Glaube vs Philosophie

Rund um Bibel und Glaube
Spice
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Spice »

Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 10:33
Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 09:28
Das tue ich als Christ auch nicht.
Wer dem christlichen Glaubensbekenntnis nicht in allen Punkten zustimmen kann, ist kein Christ.
Obwohl ich in allen Punkten dem Glaubensbekenntnis zustimmen kann, ist trotzdem Deine Schlussfolgerung schlichtweg falsch.
Glaubensbekenntnisse sind für den Menschen da. Aber was nutzt es, wenn sich jemand zu "geboren von der Jungfrau Maria" bekennt, und doch nichts damit anzufangen weiß? Wenn ein Glaubensbekenntnis nicht dazu dient, dass im Bekenntnis ausgedrückte nun auch zu erkennen, ist es lediglich ein gedankenloses Nachplappern.
Und es gibt sicher sehr viele Menschen, die vorbehaltlos dem Glaubensbekenntnis zustimm(t)en, und trotzdem keine Christen sind.
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AlTheKingBundy
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 11:28 Ich zertrümmere mit Vorliebe diese falschen menschliche Gedankengebäude, die kein Fundament des Wort Gottes haben. Eigentlich ist es dann völlig wurscht, wodurch der Mensch in den Irrtum geleitet wird. Alles was gegen Gott gerichtet ist, das ist des Teufels, sei es Philosophie, Theologie oder sonst irgendeine Ideologie.
Das wundert mich nicht. Philosophie bedeutet so viel wie Liebe zur Weisheit, das musst Du zertrümmern.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Helmuth
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 11:42 Ähm - Gott kann gar nicht umkehren.
Wirklich? Du Mensch weißt was Gott kann und was er nicht kann?

Lies mehr die Bibel, und ich meine damit nichtr Buber. Du wählst was deinem Herzen gefällt- Aber gefällt es auch Gott? Bei der Liebe zur Weisheit muss man sich entscheiden zwischen der Weisheit Gottes und der Weisheit des Menschen. Was Gott über deren Weisheit denkt kann man nachlesen. Es ist nichts Gutes.
Hiob hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 11:42 Als er von Saulus zu Paulus wurde, hat er selber NICHTS getan.
Das ist falsch. Er wurde nach Damaskus ein neuer Mensch und verwarf alles was er bislang glaubte und dachte. Es ist richtig, dass er das wurde, als Passivum, sprich der HG erneuerte ihn, aber sein Wille, und das ist das Entscheidene muss dafür aktive Initiativen setzen, die sich auch in Taten widerspiegeln. All das tat er. Lies auch was Jakobus über Glaube ohne Werke sagt.

Ein anderer Aspekt: Gott und Mensch leben in Beziehung, Gott will das und er will, dass wir es auch wollen. Die Ehe zwischen Mann und Frau ist dazu von ihm gestiftet. An ihr kann man lernen wie man sich als Mann seine Frau herrichtet. Jetzt versuch es mal mit der Umkehr ihres Willens. "Schatz, heute ist Sex dran." Sie: "Nein, geht nicht" Du: "Oh doch, gleich komme ich und werde ich dich dazu umkehren." So nicht. Soll schon vorgekommen sein, dass ein kräftiger Tritt auf deine Männlichkeit dann erfolgte, wiewohl sie deine Frau ist. Tolle Bekehrung.

Nehme wir nun anderseits an, der Wille des anderen ist noch nicht ausgeblidet vorhanden bzw. du hast Macht darüber. Dann wiederum ist das wie Kinderschändung an einem junges Mädchen, das Sex noch gar nicht in der Art erfahren kann, weil es dazu noch gar nicht geschlechtsreif ist. Aber sie ist dir willig, weil du ihr einredest: " Das ist eine klasse Sache, zieh dich aus und leg dich hin und vertrau mir, ich mach schon alles weitere." So auch nicht.

Diese Bilder sind nicht umnsonst schwerst kirminell und du kannst nachdenken, ob du Gott dieses Verhalten wirklich anmaßt, entweder den Willen zu übergehen oder ihn auszuschalten. Oder man erkenne wie sehr solch philosophisches Gedankengut genaus das bewirkt: Man ist einfach nur pervers und dünkt sich "weise".
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 12:54 Du Mensch weißt was Gott kann und was er nicht kann?
Zum Teil schon. Ich "weiß" bspw., dass er nicht satanisch sein kann. In diesem Sinne "weiß" ich, dass er nicht nicht-allwissend sein kann, weil ansonsten das Wort "Gott" keinen Sinn machen würde. - Konkret: "Umkehren" bedeutet "Ich habe mich geirrt und korrigiere mich deshalb". - Das geht bei Gott nicht, weil er sich per Definition nicht irren kann.
Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 12:54 Hiob hat geschrieben: ↑
Do 30. Jul 2020, 11:42
Als er von Saulus zu Paulus wurde, hat er selber NICHTS getan.

