Offenbarung und Sprache

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:39
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 07:26 Der Text müsste genauso bleiben wie er ist, denn der zentrale Kern des Textes ist nicht wissenschaftlicher oder geistiger Natur.
Hä? - Natürlich ist er geistiger Natur. Oder geistlicher Natur - je nach dem, wie der Mensch mit Sprache umgeht.
Wo ist da das "geistige"? Alles sehr irdisch und lebensweltbezogen. Lebensraum und zeitliche Struktur.
Hiob hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:39 Die Genesis wurde damals unter Einbezug des - heute würde man sagen: naturwissenschaftlichen - Weltverständnisses geschrieben. - Man dachte wirklich, dass die Welt so erschaffen worden war - von Urknall und Evolution war damals noch nicht die Rede.
Darum geht es in der Genesis im Kern überhaupt nicht.
Hiob hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:39 Heute würde dies die Genesis miteinbeziehen, also eine zu wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspruchsfreie geistige/göttliche Schöpfung beschreiben und bedichten.
Träum weiter.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15238
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:39 Hä? - Natürlich ist er geistiger Natur. Oder geistlicher Natur - je nach dem, wie der Mensch mit Sprache umgeht.
Nicht zwingend wie er mit Sprache umgeht, sondern wie sein Geist tickt, und damit ist das Erfassen in erster Linie geistlich, und je nach seiner geistlichen Ausrichtung zieht der Verstand seine (geistigen) Schlüsse.

Nicht umsonst warnt das Wort Gottes eindringlich nicht auf seinen Verstand zu setzen, da dieser bei geistlich anderer Leitung als durch den HG andere Schlüsse zieht als der vom HG geleitete Mensch.

Es ist also nicht die Sprache das eigentliche Problem sondern unter welcher Leitung der Mensch steht. Die Sprache versucht aber wiederzugeben, was man denkt. Zur Leitung sehe ich drei Richtungen:

1) Auf sich selbst gestellt, also allein von deinem eigenen Verstand
2) Beeinflusst bis hin zu besessen von der dämonischen Welt
3) Beeinflusst bis hin zu rechtgeleitet vom HG

In de Regel ist (auch bei Christen) alles eine Mischform. Wer aber den HG in sich trägt, der legt 1) und 2) immer mehr ab (Paulus sagt, er kreuzigt sein Fleisch) und strebt 3) immer mehr an, um rechtgeleitet zu werden. Zu 100% wird man das in diesem Leben nie erreichen, da die Sünde in uns dagegenhält. Aber ein Christ weiß das und orientiert sich daher an Gottes Wort.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Sunbeam
Beiträge: 2638
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von Sunbeam »

Michael hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:29
Nicht umsonst warnt das Wort Gottes eindringlich nicht auf seinen Verstand zu setzen...
:idea: :lol:

Das dürfte die Essenz des Glaubens überhaupt sein, denn wer seinen Verstand einsetzt der bekommt höchstwahrscheinlich sehr unchristliche Antworten.
Also ist ein Glauben nur ohne Verstand möglich, das ist doch endlich einmal eine Aussage, die sich auch in der Realität immer wieder bewahrheitet.
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:29 Nicht umsonst warnt das Wort Gottes eindringlich nicht auf seinen Verstand zu setzen, da dieser bei geistlich anderer Leitung als durch den HG andere Schlüsse zieht als der vom HG geleitete Mensch.
Das mag dem Großteil der heutigen Christen gerecht werden: Glaube ohne Verstand, ist bequem aber auch ziemlich dumm.

