Glaube nimmt ab ?

[Lena]

Findest du das ok?

War mir nicht bewusst. Ich achte gar nicht darauf, das wir hier
im Forum verschiedene Bereiche haben. Tut mir leid, wenn es
nicht erlaubt war, dies zu tun.

[Hiob]

Der Sinn des Lebens, des Tuns ist also auf das Innerweltliche beschränkt.
Und auch der Gläubige tut nichts wirklich für seine Zukunft: Daher erkennt er nicht und kann nur religiöse Wortschablonen benutzen, und lebt in der Hoffnung auf ein Wunder, das ihm am Ende des Lebens ereilt und alle seine Probleme löst.

Da stimme ich zu. Dazu passt, dass sogar die Theologie immer mehr verweltlicht, was im schlimmsten Fall zu einer Kleingläubigkeit oder gar Ungläubigkeit von Geistlichen führt. "Gott" ist heute innerhalb der Theologie nur noch eine Chiffre.

[Hiob]

Was tun wir nicht?

Nicht mehr glauben das die Schrift Wahrheit ist?
Nicht mehr nach den Werten der Schrift uns verhalten?

Das ist heute die Regel. Wobei ich damit nicht tief-gläubige Christen meine, sondern das Gros der Menschen bis hin zu Vertretern von säkular angelegten Theologien. - Dazu kommt allerdings weiterhin, dass kaum jemand heute das Christentum von der Substanz her vermittelt, sondern eher über "Entscheide Dich"/"Friss oder Stirb".

[Timmi]

Vielleicht könnte man es auch so ausdrücken:

Die Werte des Glaubens scheinen vielen nicht lebenswert zu sein.

Das geht in die realistische Richtung. - Ich würde sogar noch weitergehen: Die Menschen wissen mehrheitlich gar nicht, welche Werte das sein sollen. Humanistisch kann man auch so einiges abdecken - und das mit der Erlösung muss man erst mal verstehen.

Insofern würde ich einen Zwischenschritt in Deinen Gedanken einbauen: Die Werte des Glaubens werden gar nicht erkannt, weshalb die Leute gar nicht entscheiden können, ob sie dafür oder dagegen sind. - Hier könnte man eine Diskussion zur Glaubens-Sprache anschließen: Wie wird eigentlich Glaube vermittelt? Meine Antwort: Nicht substantiell mit verstehbaren Inhalten, sondern mit Chiffren wie Blut, Lamm, Erlösung, etc. - Das versteht k(aum)eine Sau.

Hmm, komme mit deinem letzten Satz nicht ganz klar. Vermittlung des Glaubens durch eine Chiffrensprache die kaum einer versteht? Oder nicht mehr versteht?

[Hiob]

Vermittlung des Glaubens durch eine Chiffrensprache die kaum einer versteht? Oder nicht mehr versteht?

Ja. --- Die Leute (auch viele Christen) hören "Jesus", "Lamm", "Blut", "Erlösung", etc. und verstehen in der Substanz nicht, was eigentlich dahinter steckt. - Auch Aussagen wie "Jesus ist das Wort" sind reine Insider-Aussagen. - Wüsste ich nicht, was damit gemeint ist, könnte ich mit solchen Sätzen auch nichts anfangen.

[Lena]

Wüsste ich nicht, was damit gemeint ist, könnte ich mit solchen Sätzen auch nichts anfangen.

Wer hat dir geholfen zu verstehen?

[Hiob]

Wer hat dir geholfen zu verstehen?

Die direkteste Antwort wäre: Der Heilige Geist. Aber das wird Dir zu wenig sein. --- Ich war seit Kind an katholisch geprägt, bin dann aber als Student aus der Kirche ausgetreten - das heißt: Ich kannte trotzdem den katholischen "Betrieb".

Inhaltlich wurde mir geholfen, weil ich im Rahmen meines Studiums näher mit Philosophen und Theologen zu tun hatte und deren Denken eingesogen habe. MEINE Frage dabei war: Wie ist der Ursprung des Seins erklärbar, so dass kein Rest an Fragen übrig bleibt. Dabei lief es immer auf "Gott" hinaus, und wichtig: "Gott" mit ganz bestimmten Eigenschaften. - Letztlich bin ich zum (für mich übrigens überraschenden) Ergebnis gekommen, dass die entscheidende Eigenschaft sein muss: "Gott ist die Liebe" (wobei man "Liebe" dementsprechend definieren muss, also nicht menschlich definieren darf).

Diesen Satz nun kannte ich aus der Bibel und somit habe ich die Bibel sehr intensiv ab der Genesis gelesen unter diesem Aspekt - konkret: Was hat diese oder jene Bibelstelle zu bedeuten, wenn der Kernsatz "Gott ist die Liebe" nie verletzt werden darf. - Und das geht. Allerdings geht es nur dann, wenn man sich von gängigen Interpretations-Mustern entfernt und sich streng und stur an diesen Kernsatz hält.

