Herrschaft - gut oder böse?

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Lea
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Lea »

Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 12:21 Nur Gott kann gut herrschen, das unterscheibe ich auch, aber folgt daraus, wir sollen nicht herrschen?
Nur Gott kann uns perfekt erziehen, folgt daraus, wir sollen unsere Kinder daher erst nicht erziehen?
Du setzt hier voraus, dass "herrschen" gleichbedeutend ist mit "Erziehung" ?

Ist für dich Erziehung im Rahmen der biblischen Vorgabe immer nur mit Zwang und körperlicher Züchtigung verbunden?

DAS ist dann wirklich negativ - und für mein Empfinden "böse"... durch Abwesenheit der Liebe.
Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 12:21 Weil wir aber nicht perfekt sind und das hier auf Erden auch nie werden, sollen wir also nichts dergleichen tun?
Du kannst scheinbar nur schwarz-weiß denken. Ich habe nichts davon geschrieben, dass ein Mensch nichts tun soll. Wenn Gott durch Menschen wirken soll, dann äußert sich das natürlich auch durch Taten. Aber wer seine Grenzen kennt und nicht dann einfach losläuft,zu tun, was ihm gerade so in den Sinn kommt - sondern Gott bittet, den eigenen Mangel zu füllen, dann sind natürlich auch Taten zu erkennen. Aber auch das Bewusstsein, dass es nicht meine gute Herrschaft oder Erziehung war, die es gelingen ließ - sondern Gottes Wirken darin.

Diese Taten sind als von Gott erkennbar durch die Liebe. - Liebe, welche nur Gott geben kann. Und da muss man nicht unbedingt Zwang ausüben oder körperlichen Schmerz zufügen, um zu überzeugen, dass es gut ist, diesen Weg zu gehen.
Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 12:21 Willst du, dass deine Kinder Bastarde werden?
Hach ja ... meine Kinder ... danke, dass du mir hier die beste Vorlage zu meiner Version des Themas lieferst. :clap: 8-)

Meine Kinder sind natürlich inzwischen erwachsen. Und sie haben sich wunderbar entwickelt. :happy:

Nicht, weil ich so gut und streng erzogen habe - sondern weil ich mir meiner Grenzen bewusst war und Gott meine vielen Mängel ausgefüllt hat.

Wenn ich jetzt, wo ich alt bin und viel Zeit zum Nachdenken habe, an die vielen Situationen denke, die bei meinen Kindern (menschlich gesehen) schief gelaufen sind - dann komme ich aus dem Staunen und danken nicht heraus. Weil ich sicher erkennen kann, dass Gott es "gut" gemacht hat ... oder besser noch: wundervoll :thumbup:

Ich habe so vieles ganz anders gemacht, was von manchen Christen-Müttern mir als falsch und sogar gefährlich bescheinigt wurde. Im Rückblick erkenne ich, dass die Liebe letztendlich das war, was meine Kinder wirklich geprägt hat. Auch um Liebe weiter zu geben ... ganz natürlich, ohne den Zwang, dass ja ein Christenmensch Liebe geben müsse.
Philipper 4,19 SLT
 Mein Gott aber wird allen euren Mangel ausfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Kingdom
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Kingdom »

Johncom hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:58 Herrschen, nur der Herrschaft Willen ist böse.
Und um ein gutes Ziel zu erreichen, ist sie notwendig.

Wenn wir die Natur ansehen, so sehen wir auch Hirachien und Ordnungen, die klar vorgegeben sind.

Wenn diese Ordnungen durcheinander geraten, hat das meist auch in der Natur, keine gute Auswirkungen.

Was für ein Chaos entsteht, wenn die Hirarchien und Ordnungen über den haufen gerührt oder für unnütz erklärt werden, können wir gerade Weltweit erkennen.

