Welche Beweise gibt es für den Urknall?

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Lichtstrebender
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Lichtstrebender »

Thaddäus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 19:11 He he, ich BIN als analytische Philosophin ausgebildet ;)
Ich habe mich mit analytischer Philosophie nicht tiefer beschäftigt.
Ich gehe von einem spirituellen Verstand aus, der multidimensional funktioniert
und das Sprache immer nur eine Übersetzung ist, damit intersubjektive Kommunikation möglich ist.

Wenn man das als Axiom nimmt, kann du vielleicht verstehen, dass die Motivation für
analytische Philosophie etwas reduziert ist, da ich nicht an eine klare Idealsprache glaube.

Wörter lösen immer eine Kaskade an Gedanken, Bilder und Emotionen aus,
daher ist jedes empfangene geschriebene und gesprochene Wort niemals eine exakte Kopie des
Senders, da die gesendenten Informationen immer unvollständig sind.

Man kann aber durch dauerndes Abgleichen den Fehler reduzieren, das ist sicherlich nützlich.
Erstarrte Vögel, das Gefängnis ist offen
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Lichtstrebender
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Lichtstrebender »

Thaddäus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 19:11 Da wäre ich an deiner Stelle etwas vorsichtiger! Wenn du recht hättest, dann wäre jede Göttin und jeder Gott, an die oder den in der Geschichte der Menschheit jemals Menschen aufrichtig geglaubt haben, ein tatsächliches Denotat der je Gläubigen.
Ich kannte ehrlicherweise das Wort Denotat nicht, aber die Definition
der durch ein Zeichen bezeichnete Gegenstand der außersprachlichen Wirklichkeit
könnte zutreffen. Ich sage könnte, da ich erstmal ein Gefühl für das Wort bekommen muß.

Vielleicht sollte ich mich mehr mit Sprachphilosophie beschäftigen.
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Thaddäus
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Thaddäus »

Lichtstrebender hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 08:31
Thaddäus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 19:11 He he, ich BIN als analytische Philosophin ausgebildet ;)
Ich habe mich mit analytischer Philosophie nicht tiefer beschäftigt.
Ich gehe von einem spirituellen Verstand aus, der multidimensional funktioniert
und das Sprache immer nur eine Übersetzung ist, damit intersubjektive Kommunikation möglich ist.

Wenn man das als Axiom nimmt, kann du vielleicht verstehen, dass die Motivation für
analytische Philosophie etwas reduziert ist, da ich nicht an eine klare Idealsprache glaube.

Wörter lösen immer eine Kaskade an Gedanken, Bilder und Emotionen aus,
daher ist jedes empfangene geschriebene und gesprochene Wort niemals eine exakte Kopie des
Senders, da die gesendenten Informationen immer unvollständig sind.

Man kann aber durch dauerndes Abgleichen den Fehler reduzieren, das ist sicherlich nützlich.
Die Idee einer logischen Idealsprache, wie sie dem frühen Wittgenstein in seinem TRACTUS LOGICO-PHILOSOPHICUS (1918) vorschwebt, war für den Positivismus relevant, aus dem sich die moderne analytische Philosophie später erst entwickelte, aufbauend unter anderem auf den nun späten Wittgenstein und seinem zweiten Hauptwerk, den PHILOSOPHISCHEN UNTERSUCHUNGEN (1946). In den PU geht Wittgenstein von der Normalsprache bzw. Alltagssprache aus und untersucht diese kritisch, z.B., welche Funktion das Wörtchen "glauben" in alltäglichen oder aber in religiösen Kontexten ausübt. Dabei stellt sich nämlich heraus, dass es in religiösen auf eine erstaunliche Weise anders verwendet wird als in nicht-religiösen Kontexten usw. usf.

Die analytische Philosophie bemüht sich um ein Maximum an begrifflicher und logischer Klarheit bei der Untersuchung beliebiger philosophischer Probleme und auch um die klare und präzise Formulierung, worin das Problem eigentlich genau besteht. Denn um klare und präzise Antworten zu bekommen, muss man vorher das Problem klar und präzise auf den Punkt gebracht haben, sonst kommt nur philosophischer Murks und vages Herumstochern im philosophisch Trüben dabei heraus.