1. Die Bibel warnt nicht vor dem gottgegebenen Verstand sondern fordert auf, ihn einzusetzen, gerade in der Offenbarung.

2. Wie unsinnig es ist, das überhaupt anzunehmen. Gott gibt dem Menschen den Verstand und dann soll er ihn mal hübsch wieder ablegen, wenn man Gott näher kommen will :lol:
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:17 Wo ist da das "geistige"? Alles sehr irdisch und lebensweltbezogen. Lebensraum und zeitliche Struktur.
Das ist die Offenbarungs-Ebene - aber das ist doch nicht der Inhalt. Der Inhalt ist rein geistiger/geistlicher Natur. - Oder meinst Du, es ging damals nur um eine naturalistische Beschreibung?
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:17 Hiob hat geschrieben: ↑
Fr 17. Jul 2020, 08:39
Die Genesis wurde damals unter Einbezug des - heute würde man sagen: naturwissenschaftlichen - Weltverständnisses geschrieben. - Man dachte wirklich, dass die Welt so erschaffen worden war - von Urknall und Evolution war damals noch nicht die Rede.

Darum geht es in der Genesis im Kern überhaupt nicht.
Aber man müsste das naturalistisch Relevante heute genauso einbeziehen, wie man es damals tat.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:17 Träum weiter.
Was würde ich denn denken, wenn ich NICHT träumen würde? ;)
Michael hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:29 Nicht umsonst warnt das Wort Gottes eindringlich nicht auf seinen Verstand zu setzen, da dieser bei geistlich anderer Leitung als durch den HG andere Schlüsse zieht als der vom HG geleitete Mensch.
Das würde ich differenzieren. - Denn der HG IST die Vernunft - allerdings eine universale und keine anthropogene Vernunft. - Gewarnt wird nicht vom Verstand, sondern von einem Verstand, der den Menschen zum Maß macht.
Michael hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:29 Paulus sagt, er kreuzigt sein Fleisch
Aber doch nicht die Vernunft. --- Trotzdem verstehe ich Dich, da man heute "Vernunft" meistens anthropogen versteht - dann stimmt Deine Aussage.
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:52
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:17 Wo ist da das "geistige"? Alles sehr irdisch und lebensweltbezogen. Lebensraum und zeitliche Struktur.
Das ist die Offenbarungs-Ebene - aber das ist doch nicht der Inhalt. Der Inhalt ist rein geistiger/geistlicher Natur. - Oder meinst Du, es ging damals nur um eine naturalistische Beschreibung?
Ihr mit eurem reizwort "Naturalismus". In der genesis wird beschrieben, welcher Lebensraum und welche zeitliche Struktur für den Menschen von Gott geschaffen wurde. Sage mir genau: wo ist das das "geistliche"?
Hiob hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:52
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:17 Darum geht es in der Genesis im Kern überhaupt nicht.
Aber man müsste das naturalistisch Relevante heute genauso einbeziehen, wie man es damals tat.
Lebenswelt, sagt Dir das etwas? Da geht es nicht um Zellstrukturen oder die chemische Zusammensetzung von Mineralien.
Hiob hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:52
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:17 Träum weiter.
Was würde ich denn denken, wenn ich NICHT träumen würde? ;)
Schwer zu sagen, vielleicht bist Du auch ein Tagträumer :lol:
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Spice
Beiträge: 12078
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von Spice »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:14
Spice hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:17 Hiob und ich haben uns zuletzt nicht mehr über den biblischen Text ausgetauscht, sondern darüber, wie Gott heute einen Text gestalten müsste, durch den er als Schöpfer gewürdigt werden würde.
Hast Du meine Ausführungen nicht verstanden? Ich sprach von HEUTE.
Ja, eben, und dann muss eben das Spirituelle mit dem naturwissenschaftlich Erkannten in Einklang gebracht werden, oder auch umgekehrt, wenn Du willst.
Einen Versuch gab es ja von Teilhard de Chardin.
Spice
Beiträge: 12078
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von Spice »

Michael hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:40
Spice hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:17 Hiob und ich haben uns zuletzt nicht mehr über den biblischen Text ausgetauscht, sondern darüber, wie Gott heute einen Text gestalten müsste, durch den er als Schöpfer gewürdigt werden würde.
Sind die deutschen Übersetzungen so unverständlich? Manche vielleicht, aber generell? Denkst du, dass Gott andere Aussageinhalte mitteilen würde? Ich wiederum denke, das sind rein menschliche Überlegungen und keine göttlichen Worte.