Das ist falsch. Er wurde nach Damaskus ein neuer Mensch und verwarf alles was er bislang glaubte und dachte.
Aber das war doch unmittelbare Folge und Notwendigkeit daraus, dass ihm das Saulus-Paulus-Erlebnis zuteil wurde. - Er ist nicht selber umgekehrt, sondern wurde umgekehrt. - Dass er als Umgekehrter viel gemacht hat, weiß ich auch - aber das war nicht mehr "Willens-Entscheidung" im Sinne von "Ich weiß zwar nicht, worum es geht, aber ich kehre jetzt um" (das wäre der übliche Weg), sondern "Ich weiß jetzt, worum es geht, und deshalb habe ich ein tiefes eigenes BEDÜRFNIS, tätig zu sein". - Letzteres kann mit Leid verbunden sein und insofern anstrengend - aber es ist keine Entscheidungs-Leistung.
Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 12:54 Diese Bilder sind nicht umnsonst schwerst kirminell und du kannst nachdenken, ob du Gott dieses Verhalten wirklich anmaßt, entweder den Willen zu übergehen oder ihn auszuschalten.
Tut er doch nicht. - Gott muss keinen Willen brechen, wenn er das Bedürfnis nach ihm per HG geweckt hat. - Der Wille ist nichts anderes als das Umsetzen von Bedürfnis - spürt man kein Bedürfnis nach Gott, KANN man keinen Willen für ihn haben. - Spielt man es sich trotzdem vor, ist es Lüge.
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 13:24 Gott muss keinen Willen brechen, wenn er das Bedürfnis nach ihm per HG geweckt hat. - Der Wille ist nichts anderes als das Umsetzen von Bedürfnis - spürt man kein Bedürfnis nach Gott, KANN man keinen Willen für ihn haben. - Spielt man es sich trotzdem vor, ist es Lüge.
Da dreht man sich im Kreis. Auch ein Bedürfnis kann und will die Liebe nicht zwingend erwecken. Dann wird im Menschen schon eher das Bedürfnis nach der Sünde geweckt - aber eben dann nicht von der Liebe. Irgendwann wird eine Entscheidung notwendig. Der Vater der Lüge wird natürlich das Bedürfnis wecken, dass man gar nicht anders kann, weil die Erkenntnis fehlte.
Die Philosophie des Epikur umgeht diesen Kreis: sie besagt, dass man dazu geschaffen ist, zu sündigen und es deshalb Sünde nicht gibt. Die Stoa sagt hingegen, dass man dazu geschaffen, nicht sündigen zu müssen.
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Helmuth
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 13:24 Er ist nicht selber umgekehrt, sondern wurde umgekehrt.
Das reine Wiederholen einer Behauptung macht sie nicht richtiger. Du verstehst die biblische Umkehr m.E. nicht. Naja, so ist Philosphie dem Wesen nach und mir wird immer klarer, warum Paulus sie für Schrott erklärt. Worte Worte; Wort und sie bedeuten am Ende ... nichts. Lass dich stattdessen mit Gottes Wort auffüllen. Das ist die Nahrung unseres Geistes ihn gesund zu entwickeln. Paulus sagt:
Römer 12:2 hat geschrieben: Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
Vieles was wir denken wird uns anerzogen. Davon ist einiges bloß nutzls aber anderes auch schädlich. Nach meiner Bekehrung fiel mir rasch auf, dass Gott anders denkt. Das ist daher ein Vorwurf an die Philosphie, dass sie nur zerredet. Da gibt es diesen Gedanken, dann wieder diesen und dann wieder einen anderen. Am Ende wird genau nichts ausgesagt. HIngegen ist Gottes Wort so, dass es bewirkt was es sagt.

Die Verführung in der Philosophie besteht also darin, dass man immer mehr Gedanken kennenlernt, also einfach mehr weiß und das mir Erkenntnis verwechselt. Dabei schwimmt man mit jedem weiteren unaufgelösten Gedanken in einem noch größeren Teich und das Länd gerät noch weiter aus den Augen. So ersäuft man darin.

Diesem Wahn waren die Athener wie Lukas Apg berichtet verfallen. Ständig benötigten sie zum Befriedigung ihrer Neugier etwas Neues. Und dann kam Paulus mit der bahnbrechenden Neuigkeit, die ihr Leben revolutionierend hätte verändern können, und was war die Reaktion: Was will dieser Schwätzer!

