Canon hat geschrieben: ↑Do 25. Mär 2021, 22:28
Aber doch! ich bin auf der Spur.
Der Bogen ist geschlagen
Es freut mich sehr, dass wir da offenbar einen gemeinsamen Korridor gefunden haben. - Mit dem, was Du sagst, wäre eigentlich alles gesagt - der nächste Schritt wäre, in das mystische Er-LEBEN abzutauchen - alles andere wäre Müll.
Jetzt leben wir aber in geistigem Müll (und sind immer auch Teil davon). - Das heißt: "Alles" wäre nur getan, wenn ALLE in mystisches Er-LEBEN abtauchen würden - so ist es aber nicht. Wir sind also in der Situation, die mich erinnert an die Bibelstelle (die ich jetzt nicht finde), in der die Jünger etwas fragen und Jesus sinngemäß sagt: "Wenn ich Euch jetzt eine Antwort gäbe, würdet Ihr sie nicht verstehen - und wenn Ihr soweit seid, dass Ihr die Antwort verstehen würdet, fragt Ihr nicht mehr".
In dieser Situation sind wir also - objektiv. - Subjektiv dagegen glauben viele, sie seien in einer Situation, in der sie Antworten verstehen würden, obwohl dies nicht der Fall ist. - Warum glaubt man zu verstehen? Weil man sich die Antworten menschlich zusammenbastelt. --- Das heißt: Meine ständigen "philosophischen" Versuche sind nichts anderes, als klar zu machen, dass man die Bibel nicht mit menschlichem Maßstab, sondern nur mit göttlichem Maßstab verstehen kann, was nur - und auch da nur bedingt - per Heiligem Geist gehen kann und nicht über Anwendung menschlicher Werte-Verständnisse. ---- So, das wird jetzt wirklich zu kompliziert - aber vielleicht kommt etwas durch, was ich meine.
Canon hat geschrieben: ↑Do 25. Mär 2021, 21:51
Jesus musste durch diesen Prozess nicht hindurch.
Und da hoffe ich, dass er damit einen Kelch getrunken hat, den wir nicht mehr trinken müssen. - Nicht, dass uns das Leid weggenommen wird, sondern dass es leichter ist.
Canon hat geschrieben: ↑Do 25. Mär 2021, 21:51
Paul hier sagte, die Sünde hätte auch den Anfang in der Sprache.
Diese Stelle ist mir gerade nicht präsent. - Aber klar: Sprache ist Bewusstmachung - bewusst macht das Ich - das Ich aber ist die andere Orientierungs-Größe zur Gott-Orientierung. --- Das Schwere nun ist, diese geistliche Ich-Bewusstmachnung in ein "Dein Wille geschehe" aufzuheben - das kann kein Mensch allein.
Canon hat geschrieben: ↑Do 25. Mär 2021, 21:51
Wer will da nicht sich selbst vergessen und anbeten?
Ich muss Dir gestehen, dass ich mit dem Wort "anbeten" so meine Schwierigkeiten habe. - Für mich ist Jesus nicht einer, der als Höchster, Tollster und sonstwas angesprochen werden will. - Wenn ich MEINE Gefühlsebene zwischen Jesus und mir beschreiben sollte, würde ich es mit einem scheinbaren Oxymoron beschreiben: "Gespräch mit dem Höchsten an sich, aber in Augenhöhe". ("Ich nenne Euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde").
Canon hat geschrieben: ↑Do 25. Mär 2021, 21:51
Es gebietet sich von daher! ausdrücklich den Sabath zu halten!
Du meinst damit "einen Tag ungestörte innere Einkehr" - soweit bin ich nicht. - Bei mir ist Gott ein ständiges Hintergrundrauschen. - Da gibt es eine schöne Stelle bei Joshua, die leider nur in der Buber-Übersetzung so übersetzt ist:
Jos. 1,
8 Nicht weiche dieses Buch der Weisung aus deinem Mund, murmle darin tages und nachts
Üblich ist hier eine Übersetzung wie
Über dieses Gesetzbuch sollst Du immer reden und Tag und Nacht darüber nachsinnen
Das ist aber Quatsch, denn es geht hier nicht darum, tags und nachts Bibel-Studien zu betreiben (man muss ja auch arbeiten und schlafen), sondern es geht um das ständige Hintergrundrauschen - die ständige Präsenz.