehandelt, gedacht haben. Sonst würde er, da Gott allwissend ist, mit seinem Urteil unzufrieden sein. Gott zeigt sich jedem Menschen im Laufe dessen Lebens. Ob nun direkt oder in Vorbildern. Er kann nicht sagen, du bist getilgt, wenn der Mensch nicht die Möglichkeit hat in diesem Gericht das Gericht zu empfangen. Ich gehe nämlich davon aus, dass es nach dem Gericht eine Seelenläuterung gibt. Währenddessen werden viele gerettet andere aber werden wie der Sohn des Verderben werden. Diese werden aus dem Buch des Lebens endgültig gestrichen. (Das es war nicht ist und wieder da sein wird) Das ist für mein Dafürhalten der zweite Tod. Meine Sicht hier drückt ganz klar Allwissenheit Gottes aus.

Jesus sagt, viele würden gerettet werden. Wiedergeborene Christen gibt es nicht viele. Die Vielen müssen von daher aus der ganzen Welt sein. Für den wiedergeborenen Christen ist das Himmelreich schon da, denn der Herr, der Heilige Geist hat in ihm Wohnung genommen. Jesus bezeugt vor seinen Jüngern, freuet euch, das euer Namen in den Himmeln angeschrieben ist: ihr seid die Entourage des Herrn, seine Auserwählten. Das kann Jesus nicht zu allen sagen, denn viele werden gerichtet werden.

Hinsichtlich meiner Deutung darfst du gerne auch etwas ansagen, sonst ist das zu einseitig, du fragst, ich antworte, auf die Antwort erfolgt eine Frage ohne Antwort auf die Antwort, es folgt die Antwort und jetzt bitte auch von dir eine Antwort. :lol:
Zippo
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Zippo »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 17:07
Zippo hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 12:51
Magdalena61 hat geschrieben: Di 25. Jan 2022, 17:54
Eph. 1, 4-6 (LUT): durch Christus. 4 Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe; er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.
Wie kann Er mich denn "erwählen", bevor überhaupt ein Mensch auf Erden lebte, wenn Er nicht bereits zu diesem Zeitpunkt wußte, wie mein Leben verläuft, von der ersten bis zur letzten Minute ?
Das Gott in Christus Menschen erwählen wollte, das war schon vor Grundlegung der Welt klar. Wieso soll er denn deshalb das Leben jedes Menschen schon von der ersten bis zur letzten Minute kennen ? Das ist doch viel zu weit gedacht.
Weil Er den Verlauf der Weltgeschichte kennt; kannte, und das lange vor 1. Mose 1,1.
Die Offenbarung des Johannes ist etwa 2000 Jahre alt. Prophetische Ansagen dieser Qualität kann nur jemand machen, der über ein spezielles Wissen verfügt. Alleine die Sendschreiben, die auch für die verschiedenen Epochen der Gemeinde Jesu im Zeitalter der Gemeinde stehen und Zukünftiges beinhalten, das zum Zeitpunkt der Dokumentation auf Patmos für Johannes noch nicht absehbar war, lassen auf eine umfassende Kenntnis Gottes über das Leben und die Entscheidungen der in der Offenbarung erwähnten Menschen schließen, die Ende des ersten Jahrhunderts noch gar nicht geboren waren.
LG
Jetzt mußt du aber auch mal konkret werden. Wo hast du das gelesen ?

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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