Oder anders ausgedruckt, nur weil unser wissenschaftliches Weltbild heute anders ist, hat Gott deswegen sein Weltbild geändert? Wir korrigieren also Gottes Weltbild? Naja, darauf setze ich ein Gelächter. :lol:
Der heutige Mensch, der naturwissenschaftlich gebildet ist, kann heute einen solchen Text nicht als wahr anerkennen. Und mit "kann nicht", meine ich damit "ist unfähig dazu, ob er will oder nicht".
Während die Anerkennung dieses Textes bei seiner Entstehung auf allgemeine Zustimmung gestoßen sein dürfte, wie eben heute das naturwissenschaftliche Weltbild.
Der Glaube an den Schöpfungsbericht bringt ja selbst den Christen nichts, sondern verwickelt sie in allerlei Schwierigkeiten und lenkt sie vom Wesentlichen ab.
Einzig wichtig ist lediglich der Hinweis auf die Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Die muss sich aber auch anderweitig nachweisen lassen.
Also, im Allgemeinen ist der Schöpfungsbericht weder für Christen fruchtbar (im Sinne neuer weiterführender Gedanken anregend), noch für die Nichtchristen glaubhaft.

Der Autor des Schöpfungsberichtes ist ja nicht Gott selbst. Sonder hier sagt ein Unbekannter etwas über Gott aus. Und das kann man so verstehen, wie auch das Gilgamesch-Epos etwas über Gott aussagt, und eine Präzisierung der Aussagen damals ähnlich stattfand, wie die Präzisierung wissenschaftl. Erkenntnisse heute.
Nicht Gott wandelt sich, aber die Einsichten über Gott und die Schöpfung wandeln sich.
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von AlTheKingBundy »

Spice hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 10:16
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:14
Spice hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:17 Hiob und ich haben uns zuletzt nicht mehr über den biblischen Text ausgetauscht, sondern darüber, wie Gott heute einen Text gestalten müsste, durch den er als Schöpfer gewürdigt werden würde.
Hast Du meine Ausführungen nicht verstanden? Ich sprach von HEUTE.
Ja, eben, und dann muss eben das Spirituelle mit dem naturwissenschaftlich Erkannten in Einklang gebracht werden, oder auch umgekehrt, wenn Du willst.
Einen Versuch gab es ja von Teilhard de Chardin.
Nein, hier muss nichts in Einklang gebracht werden. Die Frage ist doch, was will der Text sagen - den Quadratmeterpreis von Wäldern und Wiesen oder etwas anderes? Diese versuche sind blödsinnig, weil sie völlig an der Aussage der Genesis vorbei gehen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
Sunbeam
Beiträge: 2638
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Offenbarung und Sprache

Beitrag von Sunbeam »

Spice hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 10:16
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 09:14
Spice hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 08:17 Hiob und ich haben uns zuletzt nicht mehr über den biblischen Text ausgetauscht, sondern darüber, wie Gott heute einen Text gestalten müsste, durch den er als Schöpfer gewürdigt werden würde.
Hast Du meine Ausführungen nicht verstanden? Ich sprach von HEUTE.
Ja, eben, und dann muss eben das Spirituelle mit dem naturwissenschaftlich Erkannten in Einklang gebracht werden, oder auch umgekehrt, wenn Du willst.
Einen Versuch gab es ja von Teilhard de Chardin.

Es gab da wohl mehr als nur einen Versuch, selbst in der deutschen Geistesgeschichte, aber mit der Allgemeinbildung hast du es nicht so, oder?
Ist aber bei dir verständlich, denn wenn man allein nur auf Steiner und & fixiert ist, dann kann dabei nur Unsinn heraus kommen.
Antworten