Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Politik und Weltgeschehen
oTp
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von oTp »

Ich denke, wir brauchen viele Definitionen, sonst wird das Durcheinander, das der Einzelne fabriziert unentwirrbar.

Was ist rechtsextrem:
Das rechtsextreme Weltbild ist gekennzeichnet durch Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, völkische Ideologie, Antisemitismus, Geschichtsklitterung, einhergehend mit der Verherrlichung des NS-Regimes und Relativierung bis zur Leugnung des Holocaust, Diffamierung und Ablehnung des demokratischen Rechtsstaats und seiner Institutionen. Nach einer Definition des Bundesverfassungsschutzes ist ''Rechtsextremismus in Deutschland nicht ideologisch homogen. Eine Überbewertung ethnischer Zugehörigkeit und eine gegen den Gleichheitsgrundsatz gerichtete Fremdenfeindlichkeit sind allerdings bei allen Rechtsextremisten festzustellen.''

Rechtsextremistische Ideologie ist mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung unvereinbar!
https://www.bpb.de/themen/rechtsextremi ... onazismus/
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Abischai
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von Abischai »

Na das ist doch schon mal ein Einstieg. Allerdings würde ich die Bundeszentrale für politische Bildung nicht als geeignet sehen, diese Begriffe zu definieren, da diese Institution nicht neutral beurteilt (das liegt in der Natur der Sache).

Dort wird nun aber "extrem" und "radikal" angedeutet. Davon spricht hier in diesem Thraed aber niemand.

"Rechts", ist nicht rechtsextrem oder rechtsradikal, sondern einfach nur das Pendeant zu "links", dazwischen ist die Mitte.
Und genau das Vorhandensein aller dieser Richtungen ergibt die Gemengelage einer demokratischen Gesellschaft mit freiheitlicher Grundordnung. Wo aber diese Geleichgewichtslage gestört wird indem einie Seite (egal welche) aus der Waagschalge genommen werden soll, kippt das Gleichgewicht, und wir haben eins-fix-drei eine Diktatur.
Ich kann mich nicht erinnern, daß jemand in Erwägung gezogen hat, irgendeine Partei zu verbieten, außer der AfD, die soll verboten werden, und da die AfD es sicher war, die in demokrtiefeindlicher Weise die AfD verbieten will, muß man diese AfD darum auch als demokratiefeindlich brandmarken. OK, kann sein daß ich da was verwechsel, ich kann mir manches nicht so gut merken.

Um die Überschrift korrekt zu wichten müßte man ihr gegenüberstellen: "Jeder vernünftige Mensch ist gegen links."

Das ist genau so richig oder falsch, wie der Ausspruch "...gegen rechts." Er sagt nichts aus.

"Links" ist in sich begründet gottlos, das sind die Grundlagen. Das linke Lager fischt zwar auch unter den Gläubigen, aber mit wenig Erfolg. "Rechts" hingegen ist u.a. auch gottlos, aber nicht grundsätzlich wie das bei "links" der Fall ist.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
jsc
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von jsc »

Abischai hat geschrieben: Fr 12. Jul 2024, 09:32 Ich kann mich nicht erinnern, daß jemand in Erwägung gezogen hat, irgendeine Partei zu verbieten, außer der AfD, die soll verboten werden, und da die AfD es sicher war, die in demokrtiefeindlicher Weise die AfD verbieten will, muß man diese AfD darum auch als demokratiefeindlich brandmarken. OK, kann sein daß ich da was verwechsel, ich kann mir manches nicht so gut merken.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Parteiverbot
Auch wenn es mehrere entsprechende Eröffnungsanträge gegeben hat, sind durch das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in der Bundesrepublik Deutschland bisher erst zwei Parteienverbote ausgesprochen worden: gegen die SRP, eine Nachfolgeorganisation der NSDAP, am 23. Oktober 1952[23] und die KPD am 17. August 1956 (siehe KPD-Verbot)[24].
Die NPD wurde zum Beispiel nur deshalb nicht verboten, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass genügend Menschen auf deren Inhalte herein fallen - das ist bei der AfD anders...
Inhaltlich gibt es enorm viele Überschneidungen...
Achtung! Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand aber hat das Recht auf eigene Fakten.

