1Johannes4 hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2024, 20:49
Hallo Thomas,
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2024, 11:28
1Johannes4 hat geschrieben: ↑Mi 17. Jul 2024, 22:14
Hallo Thomas,
Danke für Deine ausführliche Antwort. Da würde es schon einige Unterschiede geben, vor allem sehe ich den Johannes-Prolog nicht so, wie es typischerweise die trinitarischen Christen und Du glauben. Aber darauf will ich gar nicht weiter eingehen.
Warum nicht ?
Ich habe noch nicht erlebt, dass ein Trinitarier den Johannes-Prolog so unvoreingenommen betrachten könnte, dass nicht von vorneherein jede Auslegung, wo Jesus nicht das „Wort“ ist, noch möglich wäre.
Natürlich ist das schwer einen Text mal unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten, z. Bsp. daß das Wort im Johannesprolog keine Person ist, sondern nur das Wort, das aus dem Munde Gottes und alles schafft. Ich nabe mich bemüht, aber trotz alledem immer wieder entschieden, in dem Wort, eine Person zu sehen, die im Anfang bei Gott war.
Das liegt an den vielen anderen Äußerungen Jesu, daß er vom Himmel herabkam und in der Herrlichkeit Gottes gelebt hat. Joh 17,5. Die vielen Worte im NT, die ihn als Schöpfungsmittler beschreiben. Er hat sich die Schöpfung von Gott gewünscht, Kol 1,15-17, die unsichtbare und die sichtbare Welt, wie sollte er da nicht als Eigentümer und Gott für diese Welt eingesetzt worden sein ?
Das wäre mein Gedanke zum trinitarischen Denken, daß wir es mit drei Personen zu tun haben, die als Gott bezeichnet werden, aber nur der Vater im Himmel ist der allein wahre und ewige Gott. Der Heilige Geist gehört zu ihm und kann ausgesandt werden, Aufgaben für ihn zu erledigen.
Aber denjenigen, den wir in der menschlichen Erscheinung Jesus Christus in dieser Welt hatten, das ist sein von Gottes Geist erfüllter Erstgeborener Kol 1,15 und es ist nicht der ewige Gott, sondern von Gott dem Vater, nach vollbrachtem Schöpfungswerk als Gott über diese Welt eingesetzt worden, die er sich von seinem Gott und Vater erbeten hat. Kol 1,15-17
Daniel
Zum Beispiel ist da im Griechischen vom Logos die Rede, was nicht zu „Wort“ übersetzt werden müsste, da der Bedeutungsumfang im Griechischen viel größer ist. Aber auch hinsichtlich dem zugrundeliegenden Judentum:
Im hellenistischen Judentum bezeichnet logos, aramäisch memra, das ewige Denken des einen Gottes. Memra trete bei der Schöpfung aus Gott heraus.
Quelle:
Wikipedia
Das „ewige Denken des einen Gottes“ würde aber wohl kaum als Person ausgelegt. Dann erklärt Johannes eine Kette aus Wort, Leben und Licht, welches schließlich von Johannes bezeugt worden sei. Wenn Jesus davon spricht, dass er das Licht sei, macht er damit aus dem Licht eine Person oder beschreibt das nicht vielmehr seine Bedeutung für die Gläubigen und die Welt, die im Dunkeln liegt?
Natürlich ist die Bedeutung für die Welt das Wichtigste, wenn man über das Licht nachdenkt, das in die Welt kam wie der Johannesprolog beschreibt. Da kann es hell werden in den Köpfen, vor allem wenn es darum geht, was der Sinn des Daseins ist, wie die Welt entstanden ist und auch was die Menschen in Zukunft zu erwarten haben.
Die Botschaft des ewigen Lebens in einer neuen Schöpfung ist sicher etwas herausragendes und der Eigentümer dieser Welt kam nun in menschlicher Gestalt, um die Menschen davon zu unterrichten. Joh 1,10-11
Der Eigentümer ist sicherlich derjenige, der alles geschaffen hat und das ist der ewige Geist Gottes, wir nennen ihn Vater. Aber der Eigentümer ist doch auch derjenige FÜR den er alles geschaffen hat Kol 1,17 und das ist der Erstgeborene aller Schöpfung, und wenn sein Gott und Vater ihn auch schon im AT als Gott in der Welt erscheinen läßt - das war ja der Engel des HERRN - dann ist das ist das doch nicht ungewöhnlich. Aber die Juden hatten im AT auch nicht die Notwendigkeit einen dreifaltigen Gott zu entwerfen. Da wurde ja auch nur der HERR angerufen und der Engel des HERRN kam, erfüllt von dem Geist des HERRN, um mit den Menschen zu reden. 2 Mo 3,...6-8...
Daniel
Bei Trinitariern habe ich oft das Gefühl, dass sofern nur eine Möglichkeit besteht, dass eine Bibelstelle die Dreieinigkeit bestätigen könnte, diese Stelle auch zwanghaft und ausschließlich auf diese Weise betrachtet werden muss.
Das eigentliche Hauptproblem ist aber meiner Ansicht nach, dass die der Dreieinigkeit zugrundeliegende Aussage, dass es drei Götter seien, die als ein Gott bekannt werden müssen, einen Widerspruch in sich birgt, nämlich Drei ist nicht Einer. Jede Bibelstelle scheint dann dieses Bild zu bestätigen, da es Bibelstellen gibt, nach denen auch Jesus oder der Heilige Geist kaum von Gott, dem Vater, zu unterscheiden sind - laut Trinitarier: alle drei seien Gott. Jede Bibelstelle, die Gott ist Einer bekennt - laut Trinitarier: die Drei werden ja als Einer bekannt. Nur zur Wiederholung: aber Drei sind nicht das Gleiche wie Einer.