Daran erkennt man den dämonischen Einfluss. Wäre es ein weiterer unter vielen bereits nutzlosen Gedanken, er wäre als neue Denkrichtung freundlich aufgenommen worden und man hätte eventeull sogar die Paulusschule gegründet. Aber ein Gericht über Menschen von einem aus den Toten Auferstandenen? Nein.

Dabei waren sie es gewohnt jede neue interessant klingendene Gedankengang als neue Richtung aufzunehmen. Bis es eben zu dem Punkt kommt, wo auf einmal die Wahrheit. sprich Gottes Wort ins Spiel kommt. An diesem Punkt ändert der Satan seine Takik, sonst würde er von den Menschen als Lügner entlarvt werden. Die Form ist dann der bösartige Angriff.

Aber immerhin, einige Herzen waren offen und bekehrten sich dennoch, wie berichtet wurde. Sie kamen damit auch zur Erkenntnis, wie nutzlos ihre bisherige philosophische Betätigung war. Mir ging es ähnlich. Nach meiner Bekehrung verwarf ich z.B. das nutzlose Zeugs Tao te King, das mich einige Zeit fesslte.
Zuletzt geändert von Michael am Do 30. Jul 2020, 15:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Hiob
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 13:49 Da dreht man sich im Kreis.
Richtig - es ist das klassische Henne-Ei-Szenario.
Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 13:49 Dann wird im Menschen schon eher das Bedürfnis nach der Sünde geweckt - aber eben dann nicht von der Liebe.
Zustimmung - aber dann ist eben die Sünde "das Normale". - Man merkt das bei Kindern, die erwachsen werden. Sie "kennen es nicht anders" - da gibt es tragischte Fälle.
Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 13:49 Irgendwann wird eine Entscheidung notwendig.
Immer wieder: Wo ist eine Entscheidungs-Grundlage, wenn man etwas nicht kennt (ich reden nicht von "aus-der-Zeitung/Bibel-kennen)?
Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 13:49 Der Vater der Lüge wird natürlich das Bedürfnis wecken, dass man gar nicht anders kann, weil die Erkenntnis fehlte.
Wenn er erfolgreich ist, weiß das der Betroffene nicht.
Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 13:49 Die Philosophie des Epikur umgeht diesen Kreis: sie besagt, dass man dazu geschaffen ist, zu sündigen und es deshalb Sünde nicht gibt.
Für Betroffene ist das richtig, aus der Vogelperspektive ist das natürlich falsch.
Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 14:53 Lass dich stattdessen mit Gottes Wort auffüllen.
Ich spreche doch nicht für mich, sondern für die Opfer!!!
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Helmuth
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 15:13 Ich spreche doch nicht für mich, sondern für die Opfer!!!
Ich meine dich auch als Opfer. Du merkst nicht, wie sehr du hier im Forum oft philosophierst, also nicht für Gottes Wort eintrittst, sondern in deinen eigenen Gedankengängen kreist. Der Glaube dagegen ist ein aktiver Schritt, dass man etwas, was man bisher noch gar nicht verstanden hat, auch dann zulässt, bloß weil es Gott gesagt hat.

Und Gott prüft auch, ob du ihm vertraust. Er checkt nicht dein Wissen sodern dein Vertrauen. Das Verständnis kommt danach. Ich hab schon x-Mal geredet, dass hier das Pferd falsch aufgezäumt wird. Es kommen die Scheuklappen auf den Hintern, man sitzt verkehrt oben und lenkt es mit dem Schwanz. Ja. und man nennt es dann "Reiten". :lol:

Sich seine eigene Erklärungen zurechtlegen anstelle zu glauben führt zum rasch zum Irrtum. Und nichts was nicht auf Offenbarung aufbaut kann der Mensch wissen. Darin besteht sein Irrtum, es trotzdem zu versuchen mit seiner Philosophie. In der Form ist sie ein Reden von lauter sich im Irrtum befindlichen Menschen über Ding, die sie gar nicht verstehen Da sind mir Politiker lieber, weil sie zwar auch Müll produzieren, aber doch Entscheidungen treffen müssen, für die sich sich zu verantworten haben und so Nutzen bringen.

Wofür bitte muss sich ein Philosoph verantworten? Es ist der nutzloseste aller Studienzweige in meinen Augen. Schlimmer ist nur noch irreführedene Theologie. In Wahrheit ist es doch so, dass Philosophen keiner braucht, weil sogar Otto Normalverbraucher erkennt, dass praktische Dinge mehr Wert haben als sich depperte Gedanken um das das Sein im Nichtsein oder Nichtsein im Sein zu machen. Klospülung an. :mrgreen:
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Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 15:56 Ich meine dich auch als Opfer.
Ich meine aber diejenigen, für die ich spreche - also die Nicht-Begnadeten. Ich hasse es, wenn man selber ins Schiff steigt und danach die Stirckleiter hinter sich hochzieht. - Jemand muss auch für diejenigen sprechen, die (noch) nicht an Bord sind.