Am grössten Herrscher könnten wir aber alle lernen: Jesus Christus, er war König und diente und lehrte seine Jünger auch zu dienen.
Mr 10:45 Denn auch des Menschen Sohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
Lg Kingdom
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Magdalena61
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 08:42 Wenn wir uns die Liste der Stellen durchlesen, in denen die Herrschaft Gottes in der Bibel beschrieben wird, dann ist es das Handeln in seiner Liebe und dazu gehört neben der Güte auch die Strenge, so wie es der Zögling gerade braucht. Man darf diese Dinge daher nie einseitig sehen.
Gott "herrscht" auf einem ganz anderen Niveau als ein Mensch mit seiner von der Sünde verdorbenen Natur es jemals könnte.
Jesus hat uns nicht dazu aufgerufen, zu herrschen, sondern das genaue Gegenteil davon befohlen.
Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 08:42Wie du für meine Begriffe richtig ausgelegt hast, geht es dabei um das Bewahren und ich ergänze Fürsorge, d.h. sich um das Wohlergehen seiner Anbefohlenen zu kümmen.
Du gibst dir ziemlich viel Mühe, den Begriff "herrschen" umzudeuten. Für dich kannst du es machen, für andere, die der allgemeinen Auffassung folgen, entsteht der Eindruck einer gewollten Begriffsverwirrung.
Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 08:42
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:39 Ich wollte meine Kinder nie "beherrschen" und habe es auch nicht gemacht.
Du gibst dem wieder die negative Konnotation. Manche hängen in dem Denkmuster, sodass die objektive Erörterung erschwert bis zunichte wird.
Ich wende das gewöhnliche Verständnis von "herrschen" an.
Und Eltern, die ihre Kinder "beherrschen"... ihnen zu wenig Freiraum lassen... kein Interesse daran haben, zeitintensiv zu ergründen, ob ihr Kind anders strukturiert ist als sie selbst und eventuell andere Hilfestellung braucht, um die von Gott geschenkten Begabungen zu entwickeln... versündigen sich an ihren Kindern und richten nicht selten einen erheblichen seelischen Schaden an.
Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 08:42Herrschen impliziert auch beherrschen. Ich muss ja eine Sache auch beherrschen, wenn ich sie gut ausüben will. Wenn du Mathe nicht beherrscht, bist du kein Mathelehrer, oder nur ein schlechter.
Es gibt eine Menge Leute, die sind nicht qualifiziert, "herrschen" aber dennoch ungeniert. Regierungen, die das Land aussaugen und ruinieren---
Pastoren, die ihren Gemeinden schaden---
Lehrer und Erzieher, die Kinderseelen verbiegen---
Eltern, die ihre Kinder verwahrlosen lassen---
Christen, die eine Menge Stuß verbreiten und zerstreuen anstatt zu sammeln---


Genauso in Familien, in denen der Mann letztlich narzisstische Züge auslebt und behauptet, er sei von Gott dazu gesalbt worden... - und sich vom biblischen Ideal meilenweit entfernt hat. Mose war ein Patriarch, ja?
Er war der sanftmütigste Mensch der Welt, mehr als alle anderen Menschen, sagt die Schrift. 4. Mose 12,3
Abraham? War der vielleicht ein aggressiver Held?

David hat's dann schon anders gemacht... und seine Familie zerrüttet.

Die Bewerbung und Ausgestaltung einer geschlechterbedingten Vorherrschaft über Personen und Gruppen, die über das hinausgeht, was die Schrift sagt, stammt nicht von Gott, sondern integrierte in diese Lehre für juckende Ohren --- weltliche Dynamiken, ist also dämonisch kontaminiert. Und das ist wohl auch der Grund, warum Gläubige, die wirklich geistlich gesinnt sind und offen dafür, den Willen Gottes zu suchen, hier mehr eine Profilierung von Stolz, Ehrgeiz, Egoismus und Arroganz sehen als ein Wirken des Heiligen Geistes.

Man kann hin und her reden, wie man will; 1. Petr. 5, 2-3 (und ggf. Eph. 5) kann man nicht wegdiskutieren.
Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist, und achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt, nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund, nicht als solche, die über die Gemeinden herrschen, sondern als Vorbilder der Herde.
DAS war und ist der Weg Jesu.

Und da ist was dran, an der Vorbildfunktion. Ich sehe, manchmal echt mit einigem Erstaunen, dass meine Kids doch einiges übernommen haben von mir... und manches Kind hatte schon seinen eigenen Kopf gehabt und ich viel Mühe damit. Wahrscheinlich können sie einige meiner "Ideale" deshalb entspannt annehmen, weil sie in ihrer Entscheidung frei waren und sind, und auch darin, bestimmte Werte zu variieren.
Helmuth hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 08:42Eine typisch falsche Auslegungsart ist die: Da Gott Härte untersagt, so wäre Herrschaft generell nicht sein Wille.
Bleiben wir einfach bei: "Dem Mann sei von Gott die Herrschaft über seine Frau gegeben". So hattest du das doch geschrieben.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Sara Funkelstein
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Sara Funkelstein »

Ziska hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 06:59 Würdest du dir denn aber von Gott sagen lassen, was gut und richtig oder falsch und böse ist?
Ich werde keine Überzeugungen übernehmen, die ich nicht teile. Egal, wie sich derjenige nennt. So einfach ist das.
Gott hat entschieden, dass die Welt ohne dich nicht auskommt.
oTp
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von oTp »

Bleiben wir einfach bei: "Dem Mann sei von Gott die Herrschaft über seine Frau gegeben". So hattest du das doch geschrieben.
Hallo, Magdalena61.
Manches in der Bibel halte ich als nicht mehr als zeitgemäße soziale Lehre. Eben, wie man sich am besten verhält.

