Wer oder was ist "antichrist" ?

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Kingdom
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von Kingdom »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 17. Okt 2024, 17:01 Ich denke wir könnten uns vielleicht darauf einigen, dass dieser eine Antichristus etwas sein wird, dass flächendeckend dominieren und etabliert sein wird.
Nun die Reformatoren kannten Ihn aber eben noch nicht den letzten falschen Messias.

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ProfDrVonUndZu
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Spice hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 18:11 Aber gerade durch den Zeitpunkt - Abschaffung des Bargeldes - wird deutlich, was die Offb. mit den Tier, dem Bild des Tieres und dem Antichrist meint.
Es geht in der Offenbarung und bei dem Malzeichen des Tieres sicher um ein Zahlungsmittel, aber unser Bargeld ist schon nicht mehr einfaches Zahlungsmittel im Auge von Antiken Menschen, sondern bereits eine Form höherer Ordnung. Die staatlichen Währungen in Form von Münzgeld waren den Apostel schon bekannt, aber dennoch für sie etwas Befremdliches bezogen auf das Denken im Sinne der Mosaischen Ordnungen. Sowas war Sache der Welt. Zahlungsmittel als staatliche Währung, über die die wirtschaftspolitische staatliche Macht wacht, das wäre schon ein Malzeichen des Tieres. In späteren Jahrhunderten entwickelten sich aber selbst aus diesem Zahlungsmittel immer abstraktere Substitute und schließlich die Banknoten aus Papier. Inzwischen benutzen wir dafür vor allem digitale Formen. Die Abschaffung des Goldstandards nicht zu vergessen. Ich finde, der Fokus auf eine künftige Abschaffung des Bargeldes läuft in die Irre, weil Bargeld in der jetzigen Form schon längst nicht mehr das ist, was ein Hebräer üblicherweise als akzeptables Zahlungsmittel für den Warenverkehr erkannte. Dass das Bargeld in der jetzigen Form abgeschafft werden soll und wahrscheinlich auch abgeschafft wird, das will ich gar nicht anzweifeln. Es könnte aber auch genau so gut sein, dass die dahinterwirkenden wirtschaftspolitischen Akteure deswegen darauf hinwirken, weil sie meinen, das in der Offenbarung zu lesen. Wenn man den Podcast über den Christlichen Zionismus gehört hat, scheint das tatsächlich gar nicht so fernliegend.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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ProfDrVonUndZu
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Kingdom hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 19:33 Nun die Reformatoren kannten Ihn aber eben noch nicht den letzten falschen Messias.
Luther hielt den Papst für den Antichristen und die Siebenten Tags Adventisten tun das bis heute. Aus Sicht vor 500 Jahren ist das auch verständlich. Das Problem ist nur, dass die Macht dieses vermeintlichen Antichristen schon längst überwunden wäre. Heute taugt diese Erklärung nichts mehr.
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Helmuth
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 13:22 Daß "ein" Antichrist dadurch gekennzeichnet sei, daß er einem falschen "Christus" hinterherläuft ist nicht plausibel.
Jeder, der nicht JC im Fleisch gekommen bekennt, diese sind gem. 1. Joh 4:3 die Antichristen. Das kommt einer Definition gleich und war offensichtlich ein gravierendes Problem. Und sie kommen aus den eigenen Reihen —> 1. Joh 2:19.

Das sind also ehemalige, aber vom Glauben abgefallenen Christen. oder sie erkannten nie den Sinn des Blutes, das in dem Sinn Fleisch ist, weil anders Jesu Erlösungswerk nicht möglich gewesen wäre. Wie auch immer, sie sind nun keine mehr von uns.

Frage: Lehren diese AC nun einen richtigen oder einen falschen Christus? Und was man lehrt, dem läuft man zumeist auch hinterher. Oder etwa nicht? Warum ist das für dich nicht plausibel?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Abischai
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von Abischai »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 19:15 Der Kommunismus der Urgemeinde
Wenn auch die Urgemeinde oft als "urkommunistisch" herhalten muß, was aber m.E. nur zu Propagandazwecken vom Sozialismus strapaziert wurde, sollte man sich lieber doch konsequenterweise vom Gebrauch dieser Bezeichnung distanzieren. Kommunismus ist nicht das, was er durch eigene Definition ist (vgl. "das kommunistische Manifest" oder so ähnlich), sondern der Kommunismus ist eine Kaperung ähnlicher Vorläufer, die ein bisschen gut und ein bisschen schlecht waren (die Pariser Kumune), die man hätte als Modeerscheinung der Geschichte verzeihen können. DER Kommunismus wurde von Karl Marx und Friedrich Engels aus der Taufe gehoben und hernach von Wladimir Iljitsch Lenin aufgegriffen, von Jossif Stalin zur perfiden Perfektion getrieben (absolut nicht im Sinne des "Urkommunismus") und zuletzt von Pol Pot und Mao tse Dong (uva.) als das entlarvend verkörpert, was er war: Satanismus (im Sinne von Karl Marx, der als Satanist initial den Kommunismus verkörpert).
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Abischai
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von Abischai »