Das ist der einzige Grund, warum ich oben notorisch nervtötend und bohrend nachfrage, was du denn genau z.B. unter einer "Seele" verstehst, wie genau diese "Seele" denn funktionieren soll und welche Eigenschaften sie hat. Der Grund ist also nicht, dass ich von vornherein nicht will, dass es eine Seele gibt (ich halte die klassische, auf Platon beruhende Vorstellung von ihr allerdings in der Tat für falsch bzw. für philosophisch unbrauchbar), sondern ich will in diesem Falle deine Auffassung von "Seele" genau erfassen, um sie dann philosophisch präzise an den Stellen zu kritisieren, an denen sie kritisiert werden muss, weil dort z.B. Inkonsistenzen, logische Fehler oder falsche Schlussfolgerungen in deinen Überlegungen und auch Vorstellungen vorliegen. In diesem Sinne nehme ich also sehr ernst, was du behauptest, indem ich meine ganze intellektuelle Kraft dafür aufbiete, um eine Kritik deiner Überlegungen präzise zu formulieren, weil ich denke, dass etwas mit diesen Überlegungen nicht stimmt, sie also kein Wissen darstellen. Dafür muss ich allerdings deine Überlegungen erst ernst nehmen.

Deine Aufgabe bestünde dann idealerweise darin, meine Kritik zunächst genau zu verstehen, um sie dann mit besseren Argumenten zurückzuweisen. Wenn dir das nicht gelingt, obwohl du es versuchst, räumst du entweder ein, dass die Kritik berechtigt ist oder du bittest dir Zeit aus, um dich tiefer mit der Sache zu befassen, um vielleicht ein gutes aber nur schwer zu findendes Argument gegen meine Kritik durch Recherche und Studium oder indem man Klügere fragt, aufzuspüren.

Oben habe ich Claymore geantwortet, der eine interessante Überlegung zur Immaterialität der Seele vorgelegt hat. Ich denke aber, dass sie nicht hinreichend ist, weil er zwar Immaterialität sehr schön erklärt, aber eben nicht den Begriff "Seele", die ja immateriell sein soll. Meiner Ansicht nach erklärt er also nicht, was eine "immaterielle Seele" sein soll.
Das Analytische an meiner Kritik ist, dass ich auf die Begrifflichkeit eingehe, einen logisch adäquaten Vergleich zu einem ebenfalls immateriellen Beweis der immateriellen Überabzählbarkeit der reellen Zahlen im Unendlichen ziehe und möglichst präzise formuliere, worin ich das Problem seiner Darstellung sehe.
Insgesamt geht es nur am Rande darum, wer recht hat. Es sollte darum gehen, die Wahrheit - soweit möglich - ausfindig zu machen. Denn wo Meinungen als WAHRE Meinungen erwiesen oder plausibel gemacht werden können, entsteht WISSEN.
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Oleander
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Oleander »

Thaddäus hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 10:04 Die analytische Philosophie bemüht sich um ein Maximum an begrifflicher und logischer Klarheit
Weit weg von dem eigentlichen Threadthema gekommen...
Kommt in mir der Verdacht auf, du "tanzt" grade deinen eigenen "Tango" mit diversen usern. ;)
Spoiler: anzeigen

Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Claymore »

Thaddäus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:40Diese Begründung für eine immaterielle Seele provoziert unverzüglich gewisse Nachfragen:

Vorausgesetzt, diese Begründung ist korrekt, erklärt sie eigentlich nur, dass es Immaterielles gibt, jedoch nicht, dass es auch (immaterielle) Seelen gibt.
Ich hab nicht umsonst geschrieben:
Claymore hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 01:18Aufs aller-simpelste (naja, zu simpel) reduziert
denn eigentlich ging es ja (siehe Absatz davor) um Bestimmtheit und Universalität, was zwar mit der Unendlichkeit zusammenhängt aber nicht ganz identisch ist. Aber ok, weiter geht's.

