Der "alte" Mensch mit...

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 20308
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von Oleander »

Von mir abgetrennt aus:viewtopic.php?p=548345#p548345
renato23 hat geschrieben: So 29. Okt 2023, 06:44 Der Weg, die Grundlage zum Neuen Menschen im Sinne Gottes und nach Vorgaben seines Sohnes Jesus führt über willentliche Nachfolge Jesus Christus, was Paulus mit allmähliches bis vollkommenes Ablegen von allen bisherigen Untugenden, Sünden verbindet

Zum "Ablegen" fand ich folgende Bibelstellen:
Eph 4,22 Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet.
Ein aktives Handeln?
Eph 4,25 Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind.
Ein aktives Handeln?
Kol 3,8 Nun aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde;
Ein aktives Handeln?
1Petr 2,1 So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede
Ein aktives Handeln?
Jak 1,21 Darum legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen.
Ein aktives Handeln?

------
Meine Frage dazu: Wenn man aus Gott neu geboren wird= eine neue Kreatur, ist man dann automatisch ein anderer Mensch?

Im Sinne von Paulus Ansicht:
2Kor 5,17 Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
https://www.bibleserver.com/LUT/2.Korinther5%2C17

Was ist das Alte, das vergangen ist?

Was ist das Neue, das geworden ist?


Wie legt man den "alten Menschen" aktiv ab?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Benutzeravatar
rellasch
Beiträge: 1196
Registriert: So 15. Okt 2023, 19:02

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von rellasch »

Für mich ein Prozess wo noch vieles Altes abgelegt werden will

Ich hatte mal ein Gespräch mit einem gläubigen Christen, den ich als sehr schwierig empfand. Und wurde dann von anderen angesprochen, die diesen Christen als sehr gereift wahrnahmen.

Ich glaube, dass es schwierig ist es so genau zu betiteln, weil jeder eine andere Verhaltensstörung hat - die als "Alt" abgelegt werden sollte, und je persönlicher und eigener sie ist, umso schwerer ist es diese aufzulösen.

Für mich sind die 10 Gebote die Grundlage - und wer diese im Alltag durchhält, der ist schon sehr weit im Prozess
"Durch IHN, SEINE Gnade, Kraft und Zuwendung existieren wir" (Apg 17,28)
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 20308
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von Oleander »

rellasch hat geschrieben: Mo 30. Okt 2023, 12:57 Für mich sind die 10 Gebote die Grundlage
Erstmals danke für deine Antwort. :)

Zu den 10 Geboten ein Gedanke:
Laut Bibel sagte Jesus:
34 Als aber die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich.
35 Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte:
36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?

37 Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«
38 Dies ist das höchste und erste Gebot.

39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«
40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us22%2C40


Wie versteht du Vers 40?

Ich selber versteh den so: In dem man den Nächsten liebt wie sich selbst, erfüllt man alle Gebote des Gesetzes= die 10 Gebote.

Nur: Hält man es aus einer Haltung des "Gehorsams" heraus?
Oder weil man eben eine neue Kreatur ist, ein neuer Mensch ist, der nun das innigste Bedürfnis hat, so zu handeln?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Benutzeravatar
rellasch
Beiträge: 1196
Registriert: So 15. Okt 2023, 19:02

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von rellasch »

Oleander hat geschrieben: Mo 30. Okt 2023, 13:22 Wie versteht du Vers 40?
Das wir immer noch die Gebote und Prophezeiung achten sollen - nur eben aus dem inneren Beweggrund

A- liebe (oder: gibt dich ganz hin) Gott mit ganzen Herzen.....
B liebe (oder gib dich ganz hin) deinem Nächsten....(denn du achtest ja auch auf dich selbst)

Die ersten drei Geboten betreffen das erste Gebot Christi
die anderen sieben das zweite Gebot Christi

Der Unterschied ist - wir müssen diese Gebote nicht halten um damit gerecht zu werden = wir wollen diese Gebote halten (weil wir durch Christus schon gerecht gesprochen sind) und Frucht bringen
"Durch IHN, SEINE Gnade, Kraft und Zuwendung existieren wir" (Apg 17,28)
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 20308
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von Oleander »

rellasch hat geschrieben: Mo 30. Okt 2023, 13:29 wir wollen diese Gebote halten
Einer der von mir im Einstiegsthread gebrachten Bibelverse besagt Folgendes:
Jak 1,21 Darum legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen.
Man sollte etwas aktiv tun UM: Eure Seelen selig zu machen

So wirklich kann ich mit der Aussage nix anfangen...

