Kirchenaustritt - Für und Wider

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Oleander
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 14:19 "Charismatisch" finde ich jetzt auch nicht unbedingt besser.
Jedenfalls nicht diejenigen, bei denen ständig Leute umfallen- rücklings- und die einem unbedingt die "Geistestaufe" aufdrängen wollen.
Woher hast du das, dass sie einem die Geistestaufe "aufdrängen" wollen?
Warst du da mal persönlich anwesend, so dass dich das iwie stutzig machte?

Ich kann nur von meiner damaligen Gemeinde sagen, dass die mir sowas nicht aufdrängen wollten.
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Magdalena61
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 11:27
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 01:46 Umso größer die Freude, als ich, wie ich bereits vor einiger Zeit erwähnte, im Zuge von "Corona" feststellte, dass es in der Brüdergemeinde mit Jakob Tscharntke eine Neubesetzung gegeben hatte, mit derselben geistlichen Power, die ich von früher kannte.
Zeigt das nicht, dass man nicht von sich aus austreten sollte?
Wenn ich Details beschreiben müsste, wäre das o.t. Außerdem sehe ich nicht ein, dass du "beurteilst", ob mein Ex und ich damals die richtige Entscheidung getroffen hatten. Ich sage: Sie war richtig. Definitiv. Eph. 5,11

Von einer "bibeltreuen" Gemeinde erwarte ich, dass in Konfliktfällen mit gravierenden Folgen für Einzelne die Bibel oberste Autorität ist und man nicht wissentlich eindeutige Weisungen ignoriert oder sogar verwirft. Ungehorsam und Gleichgültigkeit geben dem Satan Raum. Das Wesen des Bösen ist, alles Geistliche zu zerstören und die Lebensgrundlagen entschiedener Christen möglichst ebenfalls. Und genau das ist passiert.

Der alte Pastor suchte einen Nachfolger. Offenbar wurde er getäuscht.
Der "Nachfolger" war - aus meiner Sicht- mit ein Grund für die Spaltung der Gemeinde.
Diese gipfelte darin, dass Christen, die Jahrzehnte lang der Gemeinde treu gedient hatten, ausgeschlossen wurden; den alten Pastor haben sie auch ausgeschlossen. Da gab es sozusagen fundemantale Erdbeben.
Sauerteig und dessen Folgen für die Gemeinde. Furchtbar, was daraus erwachsen kann. Ich schreibe das hier auch mit echtem Bedauern.

Zwischen unserem Austritt und dem Auftreten von Pastor Tscharntke liegen vielleicht (schätzungsweise) gute 10 Jahre. Und dann dauerte es noch einmal etwa 10 Jahre, bis die Kunde von der positiven Veränderung zu mir gelangte.
Und noch eine Frage: Ist eine Einzelperson wirklich maßgeblich für eine gesamte Gemeinde? Um wie viele Mitglieder ging es da?
Die genaue Anzahl weiß ich nicht, einige Hundert vielleicht. Es ging auch nicht nur um den Pastor, sondern um die grundsätzliche Ausrichtung. Es ist nicht verwunderlich, dass eine Gemeinde, die gute Frucht trägt, mit einer solchen Power angegriffen und zerstört wird. Es fängt damit an, dass fleischlich gesinnte Christen die Macht übernehmen. Oder sogar Satanisten im Schafspelz. Ob Letzteres zutrifft, würde ich nicht behaupten wollen und gebe nur die Infos weiter, die ich für glaubwürdig halte.

Offenbar gehen die Kämpfe weiter.
https://nbc-jakob-tscharntke.de/2023/06 ... en-vaters/
Ich kann es nachvollziehen, wenn man erst auf Suche ist, eine öfter besucht und mit der Zeit feststellt, dass man dort womöglich nicht zu Hause ist. Aber wenn man mal Wohung genommen hat, dann sehe ich die Situation anders. Es wäre als verlasse man die eigene Familie, weil der Opa in letzter Zeit etwas komisch geworden ist.
Witz lass nach. Wir wohnten doch schon lange gar nicht mehr in der Gegend. Warum sollten wir einer Gemeinde anhängen, in der eine feindliche Übernahme stattgefunden hatte? Wir suchten das Gespräch und stießen auf Desinteresse, also zogen wir einen Schlußstrich- niemand fragte nach.
Oder es kommt dazu, dass man zu gehen genötigt oder auch radikal hinausgeworfen wird, weil der Hausherr die Macht dazu hat.
So weit muss man es nicht kommen lassen, wenn ersichtlich wird, dass Gott sagt: Du kannst jetzt gehen, es hat keinen Wert mehr, zu kämpfen.
Was ich anprangere ist das "Die Lehre passt nicht" Denken. Die Lehre wird nirgendwo passen bei denen, die Läuse suchen.
Wenn ein "bibeltreuer" Prediger die Auferstehung Jesu leugnet, dann wurde er nicht von Gott für diesen Dienst gesalbt, und das wäre, wenn er fest im Sattel sitzt und nicht daran denkt, seine Pfründe aufzugeben, für mich sehr wohl ein Grund für einen Rückzug.
Besteht die Gemeinde hingegen nur aus einem sog. So-Gottesdienst und man sozusagen auch nur die Lehre beurteilen kann, weil man sich sonst kaum näher kennt, ist es ohnehin keine Gemeinde nach der Weise Jesu.
Was ist denn eine "Gemeinde nach der Weise Jesu"?
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Oleander
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Oleander »

