Herrschaft - gut oder böse?

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Lea
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Lea »

Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 17:15 Oder habe ich dich missverstanden?
Keine Ahnung ... ich kann in deinem Beispiel keinen Zusammenhang zu dem Thema finden. Drum würde ich sagen, wir haben uns beide überhaupt nicht verstanden. Möglicherweise reden wir aneinander vorbei, weil wir von ganz unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen und verschiedene Lebenserfahrungen gemacht haben. Von mir aus können wir das einfach so stehen lassen.
Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 17:15 Was ich sagen will: Es gibt gesetzte Ordnungen in allen Lebensbereichen. So herrscht nun mal der Chef über seinen Arbeiter und nicht umgekehrt.
In der heutigen Zeit setzt man mehr auf Teamwork, anstatt auf Herrscher und Untergebene. Und ich meine, das ist biblischer als deine Vorgaben, dass jeder irgendwo Herrscher sei. Das klingt mir mehr danach, dass die Macht des Stärkeren sich immer durchsetzt - und die Schwächeren eben Versager sind und damit den Mächtigen unterstellt.

In der Bibel wird aber sogar aufgefordert, den Anderen höher zu achten, als sich selbst - Phil.2,3-4

Jesus hat da, nach meinem Verständnis auch ganz anders gepredigt und gehandelt. Und er hat den "Schriftgelehrten" (denen das schriftlich festgehaltene Wort wichtiger war als die Menschen) vorgelebt und gepredigt, dass Gott die Liebe wichtiger ist, als die buchstäbliche Gesetzeserfüllung. - Matth.22,36-40
Ich verstehe das so, dass das ganze Gesetz nichts wert ist, wenn die Liebe fehlt. Und die fehlt mMn, wenn man über Menschen herrschen will.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Johncom
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Johncom »

Lea hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 20:45
Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 17:15 Was ich sagen will: Es gibt gesetzte Ordnungen in allen Lebensbereichen. So herrscht nun mal der Chef über seinen Arbeiter und nicht umgekehrt.
In der heutigen Zeit setzt man mehr auf Teamwork, anstatt auf Herrscher und Untergebene.
Und über jeden Chef herrscht der "König Kunde".
So sagte man lange, der Kunde ist König, aber es stimmt auch heute noch:
wenn der Kunde ausbleibt, ist der Chef bald kein Chef mehr.
Ja sicher ist nicht jeder ein Chef, aber Chef wird man nicht durch gesetzte Ordnung (so wie lange im indischen Kastenwesen der Fall war) sondern über Leistung. Und Leistung braucht Talent, die Mitarbeiter zu führen und die Kunden zufrieden zu stellen.
Jesus hat da, nach meinem Verständnis auch ganz anders gepredigt und gehandelt. Und er hat den "Schriftgelehrten" (denen das schriftlich festgehaltene Wort wichtiger war als die Menschen) vorgelebt und gepredigt, dass Gott die Liebe wichtiger ist, als die buchstäbliche Gesetzeserfüllung. - Matth.22,36-40
Ich verstehe das so, dass das ganze Gesetz nichts wert ist, wenn die Liebe fehlt. Und die fehlt mMn, wenn man über Menschen herrschen will.
Herrschaft um der Herrschaft willen ist, so wie es heute allgemein empfunden wird, da bin ich auch Mainstream, satanisch. Und Herrscher dieser Art, Machthaber, bezahlen Berater, die dem Volk Geschichten erzählen, warum ausgerechnet "er" von Gott berufen wurde, Herrschaft auszuüben.
Matth.22,36-40
Wer liebt, in dem herrscht der Gott, den Jesus lehrt. Ohne Unterschiede, Vorzüge und Ablehnung. Unterschiede waren gestern, gestern ist vorbei. So beginnt das Leben jeden Tag neu.
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Magdalena61
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 15:44
Magdalena61 hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 14:56 Und genau das ist das Problem bei Christen, die für sich Autorität über andere in Anspruch nehmen, aber darauf pfeifen, den Weg des Kreuzes voran zu gehen.
Hier liegt der Hund im Detail. Es ist vielleicht nur eine Nuance, aber sie kann enorme Unterschiede ausmachen. Du sagst Autorität, was zwar m.E. wieder etwas anderes ist, aber es geht mir um das "in Anspruch nehmen". Wer nimmt etwas in Anspruch? Man hat entweder Anspruch oder man hat keinen.
Gemeint sind solche, die keinen Anspruch haben, aber so tun als ob und darauf bestehen.
Wenn man Anspruch hat, dann ist es in dem Fall keine Option, dann damit legt Gott auch die Verantwortung in deine Hände.
Wir haben gar keinen Anspruch auf irgendetwas, meine ich.
Wir leben von und in der Gnade.
Wenn Gott uns Aufgaben zuteilt, dann sollen wir Ihm und seiner Gemeinde dienen.
Was du wahrscheinlich meinst, es nimmt sich jemand den Anspruch heraus, aber er hat ihn gar nicht. Dann ist es Anmaßung und da gebe ich dir recht, das allein schon ist nicht der Weg des Kreuzes
Ja.
Als Vater musst du die Herrschaft antreten.
Das klingt wirklich strange.

Ich wollte meine Kinder nie "beherrschen" und habe es auch nicht gemacht. Es ist mir zuwider, Kommandos zu erteilen. Man kann auch mit den eigenen Kindern höflich reden. Auch dann, wenn man "nein" sagen muss.

Was verstehst du denn unter "herrschen"?

Wörterbuch:
Bedeutungen
a.Macht über jemand, etwas ausüben, gebieten, regieren
b.deutlich sichtbar, auffallend vorhanden sein, dominieren, überwiegen
z.vorherrschen, regeln, regieren, überwiegen, beherrschen, weit verbreitet sein
https://www.verben.de/verben/herrschen.htm
Das Wörterbuch definiert Herrschaft, wie sie von Menschen üblicherweise ausgeübt und verstanden wird.

Jesus wird herrschen mit göttlicher Herrschaft. Das ist in Ordnung, denn Er hat 1. den totalen Durchblick, 2. muss Er keine psychischen Defizite kompensieren und 3. sucht Er nicht den persönlichen Vorteil.

Wir sind nicht Jesus. Wir sind seine Diener (Knechte).
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Johncom
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Johncom »

Helmuth hat geschrieben: Di 4. Nov 2025, 15:01 Das entspricht einem allzutypischen Denkmuster. Herrschen ist also böse.
Herrschen, nur der Herrschaft Willen ist böse.
Herrschaft ist alles, ist das Gesetz: für die Darwinisten, wie auch für die Satanisten, die sagen, der Starke ist immer im Recht.
Aber auch solche Ansichten kann man ganz neutral untersuchen. Sie scheinen mir aber nicht gesund. Denn wer lieblos handelt, erfährt selber auch keine Liebe.
Ich nenne eine zweite Herrschaftsform und nennen sie mal mütterliche Fürsorge ..
Du kannst auch väterliche Fürsorge nennen. Eltern, die ihre Kinder lieben, müssen nicht "herrschen", sie können erklären. Kinder sind nicht böse von Natur aus, sie vertrauen sehr gerne, aber sie probieren auch aus, wie weit sie gehen können. Erziehung ist eine Prüfung für beide Seiten, Kinder wie Eltern. Herrschen ohne Weisheit und Empathie ist nicht gerade böse, aber primitiv.

"Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes."

Hier erfahren wir: zunächst sind es die Kinder, die noch rein sind. Nicht die Erwachsenen, die sich meistens zu wenig kümmern. Und wenn, dann oft, damit die Kleinen endlich Ruhe geben.
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