Die Frau wird den Mann umgeben

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Larson
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Re: Die Frau wird den Mann umgeben

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Feb 2025, 19:43 Aber das spielt in meinen Augen gar keine Rolle, weil es als Bild steht.
Was ich geschrieben hatte, waren verschiede Betrachtungen eines tieferen Sinnes. Und so ist der Genus oft im hebräischen wichtig.

Zum Beispiel: 2.Mo 16.17 da wird zwei Mal das Verb Maskulin für die Töchter verwendet. Und du meinst, dass dies keine Rolle spielt?

Solches findet man oft, oder auch, dass Jona aus einer Fischin (feminin) aus dem Sheol betet, wo er doch von einem Fisch verschluckt wurde usw.

Besonders wenn es als „Bild“ steht, ist das Geschlecht bedeutungsvoll,.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Helmuth
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Re: Die Frau wird den Mann umgeben

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: Di 11. Feb 2025, 16:13 Was ich geschrieben hatte, waren verschiede Betrachtungen eines tieferen Sinnes. Und so ist der Genus oft im hebräischen wichtig.
Das kann man nicht generalisieren, sondern ist Sache des Kontextes. In unserem Fall ist es ein Bild für die Beziehung Gott <-> Mensch. Dasselbe BIld gibt es als Vater <-> Sohn. Wir haben einmal eine weibliche und einmal eine männlich Form für den Menschen, d.h. das Geschlecht per se ist nicht relevant, sondern dass jenes Gegenüber Gottes, das Volk Gottes seinen Schöpfer wieder umgibt.

Das ist der gegenständliche Kontext. Gott hat desgleichen kein Geschlecht, er ist weder männlich noch weiblich. Dennoch ist er unser Herr, den wir ehrfuchtsvoll mit "Adonai" ansprechen. Wir meinen damit keinen Mann, sondern Elohim JHWH bzw. unseren Vater im Himmel.

Vater ist hier ebenso nicht geschlechtlich anzusehen, sondern als unser Erzieher. Oder gibt es auch die Mutter Gott? Man darf also unser Bild als Mensch nicht mit dem Original assoziieren, ansonsten geraten wir unweigerlich mit den ersten 3 Bundesgeboten in Konflikt, dass man sich einen fremden Gott mit einem menschengemachten Gleichnis bzw. Bildnis zimmert.

Fazit: Unser Kontext ist das "Umgeben". Das will ich näher betrachten. Und das gilt für alle seine Söhne und Töchter, jetzt wieder nicht als ein theologisches Bild, sondern für alle realen geschaffenen Menschen, die Gott zu seinem Volk erwählt hat.

Ich interpretere es heute auch auf Christen, die ihn ebenso nicht umgeben, sondern sich zersplittert haben und Elohim JHWH nicht weniger als Israel abtrünnig geworden sind. Am Ende wird Gott für uns zusammen ein Neues schaffen, denn dies gilt nicht länger für Israel alleine.
Larson hat geschrieben: Di 11. Feb 2025, 16:13 Zum Beispiel: 2.Mo 16.17 da wird zwei Mal das Verb Maskulin für die Töchter verwendet. Und du meinst, dass dies keine Rolle spielt?
Zitierst du hier die richtige Stelle? Ich lese nichts über Töchter, sondern über Söhne (Bnej Jisrsael). Und wie auch immer, welchen Zusammenhang sollte das zum Thema haben? Auf den Jona-Aspekt bin ich nicht eingegangen, da entweder die Hebärischkenntisse mangelhaft sind bzw. damit theologisch nur was verkorkst wird. Vergessen wir das am besten
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Larson
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Re: Die Frau wird den Mann umgeben

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Mi 12. Feb 2025, 07:09 In unserem Fall ist es ein Bild für die Beziehung Gott <-> Mensch.
Was ich ja auch schon einige Beträge früher geschrieben hatte

Zu Jer 31,22 so ist das Weibliche hier schon wichtig, denn es steht ja nicht, dass „der Sohn den Held“ umgibt, sondern „Frau“, das Weibliche. Also es will einen anderen oder weiteren Akzent setzen.
Helmuth hat geschrieben: Mi 12. Feb 2025, 07:09 Fazit: Unser Kontext ist das "Umgeben". Das will ich näher betrachten.
Und genau deshalb muss man beachten, wer wen umgibt. Es ist nicht das gleiche, ob der Sohn den Vater umgibt, oder ob die Frau den Mann umgibt.
Helmuth hat geschrieben: Mi 12. Feb 2025, 07:09 Zitierst du hier die richtige Stelle?
Sorry, da ist eine 2 verloren gegangen 2.Mo 2,16.17.
Helmuth hat geschrieben: Mi 12. Feb 2025, 07:09 Und wie auch immer, welchen Zusammenhang sollte das zum Thema haben?
Den Zusammenhang, dass, im Genus von Worten mehr dahinter steckt als dass man Übersetzen kann.

