Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

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Lea
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Lea »

Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 14:18 Josephs Roths Hiob wurde zu einem Buche, das um und durch die Welt ging.
Danke für den Hinweis - klingt interessant.
Das Buch kannte ich noch nicht und habe deshalb gleich mal Im A-Shop nachgeschaut. Dort kann man die Kindle-Version für 99 Cent kaufen.
Habe ich mir direkt runtergeladen.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 14:18 Das Buch Hiob gehört der Menschheit, den Menschen, auch den leidenden Menschen...
Als mein Sohn das erste mal im KH um sein Leben kämpfen musste(damals überlebte er) war ich grade am Lesen des "Hiobs" und ich brach in Tränen aus!
Ich dachte zuerst: Gott (HERR) ist das jetzt eine Glaubensprüfung für mich?
Bitte, bitte, nimm mir nicht mein Kind...ich zerbrech daran...

Etwa 2 Stunden später war ich ganz ruhig geworden.
Und dann in der Lage so zu beten: Ich lege jetzt diese Situation und das Leben meines Kindes in deine Hände und will es loslassen...Dein Wille geschehe!

Ja, wie gesagt, er überlebte damals. Für die Ärzte ein Wunder...
Ich durfte noch weitere 10 Jahre mit meinem Kind verbringen, dann mußten wir endgültig "Abschied nehmen".

Mir ist klar, dass so einige das nicht verstehn können und ja, auch als mein Sohn dann starb fiel ich in ein tiefes Loch der Verzweiflung, dies dauerte fast ein Jahr, aber ich bin mir sicher, dass Gott es war, der mich auch da wieder rauszog.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Sunbeam
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Sunbeam »

Lea hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 14:42
Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 14:18 Josephs Roths Hiob wurde zu einem Buche, das um und durch die Welt ging.
Danke für den Hinweis - klingt interessant.
Das Buch kannte ich noch nicht und habe deshalb gleich mal Im A-Shop nachgeschaut. Dort kann man die Kindle-Version für 99 Cent kaufen.
Habe ich mir direkt runtergeladen.
Freut mich, freut mich ganz besonders.

Denn selten las ich ein Buch, das mit so viel Herzblut geschrieben wurde, denn Jospeh Roth durchlebte in der Emigration vor den Faschisten selbst die Leiden eines Hiob, in einer gewissen Weise schon.
Denn Joseph Roth selbst war Jude und lässt uns in seinem Roman die Zeit und Kultur, auch die Bräuche der Juden (auch die elende Armut) damals in Galizien sozusagen miterleben.

Ich lese dieses Buch alle Jubeljahre einmal wieder, so wie jetzt, so wie heute, und immer noch mit der gleichen Anteilnahme, als ich vor vielen Jahren das Buch zum ersten Mal las.

Ich wünsche dir ein großartiges Leseerlebnis, und möge die Geschichte um Mendel Singer und seiner Frau Rebecca in deinem Herzen wachsen.
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Sunbeam
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Sunbeam »

Oleander hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 14:51
Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 14:18 Das Buch Hiob gehört der Menschheit, den Menschen, auch den leidenden Menschen...
Als mein Sohn das erste mal im KH um sein Leben kämpfen musste(damals überlebte er) war ich grade am Lesen des "Hiobs" und ich brach in Tränen aus!
Ich dachte zuerst: Gott (HERR) ist das jetzt eine Glaubensprüfung für mich?
Bitte, bitte, nimm mir nicht mein Kind...ich zerbrech daran...

Etwa 2 Stunden später war ich ganz ruhig geworden.
Und dann in der Lage so zu beten: Ich lege jetzt diese Situation und das Leben meines Kindes in deine Hände und will es loslassen...Dein Wille geschehe!

Ja, wie gesagt, er überlebte damals. Für die Ärzte ein Wunder...
Ich durfte noch weitere 10 Jahre mit meinem Kind verbringen, dann mußten wir endgültig "Abschied nehmen".

Mir ist klar, dass so einige das nicht verstehn können und ja, auch als mein Sohn dann starb fiel ich in ein tiefes Loch der Verzweiflung, dies dauerte fast ein Jahr, aber ich bin mir sicher, dass Gott es war, der mich auch da wieder rauszog.
Tut mir unendlich leid, das mit deinem Sohn, wirklich leid..., und deine Verzweiflung verstehe ich besser, als du denken magst,
meine Tochter war einmal in einer ähnlichen Situation wie du, aber ich mag darüber hier nicht schreiben.