Mein Lösungsvorschlag wäre, den Gott, den wir als den Herrn Jesus Christus bezeichnen, als den von Gott dem Vater eingesetzten Gott zu bezeichnen. Unseren Gott und Vater aber weiterhin als den ewigen und allein wahren Gott zu bezeichnen, wie es der Herr Jesus selber auch macht. Joh 17,3
Wenn im NT drei Personen als Gott bezeichnet werden, die eins sind, dann muß man sie nicht notwendigerweise alle auf eine Stufe heben und eine Dreifaltigkeit daraus machen. Bei dem Vater und dem Heiligen Geist hätte man wohl recht, abgesehen von den Fähigkeiten, die diesen beiden Personen zugeschrieben werden. Von dem Heiligen Geist sind wohl nicht so viele Wunder und Glanztaten zu erwarten, wie wenn sich der Vater im Himmel herabneigt und seine Unterstützung da ist.
Aber der Sohn Gottes ist nun mal selber auch diesem Gott und Vater hervorgegangen und eben nicht der ewige Gott und mehr wie die anderen Gottessöhne zu betrachten, wenngleich diese nicht dieselbe Autorität und Vollmacht haben, wie es der Erstgeborene hat.
Dafür hat er aber auch umso mehr Verantwortung für seine Schöpfung aufgebürdet bekommen. Hebr 2,10 Denn für diese mußte er leiden und sollte äußersten Einsatz zeigen. Dafür wird er von Gott als vollkommen angesehen, weil er alles gegeben hat, um der Welt Licht zu sein und einen Ausweg aus Tod und Sünde zu schaffen.
Daniel
Wenn hypothetisch alle möglichen Aussagen in der Bibel stehen könnten … welche wäre geeignet der Dreieinigkeit klipp und klar zu widersprechen? Nur zwei sind meiner Ansicht nach vorstellbar, nämlich die Verneinung der Dreieinigkeit an sich oder dass es mehr oder weniger als Drei sind, zum Beispiel Vier, Fünf oder Sechs usw.
Eine Diskussion mit Trinitariern hätte nur Sinn, wenn sie ein Mal versuchen würden die Bibel mit der alleinigen Prämisse „Gott ist nur Einer“ zu lesen. Dass das durchaus sinnvoll ist, möchte ich anhand einer Bibelstelle verdeutlichen:
Ich bin Jahwe, und sonst ist keiner da! / Ich bin der einzige Gott! / Ich gebe dir die Macht, / obwohl du nichts von mir weißt,
Jesaja 45:5 BIBEL.HEUTE
Da spricht EIN Gott von sich im Singular und betont der EINZIGE Gott zu sein. Wer sprach da? Gott, der Vater oder Jesus oder der Heilige Geist? Weiß Gott nicht, dass es drei gibt?
Im AT war es immer der Engel des HERRN, der von dem Geist Gottes des HERRN erfüllt war und begleitet wurde. Im NT haben sich aufgrund der glanzvollen Verdienste des Herrn Jesus Christus Veränderungen ergeben.
Nun sollte der auferstandene Geist des Herrn Jesus zur Rechten Gottes sitzen, das heißt in bevollmächtigeter Stellung und mit Macht ausgestattet Mt 28,18 , kraft des Heiligen Geistes auch gesondert als Gott angerufen und verehrt werden.
Was im AT nur unter dem Gottesnamen HERR geschehen ist. Ri 13.
Daniel
Üblicherweise bekommt man von Trinitariern nur jede Menge Bibelverse serviert inklusive Behauptungen, was dort „eindeutig“ stehen würde. Nur so eindeutig ist es halt oft nicht und um für jede einzelne „eindeutige“ Bibelstelle die nicht-trinitarische Alternative aufzuzeigen und zu erklären, fehlt es mir an der Zeit. Ich habe es mal in einer sehr langen Forumsdiskussion auf 2jesus durchgezogen und letztlich genügt mir das, weil ich mir von einer weiteren Prüfung keine weitere oder andere Erkenntnis verspreche.
Eine weitere interessante Stelle ist der Tod Jesu. Wie kann Jesus sterben, wenn er Gott ist und somit unsterblich? Auch da verlieren Wörter bei Trinitariern ganz plötzlich die übliche Bedeutung, die sie sprachlich haben.
Wenn Du oder jemand Anderer sich dafür interessiert, wie Nicht-Trinitarier die üblichen Bibelstellen auslegen, empfehle ich die Artikel der Webseite Bibelcenter:
https://bibelcenter.de/bibel/studien/tr ... slehre.php
Grüße,
Daniel.
Deinen letzten Gedanken finde ich seltsam. Nicht mal Menschen sterben, der Geist bleibt ja am Leben. Und wieso sollte Gott nicht in einer menschlichen Hülle sterben. Insbesondere, wo der Geist einer Person in ihm war, die aus der Herrlichkeit Gottes kam und von ihr erfüllt war, mehr als alle anderen Menschen je zuvor. Hebr 1,9, Kol 2,9
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.