Noch zwei Tage bis zum Untergang

Säkularismus
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Johncom
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von Johncom »

Abischai hat geschrieben: Do 21. Nov 2024, 19:42 Für die um die es geht, die Volksmenge, also alle (d.i. Der Staat). Zu denen gehören auch die "oberen", aber eben auch, und nicht nur, wie jene fälschlich meinen.

Seltsamerweise weiß der "kleine" Mann, daß alle dazugehören. Die Abgehobenen, die "oberen 10.000" meinen, daß der Pöbel nicht dazugehört sondern nur stört und aber doch bitte die Zeche zahlen soll.
Ich glaube, da machen wir uns was vor. Die oberen 10.000 leben in ihrer eigenen Welt, und das schon Jahrhunderte oder länger. Das sind Dynastien, sie heiraten untereinander und weltweit. Früher sagte man "blaues Blut". Die ganz Oberen haben wenig oder kaum nationale Bodenhaftung. Fast alle haben mehrere Pässe: amerikanisch, EU, Schweiz, oft israelisch. Ihre Kinder werden in teuren Internaten ausgebildet, was nicht schlecht ist, aber klug.

Was ich sagen will: Es ist eine Illusion, wenn man glaubt, die Oberen gehören zu uns. Oder man könnte ihren Reichtum anzapfen. Sie haben die fähigsten Anwälte und Steuerberater und sind überall investiert, wo es sicher ist. Bevor irgendwo ein neues Gesetz zur Reichenbesteuerung beschlossen wird, ist das Vermögen schon längst woanders. Ein Bank-Konto auf Karibik-Inseln, ein Wohnsitz und einen Briefkasten gibt es gratis. Irgendwann erfährt die Presse davon wenn gerade Sommerloch ist: was für ein Skandal!

Das Volk darf sich empören. Aber auch die Presse weiß: in ein paar Wochen hat der Leser alles wieder vergessen.
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Johncom
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von Johncom »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 00:12 Das Recht auf Reisefreiheit bringt einem ja nicht viel, wenn man 1. zu wenig Geld verdient und 2. zu wenig Urlaub hat.
Reisefreiheit, finde ich, ist ein absolutes Grundrecht. Und wenn man wenig Geld hat muss man es sich verdienen. Oder weniger ausgeben für Unnützes. Was Urlaub angeht, man kann auch unbezahlt Urlaub machen oder kündigen.

Wenn staatliche Systeme ihre Bürger in Unfreiheit halten wollen, werden sie schon in der Erziehung der Jugend die soziale Anpassung predigen. Es klingt so schön: alle sind gleich. Aber macht Gleichheit vielleicht unfrei?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Johncom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 02:09 Und wenn man wenig Geld hat muss man es sich verdienen. Oder weniger ausgeben für Unnützes.
Sag das mal einer Pflegekraft. So einen Kommentar halte ich für zynisch und kann das nicht ernst nehmen.
Johncom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 02:09 Was Urlaub angeht, man kann auch unbezahlt Urlaub machen oder kündigen.
Wer kündigt, hat kein Erwerbseinkommen mehr. Aber vielleicht ja noch fürstliches Kapitaleinkommen.

Warum soll man überhaupt Urlaub machen wollen, wenn wir doch im besten Deutschland aller Zeiten leben und es woanders überall so schlimm und grausam ist ?
Johncom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 02:09Wenn staatliche Systeme ihre Bürger in Unfreiheit halten wollen, werden sie schon in der Erziehung der Jugend die soziale Anpassung predigen.
Das kommt ja noch dazu. Aber im Kapitalismus ist das primäre Versprechen der Freiheit die Freiheit durch Konsum.
Johncom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 02:09Es klingt so schön: alle sind gleich. Aber macht Gleichheit vielleicht unfrei?
Wenn alle gleich unfrei sind. Der Liberalimus erklärt die Menschen nur für frei, er trägt aber rein gar nichts dazu bei, Gleichheit herzustellen. Und durch die Erklärung macht er Gleichheit zur Prämisse des Rechts und erzeugt damit nur weitere Unfreiheit und verschärft die bestehende Ungleichheit.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von jsc »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 16:29 Warum soll man überhaupt Urlaub machen wollen, wenn wir doch im besten Deutschland aller Zeiten leben und es woanders überall so schlimm und grausam ist ?
Was hätte das eine mit dem anderen zu tun?
Achtung! Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand aber hat das Recht auf eigene Fakten.