Was bedeutet es deiner Meinung nach, Seelen selig machen?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Benutzeravatar
rellasch
Beiträge: 1196
Registriert: So 15. Okt 2023, 19:02

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von rellasch »

Ich mag die Ausarbeitungen anderer, deswegen kopiere ich auch des öfteren was ein:
21. Darum(56) nehmet als solche, die alle Unreinigkeit(57) und alle Überwucherung der Bosheit abgelegt haben, in Sanftmut das eingepflanzte Wort an,(58) das eure Seelen(59) retten kann.(60)

(56) Durch die Ablegung des Bösen wird dem Guten der Zugang eröffnet. – (57) Welche die Bosheit ist. Diese Gehässigkeit vergleicht Jakobus zuerst mit einem beschmutzten Gewande, vergl. [Offb 3,4, Offb 7,14], dann mit unfruchtbaren und die Fruchtbarkeit hindernden Auswüchsen an Bäumen. – (58) In eure Herzen. – (59) Vergl. [Mt 13,13ff] und [1Petr 1,23] sowie V. 18: Wort der Wahrheit. Das schon eingepflanzte Wort, durch welches die neue Geburt bewirkt ist, soll immer von neuem von den Christen aufgenommen werden, damit das neue Leben erhalten und gefördert werde. – (60) Da es diese Kraft hat, muss es in rechter Weise aufgenommen werden, soll Rechtfertigung und Seligkeit erlangt werden.
Das ist erzkatholisch und allioli/arndt bibel
21. Darum so legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist, welches kann eure Seelen selig machen.

Unsauberkeit: Weil ihr Christen seid, so hütet euch nicht allein vor dem fleischlichen Zorn, sondern meidet auch alle Unreinheit und Unzucht, samt aller Bosheit, wodurch der Nächste an Ehre, gutem Namen, Leib oder Gut beschädigt wird, oder sonst irgendeine Handlung begeht, die frommen Christen und redlichen Menschen übel ansteht. Denn die Christen sollen sich aller Unzucht enthalten, Bosheit und Verschlagenheit aus dem Herzen reißen und sich bemühen, in der Gottseligkeit aufrichtig zu handeln, auch mit sanftmütigem Herzen Gottes Wort hören, nicht nur wegen des Trostes, der daraus gezogen werden kann, sondern auch die ernsthaften Erinnerungen und Strafen, sie sollen Gott bitten, dass er durch seinen Heiligen Geist dafür sorgt, dass das Wort in ihren Herzen wurzelt. Sie müssen aber das Wort mit Fleiß und Andacht hören, weil das Predigtamt des Evangeliums Mittel und Werkzeug ist, wodurch wir die ewige Seligkeit erlangen. Dies hat Schwenkfeld bösartig geleugnet.
Das ist erzlutherisch (Ossianderbibel aus dem 16. Jahrhundert)

Meine Lieblingsübersetzung:
21 deshalb, als solche, die abgelegt haben allen Schmutz und [alles] Überfließen von Schlechtigkeit, nehmt in Sanftmut in euch auf das eingepflanzte Wort, das Kraft hat, eure Seelen zu retten.
Wenn ich "eingpflanzte" Wort in mir aufnehme, bekomme ich die Kraft, meine Seele zu retten.
Ich bin nicht so evangelikal, dass ich nur die Bibel gelten lassen - aber es sollten Worte (ruhig aus der Predigt vom Sonntag, oder des Hauskreises am Mittwoch) sein - die sich an der Bibel orientieren
"Durch IHN, SEINE Gnade, Kraft und Zuwendung existieren wir" (Apg 17,28)
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 20308
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von Oleander »

rellasch hat geschrieben: Mo 30. Okt 2023, 14:10
Zitat aus...

Unsauberkeit: Weil ihr Christen seid, so hütet euch nicht allein vor dem fleischlichen Zorn,...
Das sich "hüten" vor xxx- kann ich durchaus nachvollziehn, weil man dadurch mitunter ja ernsthaft auch was vermeiden will!

WENN da nicht immer "Reize"(Versuchungen) auf einem zukommen würden... :| und so kanns passieren, dass:
Der Wille ist da, aber das "Fleisch" mitunter schwach...

