Hiob hat geschrieben: ↑So 19. Jun 2022, 13:42
Der eine meint damit "historisch", der andere meint damit "geistlich wahr". (Zur zweiten Gruppe gehöre ich).
Ich habe bisher noch nicht erkannt, warum
Hiob nicht historisch korrekt sein sollte. Mir ist dabei völlig egal, wie im jüdischen Verständnis dieses Buch eingestuft worden ist, wo es ja zu den schönen Gedichten zählt. Aber wie die Psalmen, so halte ich auch
Hiob für ein prophetisches Buch. Es ist inhaltlich 1:1 korrekt, hat einen doppelten Boden mit methaphorischer Zweitbedeutung und gewährt Einblicke in die unsichtbare Welt.
Wie genau diese Informationen dann zum Schreiber des Buches
Hiob gelangten, bleibt uns verborgen.
Ich verwahre mich aber dagegen,
Hiob als eine "schöne Dichtung" kleinzureden.
Wissenschaftlich ist vieles zunehmend belegt, was dort geschrieben steht, und die Geschichte
Hiobs ist ein Exempel, was viele von uns persönlich bezeugen können, mehr oder weniger hart.
Wo also sollte die Notwendigkeit bestehen,
Hiob als nicht authentisches, nicht historisches, nicht prophetisches und nicht geistlich umschreibendes: all-in-one-Buch stehen zu lassen? Ich sehe diese Notwendigkeit nicht, nur aus Sicht derer, die diesen Einblick in Gottes Allmacht nicht ertragen und daher gern wegzudiskutieren gedenken.
In letzterem Sinne ist
Hiob ja heute sogar im Schulunterricht "dran".
Vom Stil her ist
Hiob kein Epos, aber allein Psalm 119 sollte uns Respekt lehren, wie die Autoren der Bibel mit dem Wort umzugehen verstanden, ohne einen "Deut" am Inhalt zu ändern.