Was ist Theologie?

Rund um Bibel und Glaube
frank

Re: Was ist Theologie?

Beitrag von frank »

Helmuth hat geschrieben: Mi 12. Okt 2022, 23:54 Es erging an dich die Frage...
warum wir immer wieder auf deine Theologie eingehen müssen, die du nicht Theologie nennst?
Magst du das bitte mal erklären?
Du vertrittst hier eine Lehre, wenn du behauptest, dass die Schrift, der Leser und der Heilige Geist ausreichen
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Werde ich nun erfahren, was du unter akademisch verstehst oder nicht? Ich gehe auch auf deine Fragen ein, aber zuerst wäre meine dran.
Zuletzt geändert von Helmuth am Do 13. Okt 2022, 00:04, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
frank

Re: Was ist Theologie?

Beitrag von frank »

Helmuth hat geschrieben: Do 13. Okt 2022, 00:00 Was verstehst du nun unter „akademisch“? Das weiß ich immer noch nicht.
Was ich beschrieben habe als "klare Lehre", die Jesus seinen Talmidim, die Apostel in der Missionierung, die apostolischen Väter und die Kirchenväter, die Reformatoren als Grundlage diskutierten und weitergaben - damit die Menschen daraufhin ihren Glauben leben können

Deine Theologie, dass es ausreicht die Schrift zu lesen, und den Heiligen Geist wirken zu lassen - ist auch so eine klare Lehre
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von frank »

Helmuth hat geschrieben: Do 13. Okt 2022, 00:03 Werde ich nun erfahren, was du unter akademisch verstehst oder nicht
ich habe es in meinem obigen zweiten Text ausführlich erklärt - und ich habe deinen Begriff verwendet, damit du es verstehst
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

frank hat geschrieben: Do 13. Okt 2022, 00:03 Was ich beschrieben habe als "klare Lehre", die Jesus seinen Talmidim, die Apostel in der Missionierung, die apostolischen Väter und die Kirchenväter, die Reformatoren als Grundlage diskutierten und weitergaben - damit die Menschen daraufhin ihren Glauben leben können
Ok, dem entnehme ich nun „klare Lehre“. Diesen Terminus können wir gerne weiterverwenden und brauchen den Begriff „akademisch“ nicht weiter. Ich verstehe nämlich darunter etwas anderes, eben etwas, das man nicht braucht. Die klare Lehre nennt Paulus auch „gesunde Lehre“. Damit haben wir etwas Schriftkonformes.

Mir dem können wir weiterarbeiten. Ok?
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von frank »

Helmuth hat geschrieben: Do 13. Okt 2022, 00:09 Mir dem können wir weiterarbeiten. Ok?
warum soll ich ihn nicht verwenden wollen - wenn ich ihn schon verwendet habe?

Das "akademisch" ist auf deinem Mist gewachsen
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Die gesunde Lehre erhalten wir aber nur von Jesus und den Aposteln, denn ihnen hat der HG auch dazu sein Zeugnis erteilt. Und dazu legten die Propheten des AT die Grundlage. Und auch diese musste der HG bestätigen.

Spätere Kirchenväter und Theologen gehören dann nicht mehr dazu. Darum wurden deren Texte auch nicht mehr als kanonisch angesehen. Sie erfüllen nicht das Kriterium, dass sie der HG bestätigt. Ein schwer einzuordnendes Buch ist die Offenbarung, denn wir werden die Bestätigung vieler Weissagungen durch den HG erst zukünftig sehen. Es wird auch nicht von allen als kanonisch gesehen.

Aber es ist jedenfalls das letzte Werk, das ein deutliches Zeugnis über Jesus ablegt. Und danach zählt kein einziges Werk mehr als kanonisch. Damit sind alle späteren Werke der Kirchenväter nicht notwendig sie näher zu beachten. Sie sind kein direktes Zeugen mehr über Jesus Christus und darum hat sie der HG auch nicht mehr bestätigt.
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PastorPeitl
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von PastorPeitl »

Theologie ist die Lehre, die es möglich macht, Glauben in so starre Formen zu pressen, dass der christliche Glaube verloren geht.