Und diese Faktenchecker von den sie immer reden... sind die jetzt bei uns hier im Raum und sie können sie sehen und hören?
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Rilke
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von Rilke »

Abischai hat geschrieben: Fr 12. Jul 2024, 09:32 Dort wird nun aber "extrem" und "radikal" angedeutet. Davon spricht hier in diesem Thraed aber niemand.
Das scheint hier aber niemand berücksichtigen zu wollen.
Stell dir vor man erstellt einen Thread "Warum links wählen unvernünftig ist" und argumentiert das mit der antidemokratischen Einstellung von linksextremistischen Parteien in Deutschland (MLPD, SGP, DKP).
Wenn jemand fragt was "Linke Politik" auszeichnet, dann zitiert man:
Linksextremismus ist eine Sammelbezeichnung, mit der verschiedenste (v. a. marxistische und anarchistische) Gruppierungen zusammengefasst werden, die zur Erzielung einer sozialen Gleichheit die aktuelle staatlich-kapitalistische Gesellschaftsordnung ablehnen. Viele Definitionsversuche sehen die Trennlinie des Linksextremismus zum Linksradikalismus in der Akzeptanz von Gewalt und der Ablehnung des modernen Verfassungsstaates beziehungsweise der freiheitlich demokratischen Grundordnung Deutschlands.
Wikipedia - Linksextremismus

Der Kontrast zeigt hoffentlich wie absurd diese Diskussion hier ist. Niemand ist bereit Rechte Politik zu definieren, man schweift automatisch in den Extremismus ab. Warum ist das so?
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
oTp
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von oTp »

Rilke, dieses Thema hier kann ja abgrenzen zwischem "gesundem" rechts und gesellschaftsschädigenden rechts.

Wie das ohne Blick auf rechts aussen oder auch mit Einbeziehung von links aussen geschehen soll, ist mir allerdings ein Rätsel.

Vielleicht seltsam in der Art, wie man ein Medikament mit guter Heilwirkung nur lobt, ohne seine möglicherweise massiv schädigenden Nebenwirkungen gebührend anzusprechen.

Dir sollte es ja gelingen, das klar zu definieren, wasdu nicht tust, sondern an die ganze Runde angibst.
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1Johannes4
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von 1Johannes4 »

Hallo zusammen,
Rilke hat geschrieben: Fr 12. Jul 2024, 10:10 Niemand ist bereit Rechte Politik zu definieren, man schweift automatisch in den Extremismus ab. Warum ist das so?
Bei zahlreichen Diskussionen mit „Rechten“ zeigt sich, dass die salonfähigen Argumente häufig nur die Spitze des Eisberges sind. So kann man natürlich Werte wie Heimat und Familie lauthals propagieren, aber damit ist natürlich bei Rechten weder die häufige Verbundenheit eines syrischen Flüchtlings zu seiner ursprünglichen Heimat noch der häufig kulturell beeinflusste Hang zu kinderreichen Familien bei Moslems gemeint. Viele sind also einfach nur feige Heuchler, die ihre krankhafte Ablehnung des Andersartigen hinter einer schönen Fassade verstecken.

Ein anderes Problem besteht darin, dass Rechte anscheinend inzwischen relativ beliebte liberale und konservative Themen für sich entdeckt haben, quasi als Eintrittspforte um dann die Leute mittels Verschwörungstheorien gegen andere Gruppen der Gesellschaft aufzuhetzen. Wenn sich dann Rechte darüber „beschweren“, dass es Leute gibt, die ihnen gegenüber nicht tolerant genug seien, dann wird das Täter-Opfer-Verhältnis rhetorisch auf den Kopf gestellt: Rechts-sein ist der Inbegrifff der politischen Intoleranz. Toleranz gegenüber der Intoleranz führt den Begriff der Toleranz ad absurdum. Also bitte eine Runde Mitleid für alle ach so armen Rechten :roll: .

Wenn offensichtlich Rechte bei Gewerkschaftsveranstaltungen auftauchen, wird diesen vermutlich schnell und deutlich mitgeteilt, dass diese dort unerwünscht sind. Bei Parteitagen der AFD dürfen sie sich aber wie zuhause fühlen … weil das vielleicht die geistige Heimat ist? Also einerseits kann man sich fragen, warum die AFD ihre Reihen nicht von den Neonazis, Reichsbürgern und anderem *Selbstzensur* der Gesellschaft säubert indem sie sich klar und unmissverständlich davon distanziert … aber andererseits muss ich auch sagen, dass ich mich vor meinen Glaubensbrüdern- und schwestern, Freunden und Kollegen schämen würde, wenn ich mich nicht klar und deutlich von einer Partei und deren Ideologie distanzieren würde, die dieses Umfeld ohne Rücksicht am Liebsten wieder los werden würde.