Helmuth hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 19:54 Jeder, der nicht JC im Fleisch gekommen bekennt, diese sind gem. 1. Joh 4:3 die Antichristen. Das kommt einer Definition gleich und war offensichtlich ein gravierendes Problem.
Johannes benennt hier nicht die Menschen, sondern einen Geist, und dieser Geist ist es, der die Menschen bewegt, der Geist des Antichristen.
In 1. Joh. 2;19 bezeichnet Johannes Menschen, die zur "Armee" des Antichristen gehören.
Das alles kann zwar auch auf eine Vielzahl von Menschen hindeuten, aber das ist eher unplausbel.

Ich halte es für sinnvoller, da Johannes den Begriff "Anitichrist" ja gebraucht, zu schauen, was der Antichrist denn sein kann und auch nicht sein kann. Genau das ist der Sinn dieses Thraeds, wie er von mir gemeint war.

Wenn Johannes das Wort "Antichrist" gebraucht, dann ist das auch exakt das sprachliche Pendant zu "Christ" im Sinne von Christus, und nicht im Sinne von Christen. Denn der Antichrist richtet sich nicht anti alle Christen, sondern anti DEN Christos. Es gibt auch keine messianische Kultur oder messianische Gesellschaft, sondern genau EINEN Messias. Daß sich viele als falsche Messiasse erwiesen haben und zuvor beansprucht haben DER Messias zu sein, indem sie sich so nennen ließen und dem NICHT widersprochen haben zeigt doch nur, daß da in "Möchtegernen" der Geist des falschen Messias bereits brannte, aber mehr waren dieauch bloß nicht. So daß Anton Zandor LaVay sich auf dem Sterbebett "666" nennen ließ, machte ihn noch lange nicht zu DEM Antichristen, auch wenn er sich gern mit dieser dunklen Kerze geschmückt hätte, er war ein böser Möchtegern, mehr nicht.

Bezüglich des Messias geht es ausschließlich um eine einzige Person, nämlich DEN Messias. Und wenn wir auch viele typische "Vorschattungen" des echten Messias in der Bibel finden (die jeweils einige messianische Eigenschaften prophetisch verkörperten: Josef, Mose, Simson, David) so wartete Israel immer nur auf DEN einen Messias.

Wäre der "Antichrist" nun nur ein Prinzip, eine Haltung, ein Geist der in vielen wirkt, würde das keine ernstzunehmende Täuschung darstellen, auf die sehr viele hereinfielen.

Der Antichrist muß eine zwar gefälschte, dennoch aber nahezu perfekte Entsprechung zu dem echten Christus darstellen, und der wahre Christus ist unser Herr Jesus, von dem wir wissen, daß er ein von der Jungfrau geborener echter Knabe und späterer Mann war, der mit etwa 33 Jahren für uns an einem echten Kreuz aus Holz starb.
Darum muß DER Antichrist ein "perfekter" Mann von Fleisch und Blut sein, pervers vielleicht auch ein Weib oder androgynes diveres, auch möglich. Einer aber, der für DEN Christus gehalten wird, sonst wäre das Theater völlig vermasselt. Daher halte ich einen Transgender-Christus auch nicht für plausibel, weil er die halbwegs treuen unter den Verwirrten nicht beeindrucken würde. Nein, das muß schon jemand (EIN Jemand) miot echten "Werten" sein, solange zumindest, bis die Mitte der Jahrwoche erreicht ist, dann darf und wird die Maske fallen, vorher nicht.
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Oleander
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 19:15 Der Kommunismus der Urgemeinde war nie dafür gedacht, ihn in pluralistischen Gesellschaften auf staatliche Ebenen und Ausmaßen auszudehnen.