Also, was kann ein materielles System :?: (Randbemerkung: damit ist natürlich nicht Materie im engeren Sinne gemeint, also "Masse + Ausdehnung", sondern physische Entitäten allgemein wie z. B. elektromagnetische Wellen)

Zur Beantwortung dieser Frage kann man materielle Systeme in zwei Kategorien einteilen: Entweder das System hat endlich viele bestimmte Zustände wie ein digitaler Computer oder es hat unendlich viele unbestimmte Zustände wie ein analoger Computer (z. B. der sowjetische Wasserintegrator).

Der digitale Computer kann z. B. nicht die Funktion x + y realisieren, oder auch nur irgendeine andere Funktion mit unendlicher Eingabemenge (unendlichem Definitionsbereich), weil er nur über endlich viele Zustände (endlicher Speicher) verfügt.

Daher kann er Funktionen mit unendlichem Definitionsbereich nicht realisieren, bzw. es gibt alternative Funktionen, die mit seiner Verhaltensweise kompatibel sind.

Um dieses Problem zu umgehen, könnte man nun vorschlagen, eine analoge Maschine zu bauen, die (um bei dem Beispiel x + y zu bleiben) über zwei Eingaberegler mit einer Kehrwert-Skalierung (der Wert x wird als 1/x abgebildet) verfügt, also derart:

Code: Alles auswählen

.......|=|=|==|====|=========|=============================|
........ 6 5  4    3         2                             1
und eine ebenso konstruierte Ausgabeanzeige.

Eine Maschine mit solcher Ein- und Ausgabe scheint alle reellen Zahlen größer gleich 1 annehmen und ausgeben zu können.

Sagen wir, durch einen komplexen analogen Mechanismus realisiert sie so etwas wie Addition.

Aber als materielle Maschine wird sie immer unter kleinen Störeffekten und Ungenauigkeiten bei der Ein- und Ausgabe (Randbemerkung: die sich umso drastischer auswirken, je höher die Zahlen werden). Vor allem aber auch leidet die Maschine unter gewissen Unvollkommenheit bei den kausalen Verknüpfungen ihres Mechanismus. Also wird auch von einem analogen Computer die Addition nicht eindeutig realisiert, sondern ein unbestimmter Prozess, der mit vielen anderen mathematischen Funktionen kompatibel ist.

Auch wenn wir das an einem Beispiel durchexerziert haben, ist dieses Problem natürlich allgemeiner Natur und betrifft jede Art von Analogrechner.

Ich glaube dagegen, dass wir Menschen in unserem Konzept der Addition die mathematische Funktion x + y voll erfassen und daher auch tatsächlich addieren, wenn wir meinen zu addieren. Also nicht nur irgendeinen unbestimmten Prozess ausführen.

Denn wenn wir nicht einmal das könnten, wie könnten wir jemals Beweise wie Cantor's zweites Diagonalargument durchführen, und wie könnten diese jemals eine Beweiskraft haben?

Die bescheidene Addition kommt da schließlich auch schon vor. Denn Cantor muss für seinen Beweis verstehen, dass sich alle reellen Zahlen in der Form _/2 + _/4 + _/8 + _/16 + _/32 + ... darstellen lassen; und, dass die für den Widerspruch konstruierte Reihe existieren und ebenso eine reelle Zahl darstellen muss.
Thaddäus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:40 Ich denke freilich nicht, dass du eine immaterielle Seele als ontologisch dasselbe betrachten möchtest, wie die Mächtigkeit der rellen Zahlen im Unendlichen. Das würde mich doch sehr wundern.
Nein.
Will sagen: Nicht die Immaterialität ist das Problem. Dass es Immaterielles gibt ist offenkundig.
Ich denke da gehen die Meinungen auseinander. Manche Philosophen sehen z. B. mathematische Objekte als reine Fiktionen an. Aber davon ist das Argument nicht abhängig.
Sondern was eine immaterielle Seele sein soll?
Die Seele ist die "Form" des Körpers, d. h. das fundamentale Prinzip, welches die Materie des Körpers zum Körper macht. Natürlich wird die Existenz einer solchen Form von der modernen Philosophie weitgehend geleugnet, ja Formen werden generell geleugnet - aber selbst ultra-reduktionistisch betrachtet kommt man nicht um den Begriff der Form herum, denn man muss doch zumindest die unterschiedlichen Typen an Elementarteilchen auseinanderhalten.