Ob jeder vernünftige Mensch gegen rechts ist … schwierig, denke ich, zumindest ohne weitere Erklärung . Ein christlicher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus fragte mich mal in einem Gespräch, warum nicht alle Deutschen gegen dieses menschenverachtende NS-System Widerstand leisteten? Da konnte ich mir viele Gründe vorstellen, z.B. aus Angst vor Unannehmlichkeiten, Hetze und anderen Repressalien, aber auch Angst vor Gewalt, Gefängnis und schließlich sogar Sorge um das eigene Leben und das der Menschen, die man liebt. Aber wirkliche Christen können ohne Angst aus Liebe das Richtige tun und wären selbstverständlich weder bereit ein solches menschenverachtendes System in irgendeiner Weise zu unterstützen, noch würden sie im Angesicht der Verfolgung der Systemopfer untätig bleiben bzw. dies stillschweigend billigen, denn die Nächstenliebe ist gemäß Jesus nicht die Wahl des Hilfeleistenden, sondern der Anspruch des Hilfebedürftigen an den Gläubigen. Christsein ist eben nicht nur ein Schönwetterglaube, wozu es leider aber oft verkommen ist.

Letztendlich sollte jeder Vernünftige meiner Meinung nach gegen rechts sein, weil Vernünftige es auf keinen Fall noch mal soweit kommen lassen wollen, dass ein solches menschenverachtendes System die ganze Gesellschaft zum Mitmachen erpressen kann. Da ist jeder Schritt in diese Richtung ein Fehler, weil man einerseits nur äußerst schlecht einschätzen kann, ab wann man den Punkt überschreitet, ab dem eine Umkehr annähernd unmöglich wird, und andererseits auf dem Boden dieser Intoleranz noch nie etwas Gutes erwachsen ist.

LG,
Daniel.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,
‭‭1 PETRUS‬ ‭1:3‬ ‭ELB‬‬
Spice
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von Spice »

1Johannes4 hat geschrieben: Fr 12. Jul 2024, 11:32 Letztendlich sollte jeder Vernünftige meiner Meinung nach gegen rechts sein, weil Vernünftige es auf keinen Fall noch mal soweit kommen lassen wollen, dass ein solches menschenverachtendes System die ganze Gesellschaft zum Mitmachen erpressen kann. Da ist jeder Schritt in diese Richtung ein Fehler, weil man einerseits nur äußerst schlecht einschätzen kann, ab wann man den Punkt überschreitet, ab dem eine Umkehr annähernd unmöglich wird, und andererseits auf dem Boden dieser Intoleranz noch nie etwas Gutes erwachsen ist.

LG,
Daniel.
Sehr schön auf den Punkt gebracht! :thumbup:
stereotyp
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von stereotyp »

1Johannes4 hat geschrieben: Fr 12. Jul 2024, 11:32 Bei zahlreichen Diskussionen mit „Rechten“ zeigt sich, dass die salonfähigen Argumente häufig nur die Spitze des Eisberges sind. So kann man natürlich Werte wie Heimat und Familie lauthals propagieren, aber damit ist natürlich bei Rechten weder die häufige Verbundenheit eines syrischen Flüchtlings zu seiner ursprünglichen Heimat noch der häufig kulturell beeinflusste Hang zu kinderreichen Familien bei Moslems gemeint. Viele sind also einfach nur feige Heuchler, die ihre krankhafte Ablehnung des Andersartigen hinter einer schönen Fassade verstecken.
Also? Also?

Dem gemeinen Rechten ist die Liebe des Syrers zu seinem Heimatland genauso willkommen wie es der Kinderwunsch der Muslime den Nationalsozialisten war. Deine falsche Schlussfolgerung beruht auf der Auslassung der Ziele oder dem Ergebnis dieser Wünsche. Nämlich eine Heimat zu haben. Einen Ort, an dem man das Zusammenleben nicht jeden Tag aufs Neue aushandeln muss. Ein Ziel, das Heuchler wie du für jedes (andere) indigene Volk fordern würden, ohne zweimal darüber nachzudenken.

Heuchler wie du meinen, sie könnten Millionen Unbekannte Menschen lieben wie sich selbst, aber tatsächlich willst du nur alle wissen lassen, wie viel besser du doch bist. Wie viele Menschen hast du schon bei dir aufgenommen? Wie viele könntest des aufnehmen und unterhalten? Würdest du das abwägen, oder einfach jeden bei dir Wohnen lassen, der den Anspruch auf deine Nächstenliebe bei dir geltend macht?