In höheren Chargen katholischer und evangelischer Theologen kam das gut an, bei "normalen" Christen und Theologen eher nicht - aber das wäre ein eigenes Thema.

[Zippo]

Das Satan die Heiligen nicht antasten kann, ist unabhängig von seiner Gebundenheit. Niemand kann einen Christen aus der Hand Gottes reißen. Darum geht es bei den Warnungen an Christen auch nicht. Dort geht es immer darum, dass sich der Christ selbst nicht verführen lassen soll und nicht darum, ob er von Gottes Seite aus sicher wäre oder nicht.

Satan ist zunächst einmal einGeschöpf Gottes mit allen Freiheiten, die dazu gehören und er muß immer mit Gewalt daran gehindert werden, sollte er böse Absichten haben.
Aber Gottes Zusagen in seinem Wort sorgen dafür, daß Gott nicht alles geschehen lassen kann. Das bezieht sich leider nicht in erster Linie auf das irdische Heil, sondern auf das ewige Heil bzw. das ewige Leben. Insofern hast du recht.
Leider sind die meisten Menschen nicht solche Helden, die das irdische Leben für nichts erachten, um nur das himmlische Leben zuerlangen. Wir haben doch in Wirklichkeit wenig Interesse an dem Himmel. Wir sind doch mit unserer Bedürfnissstruktur ganz auf das irdische Leben eingeschworen. Und hier auf Erden hat Satan offensichtlich viele Möglichkeiten uns das Leben so sauer wie möglich zugestalten.
Am Ende wird sich zeigen, ob der Glaube ausreicht, um allen Widrigkeiten zum trotz den Weg in den Himmel zufinden.
Könnte auch sein, daß dieser Glaube kurz vor dem Erscheinen Jesu noch einmal besonders geprüft wird.
Satan wird jedenfalls sein Bestes geben, um den Glauben zu zerstören. Lk 18,8

Travis

In Matth. 12 sagt Jesus, dass die Erlösung von Menschen durch die Bindung Satans ermöglicht wird. Durch die Heilstat Jesu am Kreuz und Auferstehung wurden die Mächte und Gewalten gefangen und entwaffnet (Kol 2,15). In Joh 12;16 und Lk 10 wird der selbe Vorgang beschrieben.

Satan wird eine zeitlang daran gehindert, einem berufenen Menschen den Kopf zu verdrehen. Denn das tut ja der Gott dieser Welt laut 2 Kor 4,4.
Wenn der Betreffende das Evangelium annimmt, hat er zunächst einmal die Gelegenheit seine Schuld auf einen Zettel zu schreiben und an das Kreuz zu heften. Kol 2,14 Satan ist nicht berechtigt, als Ankläger der Menschheit, weiterhin auf die Schuld des gläubigen Menschen zu schauen, um auf seine gerechte Strafe hinzuweisen.
Off 12,10
Auf diese Weise wurden die Mächte und Gewalten gefangen und entwaffnet. Dem Satan hat er die Macht genommen, den Menschen zu beschuldigen, bzw. seine Anklage ist wirkungslos, denn der Herr Jesus hat für diese Schuld gebüßt und gelitten. Hebr 2,14, Joh 8,10
Damit hat er ihm letztenendes doch noch den Kopf zertreten. 1 Mo 3,15,

Aber Satan und seine Dämonen werden keine Ruhe lassen und des Menschen Glaube wird geprüft. Hiob 1 Und Einige werden in ihrem Elend den Glauben verlieren. Das wird in der Zeit der Wiederkehr Jesu vielleicht besonders der Fall sein.

Gruß Thomas

[Travis]

Satan ist zunächst einmal einGeschöpf Gottes mit allen Freiheiten, die dazu gehören und er muß immer mit Gewalt daran gehindert werden, sollte er böse Absichten haben.

Mit allen "Freiheiten"? Bei diesen Worten hat er sicherlich gelächelt, falls er sowas kann. Der zweite Teil Deiner Aussage ist geschehen. Im entscheidenden Bereich ist er machtlos.

Satan wird eine zeitlang daran gehindert, einem berufenen Menschen den Kopf zu verdrehen.

In der Bibel steht etwas anderes. Die Bindung Satans besteht in dem, was Offb. 20 sagt und worauf sich Matth. 12 bezieht. Nirgendwo steht, dass im biblischen Sinne berufene Menschen nicht angelogen werden können.

[Lena]

Was hat diese oder jene Bibelstelle zu bedeuten, wenn der Kernsatz "Gott ist die Liebe" nie verletzt werden darf.

Wenn man so vorgeht, also immer alles von der Wahrheit aus: Gott ist die Liebe -
ist es das, was du gemeint hast, das Christentum von der Substanz her vermitteln?