Immateriell bedeutet, dass sie nicht unter den Imperfektionen der materiellen Objekte leidet, und damit unsterblich ist. Nach dem obigen Argument führt die menschliche Seele immaterielle Operationen aus, was sie meiner Ansicht nach von der tierischen Seele unterscheidet.

Ich hänge also nicht dem Cartesischen Substanzdualismus an, wo man annimmt, dass die Seele als unabhängige, immaterielle Substanz neben dem Körper existiert. Dieser ist zwar mit einem mechanistischen Weltbild kompatibel und bildet die Grundlage für die Naturwissenschaft ("qualitative Eigenschaften unter den Teppich kehren") aber er leidet doch unter so enorm vielen, schweren Problemen, dass er für mich völlig unplausibel ist.

Also das:
Thaddäus hat geschrieben: Do 8. Dez 2022, 12:09Was haben deine unsterblichen Seelen eigentlich gemacht, als es noch keine Menschen gab? Irgendwo in der geistigen Welt geschwebt und gewartet? Da deine Seelen unsterblich sein sollen, habe sie also eine ganze Ewigkeit darauf gewartet, dass endlich Menschen auf der Erde erscheinen. Was bedeutet, dass sie schon vor dem Big Bang gewartet haben. Oder sind die Seelen erst mit dem Big Bang entstanden? Homo sapiens ist gerade erst vor etwa 300 000 Jahren auf der Bildfläche erschienen. Oder hatten schon die Hominiden Seelen? Dann konnten die Seelen schon vor etwa 2 Millionen Jahren in Hominiden fahren, wie gesagt, nach dem sie bereits eine unendliche lange Zeitdauer gewartet haben. Oder können menschliche Seelen auch in Tiere fahren? Und wie funktioniert das eigentlich genau, wenn Seelen in Körper fahren? Kann sie mit dem Körper interagieren und wenn ja, wie, da die Seele ja immateriell ist? Und woher weiß eine Seele eigentlich, zu welchem Körper sie gehört, z.B. in einer Menschenmasse? Und wenn die Seele fest mit einem Körper verbunden ist, so dass so etwas nicht passieren kann, wie ist sie denn dann mit diesem Körper "verhakt", wenn sie doch selbst unkörperlich ist? Und können Seelen sehen, obwohl sie keine Augen, keinen Sehnerv und kein Gehirn mit Sehzentrum haben und können sie Hören und Riechen und Schmecken? Und wenn sie das können, haben Seelen dann auch eine Verdauung? Und wenn sie keine haben, weil Seelen ja keine Körper haben, wie können sie dann sehen oder hören etc.?
Das war natürlich extrem polemisch und nicht alles ist wirklich so problematisch wie du es darstellst. Aber das Interaktionsproblem, also wie die Seele als angeblich ontologisch fundamental unterschiedliche Substanz kausal auf Materie wirken kann - ist der Klassiker schlechthin. Die Tierseelen genauso.

