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Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Re: Katholische Glaubenspunkte biblisch begründet

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 15:09 Das kann der Ratzinger noch so schön mit Worten umkleiden, hat aber nicht die geringste Relevanz für die vielen Menschen, die der katholischen Kirche nicht nahe stehen
So ist es. Streng genommen hat es keine Relevanz für Menschen, die dem geistlichen Fundament des Christentums nicht nahestehen.

Das ist doch gerade das Problem: Wir leben in einer durch-säkularisierten Welt, denen diese geistlichen Grundlagen fremd sind, die aber gleichzeitig sich bemüßig fühlen, über das Christentum zu urteilen. Gerade im christlichen Umfeld gibt es inzwischen viele säkularisierte Strömungen, deren Theologien streng genommen nur dann funktionieren, wenn es Gott NICHT gibt.
Sunbeam hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 15:09 Damit wären wir auch gleich beim Un-Sinn dieser theologischen Liebe, also dem Zölibat, ich glaube kaum das die sexuelle Enthaltsamkeit, nebst der Ehelosigkeit aus religiösen Gründen der RKK wirklich gut getan hat
Zölibat ist kein Dogma und kann deshalb geändert werden. Auch ich sehe kein Problem darin, wenn katholische Geistliche verheiratet sind. Trotzdem verstehe ich die Idee des Zölibat, das es ja auch gelegentlich bei Protestanten sowie Buddhisten gibt. Es geht dabei um die Nachfolge Adams, bevor Eva geschaffen wurde - also um ein Leben, in dem es keine innermenschliche Bindung, sondern nur Bindung zu Gott gibt.
Sunbeam hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 15:09 Fazit: diese theologische Liebe halte ich nach wie vor für ein religiöse, also vorsätzlich christliche Verleugnung des menschlich, allzu menschlichen.
So ist es nicht gemeint. Wie gesagt: Die menschliche gegenseitige sexuelle Liebe ist ausdrücklich für Laien vorgesehen - deshalb ist die Ehe katholischerseits ein Sakrament. Aber sie ist nur EINE Ausdrucksweise dessen, was geistlich mit "Liebe" gemeint ist.
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Sunbeam
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Re: Katholische Glaubenspunkte biblisch begründet

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 15:54
Sunbeam hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 15:09 Damit wären wir auch gleich beim Un-Sinn dieser theologischen Liebe, also dem Zölibat, ich glaube kaum das die sexuelle Enthaltsamkeit, nebst der Ehelosigkeit aus religiösen Gründen der RKK wirklich gut getan hat
Trotzdem verstehe ich die Idee des Zölibat, das es ja auch gelegentlich bei Protestanten sowie Buddhisten gibt. Es geht dabei um die Nachfolge Adams, bevor Eva geschaffen wurde - also um ein Leben, in dem es keine innermenschliche Bindung, sondern nur Bindung zu Gott gibt.

Mit der Nachfolge Adams scheint es mehr und mehr bergab zu gehen, denn selbst der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx tritt angesichts des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche für eine Abschaffung des Zölibats ein.
(Das kommt vielleicht zu spät, viel zu spät.)

Aber wir waren ja bei der theologischen Liebe, die eigentlich nur auf dem Papier und in den Köpfen so gewisser theologischer Hardliner ihre Eigenleben führt, selbst den Christen ist diese nur schwer vermittelbar, denn auch für den Christen dürfte die Liebe auch in der körperlichen Liebe da eher an erster Stelle stehen. als die Theologie des Leibes..., einmal so gesagt.

Denn auch wenn Eros (Amor) als verspielter, mutwilliger Knabe gilt, so ist im Eros doch auch immer das Streben nach dem Guten zur Glückseligkeit enthalten, und besteht das Wesen auch der köperlichen der Liebe nicht auch und gerade in der selbstlosen Zuwendung zum Anderen und Fremden?
Ich sehe in der menschlichen Liebe die Unendlichkeit der Möglichkeiten der wirklich liebender Seelen, den Göttern vielleicht viel näher zu kommen, als durch das Auswendig lernen des Neuen Testamentes. Selbst eine totale Selbstläuterung ist dem Menschen möglich, der die wahre einzige Liebe zu einer Frau bis zur Neige auszukosten vermag.
Mit der Idee - ich bin völlig im Anderen, und der Andere in mir.
(Nur so Überlegungen eines überzeugten Anti-Tugendboldes in der freiwilligen Unterwerfung unter allen Aphroditen dieser Welt, weil, ich traf Aphrodite auf Zypern höchstselbstens....)
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Kingdom
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Re: Katholische Glaubenspunkte biblisch begründet

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: Mo 24. Feb 2025, 18:56 Natürlich ist es möglich. Aber es ist nicht Verdienst, sondern Gnade.
Lieber Hiob mir ist bewusst das es Gnade ist das wir einen Verstand bekommen haben, Luft zum leben, essen um zu essen usw. Doch bei dem Hinweis: Bittet, suchet geht es um eine Aufforderung dies eben zu tun. Und hier können wir eben tun wie Jesus sagt oder es eben lassen. Der Grund warum jemand etwas tut oder lässt entscheidet er ja selbst.
Davon gehört hat so ziemlich jeder. Aber Ähnliches hört man auch - aus Sicht des normalen Volkes gesprochen - von muslimischer oder buddhistischer Seite. "Davon gehört haben" reicht nicht - man muss es innerlich erfassen können. Wenn man es nicht kann, muss man warten, bis man dazu begnadet wird.
Nun die Botschaft, schliesse Frieden mit dem Schöpfer/Vater, kann ja auch von einem Kind erfasst werden. Ob man aber bereit ist das zu tun, ist dann die eigentliche Frage.

