Michael hat geschrieben: ↑Mi 22. Dez 2021, 16:58
Ich bin einen Schritt weitergegangen, dass man verliehene Macht gebraucht, missbraucht und auch nicht gebraucht. Wenn Machthaber etwas anordnen, was nicht gegen den Willen Gottes gerichtet ist, gibt es keinerlei Anlass auch dem sonst böswilligsten Herrscher nicht Folge zu leisten. Du kannst nicht sagen, mir gefällt dem seine politische Gesinnung nicht, also gehorche ich nicht.
Einen böswilligen Herrscher erkennt man aber daran, dass er Böses tut und/oder Gutes lässt. Und wenn er nicht wirklich bösen Willens ist, so entlarvt ihn das mindestens als unfähig und unwürdig. Es bekennt sich doch kein Machthaber offen zur dunklen Seite der Macht. Sie stellen ihr Handeln immer als gut und wohlmeinend dar. Selbst Hitler hat es tatsächlich nur gut gemeint. Er wollte das deutsche Volk und die arische Rasse vor den Juden beschützen, die er für eine böswillige Gefahr hielt. Und jeder, der bei dieser Gegenwehr nicht mit machen wollte oder störte, hielt er ebenfalls für eine schädliche Gefahr : Homosexuelle, Arbeitslose, Kranke. Es ist das gute Recht eines Jeden, sich und seine Genossen vor einer ersichtlichen Gefahr schützen zu wollen. Aber man muss auch ausreichend reflektieren, ob diese Gefahr tatsächlich auch besteht. Dass man damals beispielsweise
die Protokolle der Weisen von Zion nicht einem intensiven Gegencheck unterziehen konnte, wie das heute möglich ist, und damit meine ich nicht mal eben bei Wikipedia gucken oder Buch zu lesen, das meint, sie als Fälschung entlarven zu können, muss man natürlich für die damalige Zeit berücksichtigen.
Michael hat geschrieben: ↑Mi 22. Dez 2021, 16:58
In dem Zusammenhang stelle ich fest, das an sich jedes System eine Sache immer verbietet: Dass man sich dagegen auflehnt. Das gilt für ein rechtmäßiges als auch despotisches System, keines lasst Rebellion zu. Das despotische greift diesbezüglich nur zu härteren Gegenmaßnahmen, aber auch ein ordentlicher Rechtsstaat erlaubt keinen Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Demokratische Systeme verbieten gewaltsame Auflehnung, aber nicht grundsätzlich eine ablehnende Haltung. Hast du dich nie mit politischer Opposition befasst ? Manchmal hab ich bei dir echt den Eindruck, als sei das voll an dir vorüber gegangen.
Michael hat geschrieben: ↑Mi 22. Dez 2021, 16:58
Das ist eine interessante Tatsache und ich führe sie darauf zurück, dass Gott in jedem Fall ein Gott der Ordnung ist und nicht der Unordnung.
Es heisst
Gott des Friedens (1. Korinther 14,33). Ein Gott der Ordnung allein reicht nicht, denn den haben auch faschistische und totalitäre Systeme auf überkorrekte Weise. Wie schon einst Oskar Lafontaine sagte, mit Sekundärtugenden könne man auch ein KZ betreiben.
Michael hat geschrieben: ↑Mi 22. Dez 2021, 16:58
Man kann Dinge ändern, aber die Änderung selbst nimmt der Herrscher vor und nicht das Volk. Dahinter steckt für mich das Prinzip, dass man Gott um etwas bittet und es nicht einfordert bzw. sich selbst nimmt.
Wenn ich kritiklos Anordnungen des Herrschers folge und seine Verordnungen kritiklos hinnehme, meine Ablehnung, Kritik und ggf. Alternativen gegenüber dem Herrcher nicht äußer, dann wird auch Gott nur schulterzuckend sagen, was ich eigentlich will, wenn ich mich dann an ihn wende. Ich habs doch abgenickt, unterschrieben, mein Kreuz gemacht und nun will ich nicht mehr ? Da gilt für mich dann das vielfache biblische Wort, dass wir weder schwören, noch uns vereidigen sollen, denn wir sind daran gebunden. Man muss von Anfang an seinen Protest und seinen Zweifel sehr deutlich machen.
Ich hab Merkel nie gewählt, ich hab Scholz nicht gewählt, ich habe die Linke am Ende dann doch nur mit Skepsis gewählt und sehe ihre Entwicklung in immer falschere Richtung. Das nächste Mal würde ich sie wahrscheinlich nicht mehr wählen.