Auf ersteres hatte Descartes keine Antwort. Sein geistiger Nachfolger Nicolas Malebranche bemühte dann dafür Gott, was ich "ein wenig" übertrieben finde. Bei letzterem Problem verstieg sich Descartes bei seiner "Lösung" so weit, dass er Tieren die Fähigkeit subjektiv zu Empfinden absprach.
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Spice »

Oleander hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 13:23
Thaddäus hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 10:04 Die analytische Philosophie bemüht sich um ein Maximum an begrifflicher und logischer Klarheit
Weit weg von dem eigentlichen Threadthema gekommen...
Kommt in mir der Verdacht auf, du "tanzt" grade deinen eigenen "Tango" mit diversen usern. ;)
Spoiler: anzeigen

Vor allem, wenn dabei herauskommt, mit dem physischen Tod ist eh alles aus. :lol:
Spice
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Spice »

Lichtstrebender hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 12:43
Spice hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:59 Ich verfrachte auch das gesamte Seelenleben in den immateriellen Bereich. Das mit der Flasche Wein finde ich, ist kein Argument dagegen. Meine Argumentation:
Die immaterielle Seele ist eine Seele auf dem Weg der Bewusstwerdung ihrer selbst und deshalb in einem physischen Leib verkörpert (im Grunde das, was Reichelt das "Bewusstwerden des Lebens an sich" nennt). Um mit ihm umgehen und in dieser Welt agieren zu können, muss sie eben ein Gehirn benutzen und auch wahrnehmen können,

Ich seh das genauso.

Das Argument ist ja, das Alkohol das eigene Gefühl und die Wahnehmung verändert,
somit etwas materielles das Gefühl beeinflusst.

Die meisten Gefühle sind rein körperlich und auch "Seelengefühle" müssen eine körperliche Entsprechung haben um vom Gehirn wahrgenommen zu werden.

Spannend finde ich, das Alkohol erwiesenermassen ein Nervengift ist und die Gehirnaktivität dämpft.
Alkohol blockt Ethanol Glutamat. Dieser Botenstoff wirkt stimulierend und regt die Nervenzellen an, ihre Infos weiterzugeben.
Alkohol regt die Bildung der Gamma-Aminobuttersäure, kurz GABA, an. Dieser Botenstoff hemmt die neuronale Aktivität im Gehirn.
Ich würde von der Evolution eher erwarten, dass sich diejenigen durchsetzen, die Alkohol unangenehm finden.
Das würde sicher so sein, wenn die weitere Evolution nicht vom menschlichen Streben abhinge. Die natürliche Evolution ist mit dem "Bild und Gleichnis Gottes" vollendet. Nun "muss" die Evolution in Freiheit weitergeführt werden, oder der Mensch degeneriert.
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Claymore »

Thaddäus hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 19:11
Claymore hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 00:51 In Frida Kahlos Gemälde "Die Liebesumarmung des Universums, der Erde (Mexiko), meiner selbst, Diego und Herr Xólotl" verschmelzen die einzelnen "Personen" nicht, und verlieren auch ihre Individualität nicht, obwohl sie sich (zumindest bei Universum > Erde > Kahlo) einander als Teile enthalten. Das geht also genauso und ich finde dieses Bild sogar weniger gewollt und überzeugender.
Ein erstaunliches Bild von Frida Kahlo, das ich tatsächlich bislang noch nicht kannte. Vielen Dank für die Verlinkung!
Je länger man es betrachtet, um so mehr Details findet man darin. Dieses Bild wird mich ganz sicher noch eine Weile beschäftigen.
Schön, dass es dir gefällt. Ich finde es auch sehr bemerkenswert.
Da wäre ich an deiner Stelle etwas vorsichtiger! Wenn du recht hättest, dann wäre jede Göttin und jeder Gott, an die oder den in der Geschichte der Menschheit jemals Menschen aufrichtig geglaubt haben, ein tatsächliches Denotat der je Gläubigen.
K. A. wie man darauf kommt. Es bleibt doch immer noch die ganz simple Option, dass es nichts gibt, was der Idee entspricht.
Ich meine dagegen, dass alle gläubigen Menschen in der Geschichte der Menschheit sich nicht auf ein merkwürdiges transzendententes Wesen außerhalb der Raumzeit beziehen, sondern auf eine menschliche Idee: nämlich auf die Idee, dass etwas existiert, welches größer ist als sie selbst (Joseph Campbell). Ich glaube nicht, dass dieses ominöse transzendente Wesen außerhalb der Raumzeit (welches aber dennoch in diese Raumzeit angeblich eingreifen können soll) tatsächlich als das existiert, als das es von den allermeisten geglaubt wird, ich bin mir aber sicher, dass diese IDEE existiert. Und diese Idee, dass es etwas Größeres gibt als mich selbst, ist weder banal, noch lächerlich. Sie ist sehr ernst zu nehmen, denn sie drückt ein tiefes menschliches Bedürfnis aus.
Die Menschen richten sich nach der Idee Gottes aus, aber geraten durch Betrug, Verwirrung oder Selbstbetrug in die Situation, wo sie "Gott" wörtlich nehmen?