Hätte Gott gewollt, dass die Bibel für jeden verständlich ist, hätte er sie so schreiben lassen. Aber er hat es wohl vorgezogen, dass die Menschen damit kämpfen müssen, um sie zu verstehen.
Nun was ist den an den 10 Geobten z.b. so unverständlich? Unverständlich wird es ja erst, wenn man es Theologisch eben verdreht. Man kann auch Dinge eben verkomplizieren, die eigentlich eben sehr einfach sind. Die Botschaft: Glaube Gott so wirst du leben, ist doch einfach simpel.
Insofern ist Bibellesen für Kinder schon richtig - aber keiner soll meinen, dass dies für die Kinder mehr wäre als eine Geschichte, die spannend ist.
Nun meistens haben ja Kinder noch Eltern, welche ihnen erklären können das es mehr ist als eine Geschichte. Da ist es sicher von Vorteil wenn man solche Eltern hat. Trotzdem können auch Kinder ohne Eltern beim hören des Evangeliums, plötzlich erfahren, da ist ein Vater im Himmel der sie gerne hat und der ihr bestes möchte.

Lg Kingdom
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Re: Katholische Glaubenspunkte biblisch begründet

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 16:27 Mit der Nachfolge Adams scheint es mehr und mehr bergab zu gehen, denn selbst der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx tritt angesichts des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche für eine Abschaffung des Zölibats ein.
Das ist nicht neu. Bereits in den nuller Jahren schlugen einige deutsche Bischöfe dies vor. Man plante damals, den Klerus aufzuteilen in (in MEINEN Worten) pastorale Geistliche, die in den Gemeinden arbeiten und Familie gründen sollen dürfen, und Zölibatären, die die Führungsetagen übernehmen sollten. Mit dem Missbrauchsskandal hat das nichts zu tun, zumal dieser extrem unredlich kommuniziert wurde.
Sunbeam hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 16:27 Ich sehe in der menschlichen Liebe die Unendlichkeit der Möglichkeiten der wirklich liebender Seelen, den Göttern vielleicht viel näher zu kommen, als durch das Auswendig lernen des Neuen Testamentes.
Wenn das die Alternative ist, stimme ich Dir zu. Allerdings ist es etwas komplizierter. Denn das, was man heute breit als "Liebe" bezeichnet, ist oft nur ein Synonym für "Wir machen zusammen Sex". Nichts gegen Sex, aber dieser soll (christlich gesprochen) mehr sein als das Erzeugen von Reizen. Wenn es heißt "Adam erkannte Eva", signalisiert dies mehr als "Hi, Du bist die Eva, gell?", sondern eine untrennbare Verbindung. Insofern ist (immer wieder: christlich gesehen) körperliche Liebe immer auch Ableitung aus einem Geistigen.
Sunbeam hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 16:27 Nur so Überlegungen eines überzeugten Anti-Tugendboldes in der freiwilligen Unterwerfung unter allen Aphroditen dieser Welt
Das kann ich gut nachvollziehen. Oskar Wilde hat einmal gesagt: "Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung". In diesem Sinne sehe ich nur einen Weg, derselben zu widerstehen - nämlich indem man sich ihr fernhält.
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Re: Katholische Glaubenspunkte biblisch begründet

Beitrag von Hiob »

Kingdom hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 17:39 Der Grund warum jemand etwas tut oder lässt entscheidet er ja selbst.
Ja. Aber immer wieder: Wenn entschieden wird, ist die Sache schon gelaufen. Heute habe ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und hatte um 17 Uhr Hunger. Also habe ich "entschieden", etwas zu essen. Aber der Hunger musste erst da sein.
Nun die Botschaft, schliesse Frieden mit dem Schöpfer/Vater, kann ja auch von einem Kind erfasst werden.
Ja. Aber da muss man erst mal so weit sein, dass man die Existenz eines Schöpfers erkennt. Heute ist eher gängig, dass sich die Welt physikalisch aus dem Urknall entwickelt hat.
Nun was ist den an den 10 Geobten z.b. so unverständlich?
Diese sind eigentlich ziemlich klar - in der Tat. Aber sie werden von Christen in der Regel modiziert: "Du sollst nicht töten, AUSSER es liegen folgende Fälle vor".
Kingdom hat geschrieben: Di 25. Feb 2025, 17:39 Nun meistens haben ja Kinder noch Eltern, welche ihnen erklären können das es mehr ist als eine Geschichte.
Da trennen Kinder nicht so arg. Jedenfalls glauben es die Kinder, wenn es von Mama oder Papa kommt. Allein das ist wichtig. - Aber irgendwann kommt die Zeit des Hinterfragens, und da wäre es halt schön, wenn die Kinder/Jugendlichen über Glaubenspflichten hinaus auch Erkenntnisanleitungen bekämen.
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