Michael hat geschrieben: ↑So 28. Jun 2020, 18:44
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 27. Jun 2020, 11:03
Theologie wurde ein Denken über Gottes Wort und der damit verbundenen Gotteslehre. Da gab es dann auf christlichem Sektor die sogenannten Kirchenväter, die sich um die richtige Auslegung von Gottes Wort bemüht haben.
Ich sehe das so. Jesus brachte uns Gottes Wort. Die richtige Auslegung dazu gaben uns die Apostel. Und dann begann das Zeitalter der NT-Theologie durch die Kirchenväter. Es ist eine Auslegung der Auslegung, eine Abstrahierung durch Bildung von Dogmen. Das Problem ist, dass nun auch falsches Lehrgut einfloss, was die Apostel aber voraussagten.
Mit "Jesus brachte uns Gottes Wort" habe ich wenig Probleme. Sicher hat uns der Herr Jesus Worte des lebendigen Gottes gebracht. Joh 15,15 Alles was der Herr bei seinem Vater gehört hat, das hat er den Jüngern kundgetan. Das ging sogar soweit, daß der Herr sagte, wer mich sieht , sieht den Vater. Er meinte natürlich nicht das Aussehen, sondern den Geist, der den Menschen Jesus erüllt hat und dem er Raum gegeben hat.
Und das war auch nicht zu jeder Zeit, bei den ganz banalen Dingen des Alltags war es der Herr selbst , der sprach.
"Gottes Wort " ist für mich umfassender, da ist nicht nur das Wort, das aus dem Munde Jesu kam, sondern auch das Wort der Propheten, die sich durch das Erscheinen Jesu erfüllt haben.
Noch am Kreuz wurden viele Worte des Königs David zitiert.
Und die Evangelisten haben es alles notiert, damit es der Nachwelt zugänglich ist. Das war wieder keine Interpretation , sondern eine Direktinspiration in die Feder.
Die Apostel haben das AT ausgelegt, hatten aber auch so manche Offenbarung, sodaß man sie eigentlich nicht als Theologen im modernen Sinne sehen kann.
Sicher, die alten Griechen hätten das vielleicht getan.
Die Kirchenväter haben dann Schriften ausgelegt und dabei haben sie möglicherweise auch falsch gedacht, genau wie wir. Aber wir sollten sie nicht ganz so schlecht machen. Sie haben manchmal für ihr Zeugnis das Leben gelassen.
Michael
Jesus erzählt ein Gleichnis über das Reich Gottes, indem eine Frau Sauerteig ins Mehl gibt und dann solange vermengt bis alles durchsäuert ist (Mt.13:33). Das kann auch umgekehrt gesehen werden, indem ein wenig schlechter Sauerteig hinzukommt, der am Ende das Ganze schlecht macht. Jesus nennt das den „Sauerteig der Pharisäer“.
Ja , so ist es , die Frau Sauerteig hat dann alles verdorben. Da hat der Satan ganze Arbeit geleistet. Wenn der an der Menschheit arbeitet, hat er bald alles auf einem Niveau von Sodom und Gomorra und die Theologie wird gemacht, wie sie gefällt.
Jetzt würde ich die Pharisäer nicht mit den Kirchenvätern gleichsetzen.
Die Pharisäer waren zwar gelehrte , schriftkundige Leute, aber sie waren geldgierig und nur an äußerer Frömmigkeit interesseirt, um vor den Leuten was zu gelten.
Sie haben den Menschen nur schwere Bürden aufgeladen , die sie selber nicht tragen wollten. Mt 23 So waren die Kirchenväter nicht.
Michael
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 27. Jun 2020, 11:03
Und schließlich ist eine Wissenschaft daraus geworden und man hat versucht, das Denken über Gott in Kat
egorien aufzuteilen und systematisch vorzugehen.
Da gab es dann Exegese, Eisegese , Hermeneutik ,Apologetik , Hominetik usw. Alles so Begriffe, die ich ganz interessant finde ,aber die bei mir so ein Unbehagen auslösen.
Genau, das ist der Zustand heute.
Ich denke , wir sollten auf einem Gesprächsniveau bleiben, wo jedermann verstehen kann , was gemeint ist.
Michael
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 27. Jun 2020, 11:03
Frage: War es Gottes Wille, daß sich die Dinge so entwickelt haben ? Oder sollten wir einfach nur Bibelleser bleiben, um daraus zu lernen, wie Gott uns Menschen begegnet ist und wie wir unser Leben danach gestalten sollen ?
Ich sage so, Gott weiß das und ich nehme an, es war mit im AT nicht anders. Die Pharisäer, Sadduzäer und Schriftgelehrten machten dasselbe. Sie waren die Theologen des 1.Jh. Aus der Lehre des Mose und der Weisung der Propheten wurde die pharisäische und sadduzäische Theologie. Jesus nannte es „Sauerteig“, und er meinte dabei den schlechten. Er legte ihre Theologie als Geist des Irrtums aus.
Die Pharisäer und die Sadduzäer könnte man als Theologen , auch im modernen Sinne bezeichnen, aber als schlechte Theologen, die auch nicht vorleben , was geschrieben steht, sondern sogar um des finanziellen Vorteils , Gottes Wort gefälscht haben.Mk 7,11 Außerdem wollten sie nicht an den Herrn glauben , obwohl das Wort des Mose von ihm sprach. Joh 1,45 Sie waren also schlechte Theologen.
Die haben wir heute auch noch. Die sind außen so ein wenig fromm , aber sie denken nur ans Geld und wollen sich ein schönes Leben machen, auf Kosten anderer.
Liebe Grüsse Thomas