Es ist erschreckend, wie unvernünftig diejenigen sind, die von Vernunft reden, aber eigentlich nur ihre eigene moralische Überlegenheit meinen.

Darüberhinaus sind Heimat und (traditionelle) Familie weit weg davon, salonfähig zu sein. Darin unterschied sich aber der Nationalsozialismus von seinen linken Pendants. In seiner quantitativen und qualitativen Menschenverachtung hingegen nicht.
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
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Helmuth
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von Helmuth »

1Johannes4 hat geschrieben: Fr 12. Jul 2024, 11:32 Letztendlich sollte jeder Vernünftige meiner Meinung nach gegen rechts sein, weil Vernünftige es auf keinen Fall noch mal soweit kommen lassen wollen, dass ein solches menschenverachtendes System die ganze Gesellschaft zum Mitmachen erpressen kann.
Was war mit Stalin? War er rechts oder links? Vielleicht wissen es nicht viele, aber auf sein Konto gehen mehr tote Christen als unter Hitler Juden ermordet wurden. Ich denke wenn wir von Vernunft sprechen, dann geht es weder um rechts noch um links, sondern um eine Verhinderung des Ausuferns in ein Extrem, welche Richtung ist egal.

Wir müssen uns z.B auch vor einer zunehmenden Islamisierung hüten. Welche Richtung wäre das? Solches hat in unserem Wertesystem noch gar keine Einordnung erhalten, und die unwissenden Weltmenschen meinen, das beträfe nur Terror-Aktivisten. Damit liegen sie leider falsch.

Die Geschichte lehrt uns, dass der Mensch nicht lernt. Er "lehrt" zwar darüber, aber am Ende lernt die anonyme Masse doch nicht. So lernt sie nicht, dass die Gefahr nicht stets von nur einer Richtung kommt. Und ich sage, auch Gott lässt sich immer Neues einfallen.

Ein typisch menschliches Verhalten ist, dass man von der letzten Gefahr stigmatisiert ist und auch noch die nächsten Generationen. So meint man alles dagegen tun zu müssen, dass sich solches nicht weiderholt. Schon legitim, nur sieht man mit der Zeit vor lauter Vorsicht den Feind von anderer Seite nicht und dass es den alten Feind gar nicht mehr gibt.

Nimm als Beispiel einen schweren Fußgängerunfall, weil jemand vergessen hat nach links zu blicken, ehe er die Straße betritt. Nun meint das Opfer immer nach links zu blicken zu müssen und "crash" trifft ihn der LKW von rechts, weil sich der gerade in einem Überholvorgang befindet.

Was wir heute politisch rechts und links nennen, ist in meinen Augen eine normale Verteilung im Spektrum der Meinungen und der Normalzustand unserer Gesellschaft. Auch Christen teilen nicht immer nur eine Auffassung und müssen es aushalten, dass andere auch anders denken, so wie ich in dem Fall scheinbar anders denke als du.

Solange sich keine extremen Kräfte formieren muss jede gesunde Demokratie das als Meinungsfreiheit aushalten. Anders zu denken erachte ich unvernünftig. Mal haben wir eine mehr links und mal ein mehr recht orientierte Regierung. Achten müssen wir nur auf Extreme, deren Zahl eine kritischen Masse nicht überschreiten darf.

Aber wie ich sagte, darf dieser Blick nicht einseitig sein, nur weil im letztes Jahrhundert bei uns etwas so war. An anderen Orten war das anders und deren Auswüchse waren nicht weniger schrecklich. Einige Deppen wird es in jeder Gesellschaft geben, diese wiederum muss sie aushalten.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Rilke
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Re: Jeder vernünftige Mensch ist gegen rechts.

Beitrag von Rilke »

1Johannes4 hat geschrieben: Fr 12. Jul 2024, 11:32 Hallo zusammen,

Bei zahlreichen Diskussionen mit „Rechten“ zeigt sich, dass die salonfähigen Argumente häufig nur die Spitze des Eisberges sind. So kann man natürlich Werte wie Heimat und Familie lauthals propagieren, aber damit ist natürlich bei Rechten weder die häufige Verbundenheit eines syrischen Flüchtlings zu seiner ursprünglichen Heimat noch der häufig kulturell beeinflusste Hang zu kinderreichen Familien bei Moslems gemeint. Viele sind also einfach nur feige Heuchler, die ihre krankhafte Ablehnung des Andersartigen hinter einer schönen Fassade verstecken.