Helmuth hat geschrieben: Mi 12. Feb 2025, 07:09 Ich interpretere es heute auch auf Christen, die ihn ebenso nicht umgeben,
Nur sagt das der Text nicht aus, denn er spricht vom Gott und seinem Volk Israels.
Das ist keine Interpretation (Interpretation erläutert den Text im Kontext), was du machst wäre eine Analogie mit dem Christentum oder auch persönlich, den einzelnen, der sich fragt, in welchen Verhältnis stehe ich zu Ewigen.

P
s 7,8 Und die Schar der Völkerschaften wird dich (JHWH) umringen; und ihretwegen kehre wieder zur Höhe!
Ps 32,7 Du bist ein Bergungsort für mich; vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel. (Sela.)
Da umringt dann Gott den, welcher bei Ihm Zuflucht sucht.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Helmuth
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Re: Die Frau wird den Mann umgeben

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: Do 13. Feb 2025, 13:43 Und genau deshalb muss man beachten, wer wen umgibt. Es ist nicht das gleiche, ob der Sohn den Vater umgibt, oder ob die Frau den Mann umgibt.
Ich kann immer noch nicht erkennen was das Geschlecht für eine Rolle spielen soll. Das Volk besteht aus Männern und Frauen, die Gott insgesamt umgeben. Das Bild dazu könnte auch geschlechtlos sein, die Realität dazu ist schlicht das ganze Volk. Aber ok, lege du das so aus, ich sehe darin keine geistliche Bedeutung.
Larson hat geschrieben: Do 13. Feb 2025, 13:43 Ps 7,8 Und die Schar der Völkerschaften wird dich (JHWH) umringen; und ihretwegen kehre wieder zur Höhe!
Eine schöne Parallelstelle, danke dafür, und hier ist schön ersichtlich die Schar der Völkerschaften, also Männer wie Frauen gemeinsam, die JHWH umringen. Diese Umringen (Umgeben) ist, wie ich nun denke, schlicht der Herzenszusammenschluss.

Danke für eure Beiträge, ich denke (m)eine Antwort gefunden zu haben und kann es hier beenden.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Larson
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Re: Die Frau wird den Mann umgeben

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Feb 2025, 00:49 Ich kann immer noch nicht erkennen was das Geschlecht für eine Rolle spielen soll. Das Volk besteht aus Männern und Frauen, die Gott insgesamt umgeben. Das Bild dazu könnte auch geschlechtlos sein, die Realität dazu ist schlicht das ganze Volk. Aber ok, lege du das so aus, ich sehe darin keine geistliche Bedeutung.
Das Volk symbolisiert hier in diesem Fall als Frau, anderswo dann als Sohn, als Erstgeborener usw.
So hat das jedes mal einen anderen Aspekt.


Weiter zu deinem Beispiel von Jesus: Da Gott der Gott von Jesus ist wie auch der Menschen, und der himmlische Vater Jesu Vater wie auch unserer ist, so wäre dann Jesus ein Bruder. Brüder haben untereinander eine andere Beziehung als Mann zu Frau, oder Sohn zum Vater.
Oder da Jesus sagt, dass er der Meister sei, ist da auch eine andere Beziehung.

Du siehst, es kommt immer drauf an, was man betonen will, welche Innigkeit ein Verhältnis hat, oder wie intim es ist.

Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Feb 2025, 00:49 Eine schöne Parallelstelle, danke dafür, und hier ist schön ersichtlich die Schar der Völkerschaften, also Männer wie Frauen gemeinsam, die JHWH umringen. Diese Umringen (Umgeben) ist, wie ich nun denke, schlicht der Herzenszusammenschluss.
Das Umringen bedeutet auch, dass die Umringenden sich auch zusammenschliessen, sich nicht durch Lehre und Theologien distanzieren.

Die Völkerschaften werden ja dann dermal einst erkennen, und sich dem Gott Israels anschliessen.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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