Und kommt man dann wieder zur "Ruhe", denkt man womöglich: Ohhh manno, warum ist es mir schon wieder passiert? :|
Warum unterlag ich abermals?
Verstehst mich, was ich meine? :)
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Benutzeravatar
rellasch
Beiträge: 1196
Registriert: So 15. Okt 2023, 19:02

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von rellasch »

oh ja - das Problem habe ich auch auf diesem Forum... ;)
"Durch IHN, SEINE Gnade, Kraft und Zuwendung existieren wir" (Apg 17,28)
renato23
Beiträge: 1284
Registriert: Mo 18. Feb 2019, 13:05

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von renato23 »

Oleander hat geschrieben: Mo 30. Okt 2023, 12:51 Was ist das Alte, das vergangen ist?

Was ist das Neue, das geworden ist?

Wie legt man den "alten Menschen" aktiv ab?
Zuerst mal herzlichen Dank für dieses Thema. :thumbup:
Am Anfang des Weges zum wahren Menschsein nach Vorgaben Jesus Christus ist es nach meiner Erfahrung hilfreich eine selbstkritische Standortbestimmung vorzunehmen.

Das Alte das vergangen ist waren bei mir ureigene negative Denk- und Verhaltensweisen, die man als solche erkannte und sich allmählich bis vollkommen abgewöhnt hat. Nach dem Motto, wer ständig und wahrhaftig dem Licht entgegen geht, lässt die Schatten hinter sich, wird selbst Licht.

Anfangs war es bei mir Neugier, ob und was es mit sich bringt, wenn man all das ablegt was in der Bibel diesbezüglich aufgezählt und empfohlen ist (und auf einem persönlich zutrifft). Mit der Zeit war es dann innige unbeschreibliche Freude, und Dankbarkeit Jesus gegenüber, je mehr ich mich auf ihn und seine Gottes- und unblutige Vergebungslehre einstimmte.

Die positive Veränderung nimmt nicht selten die Umgebung zuerst wahr. Denn man ist noch immer dieselbe Person, aber mit verändertem Denken und Verhalten gegenüber Mitmenschen oder in gewissen Situationen, auf die man früher mit nicht netten Worten -also verletzend reagierte.

Das beherzte, aktive Ablegen von allem was mit gelebter Liebe zu Gott den Nächsten und sich selbst unvereinbar ist, wird in gewissen Kreisen -negativ- mit "Werksgerechtigkeit" und "Selbsterlösung" abgetan.
Oleander hat geschrieben:Wie versteht du Vers 40?
Ich selber versteh den so: In dem man den Nächsten liebt wie sich selbst, erfüllt man alle Gebote des Gesetzes= die 10 Gebote.
Römer 13.8 Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn was da gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren«, und was da sonst an Geboten ist, das wird in diesem Wort zusammengefasst: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
Oleander hat geschrieben:Nur: Hält man es aus einer Haltung des "Gehorsams" heraus?
Oder weil man eben eine neue Kreatur ist, ein neuer Mensch ist, der nun das innigste Bedürfnis hat, so zu handeln?
Das 2. trifft vollkommen zu, kann ich von Herzen bestätigen. Man geht dann auch mit warmem Herzen und wachen Augen durch den Alltag und erkennt wo man von Gott zu nurmehr Guten Werken geführt wird..(und zuvor darauf vorbereitet/mit not-wendigem Wissen ausgerüstet) ..also mit andern Worten...man findet so zu dem ureigenen Lebenssinn.
Eph 2,10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.
Oder wie Petrus m.E. treffend rät:
1 Petrus 4,10 Und dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: 11 Wenn jemand redet, rede er’s als Gottes Wort; wenn jemand dient, tue er’s aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 20308
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Der "alte" Mensch mit...

Beitrag von Oleander »

renato23 hat geschrieben: Mo 30. Okt 2023, 15:20 meiner Erfahrung hilfreich eine selbstkritische Standortbestimmung vorzunehmen.
Du (aus deinen Beiträgen zu entnehmen) vertrittst mitunter die Ansicht aus Johannes 1,dass, wer aus Gott geboren ist, kann nicht mehr sündigen.
1Joh 3,9 Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.
Die Erfahrung (Selbstreflektion) zeigt aber, dass man durchaus noch sündigen kann!

Ist das nicht ein Widerspruch in sich? :denken2:
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Antworten