Jesus und der Krieg

Rund um Bibel und Glaube
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ProfDrVonUndZu
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Klee hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 20:07 Ganz und gar nicht "gedeutet". Das kann "JEDER" sehen, der die Sätze *lesen kann. Die haben so was von feinsinnig gearbeitet, auch Martin Luther in der alten Übersetzung. Du schlackerst mit den Ohren, wenn du verstehen kannst wie die vorgingen.
Überwiegend ist die Bibelübersetzung natürlich eine große Leistung, die gewürdigt werden muss, aber das darf nicht blind machen. Luther gehört aus vielerlei Gründen wahrlich nicht auf ein Podest. Sein zunächst ihn leitender Philosemitismus kam überwiegend aus seinem Bibelverständnis, ohne dass er großartig Kontakte mit Juden pflegte. Als er dann entäuscht wurde, schlug das in Antisemitismus um. Da war Luther dann nicht gerade feinsinnig gewesen, sondern ziemlich einfältig und naiv. Als hätte mit ihm die biblische Exegese gerade angefangen. Ausnahmslos jede Bibelübersetzung folgt einer bestimmten konfessionellen Weltanschauung gepaart mit dem ökonomischen Zwang, ein fertiges Produkt möglichst ohne offene Fragen auf dem Markt anbieten zu können.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Ziska hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 20:08 Du bist mit der Handlungsweise Gottes nicht einverstanden! Oder?
Da ich ja mit einbezogen wurde, will ich auch noch darauf antworten.
Die Frage halte ich aber nicht mit einem simplen ja oder nein zu beantworten. Ich bin in so fern nicht damit einverstanden, wenn es mir als Handlungsorientierung dienen sollte. Einverstanden bin ich dann damit, soweit der Befehl von denen befolgt wurde, die ohne zu zögern ihre Brüder töteten. Aus meiner jetzigen Situation erscheint mir das abscheulich. Ob ich an deren Stelle in der damaligen Situation so gehandelt hätte, kann ich überhaupt nicht beurteilen. Ich wäre damals nicht der gewesen, der ich heute bin. Wer töten will, der töte ! Wer hassen will, der hasse ! Man findet immer Gründe dafür. Die Welt ist voller Feinde und Schurken. Erst wenn der letzte Mensch vertilgt wurde, wäre sie friedlich und sauber. Und selbst den friedlichsten Menschen lässt Gott dann doch irgendwann sterben. Oft einsam und elend, weil sich alle von ihm abgekehrt haben.
Jesaja 57,1 Der Gerechte kommt um, und niemand nimmt es zu Herzen, und die Frommen werden hinweggerafft, ohne daß jemand es beachtet, daß der Gerechte vor dem Unglück hinweggerafft wird.
Abraham hat sich für das Leben der Sodomiter eingesetzt, wohlwissend, dass sein Neffe Lot unter ihnen wohnte, um dem es ihm hauptsächlich ging. Den Lot wollte Gott ja sowieso retten, was Abraham aber nicht ahnte. Den restlichen Bewohnern hat seine Fürbitte nichts genützt. Aber wenigstens schritt Gott hier selbst zur Tat und forderte nicht Abraham oder Lot auf, sich die Hände schmutzig zu machen. Beide haben zuvor nämlich bezeugt, dass ihnen das Wohl der Bewohner nicht egal ist.
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Oleander
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 21:19 Den restlichen Bewohnern hat seine Fürbitte nichts genützt.
Das ist mitunter einer der ""Punkte", womit ich haderte= nicht klar kam.. :|
Weil ich da jene Bibelstelle vor Augen hatte:
Mk 11,24 Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.
https://www.bibleserver.com/EU/Markus11%2C24

Und manchmal die Frage aufkam: Scheiterte es an meinem Glauben, dass es nicht eintraf?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 21:31 Und manchmal die Frage aufkam: Scheiterte es an meinem Glauben, dass es nicht eintraf?
Spätestens wenn zwei gegensätzliche Interessen aufeinander prallen, wird es schwer mit der Wunscherfüllung.
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Oleander
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 21:55 gegensätzliche Interessen aufeinander prallen
Hmmm... :denken2:

Die Bitte um...


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Oleander
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von Oleander »

Johncom hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 02:58 Nützlicher wären...

:denken2:

Ein bißchen Spaß muß sein
Dann ist die Welt voll Sonnenschein
So gut wie wir uns heute verstehen
So soll es weitergehen

:)
Spoiler: anzeigen

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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von Reinhold »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 18:47
Klee hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 18:07 Kannst di dir vorstellen, welche Schwierigkeiten die Übersetzer hatten ... was sie nur nehmen, dass so richtig etwas einleuchten kann.
Oh ja, das kann ich inzwischen sehr gut. Deswgen vermute ich, dass die alten Texte generell an vielen Stellen gar nicht richtig übersetzt wurden, sondern man hat nur durch Anhaltspunkte bestimmter Vokabeln in einem Kontext irgendeinen naheliegenden Sinn hinein gedeutet. Ob der dann stimmt oder nicht, ist dann mehr oder weniger Zufall oder Sache des Heiligen Geistes.
Ist denn der Flutbericht der Bibel dann auch für dich Fiktion-sprich kein Tatsachenbericht Herr Professor? :roll:
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von Reinhold »