Und diese Faktenchecker von den sie immer reden... sind die jetzt bei uns hier im Raum und sie können sie sehen und hören?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

jsc hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 18:06 Was hätte das eine mit dem anderen zu tun?
Wenn es um Urlaub und Erholung geht, sehr viel. Natürlich nichts, wenn es um wissenschaftliche Beobachtung geht.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Johncom
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von Johncom »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 16:29
Johncom hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 02:09 Und wenn man wenig Geld hat muss man es sich verdienen. Oder weniger ausgeben für Unnützes.
Sag das mal einer Pflegekraft. So einen Kommentar halte ich für zynisch und kann das nicht ernst nehmen.
Ich habe mich selbst ernst genommen als Jugendlicher, in einer Fabrik gejobbt und das reichte für meine 1. Asien-Reise. Mit dem Rucksack und low budget. Das Reisen, sich in dieser Welt frei bewegen sehe ich als Menschenrecht, das meinte ich. Eine Kreuzfahrt ist natürlich was anderes. Aber das stimmt: Pflegekräfte in Vollzeit verdienen zu wenig.
Warum soll man überhaupt Urlaub machen wollen, wenn wir doch im besten Deutschland aller Zeiten leben und es woanders überall so schlimm und grausam ist ?
Das ist ja der Stuss, den die Medien verbreiten. Deutschland ist heruntergekommen, fast wie die USA. Mich bedrückt das nicht, ich sehe es wie einen Film. Noch 2 Jahre, dann sind wir auch weg, ausgewandert.
Aber im Kapitalismus ist das primäre Versprechen der Freiheit die Freiheit durch Konsum.
Früher, noch vor der Wende, dachte ich, das westliche System wolle uns auch mit dem geistigen Reichtum beglücken. In den letzten 3 Jahrzehnten dreht sich unsere Welt in Richtung "marktkonform". Aber ist das nicht auch Lektion, die Gott uns gibt? Ich meine, wir sollten keinen Versprechen folgen sondern lernen, dass jede Freiheit erkämpft werden muss. Materiell wie geistig.

In der Welt wird einem nichts geschenkt. Aber kämpfen kann jeder selbst, kämpfen kann sogar Spaß machen.
Und wer fest an den Untergang glaubt, der hat es noch leichter zu kämpfen weil es nichts mehr zu verlieren gibt.
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Johncom
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von Johncom »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 23. Nov 2024, 19:00 Wenn es um Urlaub und Erholung geht, sehr viel. Natürlich nichts, wenn es um wissenschaftliche Beobachtung geht.
Urlaub kann total langweilig sein: Kanaren, Türkei, Ägypten .. pauschal gebucht. Das Essen war gut, der Kellner war nett, das wars.

Echtes Reisen ermöglicht Begegnungen, kennen lernen der anderen Kultur. Und es kann erholsam sein, zu erfahren, dass es da in den fernen Ländern noch dieses "eigentliche" Leben gibt. Erholsam für Geist und Seele, sich auf so etwas einzulassen. Wissenschaft ist Wissen, das man sich selber schaft.
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von Philippus »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 22. Nov 2024, 00:32
Lehnst du dich damit an Westerwelle an, der 2010 von sich gab :
"Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein. An einem solchen Denken kann Deutschland scheitern"
Oder an Sloterdijk, der den Sozialstaat als Diebstahl an den Fleißigen beschrieb ?