stereotyp hat geschrieben: So 15. Dez 2024, 21:02 Ich bin dort aufgewachsen. Ganz schlicht und einfach.
Erstmals danke für deine Antwort.

Kam mal bei dir der Gedanke auf, dass du andere "Kirchen" /Gemeinden anderer Denominationen- mal einfach nur besuchen möchtest, um zu sehn, wie das so bei ihnen im Godi abläuft, sie lehren oder Ähnliches?
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Lea »

Die Frage ist zwar nicht an mich gerichtet ....
Oleander hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 15:16 Woher hast du das, dass sie einem die Geistestauf "audfdrängen" wollen?
Warst du da mal persönlich anwesend, so dass dich das iwie stutzig machte?
....aber mir fiel beim lesen gerade eine Episode dazu ein.

Eigentlich hatte ich nie wirklich Berührungspunkte mit Charismatikern. Und in der Gemeinde, in die ich "hineingeboren wurde" wurden Charimatiker auch als Sektierer bezeichnet.

Aber als ich in einer Missionsgesellschaft (aus Kanada) in den 1970er-Jahren gearbeitet habe, erinnere ich mich an eine Evangelisation in der Schweiz, wo wir mit einem Reisebus hin fuhren, um daran teilzunehmen. Nach der Veranstaltung saß ich dann schon in dem Bus, der sich füllte, als auf einmal ein, zunächst gut gelaunter, Mann dort zustieg. Er hatte einen Wäschekorb mit belegten Brötchen und verteilte die an die Leute im Bus .... und fing dann an zu schimpfen, dass die Botschaft in der Evangelisation falsch wäre, wenn nicht die Geistestaufe erwähnt würde. Wir wären also alle nicht wirklich errettet, sondern uns fehle das Wichtigste daran. Er wurde dabei letzendlich fast schon aggressiv, so dass er aus dem Bus rausgeworfen wurde.

Das war meine erste Erfahrung mit der Lehre der Geistestaufe. Danach fand ich eine lange Zeit, dass die Beurteilung meiner Erst-Gemeinde bewiesen wäre.

Also muss man nicht zwangsläufig einer Gemeindeveranstaltung teilnehmen, um sich eine Meinung zu bestimmten Lehren zu bilden. Ich denke sogar, dass es oft nur einzelne Menschen sind, denen man mal irgendwo begegnet, welche die Beurteilung zu bestimmten Denominationen prägen.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 15:30 Außerdem sehe ich nicht ein, dass du "beurteilst", ob mein Ex und ich damals die richtige Entscheidung getroffen hatten.
Warum machst du daraus eine persönliche Sache? Das ist nicht mein Ansinnen, Ich dachte gar nicht an dich, sondern wie ich die Dinge aufgrund meiner Auffassung einschätze. Und so schreibe ich ohne mir immer den Kopf zu zerbrechen, wer sich wieder daran stoßen wird. Einer wird es ja immer. ;)

Du hast deine Auffassung, ich meine. Wir diskutieren die Auffassungen, nicht unsere Taten, auch wenn wir diese öfter einbringen. Und so wir Bruder und Schwester sind, so hören wir aufeinander, am besten zur gegenseitigen Auferbauung.

Ich kenne deinen konreten Fall ja gar nicht und beurteile ihn erst gar nicht weiter. Ich schreibe so weit wie möglch allgemein. Klarweise fühlt sich der und der auch mal angesprochen wie ich ja auch wegen der Kritik an der Charismatik. Dabei stimme ich dir sogar zu, nur ist das für mich hier kein Kriterium für die Weiterführung im Thema.

Daher ein Bitte. Was sagst du allgemein zu meinen letzten Aussfürungen, völlig ohne Ansehen deiner oder meiner Person? Man kann ja Jesus zitieren, worum ich schon öfter ersucht habe, wie ich das tue und darüber reden wir.