Ich denke aber, diese Art der Distribution wäre innerhalb von Gemeinden immer noch angebracht
Aber sind nicht grade die Amischen, die dieses "Prinzip" noch leben ?
Nur ehrlich gesagt, ich könnte mir nicht vorstellen, wie jene zu leben.
Eventuell nur dann, wäre ich da "hineingeboren".
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Abischai
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 20:24die Amischen
Niemals, die Amish sind keine Kommunisten, keine Satanisten die Gott um jeden Preis verleugnen und beleidigen wollen. Sprüche wie "ohne Gott und Sonnenschein, bringen wir die Ernte ein" können nur von selbstmörderisch wahnsinnigen Menschen kommen, die nicht wissen, was sie da faseln, und das sind nun mal in diesem Falle die Kommunisten. Die Amish sind aus anderem Holz, die wären mir lieber als alle anderen.
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Oleander
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 20:33 Niemals, die Amish sind keine Kommunisten,
Der Professor sagte:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 19:15 Der Kommunismus der Urgemeinde
Ich mußte das auch erst ergoogeln:
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCte ... Urgemeinde
Als Gütergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde...
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Re: Wer oder was ist "antichrist" ?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Abischai hat geschrieben: Fr 18. Okt 2024, 20:05 Wenn auch die Urgemeinde oft als "urkommunistisch" herhalten muß, was aber m.E. nur zu Propagandazwecken vom Sozialismus strapaziert wurde, sollte man sich lieber doch konsequenterweise vom Gebrauch dieser Bezeichnung distanzieren. Kommunismus ist nicht das, was er durch eigene Definition ist (vgl. "das kommunistische Manifest" oder so ähnlich), sondern der Kommunismus ist eine Kaperung ähnlicher Vorläufer, die ein bisschen gut und ein bisschen schlecht waren (die Pariser Kumune), die man hätte als Modeerscheinung der Geschichte verzeihen können. DER Kommunismus wurde von Karl Marx und Friedrich Engels aus der Taufe gehoben und hernach von Wladimir Iljitsch Lenin aufgegriffen, von Jossif Stalin zur perfiden Perfektion getrieben (absolut nicht im Sinne des "Urkommunismus") und zuletzt von Pol Pot und Mao tse Dong (uva.) als das entlarvend verkörpert, was er war: Satanismus (im Sinne von Karl Marx, der als Satanist initial den Kommunismus verkörpert).
Kapitalismus, Sozialismus und auch Kommunismus sind in ihren historischen Ausprägungen nicht ohne den technischen Fortschritt zu denken. Die Produktion von Gütern steht hier im Mittelpunkt. Um Produktion ging es den Apostel gerade nicht und daher gibt es bei ihnen auch keinerlei Leitfaden für eine organisierte Arbeitsteilung für die Güterproduktion. Wenn man so will, ist diese ein blinder Fleck bei ihnen, denn auch sie leben nicht nur von Luft und Liebe sondern entweder durch eigene Erwerbsgelegenheiten, durch Zuwendungen anderer, oder meinetwegen sogar durch Wunder.

Für Marx war der Kommunismus in weiter Ferne. Kommunismus bedeutet gemeinschaftlich und es hängt ja davon ab, welche Art von Gemeinschaft man als Grundlage für weitere Gedanken hernimmt. Das System der Arbeitsteilung im Kapitalismus hat Marx zwar kritisiert, wie vor ihm auch schon Adam Smith, dennoch bauten seine Vorstellungen möglicher Entwicklung auf die Notwendigkeit historischer Phänomene auf. Es ist nicht ganz klar, wie konsequent er bis zum Lebensende an diesem Historischen Materialismus festhielt. Für Russland ließ er sich wohl überzeugen, dass dort der Kommunismus auch ohne die kapitalistischen Vorbedingungen eingeführt werden könnte. Dass also von einer Agrargesellschaft direkt zum Kommunismus übergegangen werden könnte. Die Kommunisten des Ostens haben Marx aber falsch verstanden. Sie haben gemeint, der Kommunismus sollte eine Agrargesellschaft abschaffen. Marx hatte vielmehr gemeint, dass der mit den Agrargesellschaften einhergehende Feudalismus überwunden werden müsste. SIe gaben die Landwirtschaft zu Gunsten der Industrialisierung auf, haben die Bauern in die Fabriken geschickt, die alten Feudalherren zum Teufel gejagt und sich zu Fabrikherren und somit zu den neuen Feudalisten gemacht. Es wurde keine Nahrung mehr produziert und so verhungerten alle. So liefen sozialistische Experimente dauernd ab und Marx hat deren mutwillig induziertes Scheitern schon im Kommunistischen Manifest vorhergesagt. Er verstand das als Teil der Propaganda gegen das Gespenst des Kommunismus.

Man könnte meinen, die Amerikaner waren immer die größten Gegner des Kommunismus. Aber es waren eigentlich die Kirchen. Die Kirchen wiederum bestimmten das Denken der Amerikaner. Der Sozialismus steht dem American Way of Life entgegen. Dieser Way war vor 200 Jahren verständlicherweise noch vielversprechend in einem fast grenzenlosen und unbewohnt scheinendem Land, aber seit spätestens den 80er Jahren und den neoliberalen Reformen ist ein Glaube daran nur noch töricht.
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