Ohne Theologie wäre es unmöglich, dass Christen aufeinander losgehen.

Weil ja dann alle christlichen Lehrmeinungen gleichwertig, so wie in der Anfangszeit wären.

Die Theologie hatte ihre Wurzeln in den Konzilen, Veranstaltungen, welche in weiterer Folge dazu führten, dass sich Menschen ganz gegen das 5.Gebot "Du sollst nicht töten" gegenseitig die Schädel einschlugen.

Wenn sie könnten, bis heute gegenseitig die Schädel abschlagen.

Dabei müsste einem Jeden/einer Jeden von Grund auf klar sein, dass an der Theologie etwas nicht stimmen kann.

Weil sich ja da Brüder über andere Brüder und Schwestern erheben und meinen:

Und von nun an ist nur noch das im Glauben richtig was ich sage.

Also die persönliche Beziehung der anderen Christen zu Gott Vater beenden.

Beinahe eine genauso gefährliche Erfindung des Teufels, wie die Behauptung:

Es kann nur ein Christentum geben. Die Lehre muss einheitlich sein.

Der Anfang des Endes des Glaubens.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

PastorPeitl hat geschrieben: Do 13. Okt 2022, 05:29 Theologie ist die Lehre, die es möglich macht, Glauben in so starre Formen zu pressen, dass der christliche Glaube verloren geht.
Ja, das ist möglich und passiert auch am laufenden Band. Diese negative Konnotation prägte mich auch lange. Dabei ist "Theologie" nur ein Begriff, der für sich noch keinen Wert besitzt und heißt schlicht "Lehre von Gott" mit theos als Gott und logos als Lehre. Der Begriff erhält erst einen Wert, wenn man ihn entsprechend zuordnet.

Was du machst ist aber eine typische Herangehensweise an diese Problematik, die ich "das Kinde mit dem Bade ausschütten" nenne. Und auf das gehe ich inhaltlioch nicht weiter ein, weil es ein grundlegender Auslegunsfehler, ich versuche aber die Konsequenzen zu skizzieren.

Jede Auslegungen ist eine persönliche Theologie, womit du aber deine eigenen Auffassungen als Irrlehren hinstellst, wei du ja das Kinde mit dem Bade ausgeschüttet hast. Dagegen steht das Wort Paulus aus 1. Thess 5:21-22, das uns weise dazu anhält aus allem das Gute herauszufiltern.

Nun willst du deine eigene Lehre gleichwertig mit jeder anderen sehen. Das Problem ist: Verfälschte Lehren werden insgesamt nicht richtiger, in dem sie koexisitieren, sie verwirren nur noch mehr. Sie sind gleichwertig in dem Sinn, dass sie alle verfälscht sind.

Es macht jeder Lehrer dabei lediglich andere Fehler. Würde man aber aus allen das Gute herausfiltern und zusammenstellen, nun dann bleibt im Grunde genommen genaus das übrig, was wir schon haben: Die Bibel, und diese nicht weiter kommentiert. Aus diesem Grund mag ich heute nicht einmal mehr Studienbibeln, da die Kommentare erst oft wieder die Tätigkeit des HG zu ersetzen versuchen.

Ob du diese Logik nachvollziehen kannst, weiß ich nicht, aber du stellst dir damit für deine Lehren selbst das vernichtende Zeugnis aus, denn es ist ja alles nur "Theologie", die du in Bausch und Boden verteufelst. Aber lass dir sagen, den Fehler beging ich früher auch. Man kann seine Erkenntnis aber erweitern und Dank des HG geht das. Er schärft dabei das logische Denkvermögen.