Ich finde diesen Gedankengang wirklich ganz seltsam. Denn der Unterschied zwischen der Idee von einer Sache und der Sache selbst könnte größer nicht sein. Wie kann man da eine Verwechslung unterstellen?
Thaddäus hat geschrieben:He he, ich BIN als analytische Philosophin ausgebildet ;)
Ja, das hätte ich nicht erwartet. Wobei ich mich frage, wie du zu deiner Selbsteinschätzung kommt. Auf dem Abschluss wird's ja nicht draufstehen. Hast du an einer Uni studiert, wo sie es damit ganz wichtig hatten? Oder hast du dich bewusst auf die Philosophen in der analytischen Tradition spezialisiert?
Genau genommen setze ich ja nicht die Teile mit dem Ganzen gleich. Ich behaupte stattdessen, dass das Ganze einen qualitativen Teil seiner selbst hervorgebracht hat, der - offenkundig - in der Lage ist, sich dieses Ganze (den Sternenhimmel und den Kosmos) anzusehen und sich Gedanken über ihn UND sich selbst zu machen. Hierüber staune ich.
Hört sich bei weitem nicht mehr so dramatisch an, wie die ursprüngliche, weniger präzise Fassung.

Ein Rat von einem anderen analytischen Philosophen:
Daniel Dennett hat geschrieben:Eine Deepity ist ein Ausspruch, der tiefgründig zu sein scheint, weil er eigentlich logisch unsauber formuliert ist. Es hat (mindestens) zwei Lesarten und balanciert prekär zwischen den beiden. Nach der einen Lesart ist er wahr, aber trivial. Und nach der anderen Lesart ist er falsch, wäre es aber weltbewegend, wenn er wahr wäre.
"Der Kosmos denkt über sich selbst nach" hat schon was davon.
Zuletzt geändert von Claymore am Sa 10. Dez 2022, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Claymore »

Spice hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:59 Ich denke, ich habe im Lauf meines Aufenthalts in diesem Forum genügend Argumente genannt. Besonders beeindruckt haben mich die physischen Indizien durch Menschen, die nicht nur Erinnerungen an ihre früheren Erdenleben hatten, sondern deren neuer physischer Körper die Todesart mit der sie umkamen zum Ausdruck brachte.
Verlinkst du es freundlicherweise nochmal?
Spice hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:59 Ich verfrachte auch das gesamte Seelenleben in den immateriellen Bereich. Das mit der Flasche Wein finde ich, ist kein Argument dagegen. Meine Argumentation:
Die immaterielle Seele ist eine Seele auf dem Weg der Bewusstwerdung ihrer selbst und deshalb in einem physischen Leib verkörpert (im Grunde das, was Reichelt das "Bewusstwerden des Lebens an sich" nennt). Um mit ihm umgehen und in dieser Welt agieren zu können, muss sie eben ein Gehirn benutzen und auch wahrnehmen können, wie die Außenwelt beschaffen ist. Dazu gehört auch die Qualität des Weines zu spüren, nämlich, dass er die errungene Wachheit und Konzentrationsfähigkeit der Seele auf ein tieferes Niveau reduzieren kann. In der geistigen Welt gibt es keinen Wein. Da kann die Seele eine solche Erfahrung nicht machen. Kurz, die Seele kann auf den Körper wirken, aber eben auch das Sinnliche auf die Seele. Der Akteur und Erleber ist aber in jedem Fall die Seele.
Aber selbst so gesehen ist die Seele nicht von der Materie abgekoppelt. I. Ü. sollte man nicht unterschlagen, dass es bei starkem Alkoholkonsum zu Filmrissen, unsinnigen Entscheidungen und ähnlichen Ausfällen kommen kann. Ich weiß nicht ob dem die Beschreibung "Qualität des Weines spüren", wie als wäre es nur eine Art Wahrnehmung, gerecht wird.

