Oleander hat geschrieben: ↑Sa 26. Okt 2024, 14:17
Ist das dann schon Abgrenzung gegen dich oder andere Auffassungen?
Meine letzte Antwort war zugegebenermaßen nicht weise genug, also gibt mir bitte eine zweite Chance es nochmals zu erklären. Um mich geht es hier auch nicht. Ich möchte erörtern, wie es zur trinitarischen Auffassung gekommen ist. Meiner Meinung nach war das keine Glaubensgrundlage unter den Aposten. Das ist aber nur, was ich glaube. Trinitarier werden mir widersprechen und das ist mir bewusst
Darum möchte ich vermeiden um die Trinität selbst zu feilschen, denn das erfolgt schon seit 1.700 Jahren ohne Erfolg. Ich versuche sie nur mal ohne Wertung zu definieren. Magdalena hat eine Kurzversion geliefert, womit ich einverstanden bin, und ich meine der Kern jeder Fassung ist immer der: "Jesus IST Gott".
Damit wäre nur mal das geklärt, ohne es näher zu bewerten, denn gerade das Werten funktioniert nicht. Ich verfolge daher einen anderen Ansatz. Lasst uns die Ursache für die Entstehung feststellen und objektiv prüfen, ob sie sie schon von Anfang an Bestandteil des christlichen Glaubens war oder nicht.
Falls ja, müsste man sie aus der Bibel herauslesen, und zwar nicht als Auslegung, sondern als Klartext. Falls dem nicht so ist, dann hat sie sich dahingehend erst entwickelt. Damit steht immer noch nicht fest, ob sie stimmt oder nicht, es gilt lediglich als bestätigt, dass im 4. Jh. eine schriftliche Form vorlag und man diese für verbindlich erklärt hatte.
Das Problem nun: Es war keine wirkliche Einigung, sondern entstand unter krichenpolitischen Vorgaben und auch machtpolitischen Zwängen. Die Christen blieben danach weiter uneins wie zuvor, weshalb ich nicht von einer Einigung gewirkt durch den HG reden kann.
Es nützt uns dann auch keine Erörertung über Sektiererei, denn das kann man, solange der Tatbestand ihrer Richtigkeit nicht feststeht, nicht klären und obendrein kann man das beiden Parteien vorwerfen. Verfolgt man die Kirchengeschichte, beobachtet man sie auf beiden Seiten, bei Anhängern eines trinitarischen Konzeptes ebenso wie bei den Anhängern eines nichttrinitarischen Konzeptes.
Was man bedenken muss: Eine Bibel gab es noch keine wie wir sie heute vorliegen haben. Auch diese hat sich parallel dazu erst entwickelt. Bis ins 3. Jh.war noch keinem klar, was als kanonisch bzw. nichtkanonisch zu gelten hat. Die Literatur, insbesondere die theologisch philosophische wucherte dahin und es gab viele Strömungen. Es fehlte schlicht eine Grundlage sich "biblisch" zu einigen.
Im 4. Jh. eskalierten die Auseinandersetzungen zur Trinitätsfrage und es kam im Jahr 325 zum Konzil von Nicäa, auf dem diese Streitfrage endlich geklärt werden sollte. Doch sie wurde nicht geklärt, sondern von einer Mehrheit dogmatisch fixiert. Viele Gegner des Trinitarismus erschienen dort aber nicht, dafür wurde von den Anwesenden die Aberkennung des Bekenntnisses mit dem Anathema belegt.
Mein Thread verfolgt die These, dass man nicht in einer Entwicklung nach Wahrheit suchen kann, von der sich abzeichnet, dass ihre Verfechter mehr Antichristen als Christen sind. Und ich erkläre zuletzt nochmals: Das ist hier meine Arbeitshypothese. Dafür lege ich die biblische Grundlage, wie sie der Joh-Brief darlegt:
1. Joh 2,18-19 hat geschrieben: Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so würden sie wohl bei uns geblieben sein; aber damit sie offenbar würden, dass sie alle nicht von uns sind.
Dies beschreibt, dass sich der Personenkreis aus den Christen entwickelt hatte, dass sich also schon im 1. Jh. die Geister schieden.
1. Joh 4,3 hat geschrieben: Und jeder Geist, der nicht Jesus Christus im Fleisch gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.
Und dies beschreibt ein theologisches Erkennungsmerkmal, wie damals Christen und Antichristen voneinander zu unterscheiden waren.