Herrschaft. Ich denke, der Klügere sollte das Sagen haben. Und da haben die Frauen sogar einen besseren Ruf als die Männer. Und nicht der Mann, nur weil er das Amt des Herrschers hat. Auch ein Herrscher sollte auf seine kluge Frau hören.

Ich weiß andererseits, dass die Geschlechterrollen verschieden sind. Als Mutter hat sie jedenfalls eine wichtige Rolle.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Helmuth
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Helmuth »

Kingdom hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 14:27
Johncom hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:58 Herrschen, nur der Herrschaft Willen ist böse.
Und um ein gutes Ziel zu erreichen, ist sie notwendig.
Ich sehe, einer versteht mich. Die grundsätzliche Ablehnung von Herrschaft halte ich für gottlos. Ich denke, Gott wird zu seiner Zeit offenbaren, dass sich solche auch nicht unter die Herrschaft Christi beugen, eben weil sie Herrschaft verachten. Wenn sie davon reden, dann heuchlen sie einem etwas vor.

Die Schrift ist meines Wissen wirklich darin unmissverständlich, dass das Herrschaftsprinzip auch unter irdischer und damit keiner perfekten Herrschaft gültig ist. Dazu zitiere ich den Apostel Petrus:
1. Pet 2,13-14 hat geschrieben: Unterwerft euch jeder menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem König als Oberherrn oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun.
1. Pet 2,18-19 hat geschrieben: Ihr Hausknechte, ordnet euch den Herren in aller Furcht unter, nicht allein den guten und milden, sondern auch den verkehrten. Denn dies ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor Gott willen Beschwerden erträgt, indem er zu Unrecht leidet.
Selbstverständlich ergeht auch an die Herren ein Gebot, damit wir nicht immer eine einseitige Schiene fahren, die aber beide
Seiten für ungültig erklären will. Hier ergeht eines der Gebote wie man zu herrschen hat:
Kol 4,1 hat geschrieben: Ihr Herren, gewährt euren Knechten das, was recht und billig ist, da ihr wisst, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt.
Das wären nicht die einzigen Stellen, die man dazu zitieren könnte. Was aber nun kommt, ist an sich die Krönung, die Vollkommenheit, dazu zitere ich dich nochmals sehr gerne:
Kingdom hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 14:27 Am grössten Herrscher könnten wir aber alle lernen: Jesus Christus, er war König und diente und lehrte seine Jünger auch zu dienen.
Amen, und danke für dieses Wort, denn damit haben wir noch einen Aspekt, der von Bedeutung ist. Der Sinn und Zweck jeder Herrschaft ist nicht die Stellung, sondern dass allen gedient wird, sodass man sich auch um den geringsten Wurm kümmert und nicht außer Acht lässt, Gott achtet auf ihn als einen gleichwertigen Bruder wie den Herrscher. Es gibt da kein Ansehen der Person vor Gott.

Ich freue mich, wenn wir da eins sind. :thumbup:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Johncom
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Johncom »

Kingdom hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 14:27
Johncom hat geschrieben: Mi 5. Nov 2025, 01:58 Herrschen, nur der Herrschaft Willen ist böse.
Und um ein gutes Ziel zu erreichen, ist sie notwendig.
Wenn wir die Natur ansehen, so sehen wir auch Hirachien und Ordnungen, die klar vorgegeben sind.

Wenn diese Ordnungen durcheinander geraten, hat das meist auch in der Natur, keine gute Auswirkungen.

Was für ein Chaos entsteht, wenn die Hirarchien und Ordnungen über den haufen gerührt oder für unnütz erklärt werden, können wir gerade Weltweit erkennen.[/quote]

Im NT, Epheser 6:12, ist Herrscher aus dem griechischen "Archon" übersetzt:
"Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.."

In der Natur ernähren sich die großen Fische von den Kleinen, dann sind sie satt. In der Natur ist alles in Harmonie. Ja sicher braucht die menschliche Gesellschaft Hierarchie, die ergibt sich von ganz von selbst und normalerweise kennen die Menschen ihre Fähigkeiten und fügen sich ein. Wenn Herrschaft mit Gewalt oder auch nur der Drohung von Gewalt erreicht wird, hält sie sich nicht lange, das Pendel schwingt zurück es wird zu Revolution kommen. Was wir jetzt gerade weltweit sehen, ist auch nur eine Fortsetzung der vorigen Herrschafts-Konflikte.
Am grössten Herrscher könnten wir aber alle lernen: Jesus Christus, er war König und diente und lehrte seine Jünger auch zu dienen.
Mr 10:45 Denn auch des Menschen Sohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
Dann bedeutet Nachfolge ebenfalls zu dienen. Weise und barmherzig falls man gesellschaftliche Verantwortung trägt.
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