Ein anderes Problem besteht darin, dass Rechte anscheinend inzwischen relativ beliebte liberale und konservative Themen für sich entdeckt haben, quasi als Eintrittspforte um dann die Leute mittels Verschwörungstheorien gegen andere Gruppen der Gesellschaft aufzuhetzen. Wenn sich dann Rechte darüber „beschweren“, dass es Leute gibt, die ihnen gegenüber nicht tolerant genug seien, dann wird das Täter-Opfer-Verhältnis rhetorisch auf den Kopf gestellt: Rechts-sein ist der Inbegrifff der politischen Intoleranz. Toleranz gegenüber der Intoleranz führt den Begriff der Toleranz ad absurdum. Also bitte eine Runde Mitleid für alle ach so armen Rechten :roll: .

Wenn offensichtlich Rechte bei Gewerkschaftsveranstaltungen auftauchen, wird diesen vermutlich schnell und deutlich mitgeteilt, dass diese dort unerwünscht sind. Bei Parteitagen der AFD dürfen sie sich aber wie zuhause fühlen … weil das vielleicht die geistige Heimat ist? Also einerseits kann man sich fragen, warum die AFD ihre Reihen nicht von den Neonazis, Reichsbürgern und anderem *Selbstzensur* der Gesellschaft säubert indem sie sich klar und unmissverständlich davon distanziert … aber andererseits muss ich auch sagen, dass ich mich vor meinen Glaubensbrüdern- und schwestern, Freunden und Kollegen schämen würde, wenn ich mich nicht klar und deutlich von einer Partei und deren Ideologie distanzieren würde, die dieses Umfeld ohne Rücksicht am Liebsten wieder los werden würde.

Ob jeder vernünftige Mensch gegen rechts ist … schwierig, denke ich, zumindest ohne weitere Erklärung . Ein christlicher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus fragte mich mal in einem Gespräch, warum nicht alle Deutschen gegen dieses menschenverachtende NS-System Widerstand leisteten? Da konnte ich mir viele Gründe vorstellen, z.B. aus Angst vor Unannehmlichkeiten, Hetze und anderen Repressalien, aber auch Angst vor Gewalt, Gefängnis und schließlich sogar Sorge um das eigene Leben und das der Menschen, die man liebt. Aber wirkliche Christen können ohne Angst aus Liebe das Richtige tun und wären selbstverständlich weder bereit ein solches menschenverachtendes System in irgendeiner Weise zu unterstützen, noch würden sie im Angesicht der Verfolgung der Systemopfer untätig bleiben bzw. dies stillschweigend billigen, denn die Nächstenliebe ist gemäß Jesus nicht die Wahl des Hilfeleistenden, sondern der Anspruch des Hilfebedürftigen an den Gläubigen. Christsein ist eben nicht nur ein Schönwetterglaube, wozu es leider aber oft verkommen ist.

Letztendlich sollte jeder Vernünftige meiner Meinung nach gegen rechts sein, weil Vernünftige es auf keinen Fall noch mal soweit kommen lassen wollen, dass ein solches menschenverachtendes System die ganze Gesellschaft zum Mitmachen erpressen kann. Da ist jeder Schritt in diese Richtung ein Fehler, weil man einerseits nur äußerst schlecht einschätzen kann, ab wann man den Punkt überschreitet, ab dem eine Umkehr annähernd unmöglich wird, und andererseits auf dem Boden dieser Intoleranz noch nie etwas Gutes erwachsen ist.

LG,
Daniel.
Das sind eine Menge Vorurteile in einen ziemlich langen Text verpackt.
Was zeichnet denn rechte Ideologie nun aus und inwiefern grenzt sie sich von linker Ideologie ab?
1Johannes4 hat geschrieben: Fr 12. Jul 2024, 11:32 Letztendlich sollte jeder Vernünftige meiner Meinung nach gegen rechts sein, weil Vernünftige es auf keinen Fall noch mal soweit kommen lassen wollen, dass ein solches menschenverachtendes System die ganze Gesellschaft zum Mitmachen erpressen kann.
Jeder Vernünftige ist gegen was?
Den Nationalsozialismus, den du angesprochen hast?

Die Definition der Rechten Ideologie scheint hier der elephant in the room zu sein.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
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