PastorPeitl hat geschrieben: ↑Do 27. Okt 2022, 12:31
OK. Wenn man Paulus dazu nimmt, hast Du Recht. Das wäre für Jesus allerdings noch kein Grund gewesen. Ich ging bei der Aussage nur von den Evangelien aus. Jesus kannte nur den Ehebruch.
Die Ermahnungen und Lehren Jesu bezogen sich auf das Haus Israel, auf Juden. Diese standen in einem Bund mit JHWH, folglich erklärte Jesus den Willen Gottes für Gläubige; für die Bundessituaton. Den Juden war es untersagt, heidnische Frauen zu nehmen, deshalb kam das Problem "einer der Partner ist ungläubig" gar nicht auf.
Paulus widerspricht den Worten Jesu ja nicht. In 1. Kor. 7, 10-11 wiederholt Er, was Jesus gesagt hat: Die Scheidung eine Ehe wird allenfalls nach Ehebruch toleriert.
Aber in Korinth gab es nicht nur Juden, sondern auch Heidenchristen. Und auf diese beziehen sich die nachfolgenden Verse.
Als "Ungläubige" gelten auch Christen, die lediglich Lippenbekenner sind, jedoch nicht im Traum daran denken, die Gebote Gottes wirklich ernst zu nehmen, und schon gar nicht in Krisensituationen.
Paulus empfiehlt ja auch, dass junge Witwen wieder heiraten sollen. Etwas, das unter Umständen Vielehe bedeutet, wenn der Partner der Witwe gläubig war. Denn: Dann lebt dieser ja weiter.
Die Antwort Jesu findest du in
Mt. 22,29
Ungläubige leben
auch weiter. Eine Ehe wird auf Lebenszeit geschlossen und endet mit dem Tod eines oder beider Partner.
Selbst die strengsten Kirchen und Gemeinden, die eine Wiederheirat auch eines unschuldig geschiedenen Partners auf Lebenszeit des anderen Partners ausschließen, leugnen das nicht.
Also erfinde du mal nicht neue Gesetze.
Wenn eine Ehe nicht durch den leiblichen Tod beendet wird, dann doch erst Recht nicht durch eine Scheidung, weil beide Partner noch leben. Und dann wärest du mit deiner ersten Frau immer noch verheiratet und lebtest mit deiner zweiten Frau im Ehebruch. Du bist doch Christ? Warst du bereits Christ, als du die Scheidung eingereicht hast?
LG