Abischai hat geschrieben: ↑Mi 6. Nov 2024, 18:33
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 6. Nov 2024, 13:44
jeder Leser wird mit seiner bevorzugten Deutung, den Vers etwas anders lesen.
Es geht um Rö 9,5, das mußt du dazu sagen. Wird der Herr Jesus hier von Paulus als Gott bezeichnet oder handelt es sich um einen Gott belobigenden Nachsatz, wie Daniel vermutete ?
Für mich ist es keine Frage mehr, denn Gott hat seinen Sohn erhöht und gibt uns die Möglichkeit, durch den Heiligen Geist, der ihn in uns vertritt, mit dem Herrn Jesus Christus zu reden, ihn zu loben und zu fragen. Wir stehen ja immerhin in seinen Diensten, deswegen hat Paulus oft die Bezeichnung "Herr" bevorzugt.
Wenn man auf Ps 110,1 schaut, dann erkennt man, daß dieser Herr zur Rechten des HERRN, diese geistige Persönlichkeit war, die ihm als Gott immer erschienen ist.
Und wenn man im NT liest, daß dieser "Herr" als Christus erwartet wurde, dann verwundert es nicht mehr, daß der Jünger Thomas in dem auferstandenen Herrn Jesus seinen "Herrn und Gott" erkennt. Joh 20,28
Der Herr zur Rechten des HERRN war schon Gott im AT bzw. von ihm bevollmächtigt, aber es ist die Frage ob eine Gleichstellung mit dem HERRN gerechtfertigt ist ?
Wenn David betete, dann kam der Engel des HERRN, also war es sein Gott. 2 Mo 3,1 macht diese Gleichstellung mit dem Gott Israels deutlich, denn der Engel des HERRN sagt: "Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen."
Im weiteren Text wird der Engel des HERRN als Gott bezeichnet, dann sagt er: "Ich bin, der ich bin, ....der ich bin hat mich zu euch gesandt" 2 Mo 3,14
Aus diesem "Ich bin" in das hebräische übersetzt, ist schließlich Jahwe geworden bzw. das Tetragramm JHWH Also ist der Engel des HERRN der Gott Israels.
Die Juden würden das allerdings so nicht sehen, sondern sie würden sagen, es ist der Gott Israels, weil der HERR aus ihm sprach.
Abischai
Es geht doch aber immerhin um die Majestät Jesu. Es geht nicht darum, daß an der Hauswand eine falsche Farbe ist, und jeder das anders sieht, Geschmackssache eben.
Es geht um die Ehre Gottes des Vaters, der bestimmt hat, daß alles dem Sohn übergeben worden ist (alles!).
Wer Jesus NICHT als Gott versteht, möge das so handhaben, das ist eine Erkenntnisfrage, aber m.E. bitte nicht so lehren, daß Jesus nicht Gott sein könne, denn diese Erkenntnisfrage war bei vielen schon recht zu Anfang des Weges geklärt. Das waren eben z.B. der Herr selbst, der sich dem Apostel Philippus gegenüber als der Vater vorgestellt hatte und der Apostel Thomas, der JEsus als seinem Herrn und seinen Gott huldigte, und wie oben zitiert: Paulus. Da haben wir also drei Apostel, die erlebt haben und ausgesagt haben, daß Jesus Gott ist (Gott gleich, wie Gott, ohne Unterscheidungsmöglichkeit für uns Menschen). Die einzig anzunehmende Unterscheidungsmöglichkeit war damals, als der Herr Jesus in menschlicher Gestalt anfaßbar war und man den Vater aber nicht mit den Augen sehen konnte (man meinte das). Allerdings hat der Herr selbst gesagt, daß der Vater immer bei ihm sein und daß er ihn niemals verlassen werde (außer dann am Kreuz...).
Die Majestät Jesu, war für alle Menschen in seiner Umgebung, die Majestät eines Menschen. Nur manche Andeutungen, haben darauf hingewiesen, daß in ihm ein höherer Geist zu finden war, der aus der Herrlichkeit Gottes zu ihnen herabgekommen war. Es wurde ja auch offenbar eine solche Persönlichkeit als Christus erwartet, die in Ps 110,1 als "Herr" bezeichnet wird.
Als Christus, hat den Herrn Jesus nur Petrus erkennen dürfen Mt 16,16, und nach der Auferstehung der Jünger Thomas.
Die Majestät des Herrn Jesus ist die eines Gottes, das können wir heute sagen, weil wir das NT haben und seine Aussagen kennen. Seit der Auferstehung Jesu wurde der Herr Jesus noch einmal erhöht und wird von vielen Menschen als Gott angerufen.
Ich zumindest glaube auch daran, daß der Herr Jesus Gott des AT ist und dort als Engel des HERRN bzw. Engel des Bundes erschienen ist. Insofern ist auch die Beschreibung einleuchtend, wenn man im Johannesprolog sagt: "..das Wort war bei Gott und das Wort war Gott" Joh 1,1
Aber trotz seiner Erhöhung, die das NT beschreibt, glaube ich nicht daß er dem ewigen Gott und Vater gleich ist, er ist vielmehr der Erstgeborene vor aller Schöpfung Kol 1,15, den sein Vater in Rang und Würde gebracht hat. Er ist nicht der ewige Gott, sondern aus ihm hervorgegangen.
Und wenn ich der Trinität folgen soll, dann müßte man mir nachweisen, daß dieser Erstgeborene "Gott aus Gott geboren" ist, wie es das Glaubensbekenntnis des Athanasius aussagt. Und man müßte mir nachweisen, daß er ewig ist.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.