frank hat geschrieben: ↑Mo 12. Sep 2022, 16:48
In den Evangelien begegnen wir Samariter, Galiläer und Juden ( Saduzäer, Pharisäer usw. sind religiöse Gruppierungen) Um die Evangelien besser zu verstehen, ist es ganz gut zu wissen, was darunter verstanden wird:
Zur Zeit Jesu gab es drei Regionen (Bevölkerungsgruppen), in denen die jüdische Religion eine Rolle spielte:
A Die Yihüdäye (Juden) im Süden mit der Bevölkerung aus den Stämmen Juda und Benjamin. In ihrem Gebiet befand sich auch Jerusalem mit dem Tempel.
B Die Galiläer, die im Norden angesiedelt waren; der assyrische Könıg Salmanasser hat sıe nach dem babylonischen Exil dort angesiedelt. Die Galiläer verehrten Gott im Tempel von Jerusalem, hielten aber bestimmte Gebote nicht ein, etwa das Händewaschen vor dem Essen, Fastenzeiten, die Sabbathruhe. Aus diesem Grund wurden die Galiläer von den Yihüdäye (Juden) auch nicht sehr geschätzt und religiös wenig anerkannt
C Die Samariter die geografisch zwischen beiden Regionen lebten. Sie verehrten Gott zwar nicht im Tempel von Jerusalem, sondern auf dem Berg Garizim, bekannten sich aber doch zur Tora.(ohne Propheten und Geschichtsbücher) Von den Yihüyäye (Juden) wurden sie verachtet und man hielt keine Gemeinschaft mit ihnen
EIf der Jünger Jesu (und Jesus selbst) kamen aus Galilaa, einer aus Judäa: Judas Ischariot.
(Lamsa, Evangelien S.393)
Vieles vom Auftreten Jesu (Fasten, Sabbatruhe, Essensverhalten) entsprach dem religiösen Leben der Galiläer. Ebenso sprach er galiläisches Aramäisch, während die Stämme Benjamin und Juda ein chaldäisches Aramäisch sprachen. Er und seine Jünger also auch als Galiläer (Heiden) erkannt wurden.