Mir geht es ums Thema, Ich finde es wichtig, das nicht so auf die leichte Schulter zu nehmen, wie ich das erlebe und ich meine damit jetzt wieder keine Person aus dem Forum, sondern denke dabei gerade an eine Schwester aus Wien. Sie gibt Gründe an, wo ich mich fragen muss, was sie denn unter Liebe versteht. Vielleicht kann ich ihr oder anderen auch ein Wort von euch weitergeben.

PS: Unabhängig davon schätze ich es, dass du auch aus dem Nähkästchen plauderst, wie ich das auch pflege. Gerade so kommt man einander auch etwas näher und man meint nicht nur mir der Foren-KI zu reden. ;)
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Magdalena61 »

Oleander hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 15:16 Woher hast du das, dass sie einem die Geistestaufe "aufdrängen" wollen?
Warst du da mal persönlich anwesend, so dass dich das iwie stutzig machte?
Ja.
Mein Weg führte auch über mehrere charismatische Gemeinden.
Extrem- Charismatiker üben einen enormen Druck aus. Für solche ist jemand, der nicht "geistgetauft" ist, kein vollwertiger Christ.
Es sind nicht alle extrem. Aber wenn man die "Geistertaufe" ablehnt, nicht "in Zungen spricht" und nicht beabsichtigt, massenkonform auf den Rücken zu fallen und das Bewußtsein zu verlieren, was diese Leute ja "Ruhen im Geist" nennen, bleibt man für be- geister-te Charismatiker ein Außenseiter.
LG
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Oleander
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 15:52 War machst du daraus eine persönliche Sache?
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Helmuth »

Nur so ein Tipp: Niemand ist gezwungen einer Gemeinde beizutreten, die ihm komisch vorkommt. Mich schrecken heute auch gewisse andere Gruppen ab, und zwar aus m.E. viel triftigeren Gründen als z.B. Zungenreden.

Das überlegt man sich schon auch im Vorfelfd, falls man tatsächlich wechseln muss. Was mich betrifft, bin ich da halt hineingestolpert. Ich hatte von all dem keine Ahnung als Frischling. Ich wählte diese Gemeinde, weil ich durch die Arbeit eines Bruders selbst zum Glauben gekommen bin. Und dann wächst man mit einer Gemeinschaft und wird mir ihr auch erwachsen.

Was ich sagen will: Ist man mal Glied am Leib, dann reißt man das nicht wegen einer Krankheit aus und krank wird jedes Gied mal, mal das und mal das. Keiner würde sich die Hand abhacken, auch wenn sie schwer verletzt ist. Eine Amputation ist der allerletzte Ausweg, damit nicht der gesamte Leib stirbt. Damit vergleiche ich das in geistlicher Hinischt.

Es hemmt das Wachstum meiner Beobachtung nach, wie es für einen leiblichen Arm gar kein Nachwachsen mehr gibt. Darum ist der Vergleich des Paulus in 1 Kor. 12 auch genial, Worte der Erkenntnis nun mal.

Ach, ich lernte auch das Zungenrden, das ja auch als Gabe gilt, und das nach 25 Jahren, der ich anfangs dem äußerst skeptisch gegenübergestanden bin, und zwar als Gott die Zeit für reif hielt es mir zu offenbaren, das nur so nebenbei.

Aber eines war eine wichtige und damit gute Voraussetzung: Die präzise Auseinandersetzung mit der Schrift. Ich hätte das bei einem Wechsel wohl nie gelernt. Und manche werden es eben nie kapieren, doch damit kann ich leben. :mrgreen:
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 15:30 Von einer "bibeltreuen" Gemeinde erwarte ich,..
Kann es sein, dass Gläubige höhere Erwartungen an andere setzen, als "Gott" selber es tun würde, der ja laut Bibel in die "Herzen" sieht?
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Re: Kirchenaustritt - Für und Wider

Beitrag von stereotyp »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 16. Dez 2024, 01:46 1991 wurden wir getauft. Was wir vorher nicht realisierten: Wir wurden in die Brüdergemeinde hineingetauft, weil die es aus Prinzip so machten.
Ja, interessant. Dein Fall ist auf jeden Fall nachvollziehbar.

Bei uns ist das im Grunde auch so. Man wird durch die Taufe automatisch Mitglied - ist im Normalfall ja auch gewünscht. Aber dass die Taufe ausschließlich dann durchgeführt wird, halte ich für anmaßend. Was ist mit "Was hindert mich, getauft zu werden?" (Apostelgeschichte 8, 36)
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
Sprüche 18,2 (Elb)
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