Oleander hat geschrieben: ↑Mo 9. Mai 2022, 12:09
Halt! Liebe ich ihn oder ists doch nur seine Art, sein Wesen, das ich liebe?
Könnte ich ihn lieben, wenn er nicht so wäre, wie es meinem Geschmack entspricht?
Wir lieben das, was wir wahrnehmen und darüber hinaus vielleicht weitere Dinge, zB was wir uns einbilden, wünschen, erhoffen, vermuten, projezieren und so weiter. Den Menschen aber so sehen, wie er wirklich ist, das können wir normalerweise nicht. Es ist also auch immer eine dementsprechend und gezwungenermaßen mehr oder weniger oberflächliche Liebe.
Aber: Wahre Liebe ist bedingungslos. Und jeder Mensch kann durch das Göttliche in sich selbst zu einem wahrhaftig Liebenden werden. Das ist eine Liebe, die keine Unterschiede mehr macht. Da wird jeder Mensch geliebt, ob alt oder jung, hübsch oder hässlich, arm oder reich, schlau oder nicht so schlau, langweilig oder spannend... Stell Dir vor Du gehst raus und liebst jeden. Einfach jeden. Du bist jederzeit bereit, zu helfen, wenn man Dich darum bittet. Du hast Mitgefühl für jeden. Du freust Dich über die Freude der anderen. Du wirst traurig, wenn Du einen Trauernden siehst. Du fließt nur so über vor Liebe für alle Menschen.
Aber es gibt daran nichts, was Deine Liebe trübt. Keine Lust. Kein Ego. Keine Gier. Keine Verhaftung. Und darum auch keine Angst, Eifersucht oder sonstige negative Emotionen. Nichts stößt Dich wirklich ab. Völlige Akzeptanz. Wie wäre das für Dich? Schön?
Vielleicht denkst Du, dass das unmöglich ist. Aber Gott wohnt doch in uns. Er ist genau so. Je stärker unsere Verbindung zu ihm ist, desto mehr nähern wir uns diesem Ideal an. Und es ist nicht unerreichbar - davon bin ich 100% überzeugt. Nur wollen muss man es, glauben muss man vielleicht auch daran, zumindest ein bißchen.
Reine, klare Liebe ist doch das Schönste, was es gibt, finde ich. Und wenn man das sein will, empfinden will und auch daran arbeitet, kann man das erreichen. Schritt für Schritt mit der Hilfe Gottes kann man in dieses Bewußtsein hineinwachsen. Je mehr Liebe ich für Gott empfinde, desto liebevoller werde ich.