Klee hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 17:34
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 12:46 In der Sintflut sind auch Kinder, Neugeborene und Kranke umgekommen. Gott ließ Völker ausrotten, samt Kindern und Unschuldigen. Ist das göttliche Gerechtigkeit ? Nein. ...
Welcher Unsinn kommt heraus, wenn jemand die Bibel "gelehrt" bekommt ...
:shock:
Röm. 9;14-21:
Gott schenkt sein Erbarmen, wem er will
14 Heißt das nun, dass Gott ungerecht ist? Auf keinen Fall!

15 Er sagte ja zu Mose: "Ich schenke mein Erbarmen dem, über den ich mich erbarmen will, und mein Mitleid dem, den ich bemitleiden will." 16 Es kommt also nicht auf das Wollen und Bemühen eines Menschen an, sondern allein auf Gott und sein Erbarmen. 17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Gerade deshalb habe ich dich als Herrscher auftreten lassen, um dir meine Macht zu demonstrieren und meinen Namen in der ganzen Welt bekannt zu machen." 18 Wir sehen also: Gott handelt ganz nach seinem Ermessen: Über den einen erbarmt er sich, den anderen lässt er starrsinnig sein. 19 Nun wirst du einwenden: "Wie kann er uns dann noch Vorwürfe machen? Es kann sich doch niemand seinem Willen widersetzen!" 20 So? Wer bist du eigentlich? Du Mensch willst anfangen, mit Gott zu streiten? Sagt das Werk denn zu seinem Meister: "Warum hast du mich so gemacht?" 21 Ist der Töpfer nicht Herr über den Ton und kann aus derselben Masse ein Gefäß für die Festtafel machen und ein anderes für den Abfall?
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Reinhold hat geschrieben: So 21. Jan 2024, 00:59 Ist denn der Flutbericht der Bibel dann auch für dich Fiktion-sprich kein Tatsachenbericht Herr Professor? :roll:
Es geht mir gar nicht um die Unterscheidung zwischen Tatsache und Fiktion, sondern um das, was im Text steht. Ob ich die Inhalte, die ich da heraus zu lesen meine auch glaube, das ist eine andere Frage. Hauptsächlich war meine Kritik aber bezogen auf manche Satzungetüme des Paulus in seinen Briefen. Sogar Petrus sagt ja, dass er schwer zu verstehen sei. Deswegen sollte man auch nicht meinen, seine Texte wären intuitiv zu erschließen und das dann für die Leitung durch den Heiligen Geist halten.
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Re: Jesus und der Krieg

Beitrag von Klee »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 21:00 [Martin Luther] als er dann enttäuscht wurde, schlug das in Antisemitismus um. Da war Luther dann nicht gerade feinsinnig gewesen, sondern ziemlich einfältig und naiv. Als hätte mit ihm die biblische Exegese gerade angefangen.
Dein Eindruck kommt vom "Angelernten", das aber nicht die vollständigen Informationen hat. Medienmanipulieren, das gab es bereits damals. Dein Bild wurde schlüssig gemacht. Zur 500 Jahrfeier der Reformation wurden sehr viel Werke ausgegraben. Nachdem ich bereits die Bibel *anders lesen konnte, und seine Bücher fand, war klar wie Luther als gründlicher Forscher, und auch gläubig, die Texte sah.

Er schrieb darüber wie die Juden lernten, konnte es aber nicht in dem schon vorhandenen Bibeltext darstellen. Er ging aber gekonnt mit vielen Stellen so um, dass einem Kenner das auffallen musste. Das "Verständnis" war stets der Zankapfel gewesen seit den Kreuzzügen und schon davor, als die Abweichung der Lehre war. Denk mal wie der zerrieben wurde von den orthodoxen Juden, die ihre Schiene nicht aufgaben und den Amtsträgern der Kirche, die nicht zugeben konnten, dass sie neben dem Gleis fuhren. Das ging schon länger .... Dann gab es noch bei den vielen Studierten die Gefahr, dass der faule Zauber auffliegt! Der Talmud kam auf den Index verbotener Bücher, das Gesangbuch und der Kathechismus wurden verbessert, die Juden verbannt. Wenn ich das "Gegackere" und die Lernunwilligkeit hier sehe, wundert mich so eine Prozedur kaum. Die treibt seltsame Blüten.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 20. Jan 2024, 21:00 Ausnahmslos jede Bibelübersetzung folgt einer bestimmten konfessionellen Weltanschauung gepaart mit dem ökonomischen Zwang, ein fertiges Produkt möglichst ohne offene Fragen auf dem Markt anbieten zu können.
Damit beschreibst du genau die aktuelle Tendenz. Leider brachte das nicht die rechte Lösung und "gefälschte" Informationen.
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