Da ist was dran, der Spruch vom Sloterdijk, wir leben heute in einer Welt, wo man sich wundern muss dass überhaupt noch welche arbeiten, wo das Bürgergeld permanent erhöht wird, mehr als der Mindestlohn und man gut und bequem das ganze Leben lang bestehen kann, ohne irgendeine Arbeit anzunehmen.
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Philippus hat geschrieben: Sa 30. Nov 2024, 21:39 Da ist was dran, der Spruch vom Sloterdijk, wir leben heute in einer Welt, wo man sich wundern muss dass überhaupt noch welche arbeiten, wo das Bürgergeld permanent erhöht wird, mehr als der Mindestlohn und man gut und bequem das ganze Leben lang bestehen kann, ohne irgendeine Arbeit anzunehmen.
Der Text ist von 2009. Als der Text verfasst wurde, war an Mindestlohn oder immer höheren Regelsätzen beim ALG II nicht zu denken. Seitdem hatte CDU dominierte Regierung unter Merkel verschiedene Klatschen vom Bundesverfassungsgericht bekommen. Die letzte große Klatsche kam im November 2019. Das hatte zur Folge, dass später unter der Ampel das ALG II / Hartz-IV in das Bürgergeld umgeändert wurde. Die Änderungen waren notwendig und haben nichts mit der Großzügigkeit der Regierung zu tun. Die GroKo hatte die Änderungen verschleppt und "glücklicherweise" kam ihr Corona dazwischen.

Sloterdijk meint mit den Fleißigen, die er Produktive nennt, nicht die arme alleinerziehende Aldi-Verkäuferin oder Pflegekraft, sondern jene Unternehmen und Unternehmer, die einen hohen finanziellen Output haben, unabhängig von Charakter oder Nachhaltigkeit der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen. Was auf dem Markt erfolgreich ist, kann nicht falsch sein, so die Devise. Mit seiner Kategorie von Produktivität macht er ja nicht nur deutlich, dass und welche Besteuerung er für Diebstahl hält, sondern er offenbart gleichzeitig, dass er sogar Löhne prinzipell für eine Störlast für die Produktiven hält, wenn sie über das bloße für die Reproduktion der Arbeitskraft erforderliche Existenzminimum hinausgehen.

Dass immer mehr, und vor allem die Generation Z, immer weniger Bock auf Arbeit haben, sofern das überhaupt stimmt, würde mich nicht wundern. Ich fände es sogar gut wenn mehr Leute offen gegen die hiesige Organsisation unserer Arbeitswelt protestieren würden. Miserable Löhne und Arbeitszeiten, diktatorische Hierarchie statt Demokratie am Arbeitsplatz, mangelnde Nachhaltigkeit, Shareholder-Value. Leider scheint ein ostentatives Bekenntnis zur anspruchlosloen Arbeitsbereitschaft aber tatsächlich noch mehr en vogue zu sein als eine Kritik an dem ganzen jämmerlichen Theater. Vielleicht ist die praktische Arbeitsverweigerung, sofern es sie in nennenswertem Maße denn gibt, ja eine Abstimmung mit den Füßen. Ich hoffe wenigstens das.

Unser Demografie Problem hat man wohl gehofft, durch die rein zufälligen kriegerischen Konflikte in der Welt, hauptsächlich in Syrien und in der Ukraine, in den Griff zu kriegen. Wenn schon Krieg, dann machen wir doch das Beste draus ? Leider klappt das nur nicht mit den Fachkräften, weil entweder sind die gar keine, oder man verschleppt mal die Anerkennung ihrer Qualifikationen. Macht ja nix, der Niedriglohnsektor sucht immer neue Saftschuppser, Brötchenwender oder Packesel.

Dass das Bürgergeld höher als der Mindestlohn sein soll, ist ja keine sinnvolle Aussage, da sich das eine mit dem anderen kaum vergleichen lässt. Bürgergeld meint ein monatliches Einkommen. Mindestlohn ist Stundenlohn. Wenn einem Unternehmer der Mindestlohn zu hoch ist, dann reduziert er einfach die monatliche oder wöchentliche Stundenzahl und zum Ausgleich fordert er mindestens die doppelte Arbeitsleistung. Wer das nicht packt, der geht halt. Der nächste hörige Depp steht ja schon bereit. Glaubt man...
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Abischai
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Re: Noch zwei Tage bis zum Untergang

Beitrag von Abischai »

Es gibt Leute, die können nicht wirklich arbeiten, für die ist das "Bürgergeld" gut, finde ich. Die wirklich faulen erwischt man damit aber nicht, will man vielleicht auch gar nicht, denn egal, es sind "Verbraucher", auch eine wirtschaftliche Komponente. Und nicht zuletzt sind es "Wähler", die nicht unbedingt diejenigen wählen werden, die gegen den Mißbrauch des "Bürgergeldes" stehen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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