Naherwartung: Jesu Wiederkunft

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AlTheKingBundy
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Re: Naherwartung: Jesu WiederkunftlLelEbe

Beitrag von AlTheKingBundy »

Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 13:21 Wie? Ist für Gott nicht alles möglich? :o
Sicher, aber er schüttet nicht ständig sein Wunderhorn aus. Eine Schöpfung, deren Gesetze man ständig außer Kraft setzen muss, wäre ja nicht vollkommen ;)
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 13:21
Al hat geschrieben: Es ist allegorisch gemeint, denn Jesus nannte eine Reihe von Zeichen seiner Wiederkunft.
Gerade wegen der Vielzahl der Zeichen sollte man davon ausgehen, dass seine endzeitlichen Ankündigungen eben NICHT allegorisch gemeint waren.
Nein, die Vielzahl der "Zeichen" spricht gerade dafür, dass es allegorisch gemeint ist.
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 13:21 Was ist mit den himmlischen Heerscharen, die den richtenden Menschensohn bei seiner Herabkunft auf Erden begleiten
sollten? Sollten diese Engel nicht mit lautem Posaunenschall weltweit aktiv tätig werden (Mk. 13:27, Mt. 24:31)?
Die Posaunen werden (meiner Meinung nach) in Anlehnung an Jericho genannt, nur fälltz diese mal Jerusalem.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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AlTheKingBundy
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 14:07
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 13:19 Was mich verärgert, ist, dass auf meine Ausführungen überhaupt nicht eingegangen wird. Stattdessen kommen Floskeln wie "geistig auslegen"
Auf Deine Ausführungen wird schon im Rahmen Deiner Denkweise eingegangen - aber Du scheinst zu glauben, dass es nur diese Denkweise der Auslegung gäbe. --- Verstehe einfach, dass "geistig/geistlich" keine Ausflucht ist, sondern ein ganz anderer Ansatz als ein säkular-wissenschaftlicher.
Was nun, wenn ich behaupte, geistig oder im Geiste ausgelegt zu haben? So viele geistige Auslegungen wie es gibt, na welche ist denn nun richtig, alle gleichzeitig können es nicht sein. Ansonsten sind es Lügengeister
Hiob hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 14:07 Oder anders: Im Rahmen Deines (wissenschaftlichen) Denk-Korridors hast Du vermutlich recht - aber es gibt ganz andere Korridore, die möglicherweise bei geistigen Texten das Mittel der Wahl sind - was wiederum im heutigen Mainstream-Denken überhaupt nicht auf dem Schirm ist.
Siehe oben.
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von AlTheKingBundy »

PeB hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 13:54 Und wieso kommst du auf die Idee, mir zu unterstellen, ich würde die Lebenswelt der Antike schlecht verstehen? Vielleicht verstehst du sie ja schlecht.
Wenn dem so ist, solltest du die bildhafte Sprache der Antike besser verstehen. Und Du solltest wissen, dass ein heutiges globales Verständnis nicht existiert hat. Aber soweit ich weiß, bist Du Archäologe!?
Beste Grüße, Al

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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von PeB »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 14:14
PeB hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 13:54 Und wieso kommst du auf die Idee, mir zu unterstellen, ich würde die Lebenswelt der Antike schlecht verstehen? Vielleicht verstehst du sie ja schlecht.
Wenn dem so ist, solltest du die bildhafte Sprache der Antike besser verstehen. Und Du solltest wissen, dass ein heutiges globales Verständnis nicht existiert hat. Aber soweit ich weiß, bist Du Archäologe!?
Ja. Und Globalisierung bzw. globales Verständnis ist nichts Neues. Es hat sich allerdings der Umfang des Globus geändert. ;)

Ich weiß, worauf du wieder abhebst: oikumene.

Lass es mich so sagen - und unterstellen wir, dass Menschen vor 2000 Jahren zwar eine andere Erfahrungswelt als wir hatten, aber darum nicht dümmer waren:
- wenn ich sage: "alle Welt weiß, dass Wasserstoff nur ein Elektron besitzt" ist natürlich klar, dass ich die Bemerkung sinnbildlich meine und nicht tatsächlich davon ausgehe, dass jeder vom Säugling bis zum Greis, vom Polarkreis bis zum Amazonasbecken das weiß.
- wenn ich aber sage: "in der ganzen Welt konnte eine bestimmte Sternenkonstellation gesehen werden", darf ich das durchaus wörtlich meinen.

