Oleander hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2024, 13:45
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Zippo hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2024, 13:13
Das ist keine billige Gnade, sondern es ist
die Liebe Gottes, die einem David verzeihen würde.
Ich nehm das jetzt lediglich als Beispiel:
Wenn jemand
ernsthaft eingesteht, dass er Unrecht getan hat,
ernsthaft seine Tat bereut und um Vergebung bittet, könnte man von gerechter Strafe absehn und Gnade walten lassen.
Gelobt er, es nicht mehr zu tun, tut es aber immer wieder (womöglich sogar leichtfertig) und man vergibt ihm das halt immer wieder (ohne Strafe)-
dann würd ich es billige Gnade nennen.
Und der Täter wiegt sich dann
womöglich in der Gewissheit, ihm passiert eh nix, ihm wird ohnehin immer wieder vergeben, nützt vielleicht die Gutmütigkeit (Empathie) aus.
Ja, so würde ich es auch sehen. Natürlich zählt auch, wen man da vor sich hat. David hat auch vieles richtig gemacht, er war ein Mann nach dem Herzen Gottes. 1 Sam 16,7
Trotzdem kann ein gerechter Richter keine Ausnahme machen. Gott kann einen David nur rechtfertigen und ihm die Strafe erlassen, wenn er vorausschaut auf die Strafe, die er selber zahlt.
Gerade habe ich eine Predigt über die Ehebrecherin in Joh 8,1... gehört. Der Herr Jesus konnte ihr nur verzeihen, weil er vorausschauend an das Werk dachte, daß ihm bevorstand. Das ist die christliche Sicht der Dinge.
Natürlich kannte der Herr auch die Umstände ihrer Tat und er kannte das Leben ihrer Verkläger und sagt zu den Verklägern: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein"
Und da gingen sie alle. Das zeigt auf, daß sie alle nicht ohne Sünde waren und nicht das Recht besaßen, das Urteil zu vollziehen Sie hatten eigentlich alle Gnade nötig.
Der Herr Jesus sagte aber auch: " Sündige hinfort nicht mehr" Joh 8,11 Die Gnade kostete ihn 6 Stunden Kreuzigung einschließlich des demütigenden Vorspiels, es sollte keine Anregung und kein Freibrief zur Sünde sein.
Oleander
Irgendwie habe ich da auch bedenken bei jener Bibelstelle:
21 Dann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal?
22 Jesus spricht zu ihm: Ich sage dir: Nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmal sieben⟨mal)!
https://www.bibleserver.com/ELB/Matth%C3%A4us18%2C22
Jesus sagt da (laut Bibel) etwas über die Anzahl, wie oft man vergeben soll.
Aber würde Gott auch so oft vergeben?
Unklar, um welche Sünden es da geht. Bei Ehebruch sollte keine Wiederholungstat sein. Geht es um Mutwillen, das soll ja auch keine Vergebung erfahren. Hebr 10,26
Aber das alles muß man mit Vorsicht betrachten. Was heißt es, " man hat kein anderes Opfer..." ?
Vergebungsbereit sollen wir immer wieder sein, sagt ja schon das Vater unser Mt 6,9..., obwohl man sich von Brüdern, die so oft an einem sündigen eher zurückzuziehen würde. Und Gott verzeiht auch nicht alles. Er hat ein Fundament der Gnade geschaffen, auf dem wir vor Gott Rechtfertigung erlangen können, aber da kann man nicht beliebig drauf bauen. 1 Kor 3,10....Deswegen die ermahnenden Worte in den Sendschreiben. Off 2-3
Es geht um Gnade einerseits und um den erzieherischen Wert der Strafe andererseits. Ich denke auch manchmal, daß Menschen nichts lernen, wenn man ihnen mit zu viel Gnade begegnet. Da hatte doch Corona einen interessanten Vers in den Propheten. Jes 26,10
Und Gott war auch nicht immer bereit gnädig zu sein, wenn es z. Bsp. um Ehebruch ging. Jer 5,7 Warum sollte das heute anders sein ?
Es kann sich entweder um kleine Vergehen handeln, bei denen man vergeben soll oder man soll vergeben, aber es muß auch bestraft werden. Anders läßt sich das zwischenmenschliche Leben mit einer intakten Obrigkeit auch nicht realisieren.
Für manche Wiederholunssünden wird es auch bei Gott keine Gnade geben, am Tage des Gerichtes. Hebr 13,4 Aber man soll auch nie aufgeben, das ist ein sehr ambivalentes Thema, niemand soll entmutigt werden, auf einem besseren Wege weiterzumachen.
Gruß Thomas