Ich finde die Schrift zeigt uns anhand der vom HG erfüllten Schreibern die wohl besten Theologen dieser Welt. Damit meine ich, wenn Bibelautoren Dinge erläutern und Gottes Willen für uns ausgelegt haben, dann nenne ich sie wahre Theologen, wenn sie dabei auch den Willen Gottes ausgeübt haben und ihnen der HG dazu ein posiives Zeugnis ausgestellt hat. Und nur diese entsprechen dem Muster, wie Jesus dazu diese Anforderung stellt:
Joh 7,17 hat geschrieben: Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.
Das entscheidene Kriterium ist dabei, dass man den Willen Gottes tun will und letztendlich auch tut. Dann erhält dieser die Gewisseheit, dass der HG ihn korrekt lehrt. Aber er ist damit immer noch keine guter Theologe, denn dazu muss man auch die Gabe für die Lehre mitbekommen. Und wenn ich mal den ersten Parade-Theologen der Schrift zitiere, dann ist es niemand geringerer als Mose. Dazu mal eine Zitat:
5. Mo 1,5 hat geschrieben: Diesseits des Jordan, im Land Moab, fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen, indem er sprach: ...
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PastorPeitl
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von PastorPeitl »

Glaube und Theologie
Helmuth hat geschrieben: Do 13. Okt 2022, 07:56 Jede Auslegungen ist eine persönliche Theologie, womit du aber deine eigenen Auffassungen als Irrlehren hinstellst, wei du ja das Kinde mit dem Bade ausgeschüttet hast. Dagegen steht das Wort Paulus aus 1. Thess 5:21-22, das uns weise dazu anhält aus allem das Gute herauszufiltern.
Persönliches herangehen ist noch nicht unbedingt eine Theologie, weil eine Theologie eine Lehre ist. Ein persönlicher Glaube ist daher noch keine Theologie, weil es in dem Moment noch keine Lehre ist. Auch ein persönliches Zeugnis ist noch keine Theologie. Weil es die Möglichkeit einschliesst, dass ich zwar jemanden von meinem persönlichen Glauben erzähle. Dieser aber auf einem vollkommen anderen Weg zu Jesus findet

Akzeptabel wäre eine Theologie sogar noch so lange, so lange sie respektiert, dass andere Theologien gleichwertig sind.

Einführung von Wertigkeiten

Das was bei den Konzilen aber gemacht wurde, war: Das man festlegte, dass nur die eine Theologie die einzig gültige zu sein hat. Und da wird Theologie unakzeptabel.

Ich glaube man muss zwischen persönlichem Glauben und Theologie kräftigst unterscheiden. Das was Paulus von Tarsus skizziert ist der persönliche Glaube. Daher: Prüft alles und das Gute behaltet. Das kann für einen Jeden etwas Anderes bedeuten.

Und würde diese Einstellung akzeptiert, gebe es keine Probleme, weil es dann kein richtig und kein falsch, sondern nur ein anders gesehen gebe. Die Menschen aber in Nächstenliebe gleichwertig blieben.

Paulus, Apollos und Kephas sind gleichwertig
Nun willst du deine eigene Lehre gleichwertig mit jeder anderen sehen. Das Problem ist: Verfälschte Lehren werden insgesamt nicht richtiger, in dem sie koexisitieren, sie verwirren nur noch mehr. Sie sind gleichwertig in dem Sinn, dass sie alle verfälscht sind.
Und ja, ich will meine Lehre als gleichwertig erachten. Weil sie andere Menschen genauso zu Jesus führen kann, wie dies auch andere Lehren können.

Jede Lehre die zu Jesus führt, ist eine korrekte Lehre. Jede Lehre die von Jesus wegführt eine Irrlehre. Weil sie Dich in die Irre führt.

Schlecht ist, wenn Christen sich laufend gegenseitig vorhalten Irrlehrer zu sein. Denn: Warum sollte dann ein Suchender auf irgendeinem der Wege, die ja dann alles Irrlehren sind, zu Jesus finden können?

Familiengeschichte

Ich weiss nicht, ob ich genauso gegen "Theologie" eingestellt wäre, wenn nicht unsere eigene Familie früher Leidtragende dieser falschen sogenannten Theologie gewesen wäre. Wir mussten Flandern verlassen, weil wir Hugenotten waren.

Das was mich gedanklich mit den Templern verbindet, ist, dass die Templer am 13.Oktober 1307 das selbe erlebten, wie wir Hugenotten gut 200 Jahre später. Nämlich: Das wir, weil wir angeblich die "falsche Theologie" hatten, verhaftet wurden, flüchten mussten oder aber sogar hingerichtet wurden. Und das ist mein Kritikpunkt an der "Theologie":

Sie hat unheimlich viel Leid ausgelöst.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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