Hierauf bezogen: Oikumene kann in der Tat - wie du vorschlägst - eingrenzend und sprichwörtlich auf das römische Reich verwendet werden. Es kann aber eben auch auf die gesamte, bewohnte Welt angewendet werden. Das gibt der Wortsinn her. Und das gibt auch der Intellekt der damaligen Menschen her.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
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Münek
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von Münek »

Hiob hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 12:23
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 10:10 Im "spirituell-transzendenten Laden" werden sicherlich auf der Basis subjektiver Glaubensannahmen andere Bedingungen gelten.
Richtig - beide Systeme agieren jeweils nach ihren Bedingungen.
Dem würde ich zustimmen.
Hiob hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 10:10 Das ist eine Frage des Glaubens, die die Wissenschaft nicht interessiert.
Ebenfalls richtig - damit bestätigst Du aber, dass die Wissenschaft (logischerweise) im Rahmen ihrer Bedingungen bleibt, über die sie nicht hinausgehen kann.
Selbstverständlich. Wissenschaft hat in der Tat Sinnvolleres zu tun, als sich mit Fragen behaupteter Existenz übernatürlicher Wesen abzugeben.
Hiob hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 10:10 Mit dem Begriff "absolute Wahrscheinlichkeiten" vermag ich nichts anzufangen.
Vermutlich weil Du meinst, dass "wissenschaftliche Wahrscheinlichkeit dasselbe sei wie "Wahrscheinlichkeit in Bezug auf die Wirklichkeit".
Richtig - bezogen auf die HKE: Wahrscheinlichkeit in Bezug auf historische Wirklichkeit.
Hiob hat geschrieben:Damit aber verabsolutierst Du Deinen Wahrscheinlichkeits-Ansatz.
Nein - den Wahrscheinlichkeitserwägungen der historisch-kritisch arbeitenden Exegeten darf jederzeit widersprochen werden.

Wenn beispielsweise die neutestamentliche Forschung zu dem Ergebnis kommt, Jesus sei vor Beginn seiner Tätigkeit HÖCHSTWAHRSCHEINLICH von Johannes dem Täufer im Jordan getauft worden, darf diese Feststellung widersprochen werden.
Hiob hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 10:10 Unbestreitbar können "geistliche Erwägungen" für Gläubige aus deren subjektiver Glaubenssicht "wirklichkeits-zielführend" sein. Für die Wissenschaft gilt dies nicht.
Richtig - s.o.: Damit bestätigst Du aber, dass die Wissenschaft (logischerweise) im Rahmen ihrer Bedingungen bleibt, über die sie nicht hinausgehen kann.
Das ist zutreffend.
Hiob hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 10:10 Die Existenz Gottes steht aus katholisch-kirchlicher Sicht unter KEINEN denkbaren Umständen unter einem Wirklichkeits-Vorbehalt.
Doch - sonst würden Leute wie Ratzinger nicht sagen "Ich glaube", sondern sie würden sagen "Ich weiß".
Du übergehst die "Glaubensgewissheit". Kein Christ käme auf den Gedanken zu sagen: "Ich glaube insofern an Gott, als er tatsächlich existiert." Nee - mit einem solchen Vorbehalt haben gläubige Christen nun wirklich nichts am Hut.
Hiob hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 10:10 Sachergebnisse sind END-Ergebnisse. Die Resultate stehen am Ende, d.h. nach Abschluss der Dateninterpretations-Prozesses.
Hilfe, nein. --- Denn "Interpretation" ist doch meistens nicht objektiv.
Blödsinn.
Hiob hat geschrieben:"Interpretation" ist: "Ich habe objektive Daten, aus denen ich folgendes schließe".
So ist es: Man kommt am Schluss zu einem Ergebnis.
Hiob hat geschrieben:Diese Schlussfolgerungen können richtig oder falsch sein.
So ist es. Schlussfolgerungen können richtig oder falsch sein. :)
Hiob hat geschrieben:Du hättest DANN recht, wenn Du einräumen würdest, dass Sachergebnisse zum Selben widersprüchlich sein können.
Das habe ich jetzt nicht verstanden.
Hiob hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 10:10 Das solltest Du verinnerlichen: Der persönliche Glaube oder Unglaube des Exegeten hat bei nicht-eisegetischer, also seriöser Textinterpretation zwingend außen vor zu bleiben.
Das verinnerliche ich NICHT, weil es falsch ist.
Wenn Du mir nicht glaubst, mache Dich anderweitig schlau.
Hiob hat geschrieben:Du scheinst zu meinen, dass nur Interpretation im systemischen Sinn der Wissenschaft nicht eisegetisch ist. Das ist falsch.
Ich rede nicht von Wissenschaft, sondern von seriöser oder unseriöser (= eisegetischer) TEXTAUSLEGUNG. Was EISEGESE bedeutet, weißt Du ja inzwischen.
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 14:11 Was nun, wenn ich behaupte, geistig oder im Geiste ausgelegt zu haben?
Dann wäre die Gegenfrage, in WELCHEM Geiste. Und das kann man begründen.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 14:11 So viele geistige Auslegungen wie es gibt, na welche ist denn nun richtig, alle gleichzeitig können es nicht sein. Ansonsten sind es Lügengeister
So ist es. --- Aber auch Interpretationen aus wissenschaftlichen Beobachtungen können "Lügengeister" sein. -- Dieses Risiko gibt es immer.
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 16:40 Wissenschaft hat in der Tat Sinnvolleres zu tun, als sich mit Fragen behaupteter Existenz übernatürlicher Wesen abzugeben.
Nicht "Sinnvolleres", sondern "Anderes". ---- Was wäre nun, wenn die Wirklichlkeit nur metaphysisch hinreichend erklärbar wäre?
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 16:40 Richtig - bezogen auf die HKE: Wahrscheinlichkeit in Bezug auf historische Wirklichkeit.
Nein - "Bezogen auf die historisch-kritisch vermutbare Wirklichkeit" wäre richtig. --- Der Begriff "historische Wirklichkeit" ist schwierig, weil er, wie wir inzwischen leidvoll wissen, für zweierlei verwendet wird:
1) "Wirklichkeit aus Sicht der historischen Forschung".
2) "Wirklichkeit, wie sie wirklich war".
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 16:40 den Wahrscheinlichkeitserwägungen der historisch-kritisch arbeitenden Exegeten darf jederzeit widersprochen werden.
Du weichst aus. - Darum geht es hier nicht, sondern um die Frage, ob "historisch-kritische Wahrscheinlichkeit" der Maßstab ist für "wirkliche Wahrscheinlichkeit".
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 16:40 Kein Christ käme auf den Gedanken zu sagen: "Ich glaube insofern an Gott, als er tatsächlich existiert."
Das steckt doch schon im Wort "Glauben" drin. ---- Natürlich wird das nicht reflektiert, aber es ist so. ---- Sieh es mal andersrum: Wer würde NICHT an Gott glauben, wenn er wüsste, dass es ihn gibt?
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 16:40 Hiob hat geschrieben:
Du hättest DANN recht, wenn Du einräumen würdest, dass Sachergebnisse zum Selben widersprüchlich sein können.