Als Outsider von der Anthroposophie, habe ich mich nun mal durch AnthroWiki gekämpft. Und bin da auf die Begriffe "Astralleib" und "Empfindungsseele" gestoßen. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll sich dort das subjektive, sinnliche Empfinden abspielen. Was der Unterschied zwischen den beiden ist, ist mir noch nicht klar.

Allerdings hieß es dort auch, dass sich der Astralleib ganz natürlich nach dem Tod auflöst - was definitiv nicht meiner Definition von Immaterialität entspricht.
Lichtstrebender hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 12:43
Spice hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:59 Ich verfrachte auch das gesamte Seelenleben in den immateriellen Bereich. Das mit der Flasche Wein finde ich, ist kein Argument dagegen. Meine Argumentation:
Die immaterielle Seele ist eine Seele auf dem Weg der Bewusstwerdung ihrer selbst und deshalb in einem physischen Leib verkörpert (im Grunde das, was Reichelt das "Bewusstwerden des Lebens an sich" nennt). Um mit ihm umgehen und in dieser Welt agieren zu können, muss sie eben ein Gehirn benutzen und auch wahrnehmen können,

Ich seh das genauso.

Das Argument ist ja, das Alkohol das eigene Gefühl und die Wahnehmung verändert,
somit etwas materielles das Gefühl beeinflusst.

Die meisten Gefühle sind rein körperlich und auch "Seelengefühle" müssen eine körperliche Entsprechung haben um vom Gehirn wahrgenommen zu werden.

Spannend finde ich, das Alkohol erwiesenermassen ein Nervengift ist und die Gehirnaktivität dämpft.
Für mich geht das nicht auf:
Spice hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 09:59Ich verfrachte auch das gesamte Seelenleben in den immateriellen Bereich.
Lichtstrebender hat geschrieben: Fr 9. Dez 2022, 12:43 Die meisten Gefühle sind rein körperlich
Nur darum ging es mir: dass es problematisch ist, das gesamte sogenannte Seelenleben, also u. a. alle Gefühle, ins Immaterielle zu verfrachten.
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Thaddäus
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Re: Welche Beweise gibt es für den Urknall?

Beitrag von Thaddäus »

Oleander hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 13:23
Thaddäus hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 10:04 Die analytische Philosophie bemüht sich um ein Maximum an begrifflicher und logischer Klarheit
Weit weg von dem eigentlichen Threadthema gekommen...
Kommt in mir der Verdacht auf, du "tanzt" grade deinen eigenen "Tango" mit diversen usern. ;)
Was denkst du, warum ich so lange Texte schreibe? Manchmal greife ich mir nur einen Satz aus einem Post, den ich interessant finde und schreibe dazu ellenlange Statements. Ich schreibe so viel, weil mit so viel dazu einfällt. Das bedeutet, ich kann nicht auf alles antworten, was interessant ist. Also antworte ich manchen öfter. Analytische Philosophie zu erklären ist zwar offtopic, aber es erklärt, welche Standards ich generell setze und warum ich genau so schreibe und argumentiere wie ich es eben tue.
Oleander hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 13:23
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Gut getanzte Tangos, aber zu sehr Tanzschule.
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Hier ein Paar im Stadteil La Boca in Buenos Aires, dass vor allem für sich und nur ein wenig für die Touristen tanzt. Zugegeben hampelt Sie ein bisschen viel mit den Beinen herum, aber es geht eben auch um Erotik beim Tango. Der ursprüngliche argentinische Tango geht eher so ...

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