Isai hat geschrieben: ↑Di 31. Aug 2021, 11:45
Wenn ihn jemand überredet, "Ach komm, gilt nicht mehr, kannst Du ruhig machen" und er übergeht sein Gewissen, handelt er im Unglauben und es ist somit Sünde.
Unter Bezug auf 1. Korinther 10,27-29 stellt sich das vielleicht etwas anders dar.
1. Korinther 10,27 Wenn aber jemand von den Ungläubigen euch einladet, und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt wird, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen.
28 Wenn aber jemand zu euch sagt: Dies ist als Opfer dargebracht worden, so esset nicht, um jenes willen, der es anzeigt, und um des Gewissens willen,
29 des Gewissens aber, sage ich, nicht deines eigenen, sondern desjenigen des anderen; denn warum wird meine Freiheit von einem anderen Gewissen beurteilt?
30 Wenn ich mit Danksagung teilhabe, warum werde ich gelästert über das, wofür ich danksage?
In diesem Fall sagt der Überredende dann nicht "
Ach komm, gilt nicht mehr, kannst Du ruhig machen", sondern er sagt :
"Meine Ansicht hat auch für dich zu gelten. Komm, habe Teil an meiner Form der Opferdarbringung !". Dann sind wir laut Paulus aufgefordert nicht mit zu essen, uns der Teilhabe zu enthalten. So verstehe ich Paulus hier primär. Eine alternative Interpretation wäre aber möglicherweise, dass wir zwar essen dürfen, aber eben nicht im Gedanken an diese Begründung. Ich bin nicht sicher, welchen syntaktischen Spielraum es hier bezüglich des verneinten Imperativs (esset nicht !) gibt. Allein syntaktisch kann die Sache aber nicht so einfach geklärt werden, da es weitere Kontexte gibt, die die Motive des Mitessens als wesentlich darstellen. Der Kontext der oben zitierten Passage baut ja schon auf der Frage nach dem Motiv auf :
1. Korinther 10,19 Was sage ich nun? Daß das Götzenopfer etwas sei, oder daß ein Götze etwas sei?
20 Nein, aber daß sie das, was sie opfern, den Dämonen opfern und nicht Gott! Ich will aber nicht, daß ihr in Gemeinschaft der Dämonen geratet.
Und in 1. Korinther 11,27 ff erklärt Paulus, dass das Motiv der Teilhabe am Abendmahl sehr wesentlich ist, und letztlich sogar das verkehrte Motiv krank machen und schwächen bis hin zum Tode führen kann. Römer 14,14 sagt dazu :
Römer 14,14 Ich weiß und bin in dem Herrn Jesus davon überzeugt, daß nichts an sich selbst unrein ist; sondern nur für den, der etwas für unrein hält, ist es unrein.
Die Haltung die man zu einer Sache hat, ist also wesentlich für die Wirkung die diese Sache auf einen (und vielleicht auch für andere) hat. Ich denke das kann man durchaus verallgemeinern, obwohl es hier primär um Speise geht.
Die Frage der Haltung zu einer Sache als entscheidend, wie diese Sache wirkt, könnte auch eine Aussage Jesu aus dem Schluss des Markusevangeliums verständlich machen.
Markus 16,17 Diese Zeichen aber werden denen folgen, welche glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, 18 werden Schlangen aufnehmen, und wenn sie etwas Tödliches trinken, so wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.
Wer nun die Impfung als einerseits Heil und andererseits sein persönliches Opfer sieht, das er zu bringen hat, damit der Fluch, die Gefahr oder die dämonische Kraft gebändigt wird, bei dem ist es nicht weit, dass er auch von anderen dieses Opfer an die Götter erwartet, da er sonst sein eigenes Opfer als nicht gewürdigt ansieht. Ausbleibende erwünschte Wirkung kann somit der fehlenden Mitwirkung des Verweigerers angelastet werden.
Johannes 16,2Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt aber die Stunde, daß jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst darzubringen.
Interessant ist hier, dass hier keine Synagoge als Substantiv erwähnt wird, als würde es hier um
die Synagoge oder
die Versammlung im einzig religiösen Kontext gehen. "Entzusammengeführt sie euch machen werden" wäre die exakte Variante, die natürlich etas holprig klingt, aber nichts anderes meint, als aktiv betriebene Exklusions- und Desintegrationsbemühungen auf Abweichler. Dieses "der euch tötet, meinen wird..." könnte hier dann durchaus epexegetisch verstanden werden als gesellschaftlicher Tod durch Isolation. Der Ausschluss vom Markt (weder kaufen, noch verkaufen können) wegen Verweigerung des Malzeichens des Tieres wäre die wirksamste Form passiver Gewaltanwendung.
Offenbarung 13,11 Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen: und es hatte zwei Hörner gleich einem Lammeamme, und es redete wie ein Drache. 12 Und die ganze Gewalt des ersten Tieres übt es vor ihm aus, und es macht, daß die Erde und die auf ihr wohnen das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde.
Das ist die Form des Gottesdienstes, wie sie dieses Tier als Gott anbeten werden. Wie redet das wie ein Drache redende Tier ? Sein Argument ist der Tod.
Hebräer 2,14 Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er gleicherweise an denselben teilgenommen, auf daß er durch den Tod den zunichte machte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel,
15 und alle die befreite, welche durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.
Die Angst vor dem Tod (auch vor dem sozialen Tod) durch was auch immer, ist das Argument, mit dem uns das Tier mittels Babylon seine Zaubereien (Heilmittelchen) aufschwatzen will, wodurch sie reich werden (Offenbarung 18,23).