Das habe ich jetzt nicht verstanden.
Kann es zur Frage x zwei oder mehrere Sach-Ergebnisse geben, die sich untereinander widersprechen?
Münek hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 16:40 Ich rede nicht von Wissenschaft, sondern von seriöser oder unseriöser (= eisegetischer) TEXTAUSLEGUNG.
Wer entscheidet das? - Kann aus Deiner Sicht JEDER entscheiden, was seriös und was unseriös ist?
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 17:04
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 14:11 Was nun, wenn ich behaupte, geistig oder im Geiste ausgelegt zu haben?
Dann wäre die Gegenfrage, in WELCHEM Geiste. Und das kann man begründen.
Ja sicher :lol: wenn Du mir den Geist mit Vor- und Nachnamen vorstellst und ich ein paar Worte wechseln darf.
Beste Grüße, Al

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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 17:34 Ja sicher :lol: wenn Du mir den Geist mit Vor- und Nachnamen vorstellst und ich ein paar Worte wechseln darf.
Puuh - Du scheinst ziemlich weit weg zu sein. ---- Ich frage mal anders: Wie will man metaphysische/geistige Inhalte eines Textes richtig auslegen, wenn man Metaphysik ab lehnt? - Da nützt doch auch das Etikett "Wissenschaft" nichts.
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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 17:37
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 17:34 Ja sicher :lol: wenn Du mir den Geist mit Vor- und Nachnamen vorstellst und ich ein paar Worte wechseln darf.
Puuh - Du scheinst ziemlich weit weg zu sein. ---- Ich frage mal anders: Wie will man metaphysische/geistige Inhalte eines Textes richtig auslegen, wenn man Metaphysik ab lehnt? - Da nützt doch auch das Etikett "Wissenschaft" nichts.
Darum geht es nicht in der seriösen Hermeneutik. Sie bezieht auch die Lebenswelt der Menschen mit ein, historische Ereignisse und den Sprachgebrauch und kann sehr wohl ergründen, wie der Text gemeint war oder zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit.
Beste Grüße, Al

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Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 17:43 Darum geht es nicht in der seriösen Hermeneutik. Sie bezieht auch die Lebenswelt der Menschen mit ein, historische Ereignisse und den Sprachgebrauch und kann sehr wohl ergründen, wie der Text gemeint war oder zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit.
Wie es gemeint war, sagt aber noch nichts darüber aus, wie es tatsächlich war. Das zu unterscheiden ist gleichzeitig Stärke und Schwäche der Methode.
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