Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 27. Sep 2024, 11:13
Zippo hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2024, 14:10
Wie kommt es eigentlich zu der Frage, wer der Größte ist ?
Ich
Gute Frage. Ich habe eine vielleicht einfache Antwort. Der Größte zu sein ist das Verlangen von Erwachsenen, und es gibt viele Gründe, wovon einige ehrenhaft sind, aber die meisten sind fleischlich, also sündhaft. Bei Kindern gibt es noch nicht diese Denkkategorie.
Das glaube ich aber doch. Kinder wollen auch Sieger sein, die Ersten bei Sport und Spiel. Ich wollte immer ein guter Fußballer sein und auch beim Kartenspiel wollte ich immer gewinnen. Ich kann diesen Ehrgeiz bis zum heutigen Tag nicht verleugnen.
Aber irgendwann habe ich mich dann mit dem Platz begnügt, der mir zugewiesen wurde. Beim Fußball kam ich nur in die B Mannschaft und da waren wirklich keine guten Fußballer. Und im Beruf fehlte mir der Ehrgeiz, den ich im Studium noch gezeigt hatte. Da habe ich mich mehr auf mein Freizeitleben konzentriert.
In der Gemeinde wollte ich auch nicht der Größte sein, aber es gibt da Temperamente, die würden ohne weiteres den anderen die Füße waschen, damit sie die Größten sind. Joh 13,5-15 Aber Gott durchschaut natürlich solche Motivation.
Aber diese Handlung zeigt doch, wer im Reich Gottes groß ist, nämlich wer dem anderen dient. Mt 10,43
Das ist glaube ich keine so hervorstechende Eigenschaft von Kindern, daß sie einander dienen.
Und als Erwachsener machst du das auch nicht so gern. In der Gemeinde haben diejenigen Freude, die ihrer Begabung anderen helfen, aber dazu mußt du sie doch erst mal hinführen.
Helmuth
Kinder wollen spielen, das ist ihre Natur und ihnen geht es dabei nicht um's groß sein oder gewinnen, sondern es macht Spaß Dinge zu entdecken oder eine Aufgabe zu meistern. Sie lernen also spielend und das effektiv. Dann siehst du in ein strahlendes Gesicht. Und ich meine, dies ist göttlicher Natur, denn wahre Freude ist ein Wesensmerkmal des HG.
Jedes Kind will gewinnen. Und die Jünger wollten auch gern wissen, was sie von ihrer Tätigkeit haben, also was da für sie bei rumspringt. Lk 18,28-30 Es ist ja auch nicht verwerflich, Ehrgeiz zu haben; im Reich Gottes muß man seine Fähigkeiten aber dem Heiligen Geist unterstellen, sonst ist Gott vielleicht gar nicht zufrieden.
Und wer seine Gabe vergräbt, ist ganz schlecht dran und wird am Ende rausgeschmissen. Mt 25,26-30 Les dir das ganze Kapitel mal durch, da ist nicht vom kindlichen spielen und freuen die Rede, sondern vom dienen und für den anderen da sein.
Helmuth
Die Motivation alles besser zu können als andere kommt dann irgendwann, wenn die Sünde in Kindern mehr zur Wirkung kommt, sie also das Kindsein verlassen. Dann wird aus Freude auch Schadensfreude, wenn andere versagen, oder aus Hilfestellung nur ein Machtkampf um die Position für ein solches Amt.
Fazit: Die Sünde motiviert mehr als der eigentliche gottgegebene Zweck.
Kinder können auch Schadenfreude haben. Erwachsene können dagegen lernen, sie nicht zu haben und anstattdessen lieber zu helfen, das ist auch eine Sache der Erziehung.
Aber im Laufe seines Lebens trifft eben jeder Mensch so seine Entscheidungen. Bis zu dem Zeitpunkt, wo er merkt, daß seine Entscheidungen schlecht waren und er gerne umkehren möchte. Lk 15,16-18 Das setzt allerdings wieder ein empfindsames Gewissen voraus und die Bereitschaft ehrlich Buße zu tun. Die Botschaft des Evangeliums gibt nun die Möglichkeit der Umkehr und Gnade, aber die Botschaft des Kreuzes ist nun mal den meisten eine Torheit. 1 Kor 1,17-25
Wer sie kindlich ergreift, weil der Heilige Geist ruft, der tut sich leichter, als derjenige der von vorneherein alles verstehen will.
Warum will Gott diese "Torheit des Glaubens" ? Will er damit vielleicht direkt das Wetteifern um den Eintritt in das Reich Gottes und die größten Positionen darin verhindern ?
Es wäre ja auch wieder ungerecht, wenn jemand, dank seiner hervorragenden Qualitäten besser dran wäre. Es gibt auch Menschen, die haben Pech im Leben gehabt oder sind vielleicht mehr von Satan angefochten worden. Das sollte ein gerechter Gott alles in seiner Beurteilung mit einbeziehen, meine ich.
Die "Torheit des Kreuzes" hält auch viele Menschen ab, die stolz sind und abfällig über Menschen denken, die menschliche Klugheit und Stärke für wichtig halten und ein gutes Ansehen in der Gesellschaft, die können doch mit der Kreuzigung gar nichts anfangen.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.