Wer von uns beiden ein Opfer ist, weiß nur Gott - da muss man vertrauen, dass der eigene spirituelle Zugang zu Gott der wahre ist.
Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 15:56 Sich seine eigene Erklärungen zurechtlegen anstelle zu glauben führt zum Irrtum.
Nicht "anstelle". - Beides begleitet sich gegenseitig.
Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 15:56 In Wahrheit ist es doch so, dass Philosophen keiner braucht, weil sogar Otto Normaverbraucher erkennt, dass praktische Dinge mehr Wert haben als sich depperte Gedanken um das das Sein im Nichtsein oder Nichtsein im Sein zu machen. Klospülung an.
Auf pragmatischer Ebene sind wir uns einig - auch ich überlege nicht, ob das Loch meiner Klospülung ein "seiendes Nicht-Sein im Sein" ist oder die "Negation einer absoluten Totalität" ist - sondern ich spüle einfach, damit das Zeug weg ist.

WÄRE es nun so, dass der Mensch sich mystisch in die Geistlichkeit versenkt, weil er sie spürt (solche Leute gibt es), bräuchte man in der Tat keine Theologie oder Philosophie, aber auch keine Denominationen. - Jegliche Glaubensrichtung, auch die Deine, wäre einfach weg, weil formulierte Geistlichkeits-Systeme (von denen auch Du eine System hast) überflüssig wären. - So etwas findet man bei sehr einfachen Menschen und manchmal geistlich ganz Großen - das geht Richtung Mystik. - Es geht in die Richtung einer Formulierung, die man ausgerechnet im Buch Joshua findet, in dem empfohlen wird, im Geistlichen "tags und nachts zu murmeln" (Jos. 1,8) - übrigens auch hier üblicherweise irreführende Übersetzungen.

Auch Deine Auffassung von der Bibel und was sie bedeutet, IST eine eigene Theologie, die man nur deshalb nicht Philosophie nennt, weil man zwischen geistlichen und nicht-geistlichen Weltanschauungen unterscheiden will.
Rembremerding

Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 15:13 Richtig - es ist das klassische Henne-Ei-Szenario.
Und nun die Erkenntnis :D Das Szenario gibt es gar nicht. Die Henne ist nämlich "hennend", das Ei "eiend", Schöpfer-Schöpfung. Alles ist, weil beides in Gott und aus Gott in steter Entwicklung.
Sie "kennen es nicht anders" - da gibt es tragischte Fälle.
Und dennoch sind sie, trotz mangelnder Erkenntnismöglichkeit nicht dazu verdammt, verdammt zu sein. Man muss aufpassen, nicht das ganze Wesen des Menschen auf eine Erkenntnis durch die Gefühle zu beschränken. Der Mensch ist auch kein weißes Papier, auf dem Gott und das Leben seine Zeilen schreibt, sondern darauf ist bereits das Ebenbild seines Schöpfers als Wasserzeichen eingeprägt - und da ist Wille und Liebe. Gottes Wille ist nicht wie beim Menschen, dem guten oder bösen zu folgen, sondern seine Kraft der Liebe. Hier liegt ein Grund, warum der Mensch nicht Gott.
Immer wieder: Wo ist eine Entscheidungs-Grundlage, wenn man etwas nicht kennt (ich reden nicht von "aus-der-Zeitung/Bibel-kennen)?
In der Bibel gibt es das Wort von Jesus und Gott als Alpha und Omega, also Anfang und Ende (um im Thema zu bleiben: dieser Terminus ist eine typische Entlehnung aus der antiken Philosophie). Um einen Sachverhalt zu begreifen, versucht man seinen Urgrund oder sein letztes Ziel zu finden. Als du vom erwecken eines Bedürfnisses geschrieben hast, gehen wir einen Schritt zurück: es muss also ein Mangel herrschen. Vom Mangel weiß der Mensch, weil es eine Abstraktion von etwas vollkommenerem in ihm gibt. Das sei Anregung, die weiteren Schritte zum Urgrund belasse ich.
Wenn er erfolgreich ist, weiß das der Betroffene nicht.
Von seinem vorangegangenen Mangel schon, nicht intellektuell, sondern als Antrieb.

Zum Thema über Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Glaube und Philosophie: Der Glaube gibt diesen Antrieb eine Richtung, die Philosophie ein Prinzip.
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