Aber an deinem Beitrag kann man erkennen, was für eine explosive Kraft und die Hiob Geschichte heute noch hat, und welche Faszination diese auf Christen ebenso ausübt, wie auf die Ketzer und Ungläubigen.
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 15:03Aber...
Folgender Gedanke kam mir grade:
Wohl jeder oder sagen wir mal "Viele" mußten ihr eigenes "Kreuz "tragen/auf sich nehmen (durch finstere Täler gehn) und lernen und fragten mitunter: Warum grade ich oder ...
Vielleicht gehört das einfach zum Lernprozess des Lebens dazu?

Ich nenne mich zwar nicht mehr "Christ", glaube aber (wieder) an einen alleinigen Gott und rede mit dem.
Und trotzdem bleiben viele "Warum" Fragen offen, als auch Zweifel, die immer wieder in bestimmten Situationen aufkommen.
DAHER kann ich auch jene verstehn, die nicht oder nicht mehr an einen Gott glauben können, weil vielleicht so vieles noch offen ist...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 14:18 Den Hiob aus der Bibel nehmen? Will Helmuth das denn?
Im Eingangspost teilte er ja seine Gedanken mit, als worum es IHM geht :)
Helmuth hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 12:05 Es geht mir darum, ob es uns authentische Worte Gottes überliefert, oder ob es ein Literaturwerk ist.
...

Das Buch Hiob wird aber als kanonisch betrachtet.

Mir macht das Buch nichts aus, da es sich mit dem Leid und seiner Überwindung beschäftigt
, aber ich stelle in den Raum, dass es ein menschliches Werk ist, in etwa wie der Prediger oder das Hohelied.
Also weniger um den Inhalt an sich....was der bewirken könnte...

Er hat halt andere Interessen als... ;)

:denken:
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 15:03 explosive Kraft
Hat zwar nix mit dem Thema an sich zu tun, möchte es aber bezüglich "Kraft" doch kurz erwähnen.

"Immer wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein "Lichtlein" her."
(Die Hoffnung stirbt zuletzt)

Oder:
"Wenn eine Tür sich schließt, tut eine andere sich auf."

Für manche einfach nur dahin geplapperte "Lebensweisheiten" im Sinne von: Naja, der "Glaube" versetzt halt Berge... :yawn:

Für andere eine bekundete "Tatsache", weil sie es immer wieder selber so erlebten.
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Sunbeam
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Sunbeam »

Oleander hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 16:20
Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 15:03 explosive Kraft
Hat zwar nix mit dem Thema an sich zu tun, möchte es aber bezüglich "Kraft" doch kurz erwähnen.

"Immer wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein "Lichtlein" her."
(Die Hoffnung stirbt zuletzt)

Oder:
"Wenn eine Tür sich schließt, tut eine andere sich auf."

Für manche einfach nur dahin geplapperte "Lebensweisheiten" im Sinne von: Naja, der "Glaube" versetzt halt Berge... :yawn:

Für andere eine bekundete "Tatsache", weil sie es immer wieder selber so erlebten.
Wobei Goethe in seinem Faust/Hiob dann eine andere Lösung fand, als im AT zu lesen. (Allerdings durfte wohl deshalb der zweite Teil seines Faust erst nach seinem Tode veröffentlicht werden. Und nein, ein Atheist im Sinne des Atheismus war olle Goethen nie und nimmer.)

Trotz und alledem bleiben viele, zu viele brennende Fragen zum Hiob des Alten Testamentes offen, werfen in jeder Generation von Suchenden immer wieder neue Fragen auf, die sich selbst von den härtesten Stein und Bein-Christen nicht wirklich zufriedenstellend beantworten lassen.
(Vielleicht ist es deshalb Christen wie Helmuth ein schmerzhafter Dorn im gläubigen Auge...)

Aber ich glaube, das dieses Buch der Bibel immer wieder Christen und auch Nichtchristen zu einem regen Gedankenaustausch zusammen bringt, so wie uns hier, und das ist doch schon einmal eine großartige Angelegenheit!
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 16:51 Wobei Goethe in seinem Faust/Hiob dann eine andere Lösung fand,
Mir fiel grade " Shakespeares Romeo und Julia" ein.

Das Prinzip von "Ursache und Wirkung" von der Perspektive des Menschen aus betrachtet...


Opps, ich merk grade, wie ich immer mehr OT werde... :)

:oops:
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

rudolfer hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 13:41 Ich finde mich eher bei den Freunden als bei Hiob wieder.
Diese teilten ihre Perspektiven mit, Hiob die seinen, Gott die seinen...

Willst du dich näher darauf einlassen, warum du dich in den "Freunden" wieder findest?
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