Re: "Gottessohn“ nach jüdischem Verständnis
Verfasst: Fr 22. Okt 2021, 10:36
Ich dachte schon, du redest von Millionen oder so. Also eher bescheiden als massenhaft.
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Ich dachte schon, du redest von Millionen oder so. Also eher bescheiden als massenhaft.
Folgendes zu deinem Einwand:
Die biblischen Belege dazu:Im Alten Testament konnte ganz Israel, im Frühjudentum auch der einzelne exemplarisch Gerechte in Israel »Sohn Gottes« genannt werden (2Mo 4,22-23; Hos 11,1; Weish 2,17-20).
...
Vor allem aber galt im Alten Testament der König Israels als Gottessohn (vgl. 2Sam 7,14). Bei seiner Thronbesteigung wurde er zum »Sohn Gottes« eingesetzt (Ps 2,7), d.h., er sollte an Gottes Stelle über das Volk regieren. Es ist daher möglich, dass schon das Judentum den erhofften König der Endzeit, den Messias, als Gottessohn bezeichnet hat. Nach frühen urchristlichen Bekenntnissen ist Jesus zum »Sohn Gottes« im Sinn von Ps 2,7 mit seiner Auferstehung geworden (Röm 1,3-4; Apg 13,33; Christus).
Weisheit 2,17-18 hat geschrieben:So lasst doch sehen, ob sein Wort wahr ist, und prüfen, was bei seinem Ende geschehen wird. Ist der Gerechte Gottes Sohn, so wird er ihm helfen und ihn erretten aus der Hand der Widersacher.
2. Samuel 7,13-14 hat geschrieben:Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein.
Es gab demnach zur Zeitenwende aufgrund des Bibelwortes die Erwartungshaltung, dass der zukünftige König Israels "Sohn Gottes" zu nennen sei.Psalm 2,6-7 hat geschrieben:»Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.« Kundtun will ich den Ratschluss des HERRN. Er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.
Außerhalb des Judentum aber deshalb, weil das Judentum die jüdischen Christen als Häretiker ausgeschlossen hat. Sonst wären sie innerhalb des Judentums.
Falsch. Juden sind Juden. Steht alles in der Bibel.
Soweit gehe ich mit dem Rest deines Beitrages konform.
Ich hatte dazu geschrieben:
Es ist die Deutung, dass der der Gottessohn dann Gott selbst sei, wie es im Christentum gemacht wurde. Dass es den Begriff nicht gab, habe ich nicht behautet, sondern erklärt, dass es ein Titel sei, eine Auszeichnung, aber niemals, dass der entsprechend Träger des Titels dann Gott JHWH sei.Larson hat geschrieben: ↑Do 21. Okt 2021, 16:19 Diese Deutung des Gottessohnes nach christlichem Verständnis gab es nicht im Judentum. Dies würde aufs gröbste der Lehre in der Torah widersprechen, da Gott kein Mensch ist und zu werden braucht. Diese entwickelte sich ja erst mit der Verbreitung im griechischen Raum.
Nun, die neue Lehre war keine gängige jüdische Lehre, sie war etwas neues.
So stellt man es sich bestimmt im ersten Moment vor, aber die Christianisierung war eigentlich nie ein Verkaufen (im Sinne von überzeugendem Angebot) sondern eher ein machtpolitischer Zwang.
Gab es im 1./2.Jhd eine jüdische Entwicklung durch die der Messias-Begriff sehr stark beansprucht wurde und es zu einer Art "Veränderung unter Belastung" gekommen sein könnte?
Mit "Juden-Christen" und "Paulus" verstehst du die Vergangenheit entlang des NT.Larson hat geschrieben: ↑Ja, es gab da diese Sekte der Juden-Christen (es gab ja einige Sonderlehren, wie es auch heute in allen Religionen so ist), welche sich über die jüdische Lehre erhaben fühlten, und derer Lehrmeister, Paulus, so manches gegen die „Schrift“ deutete. Deshalb auch eine Trennung, wie sich später dann das Heidenchristentum von den Judenchristen trennte, da jene doch gewisses anders sahen.
Hier wäre ich vorsichtig und würde eher auf die Zutaten schauen, die man für den Zusammenhang "Messias=Gott" benötigt.
Woher genau weisst du, dass sich 70 n.Chr ein Jesus-Christentum schon mehr oder weniger abgesondert hatte?
Wirklich ganz neu oder nur eine neue Kombination?